Nochmals die wichtigsten Krisen-Eckwerte

F. Malik am Donnerstag, 22.09.2011 um 8:12 Uhr
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In mehreren Blogeinträgen und vielen anderen Publikationen sowie auf der Website habe ich die Eckwerte dargelegt, die für den Krisenverlauf als Peilgrössen gelten, falls weiterhin altbackene und inwischen destruktiv gewordene Alt-Ökonomie eingesetzt wird:

  1. Die Preise aller Sachwert-Kategorien werden sinken. Dazu gehören Aktien, Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe u.v.m. Diese werden von ihren bisherigen Höchstständen um 90 % und mehr fallen.
  2. Die mehr als 20 Jahre lang aufgehäuften Schuldenberge werden eingeebnet, entweder durch Pfändung der zahlungsunfähigen Schuldner oder durch den Verzicht der Gläubiger durch Abschreibung. Gewalt gegen Gläubiger nimmt zu. Das Finanzsystem zerstört sich selbst. Banken, Funds und andere Finanzinstitutionen werden schliessen und viele gehen bankrott.
  3. Die Punkte 1 und 2 sind (!) die Deflation. Eine Inflation wird es nicht geben und sie herbeizuführen ist unmöglich.
  4. Sparprogramme und Steuererhöhungen als Massnahmen werden überall kommen. Sie verschärfen die Deflation.
  5. Deflation und Depression gehen Hand in Hand.
  6. Mit Verzögerung gehen auch die Konsum-Preise und so gut wie alle Kosten zurück.
  7. Die Arbeitslosigkeit steigt in den Bereich von 20 und mehr Prozent.
  8. Die meisten öffentlichen Organisationen, wie Krankenhäuser, Schulen, Universitäten, Ministerien, Verwaltungsbehörden, usw. werden ihre Dienste nur noch reduziert erbringen können.
  9. In der Gesellschaft entsteht unkontrollierbare Wut in grossen Bevölkerungsteilen. Unruhen, Aggression und Vandalismus nehmen in Grossagglomerationen zu. Die Demokratie wird in ihren Grundfesten gefährdet. Radikale Demagogen finden immer mehr Zulauf.
  10. Gleichzeitig legt sich aber auch ein Frost an Resignation über die Gesellschaft.
  11. Ungesteuert wird diese Krise bis Mitte der 2010er anhalten.
  12. Die Mehrheit der Ökonomen wird aber weiterhin falsche Theorien aufrechterhalten und falsche Ratschläge geben. Institutionen wie der Währungsfond und die Zentralbanken werden zu den Feindbildern gehören. Die meisten wird es ab Mitte der 2010er Jahre nicht mehr geben.

Wie bricht man diese Abwärts-Dynamik?

  • Durch den Total-Umbau der gesellschaftlichen Organisationen.
  • Durch innovative ganzheitliche ManagementSysteme, die ein neues Management-Denken bringen und ein neues Funktionieren auf einem höheren Effektivitäts-Niveau.
  • Durch radikal neue Methoden für Konsensbildung, Entscheiden und Umsetzen.
  • Durch Umlernen von MBA-Wissen zu Komplexitäts- und System-Wissen.

Mehr dazu in meinen rund 10 Büchern, meinen monatlichen Management-Briefen und in den zahlreichen Medieninterviews.

Antworten

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56 Kommentare

  1. Alexandra Ehlert

    Lieber Herr Malik, ich stimme Ihnen zu, genau so wird es kommen, wenn nicht ganz schnell der Punkt 11 in den Fluss gebracht wird. Warum ich mir so sicher bin, dass es so kommen wird, läßt sich physikalisch am einfachsten erklären: Die Erde erhöht ihre Schwingungsfrequenz von 7,8 Hz auf ~14 Hz. Das bedeutet, alle Systeme, die auf niedrigen Schwingungfrequenzen (Gier, Macht, Hass, Ego) aufgebaut sind, wird schlichtweg der „Strom entzogen“ und sie brechen zusammen. Das endet bei vielen Menschen in einer großen Verzweiflung, weil die bekannten Wahrnehmungsfixpunkte wegfallen und eine Orientierungslosigkeit eintritt. Aber es müsste gar nicht bis zum bitteren Ende kommen, wenn sich alle Arbeitnehmer/Bevölkerung SOFORT dafür einsetzen würden, dass neue Systeme installiert werden. Die Führungskräfte, die auf der Spitze der Pyramide sitzen, können nur deshalb noch dort verweilen, weil auch die breite Masse am Fuße der Pyramide sitzen bleibt. Auf einen Führungswechsel von „oben“ zu warten und ihnen dann die „Schuld“ an allem zu geben, ist genauso verantwortungslos. Deshalb ist Ihr Blog so wichtig, um Aufklärung zu leisten. Jeder Einzelne ist ein Multiplikator. Liebe Grüße AE

    • A.I.

      Was für eine Schwingung ist das?

      • K. Anger

        Diese Schwingung heisst „Schumann Resonanzfrequenz“, und wurde von dem deutschen Professor Schumann entdeckt.
        Genau genommen gibt es nicht nur eine Frequenz, sondern mehrere – wobei mindestens sechs dieser Frequenzen nachgewiesen wurde, dass sie das menschliche Bewusstsein verändern.
        Es gibt Zusammenhänge zwischen den Schumann’schen Resonanzfrequenzen und dem elektromagentischen Wellenspektrum des menschlichen Gehirns (Alpha-, Beta-, Delta-, Thetawellen)

        Es gibt eine ganze Menge seriöser Forscher an Universitäten, die sich der weiteren Erkundung dieser interessanten Zusammenhänge angenommen haben. Wer suche, der findet …

        Freundliche Grüsse
        K. Anger

        • Karin Binder

          Liebe Frau Ehlert, liebe Frau Anger,
          danke für Ihre Erläuterungen zur Schumann Resonanzfrequenz, die zu einem besseren Verständnis der “beweisbaren, messbaren Vorgänge“ führen. Wobei die Frage offen bleibt, WER WAS beeinflusst. Die Quantenphysik liefert dazu Antworten, die jedoch auch ständig im Fluß zu sein scheinen. Siehe Cern. Ist es der große Verstand, den Herr Malik beschreibt, das Emergenz-Phänomen, das die Frequenzen beinflusst – was wohl auch Herr Clasen meint ? – oder sind es die Frequenzen des ? , die uns mitschwingen lassen ? Oder entstehen daraus sich gegenseitig verstärkende Resonanzen ? Wir sind ja schon inzwischen ziemlich viele auf der Erde, die wie Sender + Empfänger fungieren. Ich lasse das für mich offen, ob ich selbst schöpferischer, verantwortlicher Teil des Messbaren bin oder ob ich die Zuständigkeit dafür als Beeinflusster nach außen abgeben kann und mich anpasse. Wie auch immer – es wird sich so und so wohl ALLES verändern. Beste Grüße Karin Binder

          • K. Anger

            Liebe Frau Binder,

            die Frage nach WER oder WAS oder WER und WAS ist absolut legitim – bisher boten sich mir befriedigende Antworten jedoch nur unter einem philosophischen Betrachtungswinkel.

            Ich bin überzeugt, dass dieses komplexe System von dem wir alle ein Teil sind und mit dem wir resonieren von uns beeinflusst wird und uns genauso beeinflusst. Insofern sind Ihre Fragen zweifelsfrei zu bejahen. – Aus der Sicht des Individuums betrachten ist die einzig vernünftige Handlungsalternative in dem sich anbahnenden Chaos, Verantwortung zu übernehmen. – Da stimme ich völlig mit Ihnen überein.

            Beste Grüsse,
            K. Anger

    • Jürgen Clasen

      „Die Erde erhöht ihre Schwingungsfrequenz von 7,8 Hz auf ~14 Hz. Das bedeutet, alle Systeme, die auf niedrigen Schwingungfrequenzen (Gier, Macht, Hass, Ego) aufgebaut sind, wird schlichtweg der “Strom entzogen” und sie brechen zusammen.“
      Wow! Woher wissen Sie, das Gier, Macht, Hass, Ego usw sich gut unter einer niedrigen Schwingnungsfrequenz entwickelt ? Wenn es häufiger in der Erdgeschichte vorkam, müssten vielleicht
      Spuren in der menschlichen Geschichte dafür gefunden werden und zwar global und nicht nur im Morgenland, wo angeblich Gottes Sohn vor cirka 2000 Jahren gekreuzigt wurde.
      Man kann sich vorstellen, das die biologischen Systeme davon was merken und reagieren. Was sie aber anführen, sind Dinge die sich aus unserem Denken ergeben. Diese Erdschwingungen würden also das Denken beeinflussen. Ehe man an sowas glaubt, sollten handfeste Indizien dafür angeführt werden, oder ?

      • Alexandra Ehlert

        Lieber Herr Clasen,

        sehen Sie meine Antworten an Herrn Malik und Herrn Ludwig. Ergänzend für Sie, auch biologisch erhöht sich die Zellkerndrehung, was zu großen Erschöpfungszuständen führt. Warum glauben Sie, dass es immer mehr BurnOuts gibt oder Menschen resignieren? Und wir befinden uns erst in den Anfängen, das ist noch gar nichts. Bevor Sie also irgendwo mitreden, von dem Sie offensichtlich keine Ahnung haben, ist Schweigen Gold. Liebe Grüße AE

      • Stefan Ludwig

        Ich bin offen für neues weil all zu traditionelle Naturwissenschaftler oft genug zu arrogant waren um neue Ideen genau zu prüfen. (nur zwei Beispiele: Magengeschwüre durch Helio Bacter Pylori, Form von Windkraftrotoren an der Nabe).

        Trotzdem bin ich naturwissenschaftlich orientiert. Wann immer möglich sollte man neue Ideen naturwissenschaftlich überprüfen – so gut das eben geht – aus einer ergebnissoffenen Haltung heraus.

        Ich frage mich auch – woher weiß man 7,8 Hz Gier, Macht, Ego usw. Höhere Frequenzen „bessere Einstellungen?“ mit freundlichen Grüßen

        Stefan Ludwig

        • Alexandra Ehlert

          Lieber Herr Ludwig,

          Offenheit ist der erste Schritt, finde ich prima von Ihnen. Bitte lesen Sie zunächst meine Anwort an Herrn Malik …. Ihre Frage ist gut: Die Erde ist von einem Magnetfeld umgeben, was sich seit Jahrzehnten abschwächt und kurz vor einem Zusammenbruch steht. Ein starkes Magnetfeld bedeutet eine starke Polarisierung und ein schwaches Energiefeld (~7,8 Hz). Diese starke Polarisierung zeigte sich im Erdfeld mit Nord- u. Südpol und im Bewusstsein des Menschen mit Gut/Schlecht, Liebe/Hass, Reichtum/Armut, Frieden/Krieg, Gemeinschaft/Egoismus, Macht/Ohnmacht… Mit Abschwächung des Magnetfeldes, wird auch die Polarisierung schwächer und die Energiefrquenz auf der Erde UND im Gehirn höher (bis zu ~14 Hz.). Ihr Gehirn wird also im wahrsten Sinne des Wortes lichter, wie eine Glühbirne, die heller leuchtet, weil sie mehr Strom bekommt. Ich überlasse es Ihnen, ob Sie mehr Licht und weniger Polarisierung für positiv befinden. Gehen wir weiter: Was passiert, wenn das Magnetfeld der Erde zusammenbricht? Bezügl. d. Finanzen umschreibt Herr Malik das Szenario zutreffend. Was den Einzelnen betrifft, so jeder die Möglichkeit das Beste daraus zu machen. Liebe Grüße AE

        • A.I.

          Dass einzelne Naturwissenschaftler sich irren, gehört zum System und ist nicht etwa unrühmliche Ausnahme.

          Es gibt sehr viele gescheiterte Theorien und Modelle, und dennoch haben sich stets jene durchgesetzt, die mit den z.Z. verfügbaren Informationen über die Wirklichkeit am besten im Einklang standen.

          Auch Wissenschaftler sind nur Menschen und Leidenschaften unterworfen. Die Frage ist viel mehr, wie Wissenschaft als soziales System organisiert sein muss, damit falsche Hypothesen aussterben und die Aufgabe, Wissen zu mehren, wirksam erfüllt werden kann.

          Es gibt Gebiete der Wissenschaft, auf denen diese Organisation hervorragend funktioniert und Betrügereien ans Licht kommen, siehe z.B. den Fall Jan Hendrik Schön oder des Zellbiologen Hwang Woo-suk, der behauptete, menschliche Zellen geklont haben zu wollen.

          Auf anderen Gebieten scheinen die Maßstäbe eher aufgeweicht, und Ökonomie gleicht eher der Theologie und verschiedenen Sekten, hat also trotz aufwendiger mathematischer Modelle wenig bis nichts mit Wissenschaft zu tun.

    • Karin Binder

      Liebe Frau Ehlert,
      ich kann Ihnen nur zustimmen. Soweit ich lernte ist sogar meßbar, was Sie sagen.
      Wobei die große Menge der Menschen erst etwas unternimmt,
      wenn es weh tut. Ihr Wissen haben schon sehr viele, aber sie verlassen noch
      nicht gerne ihre Komfortzone. Wir haben das schon gründlich geübt und wir
      kennen niemanden der Lust auf soviel Unbequemlichkeiten hat.
      Aber hoffen wir auf die positive Vernetzung auf jeder Ebene !
      mit besten Grüßen
      Karin Binder

    • Fredmund Malik

      Liebe Frau Ehlert, was Sie schreiben ist sehr interessant. Ist die Frequenzänderung sinnbildlich oder tatsächlich gemeint?
      Sie haben Recht: Je mehr Multiplikation desto schneller ist die kritische Masse erreicht um die Systeme in Bewegung zu bringen und eine neue Dynamik herbeizuführen.

      • Alexandra Ehlert

        Lieber Herr Malik, sie ist tatsächlich gemeint. Seit den 80er Jahren wird die Eigenschwingung der Erde angehoben. Bis Ende 2012 geschieht dies exponentiell, weil wir uns dann über dem galaktischen Äquator bewegen. Deshalb wird in den nächsten Monaten der Zusammenbruch von niedrig schwingenden Systemen „auf einmal“ ganz schnell gehen. Meine sichere Quellenangabe ist ein Mitarbeiter der ESOC in Darmstadt. Hochinteressant werden die Fakten unter dem Gesichtspunkt, dass man absolut nichts dazu im Netz findet, außer auf Esoterik Seiten, was nicht negativ ist. Aber das hat mich vor Jahren stutzig gemacht, denn warum sollte man die Frequenz der Erdschwingung nicht veröffentlichen? Messbare Zahlen und deren Konsequenzen sind eine Form der Realität, dem sich die Bevölkerung nicht länger verschließen könnte. Also werden auch diese Informationen bewusst unterdrückt. Ich selbst bin zu diesem Wissen gelangt, weil ich meinen Platz am Fuße der Pyramide in einem großen Finanzinstitut 2004 aufgegeben habe und mich seit dem mit wirklich interessanten Wissenschaften beschäftige. Übrigens, ich liebe Ihr Buch „Bionik“, darüber bin ich auf Sie aufmerksam geworden. Liebe Grüße AE

        • A.I.

          Erstens möchte ich vorausschicken, dass eine wissenschaftliche Theorie etwas anderes bedeutet als der umgangssprachliche Gebrauch des Wortes Theorie. Eine wissenschaftliche Theorie ist durch empirische Forschung abgesichert.

          Was die Schumann-Resonanzfrequenzen betrifft, so gibt es tatsächliche physikalische Modelle, die das System Erde-Ionosphäre als kugelschalenförmiges Hohlleitersystem betrachten. Man kann die Eigenfrequenzen dieses Systems berechnen, aber nur ungefähr, und sie liegen in der Größenordnung wie von Frau Ehlert genannt. Sehr überrascht war ich, ein Kapitel darüber in meinem alten Jackson zu finden.

          Dass das Erdmagnetfeld sich langsam abschwächt, wird keinesfalls geheimgehalten. Dass es Polsprünge gegeben hat, ist ebenfalls nachgewiesen und ebenfalls nicht geheim.

          Dass die so berechneten Frequenzen einen Einfluss auf menschliche Emotionen haben sollen, halte ich für eine unbewiesene Behauptung. Wenn es sich um anerkannte Wissenschaft handelt, dann wird es auch Publikationen in Zeitschriften geben, die ein Peer-Review durchlaufen haben. Sonst ist es keine anerkannte Wissenschaft. Welches sind also die Studien, die diesen Zusammenhang nachweisen?

        • Fredmund Malik

          Liebe Frau Ehlert, einige ähnliche Theorien sind mir bekannt, manches mehr, manches weniger esoterisch. Ich werde dem nachgehen, obwohl ich derzeit enorm viel zu tun habe. Dass Ihnen das Bionik-Buch gefällt, freut mich sehr. Es ist eine faszinierende Wissenschaft. Wir haben 2005 mit den 15 wichtigsten Bionikern aus dem deutschsprachigen Raum und 15 Spezialisten von uns eine Syntegration gemacht mit der Schlüsselfrage, wie man die Bionik auch Nicht-Experten, v. a. in der Wirtschaft bekannt machen kann. Inzwischen haben wir bereits 3 Bionikkongresse gemacht, die alle auf DVD verfügbar sind.

          • Alexandra Ehlert

            Lieber Herr Malik,

            das ist keine Theorie, sondern anerkannte Wissenschaft. Bitte googlen Sie lediglich das Stichwort „Schumann Resonanz“, danach wird die Eigenschwingung der Erde benannt. Der Hauptwert war immer 7,8 Hz und jetzt steigt er an, was aber NICHT veröffentlicht wird. Der Grund ist ein abnehmendes Magnetfeld er Erde, was zwangsläufig zu Steigerung der Elektrizität führt. Warum ist das so interessant? Weil sich unsere Gehirnwellen der Eigenschwingung der Erde anpassen. DESHALB steht uns ein Bewusstseinssprung bevor, weil wir uns dann im Wachzustand im Alphabereich bewegen können. Mir ist klar, dass meine wenigen Zeilen nicht das komplexe Wissen von Astrophysik, Bewusstseins- und Gehirnsforschung vermitteln können. Aber zumindest kann ich anregen, denn auch hier ist Eigenverantwortung gefordert. Ich habe mich auf die Suche nach Antworten gemacht und sie gefunden. Das ist anstrengend, weil die eigenen Grenzen im Gehirn verschoben und die Komfortzone verlassen werden muss. Klarheit ist nicht immer angenehm, weil sie Realität von Illusion trennt und Konsequenzen im Handeln nach sich zieht. Dazu sind nur wenige bereit…. Liebe Grüße und einen schönen Sonntag AE

            • Fredmund Malik

              Mit „Theorie“ meine ich natürlich eine ernsthafte wissenschaftliche Position. Warum wird das Ansteigen nicht veröffentlicht?
              Ihre Anregungen werden, wie Sie im Blog sehen, bereits aufgegriffen, auch wenn sich mancheiner anscheinend noch etwas schwer damit tut, was ja verständlich ist. In gewisser Weise können wir mit unseren Syntegrationsmethoden etwas Analoges bewirken, nämlich buchstäblich Mind Changes und Mood Changes. Es sind Bewusstseins- und Wahrnehmungssprünge damit verbunden, und manchmal sprechen wir auch von kollektiver Intelligenz oder davon, dass 40 Individuen wie ein grosser Verstand kohärent zusammenarbeiten. Es ist das Entstehen, das oft plötzliche Auftreten, von Emergenz-Phänomenen, wie die Biowissenschaften es nennen.

  2. Max Gmür

    Sehr geehrter Herr Malik

    Sollten Ihre Krisen-Eckwerte eintreffen, scheint mir Ihre Aussage „Ungesteuert wird diese Krise bis Mitte der 2010er anhalten“ sehr optimistisch. Eine Krise solchen Ausmasses würde doch mindestens bis 2020 dauern und nur unter der Voraussetzung, dass in der Zwischenzeit der Total-Umbau der gesellschaftlichen Organisationen gelingt. Wobei dieser Umbau wohl erst gelingen wird, wenn der Leidensdruck auch physisch weh tut. Letzteres wird durch immer neue Schulden seit den 90er Jahren „erfolgreich“ vermieden (zuerst Japan, dann USA, nun auch Europa).

    mg

    • Fredmund Malik

      Naturgemäss ist es schwierig, das Ende der Krise genau verherzubestimmen. Klar ist, dass sie länger dauern wird, als die meisten sich überhaupt vorstellen können, die noch immer daran glauben, dass die altbackenen ökonomischen Mittelchen auch heute wirken würden. Wenn 2015 / 16 als Marke nenne, so ist gemeint, dass dann die Talsohle erreicht werden wird. Aber dann dauert es noch lange, bis ein echter Aufschwung spürbar wird. Damit ist 2020 durchaus kompatibel.

  3. Max Gmür

    Seit meiner Jugend (ich bin mittlerweile 42) fällt mir auf, dass pensionierte Personen häufig sehr pessimistisch sind für die Zukunft der Menschheit*. Vorallem auch solche die während ihrer beruflichen Karriere sehr optimistisch und erfolgreich waren. Bisher erfüllten sich deren Vorhersagen nicht annähernd, inkl. jenen des „Club of Rome“, was aber auch damit zu tun haben könnte, dass die Menschheit doch viel schneller lernt als gemeinhin angenommen.

    *Ist hier vielleicht ein biologisches (Hormone) oder neurologisches Phänomen am Werk, ausgelöst durch das Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess in Kombination mit der abnehmenden Körperkraft und Rest-Lebenserwartung?

    mg

    • Fredmund Malik

      Am pessimistischsten ist derzeit eher die Jugend, denn diese sieht nur wenig Zukunft. Schon heute haben wir hier ein enormes Gewaltpotenzial.

      • Karin Binder

        Lieber Herr Prof. Malik,
        zur Jugend und Zukunft – ein moderner sizilianischer Öko-Agrar-Verbands-Präsident rief über RAI3 neulich auf : meglio un contadino occupato come un avvocato disoccupato! Versteht man ? Nun gehen wir stolpernd in eine Informations- und Wissensgesellschaft. Was bedeutet das ? Doch nicht daß alle am Computer sitzen? Alle Akademiker ? Neue Wege überall? Abfallwirtschaft wie “cradle to cradle“ , Neues und Bewährtes in “Handarbeitsberufen“ , Ökologie allgemein ? Wege aus der planned obsolescence ? Sozialarbeit ? Selbständigkeit ? Sehen die jungen Leute nicht genügend Wert in “einfacherer“ Arbeit ? Die Skala der Vergütungen + Wertschätzung von Arbeit ist antiquiert fragwürdig. Ihre Visionen werden sich die Jungen wohl großteils selbst kreieren müssen. Gerade das müßte doch Thema in der Wirtschaft sein – Bildung&Arbeit – das wäre Venture-Capital das ausnahmsweise mal richtig gut angelegt wäre – nämlich in sozialen Frieden. Hoffentlich ist es nicht viel zu spät. Die Alten waren nicht weise. Was meinen Sie dazu ? beste Grüße Karin Binder

        • E.W.I

          Liebe Frau Binder, vielen Dank für Ihre Fragen. Gerade diese stellen sich mir auch. Mit besten Grüßen, Erika Igel

  4. A.I.

    Wenn man sich die politische Geschichte anschaut, dann kann man so gut wie sicher sein, dass Ihr genanntes Szenario in den Grundzügen so abspielen wird,

    Hoffentlich bin ich dann nicht schon zu alt, wenn es danach wieder aufwärts geht. Oder aber die Depression wird jahrzehntelang währen, weil andere Mächte wirtschaftlich aufsteigen und unsere Schwäche zu ihrem Vorteil nutzen.

    • Fredmund Malik

      Mein Szenario wird dann so ablaufen, wenn weiterhin die alten Methoden und Massnahmen angewandt werden.
      Mit unseren neuen Methoden hingegen besteht zum ersten Mal in der Weltgeschichte das Potenzial, dass sich die heutige Krise sogar ins Gegenteil, in einen neuen Aufschwung verwandelt. Die bisherigen Ergebnisse stimmen zuversichtlich, aber es ist noch viel Arbeit zu leisten.

  5. Jürgen Clasen

    Schreck lass nach…

    Eher wird ein Kamel durchs Nadelör gehen, als das ein gesellschaftlicher Totalumbau die Abwärts-Dynamik bricht.

    Letztlich weiss dann auch nicht mehr weiter, wenn 1 bis 10 eintreffen sollte.

    Aber bitte verzeihen Sie, die Druckerpresse kann jede gewünschte Inflation erzeugen.

    Man gebe mir die Macht über diese Pressen und Ihr kriegt Inflation das Euch die Ohren weg fliegen.

    • Micha A. Hugelshofer

      „die Druckerpresse kann jede gewünschte Inflation erzeugen.“

      @Jürgen Clasen
      Dies ist ein Irrglaube, der von den Medien im Zusammenhang mit dem inflationär gebrauchten Wort „Inflation“ verwendet wird. Immer wieder werden Bilder gezeigt wo Geld gedruckt wird.
      Das hat aber sehr wenig mit der Realität zu tun (wie Prof. Dr. Fredmund Malik hier im Blog schon öfters dargelegt hat). Erst wenn dieses „gedruckte“ Geld (in Form von neuen Schulden) beim Endverbraucher ankommt, kann überhaupt eine Inflation in Gang kommen.

      • Fredmund Malik

        Besten Dank, Herr Hugelshofer, für die Klarstellung. Genau so ist es, und genau so läuft auch die Irreführung der Öffentlichkeit – ob absichtlich ist schwer zu sagen. Ich glaube das eher nicht, sondern vielleicht deshalb, weil viele Wirtschaftsredaktionen heute nicht mehr gut genug besetzt werden können, weil auch die Medien unter Kostendruck leiden wie kaum je zuvor. Somit wird vieles ungeprüft abgeschrieben und weitergereicht, zumal gerade Notenbanken und Geld ein Kapitel ist, das nicht vielen zugänglich ist.

    • Fredmund Malik

      Es gibt viele Gründe, warum „es nicht geht“. Ziemlich viele davon kenne ich seit langem, aber es gibt immer noch weitere.
      Wichtiger ist es, nach Wegen zu suche, wie „es trotzdem geht“.
      Mit der Druckerpresse kann man eine Inflation unter den heutigen Umständen nicht erzeugen.

      • Roland Kannengießer

        Sehr geehrter Herr Malik,

        leider bin ich erst vor kurzem auf Ihren hochinteressanten Blog gestoßen und verfolge
        diesen seitdem regelmäßig. Vielen Dank übrigens dafür, dass Sie sich persönlich
        daran beteiligen, bei Ihrem „Pensum“ wahrlich keine Selbstverständlichkeit.
        Ich habe hinsichtlich des Themas „Inflationserzeugung mittels Druckerpresse“
        ein Verständnisproblem.
        Es ist einleuchtend, dass zur Verfügung gestellte Kreditsummen, die sozusagen
        nicht abgerufen werden, also keinen Kreditnehmer finden, keine Inflation erzeugen
        können. Was ist aber mit den Summen , die bspw. die FED für die direkte Staatsfinanzierung
        erzeugt und damit Staatsanleihen kauft ?
        Diese Vorgehensweise wird ja jetzt anscheinend auch von der EZB erwartet und dies
        direkt und nicht am Sekundärmarkt.
        Warum sollen solche Summen, die ja von den Staaten „verbraucht“ werden, also
        in den Kreislauf fließen nicht inflationsfördernd wirken?

        • Roland Kannengießer

          Sehr geehrter Herr Malik,

          bei allem Respekt, aber Sie haben mir ( und ich denke auch anderen Kommentatoren)
          bisher nicht schlüssig darlegen können, warum in der aktuellen Situation nur
          eine Deflation möglich sein soll. Unter Einbeziehung aller möglichen auch unkonventionellen Mittel sowohl der Staaten als auch der Zentralbanken
          sehe ich überhaupt keinen Grund, warum eine Inflation nicht gelingen sollte.
          Ihre Aussagen fußen m.E. auf der Annahme, daß Staaten wie auch Zentralbanken
          ausschließlich konventionelle Maßnahmen in Erwägung ziehen, dann würde
          ich Ihnen zustimmen. Wir haben aber andere Zeiten und die Verantwortlichen
          beschließen Maßnahmen, die zu Zeiten der DM undenkbar erschienen.

          • Fredmund Malik

            Ich würde umgekehrt gerne einmal schlüssig erfahren, wie ein Inflation unter den heutigen Bedingungen herbeigeführt werden kann. Die bisher eingesetzten Massnahmen von Regierungen und Notenbanken
            sind so unkonventionell , dass man sich diese bis vor September 2008 gar nicht vorstellen konnte, aber sie stammen eben weiterhin aus dem alten Ökonomie-Paradigma von Keynes. Bisher haben sie ihre Ziele verfehlt, denn der Wertezerfall an den Asset-Märkten geht sogar beschleunigt weiter.

        • Fredmund Malik

          Bitte lesen Sie eine meiner heutigen Antworten zu diesem Thema. Solche Gelder werden kaum wirksam, weil sie in erster Linie zum Umschulden verwendet werden, was das Problem nicht löst.
          Die Mittel, die Griechenland bekommen hat, konnte das Land nicht für die dringenden Reformen verwenden, sondern sie sind weitgehend zurück an die Gläubiger geflossen, als Zinszahlungen.

          • Roland Kannengießer

            Sehr geehrter Herr Malik,

            vielen Dank für Ihre schnelle Beantwortung.
            Im Umkehrschluss müsste dann aber ein Aufkauf von neu ausgegebenen
            Staatsanleihen, die mit Umschuldung nichts zu tun haben inflationsfördernd
            sein. Oder ist das ein Denkfehler?

            • Fredmund Malik

              Wer sollte die Staatsanleihen aufkaufen? Und mit welchen Mitteln ?

          • Reto Fäs

            Warum sollte das nicht möglich sein, dass a) der Staat Geld masslos ausgibt [Beamtenlöhne, Sozialausgaben, oder auch wie von einem anderen Blogleser erwähnt als Stimulationsgeschenke an alle Bürger] und b) die Notenbank dies direkt und grenzenlos finanziert?

            • Fredmund Malik

              Irgendwann passiert vielleicht auch das, wenn das System ganz ausser Kontrolle gerät. Wir stehen ja erst am Anfang des Krisenablaufes.

  6. Yang Gao

    Muss man nicht mehr tun, um die Abwärtsdynamik (Deflation und Depression) zu brechen?

    Ich denke hier an unkonventionelle Massnahmen, wie z.B. jedem Bürger der EU Geld als Geschenk von der Zentralbank zu überweisen (ohne dass die Zentralbank hier eine Forderung in der Bilanz aufbaut). Damit der Einbruch in der Realwirtschaft nicht zu stark ist, brauchen die 80% der Bevölkerung, die nicht wirklich grosse Vermögen haben, Kaufkraft. Wenn die Geldmenge richtig gewählt ist, sollte hierdurch ja auch keine Inflationsspirale losgetreten werden.

    Alle derzeit gemachten Versuche der EZB Geld zu schöpfen (niedrige Zinsen, Aufkauf von Staatsanleihen), führen ja nicht zu einer wirklichen Erhöhung der umlaufenden Geldmenge und somit zu Käufen in der Realwirtschaft, die auch Investitionen anregen würden.

    • Fredmund Malik

      Sie beobachten das ganz richtig. Alle bisherigen – gigantischen – Massnahmen haben kaum zur Veränderung der Geldmenge beigetragen und können das ja auch nicht. Die Kreditschrumpfung geht noch schneller voran als Notenbanken etwas tun können.

  7. Thorsten Podlech

    Hallo Forum,

    wenn es wirklich so steil bergab geht, bekomme ich ja glatt Angst.

    Kann man denn davon ausgehen, dass solide Firmen mit gutem Geschäftsmodell und gutem Management in so einer Weltwirtschaftskrise investieren können?

    Sonst könnte ich mein aktuelles Malik Buch „Strategie: Navigieren in der Komplexität der neuen Welt“ ja zuklappen und entsorgen?

    Gruß

    T. Podlech

    • Fredmund Malik

      Lesen Sie ruhig weiter, denn Sie werden alles finden, was Sie gerade in den vor uns stehenden Jahren brauchen. Die grossen Vermögen und Firmenimperien sind immer in schlechten Zeiten entstanden. Und es hat Firmen gegeben, die gerade in Deflationsphasen sehr gute Performance hatten. Die Produktion von General Motors ging von 1928 – 1932 um 70 % zurück und die Aktie verlor 90%. Das Unternehmen hat jedoch nie Verlust gemacht und immer Dividende bezahlt. Aber viele andere Autofirmen mussten schliessen.
      Die meisten Vermögen, die in Boom-Jahren entstehen, werden verloren, weil sie 1. zu teuer erworben und 2. auf Schulden gebaut sind. Vermögen in Bust-Jahren sind solide, weil sie 1. zu niedrigen Preisen 2. solide finanziert entstehen.

      • Thorsten Podlech

        Liebes Forum, sehr geehrter Herr Malik,

        ein großer Dank geht an Sie für die persönliche Beantwortung der Posts in diesem Blog.

        Das Buch habe ich Sonntag durchgearbeitet und bin beruhigt, dass mit solidem Unternehmertum und vor allem den richtigen Management-Werkzeugen in die Zukunft investiert werden kann. Es bekräftigt mich auch darin durch private Investoren Eigenkapital für die GmbH zu beschaffen. So werden investierende Kunden, Freunde und Lieferanten zu „Paten“ unseres „UGU“.

        Am 26.07.11 kam in der BBC übrigens ein drei Minuten Interview, das einige Ihrer obigen Thesen bestätigt: http://www.bbc.co.uk/news/business-15059135

        Gruß
        Thorsten Podlech

        • Fredmund Malik

          Danke, seien Sie vorerst nicht zu forsch mit Investieren. Es kommen zahlreiche gute Gelegenheit, aber etwas später.

  8. Klaus Wagner

    Können Sie Ihre These genauer erklären. Welche Gründe sind das im Detail. Fakt ist doch, dass jede Papiergeldwährung in der Geschichte, am Ende an der hoffnungslosen Inflationierung gescheitert ist. Und das 6000 Jahre alte ökonomische Gesetz, dass Edelmetall die einzige anerkannte Weltwährung ist und bleibt, werfen Sie einfach über den Haufen.

    • Fredmund Malik

      Es gab Inflationen und Deflationen. Die Wirtschaftsgeschichte ist vielfältiger als sie meistens dargestellt wird. Die Inflation wird in den Geschichtsbüchern oft ausführlich dargestellt, weil sie auch den Historikern in die Augen springt. Die Deflation findet hingegen so gut wie keine Erwähnung, weil ihre Gründe gewissermassen unsichtbar sind, was man ja auch heute sieht, und Historiker damit kaum vertraut sind.
      Natürlich ist Papiergeld immer wieder untergegangen und ebenso oft auferstanden. Es ist daher gerade kein ökonomisches Gesetz, dass Edelmetall eine Weltwährung ist, schon gar nicht eine von Regierungen anerkannte. Aber Edelmetall war de facto – nicht weil es anerkannt war – immer ein letzter Flucht- und Rettungspunkt, insoweit haben Sie Recht, und als solches empfehle ich es auch, aber mehr nicht.

      Am wichtigsten ist aber immer, zu welchen Preisen man es erworben hat und in welcher Form. Sie sehen gerade, wie das Gold kollabiert. Im Blog habe ich mehrfach geschrieben, dass ich es in der Gegend von 200 sehe. Bis dahin werden viele Leute viel Geld mit Gold verlieren. Vom Silber redet man kaum noch, obwohl es bis Mai ein zentrales Thema war und heiss empfohlen wurde. Im März 2011 stand es bei rund 50 und heute bei rund 30. Was glauben Sie, was da an Geld verloren wurde …

  9. Stefan Ludwig

    Auf neuer Beitrag v. N. Roubini
    http://www.project-syndicate.org/commentary/roubini42/German

    Seine Thesen:
    1.) Alle solventen Staaten sollen die Wirtschaft durch Ausgaben stimulieren
    2.) Kreditlockerungen der Zentralbanken
    3.) Kreditwachstum durch Rekapitalisierung wiederh.
    4.) Solvente Staaten mit viel Liquidität ausstatten
    5.) Schulden durch geeordnete Umschuldung abbauen
    6.) Ausstieg der hochverschuldeten Länder aus dem Euro
    7.) Wiederherstellung der Wettbewerbsf. d. massive Bildungsinvest.
    8.) Schwellenländer bekommen Kredite von IWF und Weltbank.

    Mein Eindr. v. Roubini ist:
    – hat die Finanzkrise 2008 vorhergesagt,
    – stimmt im Punkt Defla mit ihnen überein
    => SCHEINT die Situation gut zu verstehen

    Herr Malik was sagen Sie aus ihrer systemanal. Erfahrung dazu?
    Können Sie auch KONKRETE Vorschläge unterbreiten?
    Oder sehen Sie das so, dass überhaupt keine konkreten Vorschläge gemacht werden können
    sondern die passenden Lösungen nur durch Syntegrationen gefunden werden können? mfG S. Ludwig

    • Fredmund Malik

      Herr Ludwig, besten Dank. Rubini hat zwar 2008 die Finanzkrise in Davos vorausgesagt, aber da war es längst zu spät. Zuvor hat er n. m. W. darüber nichts Konkretes gesagt, aber ich kann mich täuschen. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie etwas finden.
      Zu seinen Vorschlägen: Ich halte sie für unglaublich naiv. Dass er mit mir betreffend Defla übereinstimmt kann sein, aber in diesen Thesen allein kann ich es nicht erkennen, sondern eher im Gegenteil. Die Massnahmen 1 – 4 und 8 sind ja nun reichlich gesetzt worden, die Wirkung blieb leider aus.
      Wie er sich 5 vorstellt müsste er genauer sagen. Würde er sagen „entschulden“ könnte die Richtung stimmen, wenn er auch noch sagen würde wie. Aber „umschulden“ ? Wie denn?
      Punkt 6: Vielleicht. Punkt 7 dauert mit dem existierenden Schulwesen 2 Generationen. Es sind viel konkretere Vorschläge möglich, aber eben nicht mit Old World-Ökonomie pur. Diese ist eigentlich nur noch beschämend. Ich habe dasselbe anlässlich der erwähnten Konferenz in Athen am letzten Montag erlebt. Diese Leute sind dermassen weit von jeder Wirklichkeit entfernt und sitzen auf ihren staatsfinanzierten Lehrstühlen in der wohligen „Wirtschaftssonne“, fest mit lebenslanger Anstellung und Pensionen ausgestattet. Kaum einer hat je selbst eine wirtschafltlich relevante Entscheidung zu treffen gehabt, oder ist je im persönlichen Risiko gestanden – sondern sie haben „Ratschläge“ erteilt, für deren Umsetzung sie nie arbeiten mussten. Blinde, die von der Farbe reden …
      Ich denke, Sie können dem zustimmen, auch ohne meine konkreten Lösungen schon zu kennen. Schauen Sie, was in Fürth gelungen ist, in lächerlichen 3 1/2 Tagen, von den politischen Gremien mit allen üblichen politischen Schwierigkeiten einstimmig genehmigt wurde und seither in voller erfolgreicher Umsetzung steht (gemäss meinem Telefonat mit Frau Dr. Ammon im heurigen Juni, ist das überall möglich). Wie es geht, vor allem auch mit Hilfe der von mir so genannten Hyper-Syntegration, steht im Strategiebuch, so weit wir es ohne Preisgabe unserer Betriebsgeheimnisse veröffentlichen können. Wir stehen mit hohen griechischen Stellen im Gespräch. Ein Problem ist, dass wir nicht Griechisch können und dort nicht alle ausreichend gutes Englisch. Irgendwie – falls es nicht schon zu spät ist weil der IMF das Land stranguliert und die Revolution kommt, bevor etwas entschieden werden kann – wird es schon zu machen sein. Ausserdem sind einige andere Projekte im Anlaufen. Mehr dazu, wenn ich darüber reden darf, denn ich darf Entscheidungsprozesse nicht gefährden.

  10. Lothar Henschel

    Sehr geehrter Herr Fredmund Malik,

    ist es nicht so das wir eine Biflation haben, dass die FED durch Quantitative Lockerungen ein Geldueberangebot bereitstellt und dadurch Rohstoffe,Aktien, Nahrungsmittel etc….steigen, waehrend die Kaufkraft durch steigende Arbeitslosigkeit und dadurch bedingt die Nachfrage nach Krediten zurueckgeht, was
    zur Folge hat das Autos, Immobilien und Luxusgueter im Preis fallen ? Was aber passiert wenn die Zentralbanken die Geldmenge weiter erhoehen ? Dann muessten doch auch die Preise fuer Rohstoffe und Aktien weiter steigen, oder nicht ?

    Die besten Gruesse

    Lothar Henschel

    • Fredmund Malik

      Eine Zeitlang halten gegenläufige Kräfte noch eine gewisse prekäre Balance. Die Deflation wird aber stärker sein.

  11. Martin Ackerman

    Krisen-Eckwerte

    Sehr geehrter Herr Malik

    Bei den sinkenden Sachwerten erwähnen Sie auch die absehbar stark sinkenden Immobilienpreise in einigen spezifischen Ländern. Wie beurteilen Sie diesbezüglich die Immobilienmärkte in der Schweiz, Deutschland und Oesterreich in der kommenden Depression ?

    Mit freundlichen Grüssen

    M.Ackermann

    • Fredmund Malik

      In den DACH-Ländern hat es nur sektoral gewisse Übertreibungen gegeben. Die Schweiz ist traditionell allerdings ein Land mit sehr hohem Hypothekaranteil. Ein Grossteil der Immobilien gehört dort der Versicherungswirtschaft und den Pensionskassen.

  12. Peter Jakob

    Eine Frage zu Eckwert 1 (Sachwerte wie z.B Immobilien werden um 90 % und mehr gegenüber ihren jetzigen Höchstständen fallen)
    In der Schweiz sind der Grossteil der Immobilien zu 50 % und mehr mit Hypotheken finanziert. (Vor allem wenn die Immobilie erst kürzlich erworben wurde, ist der Schuldenanteil in der Regel um einiges höher). Bei einem Fall der Preise um ca. 90% müsste folglich ein grosser Teil der Eigentümer ihr Haus verkaufen, wenn sie es nicht später durch Pfändung verlieren wollen. Auch müsste dies relativ bald geschehen, weil später die Preise so einbrechen, dass ein Verkauf nur mehr mit einem mehr oder wenigen grossen Eigenkapitalverlust möglich wäre. (Ich gehe natürlich davon aus, dass die meisten Eigentümer nicht über so viele finanzielle Mittel verfügen, dass sie in der Lage wären, einen grossen Teil ihrer Hypothek innert kurzer Zeit zurück zu zahlen.)

    Nun meine Frage: Soll der oben beschriebene Hauseigentümer sein Haus möglichst bald verkaufen?

    Besten Dank für Ihre Antwort im Voraus.

    • Fredmund Malik

      Wie ich dort sagte, ja.
      Das ist die Deflations-Strategie pur. Von hier aus muss man dann aber weitere Umstände berücksichtigen, wie Lage, Grösse, Art des Hauses, finanzierende Bank, Höhe des Kredites, weiteres Vermögen, Familie, Alter, Beruf, andere Verpflichtungen.
      Nehmen wir an, ich habe ein Haus gekauft und es tatsächlich bezahlt und habe daher keine Schulden. Dann kann das Haus fallen so weit es will, das wird mir wenig anhaben. Ich ärgere mich vielleicht, weil ich zu teuer gekauft habe und mein Haus über Jahre nicht mehr verkaufen kann. Die Lebensansprüche selbst, d. h. den Verbrauch, können die meisten ziemlich weit herunterfahren. Wenn ich Schulden habe, ist die Lage aber anders.

      • Stefan Ludwig

        Was würde die Bank zu folgender Argumentation sagen:

        Die Besicherung ist mit den gesunkenen Immo-Preisen auch gesunken.

        Da könnte man argumentieren: Liebe Bank so lange wie ich meine monatliche Tilgung bediene läuft doch alles nach Plan. Warum sollte ich jetzt verkaufen? Es würde doch nur Zinsausfall bedeuten!

        Wie würde sich eine Bausparkasse in dieser Situation verhalten? Würde mich die Bausparkasse auch
        zum verkaufen zwingen wollen?

        Könnte man der Bausparkasse gegenüber gleich argumentieren?

        Wenn es eine Währungsreform zum (N)euro gäbe. Könnte man sich durch halten von Bargeld in einer NICHT-Euro-Währung vor dem Vermögensverlust schützen?

        • Fredmund Malik

          In jedem Kreditvertrag steht die sogenannte Nachschuss-Klausel. Wenn der Wert des beliehenen Gutes nicht mehr ausreicht, den ausstehenden Kredit zu sichern, ist die Bank befugt, Nachbesicherung zu verlangen.
          Ob die Bank das tut oder nicht, hängt von Umständen im Einzelfall ab. In den USA tun sie es, vertreiben die vorherigen Eigentümer und versuchen die Häuser zu versteigern, was meistens nicht geht.

  13. Marco De Micheli

    Ein sehr interessanter und ausgewogener, sich an der Praxis orientierender Artikel, der sich mit meinen HR-Erfahrungen und meiner Sicht der Dinge voll und ganz deckt und dessen Aussagen ich in jeder Beziehung unterstreichen kann. Schade, dass dies in der HR-Berichterstattung nicht häufiger thematisiert wird und in der Agenda von HR-Leuten nicht weiter oben steht.