EU-Rettungsschirm: Gut gemeint …

F. Malik am Freitag, 17.12.2010 um 9:21 Uhr
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Der EU Rettungsschirm ist auf die jetzt beschlossene Weise wirkungslos, ja schädlich. 2013 ist viel zu spät. Bis dahin wird die Krise dramatische Ausmasse angenommen haben, wenn weiterhin mit herkömmlichen Mitteln gearbeitet wird.
Diese Entscheidung ist eine offene Einladung an Spekulanten, bis 2013 mit dem Euro makabere Spiele zu treiben und vor allem mit Staatspapieren, die in Euro denomiert sind. Vielleicht werden die Regierungen dann, wenn der nächste Akt der Krise für alle sichtbar beginnt, das Datum noch vorziehen, aber auch das wird wahrscheinlich dann zu spät kommen und viel höhere Mittel erfordern. Ein richtiges Signal wäre gewesen, den Rettungsschirm gleichzeitig mit der Presseerklärung in Kraft zu setzen.

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2 Kommentare

  1. Michael Iff

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,

    ist es nicht egal, wann der Rettungsschirm kommt, da es ja jetzt schon auf hochverzinste Staatsanleihen eine faktische Garantie gibt und damit ein mögliches Ausfallrisiko minimiert ist?
    Damit lässt sich sicherlich nicht mehr auf den Ausfall eines Landes wetten, aber eine „garantiere“ Verzinsung von 7-10% ist bei der aktuellen Volatilität der Märkte keine schlechte Option.

    Danke und mit freundlichen Grüßen

    Michael Iff

    • Fredmund Malik

      Viele Bonds werden schlicht fallieren, d. h. die Schuldner werden nicht bezahlen. Sie werden auch die Zinsen nicht mehr bezahlen. Die Regierungen, besonders die deutsche, werden massiv unter Druck geraten, keinen weiteren Staaten zu helfen. Ökonomisch mag das zwar als irrational gelten, jedoch wird das die soziale Stimmung nicht beeindrucken.