Sind Regierungen Störquellen?

F. Malik am Samstag, 13.08.2011 um 8:14 Uhr
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Sind Regierungen Störquellen?

These 13 in meinem Buch aus 2008 über Unternehmenspolitik und Corporate Governance lautet: „Regierungspolitik wird in den globalen Gesellschaften zwar weiterhin wichtig, aber in ihrer heutigen Form immer mehr Quelle von Störungen, Behinderung und Begrenzung sein. Heutige politische Parteien erfüllen keine Zwecke mehr, denn das Funktionieren gesellschaftlicher Systeme hat keine Partei¬Farben und folgt keiner Ideologie. Es ist nicht rechts oder links, sondern richtig oder falsch.“
Das Buch schrieb ich 2007 darüber, wie Organisationen sich selbst organisieren.
Damals wurde diese These nur von einder Minderheit verstanden und von noch weniger akzeptiert. Noch heute glauben die meisten, dass von Regierungen die Lösungen kommen. Sobald man diesen Gedanken aber aufgibt, tun sich ganz neue Lösungs-Universen auf.

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4 Kommentare

  1. Stefan Ludwig

    Ich bin der Ansicht, dass politisch eingefärbte Lösungsvorschläge höchstens suboptimal ganz oft aber auch weit weg von einer wirklich guten Lösung sind. Das muss absolut zwangsläufig so sein weil politische Einstellungen NIEMALS das ganze System betrachten und analysieren. Nur umfassende Systemanalysen und Steuerungsstrukturen die Selbstregulation von Details ermöglichen führen zu guten Lösungen.

    Man schaue sich noch einmal an was nach der Verabschiedung neuer Gesetze und Verordnungen passiert. Neben dem üblichen parteipolitischen Gezänk treten dabei immer auch unbeabsichtige Folgen auf. Da treten dann in der Wirklichkeit Sonderfälle auf die das Gesetz ab adsurdum führen oder an anderer Stelle große Ungerechtigkeit hervorufen oder zusätzliche Bürokratie erzeugen und z.B. Kosteneinsparungen durch das mehr an Bürokratie in ihr Gegenteil verkehrt wird. Das hat ganz wesentlich mit den vorhandenen Entscheidungsstrukturen zu tun.

    Das alles verschwindet mit sytemanalytischen Methoden. Dabei leisten diese Methoden zweierlei
    Einen guten Einstieg der schon nahe an der optimalen Lösung liegt und schnelle weitere Optimierungen durch die bereits eingebaute Beobachtung der weiteren Entwicklung. Es findet auf kürzest möglichem Wege die empirische Überprüfung der gemachten Annahmen statt und entsprechende Korrekturen sind möglich. Da immer das ganze System betrachtet wird, führen die Korrekturen wirklich zu Verbesserungen.

    Nun mag man noch einwenden wer soll denn dieses viele Analysieren leisten? Ganz einfach:
    Die hierarchisch gestufte Selbstorganisation leistet diese Analyse quasi nebenbei. Genau das ist Sinn und Zweck jeder Selbstorganisation und Selbststeuerung. Die Steuerungsstrukturen sind so aufgebaut, dass das Zusammenwirken der Systemelemente bereits durch ihren ganz normalen Alltagsbetrieb für die Optimierung sorgen.

    Klingt zu schön um wahr zu sein? Es ist wahr. Die lebendige Natur führt uns genau das seit Jahrmillionen vor. Die Menscheit wird bis in alle Ewigkeit in diese Natur eingebettet sein. Selbst dann wenn Sie auf riesigen Raumschiffen weiterexistieren sollte. Immer noch das gleiche Universum mit den gleichen Naturgesetzen. Optimal weiterentwickeln kann man sich darin nur durch optimale Anpassung und Angleichung an die Umgebung/Umwelt/Universum wie immer sie das nennen wollen.

    • Fredmund Malik

      Nach diesen Prinzipien – und einigen weiteren, die man auch beachten muss – habe ich meine Management Systeme geschaffen. Deshalb funktionieren sie, und mit ihnen ist es daher möglich, dass Organisationen doppelt so gut funktionieren, mit den halben Ressourcen, sowie hoch zuverlässig, sie entdecken und reparieren ihre eigenen Fehlerquellen, passen sich selbständig sogar an solche Umstände an, worüber sie bisher noch gar keine Erfahrung haben, weil sie erstmalig sind. Es sind also lernende Systeme par excellence.

      • S.Kotrini

        Herr Malik was sind den die weitere Prinzipien die man beachten muss?

        • Fredmund Malik

          Am einfachsten ist es, dafür in meine Bücher zu schauen. In den Inhaltsverzeichnissen finden Sie sich schnell zurecht. Wenn Sie schon ein gutes Verständnis der Kybernetik haben, ist meine „Strategie des Managements komplexer Systeme“ das Beste. Dort habe ich die theoretische Basis für die späteren Modell-Entwicklungen gelegt.
          Einige dieser Prinzipien sind: Real Time Control, Ashby’s Law of Requisite Variety, Grundsatz der Meta-Lagebeurteilung, die Principles of Viability, das Rekursivitätsprinzip u. a.