Die Bruchstelle zur Deflation

F. Malik am Dienstag, 31.05.2011 um 13:06 Uhr
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Die 99% ökonomischen Inflationisten argumentieren im wesentlichen mit Preissteigerungen in den Konsumentenpreisen und bei den Rohstoffen, sowie den Geldern, die in die Wirtschaft gepumpt werden. Nach herkömmlicher Denkweise muss das zu Inflation führen, etwas anderes ist nicht vorstellbar, schon gar nicht eine Deflation.

So gut wie nie hört man aber etwas von der Finanzierung von Preissteigerungen, das heisst, von den Schulden, die aufgetürmt werden, damit Preise steigen. Die Schulden sind die Bruchstelle der Wirtschaft auf dem Weg in die Deflation. Solange ein Ökonom keine Argument dazu vorbringt, ist seine eigene Position auf schwachen Beinen.

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10 Kommentare

  1. Blum

    Mich wundert, dass es zu diesem Post so wenige Einträge gibt. Denn ich stelle mir schon lange die Frage, wie man denn Wachstum in Statistiken so blauäugig bewertet. Ist es nicht so, dass ein Staat, der zentralbank-kreditfinanziert als Käufer auftritt, in jeder beliebigen Branche Wachstum erzeugen kann? So kann kreditfinanzierte Investition überall einen statistischen Wert positiver als den umgebenden Rest manipulieren.

    Das Problem ist die Unterscheidung zwischen gutem und schlechtem Wachstum. Und ein kreditfinanziertes Wachstum ist nur dann gut, wenn es höhere Erträge bringt als es gekostet hat. Und wenn natürlich der Kreditnehmer solvent ist und bleibt.

    Oder liegt steckt ein Haken in diesem Netz?

    wenn nicht, dann sind Wachstumsaussagen wie die Chinas ebenfalls perfekt designte Manipulation der leichtgläubigen Rezipienten, denn hohe Kredite liegen denen zugrunde. In China kracht wahrscheinlich bald das Kredithaus zusammen, irgendwo hieß es, die Kreditsumme der Unternehmen dort sei höher als 200% des BSP.

    • F. Malik

      Sie haben Recht, und so einfach ist es.
      Dieses Posting habe ich Ende Mai 2011(!) gemacht. Damals waren alle Antennen noch auf Inflation gerichtet. Es dauert eben seine Zeit, bis 6 Jahrzehnte Indoktrination mit falscher Ökonomie aus den Köpfen verschwinden.

      • SD

        Lieber Herr Prof. Malik,
        ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Antennen nur sehr schwer verändern lassen. Es wird immer auf Autoren wie Otte, Müller und Co. verwiesen, die Inflation predigen. Hierbei wird die Inflation auch ganz einfach berechnet, mittels Subtraktion der Veränderung der Geldmenge und BIP. Als Resultat werden dann natürlich Werte um und bis über 9% präsentiert und die Statistikämter usw. als Lügner dargestellt. Andere Autoren gehen gerne noch einen Schritt weiter und offenbaren regelmäßig „Verschwörungstheorien“ (die anscheinend Menschen, psychologisch betrachtet, sehr lieben). In Summe wird es dadurch sehr schwer Menschen für die Deflation zu sensibilisieren.
        Grüße

        • F. Malik

          Sie haben schon recht mit Ihrer Meinung …
          Genau das ist der Grund, weswegen ich neue und innovative Tools entwickelt und erprobt habe. Mit herkömmlicher Ökonomie und den Vorgehensweisen der Alten Welt des vorigen Jahrhunderts fährt die Wirtschaft an die Wand, keine Frage, weil ja noch nicht mal die Natur der Krise verstanden wird.
          Meine Tools haben nun eben unter anderem den immensen Vorteil, dass sie gewissermassen mit Lichtgeschwindigkeit funktionieren. Daher wird man mit ihnen die jetzt verlorene Zeit um ein Vielfaches wieder hereinholen und ausserdem auch weiter innovativere und kreativere Lösungen finden.

  2. Sascha

    Geehrter Prof. Malik,

    PCM schreibt wieder http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=263948

    Grundsätzlich hat PCM eine sehr pessimistische Erwartung an die deflationäre Depression (soziale Katastrophe). Hat PCM Ihnen bzw. Ihren Tools gegenüber eine Meinung eingenommen und glaubt er nicht an eine mögliche Umkehr der Deflation?

    Beste Grüsse
    Sascha

    • F. Malik

      Mit PCM habe ich über meine Tools bisher noch nicht sprechen können.

      • KMB

        Lieber Herr Professor Malik,
        was halten Sie denn bitte von Soros‘ Interview im Spiegel ? Irgendwie verwirrt es mich als Deutsche.
        http://www.spiegel.de/wirtschaft/george-soros-deutschland-muss-fuehren-oder-aus-dem-euro-austreten-a-854595.html
        herzlichste Grüße vom Meer !
        Karin-Maria Binder

        • F. Malik

          Liebe Frau Binder,
          Soros Artikel ist lang und komplex. Lösungen sehe ich darin bisher nicht.
          Denn mit den herkömmlichen Denkweisen und Mitteln gibt es keine Lösungen in einem positiven Sinne. Deutschland zahlt weiterhin – kann man das als Lösung sehen?
          Deutschland tritt aus, und Europa zerfällt … Dies sind aus meiner Sicht unterschiedliche Varianten einer sich vertiefenden Krise, aber keine Lösungen.
          Die Lösungen liegen in einem neuen Typus von viel besser funktionierenden Organisationen.
          Herzliche Grüsse

  3. A. Huber

    Wenn es im Euroraum zur Deflation kommt, wertet der Euro dann gegenüber Schweizer Franken und norwegische Krone auf? Diese Länder sind ja nicht verschuldet und es sollte in diesen Ländern zu keiner Deflation kommen.

    • F. Malik

      Deflation heisst Liquidierung der Schulden. Mit den Währungen hat das direkt zunächst nicht viel zu tun. Deflation ist kein Währungsproblem, sondern ein Problem der Sachgüterpreise, die unter den entstehenden Verkaufszwang sinken werden.