Wenn die Lösung das Problem ist

F. Malik am Mittwoch, 22.06.2011 um 22:25 Uhr
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Wenn die Lösung das Problem ist
Die Vorgänge in Griechenland sind nun schon seit Monaten täglich Anschauungsunterricht dafür, was passiert, wenn man ein System und seine Kybernetik nicht versteht. Dann ist es unvermeidbar, dass die Lösungen in Wahrheit das Problem sind.

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9 Kommentare

  1. E. Biehler

    „… Dann ist es unvermeidbar, dass die Lösungen in Wahrheit das Problem sind.“
    Verständnisfrage:
    Meinen Sie damit, dass diejenigen, die das Problem lösen könnten Angst vor den Folgen haben? Oder meinen Sie damit, dass „man“ keine Lösungen für das Problem findet, weil eben das System und seine Kybernetik nicht verstanden wird?
    Es ist an der Zeit, dass Menschen wie Sie sich noch klarer öffentlich zu dieser Thematik äussern und auch Ihre konkreten Lösungsansätze dazu vorstellen sollten (nicht nur die Methoden). Ich denke sogar, dass anerkannte Experten wie Sie – selbstverständlich auch im Verbund mit weiteren Experten – die Verpflichtung dazu haben, sich massiv „einzumischen“ um so die Politik auf höchster Ebene zu Lösungen zu bewegen. Ihre Äusserungen im Fernsehen und in der Presse sind da zu wenig. Es ist allerhöchste Zeit den Wandel zu aktiv begleiten.

    • Fredmund Malik

      Ich meine, dass man keine wirksamen Lösungen finden kann, solange die Kybernetik des Systems nicht verstanden und daher nicht beachtet wird. Was Griechenland nun an Massnahmen aufgezwungen wird, sind die herkömmlichen Massnahmen, die unter heutigen Bedingungen weitgehend wirkungslos verpuffen und sich zum Teil ins Negative verkehren. Das Land wird and den Zinsen und Zinseszinsen ersticken und sich gleichzeitig tot-sparen.
      Die neuen Methoden sind deswegen heute so wichtig, weil man nur mit diesen auch zu neuen Lösungen kommt. Wir begleiten aktiven Wandel, so wie Sie es vorschlagen, bereits an zahlreichen Orten, in der Wirtschaft und im öffentlichen Sektor. Auf oberster Regierungsebene tut man sich aber noch schwer, innovative Wege zu gehen. Da muss die Krise sich anscheinend noch verschlimmern, bis man entschlossen handelt.

      • Stefan Ludwig

        „Da muss die Krise sich anscheinend noch verschlimmern, bis man entschlossen handelt.“

        Sehr geehrter Herr Malik, Sie haben ja nicht nur die Syntegration zu rVerfügung, sondern auch das Sensitivitätsmodell, viable system model und wahrscheinlich noch mehr. Sind denn diese Werkzeuge ohne direkte Einbindung der Regierungsebene wirklungslos oder sinken ohne diese Einbindung die Erfolgschancen so weit, dass es Ihnen zu riskant wäre entsprechende Vorschläge zu machen?

        Ich selbst brauche jetzt überhaupt keinen Honig um den Mund was ich alles kenne und wie ich es einschätze. Ich wünsche mir, dass Sie Farbe bekennen was Sie aus Ihrer Position heraus ohne direkte Einbindung der Regierungsebene dazu beitragen können die Regierungsebene dazu zu bringen innovative Wege zu gehen.

        Welche Stellhebel sehen Sie da? Wäre es so abwegig öffentlich einen entsprechenden Vorschlag zu unterbreiten?

        mit freundlichen Grüßen

        Stefan Ludwig

        • Fredmund Malik

          Wir integrieren simultan etwa ein Dutzend Werkzeuge, die wir „CyberTools“ nennen, mit dem syntegrativen Kern-Kommunikationsprozess. Unser Markenname ist „Malik SuperSyntegration“ für die Standalone-Version. Die Version für die multiplikative Anwendung nennen wir „Malik HyperSyntegration“. Es ist nicht nötig, die Regierungsebenen direkt einzubinden. Oft lässt sich schneller etwas z. B. auf der Parteienebene erreichen. Allerdings dauert es dann noch, bis sich Ergebnisse auch in die Regierungen hinein verbreiten. Eine der wesentlichsten Schwachstellen der heutigen Gesellschaften ihre herkömmlichen Organisationen. Diese funktionieren einfach immer weniger. In dem Masse als man sie zu einem neuen Funktionieren bringt, geht es allen wieder besser. Jeder kann mithelfen, diese Methoden bekanntzumachen. Er oder sie wird damit der Politik einen immensen Dienst erweisen, denn sobald sie die neuen Methoden kennt, hat sie auch wieder Alternativen und erhält die nötige Handlungskraft. Es ist eine demokratische Revolution der Demokratie.

          • Uwe Massenberg

            Sehr geehrter Herr Malik,

            wie muss man Sie hier verstehen?
            Kennen Sie das System Euro/Griechenland und wüssten Sie zumindest einen Ansatzpunkt zur Annäherung an eine Lösung
            oder
            kennen und beherrschen Sie die Mittel und Methoden, damit dieses System von Fachkundigen aus EU + IWF + Griechenland unter Nutzung Ihrer Tools erkannt und das Problem zumindest vorangebracht (im Idealfall gelöst) werden kann?
            Aus Ihrer Antwort ergibt sich entsprechend das weitere Vorgehen.

            Danke
            Uwe Massenberg

            • Fredmund Malik

              Ja, wir haben die Mittel und Methoden dafür. Freilich müssen sich einige Top-Entscheider 15 Minuten Zeit nehmen, sich informieren zu lassen.

    • Christoph Jaskulski

      Man sollte nicht auf andere zeigen und sagen, mach Du mal.
      Jeder ist in der Lage bei sich selbst anzufangen.
      Der Wandel muss bei den einfachsten Dingen beginnen!
      Wieviel Brot und Getreideprodukte wurden heute auf der Welt verzehrt?
      Wußten Sie, dass der Mensch kein Brot bzw. Getreide verdrägt!
      Selbstversuch: 10 Tage ohne Getreideprodukte (dafür Obst)
      und man spürt den Wandel in seinem Körper und Geist!

      • E. Biehler

        Da haben Sie vollkommen Recht. Nur dieses Vorgehen kann, so denke ich, nicht die schnellen Lösungen bringen, wie wir sie brauchen. Das was Sie ansprechen – Verbraucherverhalten – ist m.E. auch nur ein Baustein des Systems. Wirkungsvolle Entscheidungen müssen und können angesichts des Zeitdrucks nur noch auf allerhöchster Ebene gefällt werden.

        • Fredmund Malik

          Innerhalb von 3.5 Tagen liegen die Lösungen vor. 60% der Massnahmen sind nach 6 Monten realisiert; 80% nach 12 Monaten. Gibt es etwas schnelleres?