Reichtum der Welt?

F. Malik am Dienstag, 31.05.2011 um 18:50 Uhr
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Reichtum der Welt?

 

Das Vermögen der Welt beträgt gemäss aktuellen Medienmeldungen 122 Billionen $. (Nicht gesagt wird, ob es amerikanische Billionen sind oder europäische.) Aber viel wichtiger: Nirgends konnte ich erfahren, ob es Nettoreichtum oder Bruttoreichtum ist. Wurde die Aktivseite bereits mit der Passivseite der Bilanzen saldiert oder noch nicht?

 

Da nun gemäss Bilanzlogik jeder Dollar Vermögen in einer Bilanz auch ein Dollar Schulden in einer anderen Bilanz sein muss: Wer schuldet also wem wieviel? Wer hat Forderungen gegenüber wem und wieviel?
Wenn wir saldieren, ist der Weltreichtum Null. Was ist, wenn die Schuldner nicht bezahlen können? Dann löst sich der Reichtum auf der Aktivseite in Abschreibungen auf.

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19 Kommentare

  1. Neuhaus Marcel

    Da muss es sich offensichtlich um Billionen der europäischen Zählweise handeln. 122 billion $ nach amerikanischer Art wären ja bloss 122 Milliarden nach unserer Zählweise und das wäre für ein „Weltvermögen“ (brutto oder netto) doch etwas bescheiden.

    • Fredmund Malik

      Sie haben Recht, ich wollte es dennoch aufwerfen, weil in den Medien oft auf die Unterschiede nicht geachtet wird.

  2. M.W.

    Sehr schön,

    guter Artikel, genau darum geht es – ebenfalls für Griechenland! Daher hat Geld auch keinen Wert mehr, da sich selten ableiten lässt, wie sich diese Scheinchen nun genau anhäuften, was den Bürgern so nie gesagt werden wird. Worauf ich schon Wetten laufen habe. Bin gespannt auf die Argumentation in Presse und Öffentlichkeit, wenn der Fall X eintritt.

    Lieber Herr Malik, wie bereits von Ihnen mehrfach korrekt gesagt liegt dies nun wirklich am falschen ökonomischen Verständnis der Prozessabläufe und Systemzusammenhänge, dessen derzeitig unangemessenes Agieren darauf.

    Das Thema Ethik bemühend fand ich den Einwand von E.W.I. gut. Herr/Frau E.W.I. wir Menschen sind alle nur „gewöhnlich“, daher stellen Sie ruhig Ihre Fragen. Es zeigt keine Naivität sehr geehrte/r Frau/Herr E.W.I., sondern, auch wenn derzeit unterbewusst von Ihnen wahrgenommen, ausgesprochene Kompetenz, was ein Fehlen einer gemeinsamen Sprache betrifft. Freute mich darüber sehr. Fragen sind wichtig, wie es bereits Peter F. Drucker schrieb, sie können die Basis eines neuen Startes sein.

    Systeme benötigen beide Konstellationen (positive und negative Rückkoppelungen, was der Natur entnommen werden kann) – hochinteressantes Thema. Mit Sicherheit sprachen Sie diese Thematik an Herr Malik, was für mich nicht ganz klar formuliert war, im Artikel (Unnötiges Strapazieren der Ethik).

    Richtig ist – die Ethik benötigen wir bei dieser Thematik nicht so sehr.

    Ich möchte die Menschen gern zum Nachdenken anregen, die Begriffe „richtig“ oder „falsch“, „gut“ oder „böse“ zu verstehen, denn dazu benötigt es eines langen, nicht gerade leicht zu gehenden Weges.

    • Fredmund Malik

      Der Reihe nach:
      1. Geld, d. h. Bargeld hat sehr viel Wert und wird – wenn die Defla voll läuft – der einzige Wert sein, und wird täglich mehr wert werden. Denn je mehr die Preise zerfallen, desto mehr steigt die Kaufkraft des Geldes.
      2. Richtig, viele der gesellschaftlichen und organisatorischen Regulierungskreise sind falsch gepolt und sind daher ein Programm in die Katastrophe. Andererseits können aber viele dieser Regelungskreise umprogrammiert werden, was dann zu einem neuen Aufschwung führen wird.
      3. Wir sind zwar alle gewöhnliche Menschen, aber an die Führungskräfte unter uns sind höhere Anforderungen zu stellen, weil ihre Entscheidungen grössere Auswirkungen haben. Daher müssen Verantwortung und Haftung zu ihren ethischen Werten gehören. In meinen Management Systemen sind diese eingebaut.
      4. Die Begriffe „richtig und falsch“ oder auch „wahr und falsch“ sowie „gut und schlecht“ sind unverzichtbar und zielen in den Kern der Ethik. So sprechen wir z. B. von „richtigem“ Handeln und einem „guten Chirurgen“, und meinen damit professionelle Sorgfalt, Gewissenhaft, Pflichtbewusstsein und dgl.
      Diese Begriffe sind gerade deshalb wichtig, weil wir oft nicht beweisen können, was richtig, wahr und gut ist. Daher sind diese Begriffe regulative Ideen, die uns Fortschritt und Verbesserung ermöglichen. Verzichten wir darauf, ist der Status Quo gleichzeitig auch der Soll-Zustand, was zum „Wärmetod“ der Gesellschaft führt.

  3. Clemens Jehle

    Richtig oder falsch?
    Bei der Dualität gibt es immer ein richtig oder falsch. Es kommt nur darauf an, auf welcher Seite ich bin, damit etwas richtig oder falsch ist. Im Moment ist jede Aktion, die ich mache richtig oder es ist die bestmögliche Lösung in genau dieser Situation. Die Frage ist, ob sie bei einer andere Situation immer noch richtig ist. Ich als Unternehmer muss für mich entscheiden, auf welcher Seite ich stehen will und ob ich für mich möglichst langfristig richtige Lösungen finde. Ich muss auch den Mut haben, „falsches“ zu ändern. Manchmal ist das aber fast nicht mehr möglich.

    • Fredmund Malik

      Richtig, es kommt auf die Seite an, auf der man steht. Die Aktion, die ich im Moment mache, ist aber nicht zwangsläufig richtig, sondern nur dann, wenn ich die nötigen Informationen habe. Wenn ich dabei einen Fehler mache, kann dieser, wie Sie richtig sagen, auf lange Zeit – oder auch gar nicht mehr – korrigierbar sein. Genau das sind jene strategischen Fehler, die man niemals machen darf. (Mehr dazu in meinem neuen Buch über „Strategie“).
      In der heutigen Situation die Deflation zu ignorieren und auf Inflation zu setzen, ist für die meisten ein tödlicher Fehler. Hingegen nicht auf Inflation zu setzen, ist nur ein kleiner, meistens leicht korrigierbarer Fehler. Das Risiko ist also a-symmetrisch.

      • M.W.

        Guten Abend,

        bevor ich gleich den „Feierabend“ antrete, so möchte ich den sich derzeitig entwickelnden Dialogelementen noch etwas hinzufügen, meine eingeleitete Intention somit fortführen zu können.

        Ich bedanke mich zu aller erst, lieber Herr Malik, für die anregenden Literaturempfehlungen.

        Cesare Marchetti klingt überzeugend, Rückkoppelungen hat er von beiden Seiten betrachtend in sein System eingebaut, ähnlich Ihrigen Systemen. Sprechen Sie dabei, die bei ihm erweiternden Gedanken der Lotka-Volterra-Regeln an? Habe mir das unter anderem Namen erschlossen, jedoch – ja genau das sprach ich an.

        Gedacht, es gibt selbst in der Malikwelt noch einige nicht berücksichtigte Elemente, so ist zu erwähnen, dass sich Ihre Arbeiten fundamental bedeutsam vom Mainstream (z.B. der MC Donalds) abheben, da Fastfood noch nie schlang machte. Sorry, für meine abendlich etwas unsachlich geäußerte Ansicht.

        Bei Karl Popper ist uns die annähernde Erkenntnisgenerierung synonym Gedachtem nicht möglich, die diese Pioniergedanken einem Herantasten genügen, sich einem weiteren, tieferen Zugang jedoch verschließen. Yeeep in dieser Ansicht stimme ich aber überein, es geht dabei auch um die Begriffe an sich.

        Um ehrlich zu sein, beneide ich Sie dann jedoch um den persönlichen Kontakt zu manchem weiter genannten Zeitgeist, um den Erfahrungsaustausch wissend. Nun, Glück mag auch Ihnen geholfen haben, Sie erkannten jedoch die wesentlichen Zusammenhänge. Klasse. Die Modellgenierung, was ein Modell ist, wessen Handlungsvariationen es unterliegt, darauf möchte ich nicht näher eingehen, weil sich daraus sonst eine zu lange Abhandlung ergeben würde.

        Liebe Interessierte des Themas „Unnötiges Strapazieren der Ethik“, ich würde den Versuch empfehlen dieses Thema vorerst zu meiden bzw. wenn wirklich gewünscht, sich diesem auch professionell zu nähern. Es ist ein sehr, sehr komplexes Thema, wobei zumindest Grundzüge des Rechtes, um die Begriffe juridisch (I. Kant) und juristisch zu nennen, dessen historische Erfahrung, die Dialektik Adornos und Horkheimers gesellschaftlich sinnstiftenden Miteinanders, derzeit unabdingbar global verknüpft, erfasst werden müssen, um zu einem Urteile zu gelangen, dessen ich mich annähern kann.

        Das mit der Atomkraft habe ich mir auch so überlegt Herr Malik, wobei den Zeitrahmen, nun, muss ich wohl noch mal rechnen.

        Also bis bald.

        Beste Grüße

        M.W.

        • Fredmund Malik

          Volterra-Lotka und deren biologischen Wachstumuntersuchungen gehören zu den Grundlagen, mit denen Marchetti arbeitet. Was immer gesund wächst, wächst s-förmig. Was nicht s-förmig wächst, ist kein gesundes Wachstum. Das ist einer der Grundgedanken meiner Arbeit zur richtigen Strategie. Da wir uns seit Jahren mit Bionik befassen, arbeiten wir u. a. mit diesen Einsichten, denn so können wir auch unterscheiden zwischen gesundem und krankem Wachstum in der Wirtschaft.
          Die Ethik kommt ins Spiel, wenn wir mit Logik und Erfahrung nicht mehr weiterkommen. Bauen wir jedoch auf falsche Logik, so kann die Ethik diese kaum richtig stellen.

  4. C. H.

    Ihre Deflationserwartung kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn Schulden rückgeführt oder abgeschrieben werden, ist Ihr erwartetes Szenario plausibel. Wie sieht die Sache jedoch bei einem (teilweise) unkontrollierten SchuldenAUSFALL aus? Könnte es aufgrund etwaiger „Kollateralschäden“ (schwere Verwerfungen im Bankensystem) nicht sein, dass zwar die Preise fallen, Papier- oder Giralgeld jedoch (vorübergehend) nicht als Tauschmittel für preisreduzierte Sachwerte akzeptiert wird?

  5. Peter Unterluggauer

    Sg. Herr Malik

    Um Missverständnisse zu vermeiden eine Anmerkung zur Vermögensbilanz: Ein Vermögensgegenstand, wie ein Grundstück, auf der Aktivseite, bzw. im Besitz eines Unternehmens kann auch durch 100% Eigenkapital finanziert sein. Vermögen bedeutet daher nicht zwangsläufig Schulden in einer anderen Bilanz, außer man
    interpretiert das Eigenkapital als Schulden bei den Eigentümern.

    Damit verschiebt man nur das Problem, den es gibt sehrwohl Eigentümer, die Vermögen oder Grundstücke besitzen, ohne dass dies zu 100% mit Krediten finanziert ist.

    Realvermögen, d.h. der Besitz von Grundstücken, Häusern, etc. ist ein Faktum, unabhängig von nicht realen Bewertungen in Geld, bzw. Währungen.

    So betrachtet hat auch das Realvermögen der Menschheit in den Jahrtausenden sehr stark zugenommen.

    • Fredmund Malik

      Im selben Masse haben die Schulden zugenommen. Individuell kann es zwar Nettovermögen geben, generell hingegen nicht.

    • Florian Linse

      Noch ein kleiner Nachtrag. Natürlich könnte es auch interessant sein, das Netto-Geldvermögen der Menschheit zu kenne, dem entgegengesetzt müssten dann die Schulden eigentlich ebenso hoch sein. Daraus müsste zu errechnen sein, wie hoch die Zinslast der Schuldner ist, also die permanent zu leistenden Transfers von Schuldnern zu Gläubigern. Das ist dann schon etwas wie ein gesellschaftlicher Dampfdruckmesser. Der Druckmesser ist so lange im grünen Bereich, wie die Capacity To Pay der Schuldnerseite nicht überschritten wird (dabei fällt mir gerade auf: Capacity To Pay = „Vermögen“ Schulden zu bedienen – hier spricht man dann interessanterweise bei den Schuldnern auch von „Vermögen“).
      Kommt der Zeiger in den roten Bereich, muss etwas geschehen. Man kann das am Beispiel Griechenlands augenblicklich recht gut sehen, alles andere als eine Verringerung der aus den Schulden entstehenden Zinslast, bis zur Wiederherstellung der Capacity To Pay, wird keine nachhaltige Lösung sein. In Island ist man diesen Weg bereits gegangen: man bedient die Schulden nur bei Wirtschaftswachstum und auch dann nur anteilig 4% (englische Banken) bzw. 2% (niederländische Banken) aus diesem Wachstum. Das zumindest bieten die Isländer an.
      Ausser den Schuldendruck, der auf den Schuldnern lastet, zu ermessen, haben diese Geldzahlenspiele aber nicht wirklich etwas mit dem Weltvermögen zu tun.

      • Fredmund Malik

        Ansatzweise beschreiben Sie die ökonomische Theorie des Debitismus, bzw. der Eigentumsökonomik.
        Die grossen Köpfe auf diesem Gebiet sind Gunnar Heinsohn, Otto Steiger und Paul C.Martin.

    • Florian Linse

      Ihr Ansatz scheint mir in die Richtige Richtung zu gehen. Was ist denn überhaupt das Vermögen der Menschheit? Letztendlich wird das nicht Geld sein. Geld ist genauer betrachtet kein Vermögen, sondern die Darstellung von Schuldverhältnissen. Betrachtet man die Beziehung der Schuldner und Gläubiger untereinander, so bedeutet ein gewisses Geldvermögen eines Gläubigers natürlich ein Vermögen gegenüber dem Schuldner (im Sinne von: man vermag etwas – nämlich beim Schuldner eine Forderung geltend machen). Aber eben nur in diesem Verhältnis Schuldner-Gläubiger, physisch bedeutet dies quasi nichts. Liesse man das Geld auf der Welt einfach weg, würde der Menschheit kein Vermögen verloren gehen.
      Anders ist das mit Sachwerten, z.B. ganz simpel ein Gebäude: das hat einen Nutzen, hält warm, man kann darin Dinge tun, die im Freien nicht möglich wären. Noch eindeutiger bei einer Fabrik mit Maschinen etc., wenn dort für den Menschen nützliche Dinge hergestellt werden können, so hat diese einen hohen Gebrauchswert. Und … die Fabrik, das Haus sind schon da, sie sind also physisch vorhanden und erweitern das Vermögen, das der Mensch hat über seine blosse Körperkraft (wahrscheinlich das Grundvermögen des Menschen überhaupt) hinaus. Der Wert dieses Vermögens wird dann wieder in Geld bemessen, wobei Geld in diesem Fall lediglich eine Masseinheit für den Wert darstellt, eine Mass, das für die meisten Menschen in unseren Kulturkreisen eine allgemein verständliche Grösse darstellt.
      Um das Vermögen der Menschheit zu bemessen, müsste man wahrscheinlich all diese Sachwerte zusammennehmen und bewerten. Wobei das sicherlich keine leichte Aufgabe wäre. Nicht einmal nur deshalb, weil es schwierig ist, all diese Sachen auf der Welt zu katalogisieren. Nein, es gäbe darüber hinaus natürlich grösste Abgrenzungsprobleme. Sind z.B. Kunstwerke nützlich, weichen Wert haben Bücher? Und dann landen wir bald doch bei „Sachen“, die wieder nicht stofflich sind: Wissen, Kultur. Dass Wissen viel zum Vermögen des Menschen beiträgt, steht ausser Frage, aber ob man das dazuzählen soll?

      • Fredmund Malik

        Gedankenexperimente kann man schon machen, aber das Netz der Schulden und Verpflichtungen bleibt real.

        • Florian Linse

          Völlig richtig. Die Verpflichtungen sind real. Allerdings können die auch ganz schnell unrealistisch werden, wenn sie, zum teil sicherlich zu recht, nicht mehr akzeptiert werden. Doch bis dieses überbordende Spannungsverhältnis abgebaut ist, können sehr unangenehme Dinge passieren (Revolutionen, Gewaltausbrüche, Krieg etc.).

          • Fredmund Malik

            Ganz so einfach ist das nicht. Keine Verpflichtung wird je unrealistisch, hingegen ändert sich die Erfüllungsweise. Bezahlt der Schuldner nicht, so muss letztlich der Gläubiger real erfüllen, nämlich durch Abschreibung und Ausbuchung. Dadurch verliert dieser selbst möglicherweise seine wirtschaftliche und auch soziale, ja sogar physische Exitstenz. Vorher aber kommen alle Formen der Zwangserfüllung zum Einsatz, von Zwangsversteigerung des Vermögens bis zur Lohnpfändung. Früher waren es Formen der Sklaverei, wie Schuldknechtschaft und Leibeigenschaft. Noch heute gibt es Erzwingungshaft auch im Rechtsstaat. Darüber hinaus gibt es rechtswidrige Schuldeintreiber-Organisationen, die vor kaum einer Gewalttat zurückschrecken, säumige Schuldner zur Erfüllung zu zwingen.
            Ausserdem gab es immer wieder Gläubiger-Ermordungen – Progrome – die zwar politisch, religiös oder rassistisch begründet wurden (Judenprogrome), aber sehr oft der Entschuldung der Schuldner dienten, wenn diese die Mehrheit hatten oder die de-facto Macht.
            Einer der berühmten Fälle sind die Proskriptionslisten des Jahres 43. v. Chr., in denen die Reichen Roms, die in Gläubigerpositionen waren, zur Ermordung freigegeben wurden. Es betraf rund 2 300 hochrangige Persönlichkeiten, darunter 300 Senatoren und unter diesen Cicero.

  6. P.A.Gessner

    Dieser Artikel regt mich an, in eine ganz andere Richtung zu denken, nämlich was die Zahlen wirklich aussagen. Was für Werte/Reichtum schafft der Mensch eigentlich, für wem und wie lange? Infrastrukturen und Währungssysteme kommen und gehen. Wenn uns überhaupt irgendwas davon abhält morgen in der Steinzeit zu leben, dann sind es die Mikro- und Makroökonomischen Infraktrukturen (Hardware) auf der einen Seite und das Wissen wie man diese baut (Software) auf der anderen Seite. Hier würde ich also ableiten, das wachsender Reichtum aus wachsender Infrastruktur und Wissen besteht. Wobei einer wachsenden Infrastruktur jeweils ein wachsender Wissensbestand vorrausgehen müsste. Wie könnte man nun die aktuelle Infrastruktur und das Wissen absolut oder relativ in EUR / USD bewerten? Wahrscheinlich garnicht, weil ich mich dazu außerhalb des Systems befinden müsste. Es wird deutlich, das selbst wenn Bilanzen ins negative rutschen, Wissen und Hardware bleibt für eine Weile (hoffentlich lange genug) bestehen, um neu anzufangen. Diese Überlegung basiert auf evolutionärem Denken. P.A.Gessner

    • Fredmund Malik

      Die Ökonomie kann bis heute nur einen kleinen Teil von dem erfassen, was am Gesamtsystem wirklich wichtig ist.
      Nicht einmal den Wohlstand kann man befriedigend messen, das Wissen für das Schaffen von Wohlstand schon gar nicht.
      Daher steht in einem meiner Bücher: Wissen ist wichtiger als Geld, und Information ist wichtiger als Macht.