Revolution des Funktionierens

F. Malik am Sonntag, 09.10.2011 um 0:05 Uhr
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Die Schuldenkrise ist nur eine der vielen Facetten der Grossen Transformation, von der ich rede. Es gibt noch ganz andere. Im europäischen Gesundheitswesen kommen von einem Euro, der vom Staat ausgegeben wird, lediglich 16 Cent beim Patienten an. In der EU-Fischereiwirtschaft gelangen nur 10% des Fanges bis zum Konsumenten. Nicht Geldknappheit und auch nicht das Überfischen der Meere sind hier die Probleme, sondern es ist auch das steinzeitliche Funktionieren von Organisationen.

Auch diese Krise wurde massgeblich  durch ein falsches Funktionieren herbeigeführt, und deswegen ist mehr Geld auch keine Lösung. Unter anderem wurde das Debakel durch die falschen Strategien der Finanzunternehmen verursacht. Gelernt haben ihre Manager diese in den berühmten US-Colleges. So waren rund 70 % der Lehman-Manager Harvard-Absolventen.

Unter anderem aus solchen Gründen haben wir unsere ManagementSysteme so entwickelt, dass sie Organisationen befähigen, doppelt so gut zu funktionieren mit der Hälfte ihres bisherigen Budgets.

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4 Kommentare

  1. M.W.

    Lieber Herr Malik, ich las gerade Ihre geplante Veranstaltung am 20.10.2011 in Berlin.
    Thema: Deutsches Gesundheitswesen.

    Es stimmt, oft sind die Schwierigkeiten nicht die Ideen an sich, sondern betreffen die praktische Umsetzung. Die Ideen des VKD- Teams sind ja recht anspruchsvoll.

    Würden Sie bitte zu gegebener Zeit darüber berichten? Von Interesse wäre für mich weniger der Verlauf der Syntegration, sondern auf welche weiteren Schritte sich eine Einigung erzielen konnte, incl. konkret eingeleiteter, neuer Wege der Umsetzung.

    Wie positioniert sich – nach Ihrem Vortrag – der angesprochene Personenkreis dazu?
    Mit welchen Ideen beschäftigen sich die Entscheider? Welche Maßnahmen sollen zu erst eingeleitet werden?

    Denn ganz so stimmig ist z.B. die Theorie des Ärztemangels auch nicht. Für den ländlichen Bereich mag es so sein, für den städtischen liegt es nicht selten an der Organisation des zur Verfügung stehenden Personals.

    Um ebenfalls die täglich zu hörende Prämisse an zu sprechen. „Wir müssen auch auf die Kosten achten.“ Nun, was heißt das genau? Auf was, wen will man dabei achten?

    Hausärzte übernehmen teilweise Aufgaben von Spezialärzten. Konzentration auf Weniges. Wie?

  2. Jürgen Clasen

    Über meine Töchter und Schwiegersöhne habe ich immer wieder Einblick in gewisse Bereiche der öffentlichen
    Sektors und der Privatwirtschaft. Es ist oft zum piepen, wie dort gewirtschaftet- und wie kurzfristig gedacht
    wird. Es lassen sich wahrscheinlich dicke Bücher damit füllen. Neuen Methoden und Ansätzen gebe ich keine
    Chance. Würde Ihre Systeme Allgemeingut, wären die bisherigen Eliten weg vom Fenster. Die haben aber einen
    Selbsterhaltungsmechanismus und lassen nur Neuerungen zu, mit denen sie ungefährdet weiter machen können.
    Im übrigen wäre es nett, wenn Sie für die Forumsteilnehmer mal diesen neuen Hammer „Dexia“ auseinander
    nehmen würden. Die Finanzwoche von Dr. Ehrhardt hat das Papier nach meiner Erinnerung schon vor Jahren
    sogar empfohlen, weil sie risikoloses Geschäft mit Kommunalanleihen betreiben.

    • Thorsten Podlech

      Hallo Herr Clasen,

      interessanterweise beschäftigt sich gerade die Piratenpartei mit einer besseren Lösung für den Abstimmungsprozess im öffentlichen Sektor.

      Lesen Sie das mal, ich bin auf Ihr Feedback gespannt: http://wiki.piratenpartei.de/Liquid_Democracy

      Der Landesverband Berlin setzt seit Anfang 2010 die Software LiquidFeedback zur innerparteilichen Entscheidungsfindung ein. Der Landesverband Nordrhein-Westfalen setzt auch eine Test-Instanz ein.

      Bleibt die Frage, ob das nur eine bessere Möglichkeit für richtige und gute Entscheidungen ist. Jedenfalls beschäftigt man sich in dieser modernen Partei mit Lösungen.

      Gruß
      Thorsten Podlech

    • Fredmund Malik

      Vieles funktioniert schlecht verglichen mit den neuen Möglichkeiten. Das ist aber normal und gerade darin liegt die Notwendigkeit für neue Lösungen. Deshalb haben wir die Innovationen unserer Management Systeme und -Tools ja gemacht. Der „Sense of Urgency“ ist natürlich noch nicht überall gleich, aber er steigt wie eine Flut in immer mehr Organisationen. Auch bisherige Eliten können mit den neuen Tools neu Funktionieren. Geben wir einem Radfahrern Autos, so werden sich viele rasch umzustellen beginnen. Ich bin also gerade wegen der z. T. desolaten Situation sehr zuversichtlich, und die Anfänge sind ja bereits gemacht. Dort allerdings, wo „gemauert“ wird wegen des puren Machterhaltes, wird es Revolution geben, wie jetzt gegen die Wallstreet Banker, was ich früh vorhergesagt habe, weil es in der Natur solcher Systeme liegt, dass sie Protest und u. U. Gewalt hervorbringen.
      „Dexia“ kenne ich bisher nicht.