Ist die Krise zurück? Sinn, Unsinn, Lösungen

F. Malik am Samstag, 28.04.2012 um 9:43 Uhr
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Die Krise sei zurück, titelt heute „Der Spiegel Online“. Sie ist nicht „zurück“, sondern die Krise war nie vorbei. Meine Blog-LeserInnen wissen, dass ich von dieser Meinung nie Abstriche oder Relativierungen gemacht habe. Und die Krise wird, wenn weiterhin herkömmliche, schon längst nicht mehr passende Ökonomie angewandt wird, noch lange dauern und in das soziale Desaster führen, das ich oft beschrieben habe.

Die Wirkung des Draghi-Wunderprogrammes war schon wenige Tage nach in Kraft treten verpufft, und die Zinsen für Italien an andere Länder stiegen wieder an. Was mit Ausnahme von wenigen – darunter zuvorderst Gunnar Heinsohn – die Star- und Chef- und etc.-Ökonomen derzeit in den Medien von sich geben, ist bare Hilflosigkeit, resultierend aus systemischer Blindheit.

Nochmals zur Erinnerung. Mein Blog ist dazu reich an Details:
– Es gibt keine Inflation, sondern Deflation
– Die meisten Schulden wird man nie bezahlen
– Die Gläubiger werden ihre Forderungen daher abschreiben müssen, denn diese sind dann wertlos
– Auch deren Bilanzen werden daher dann Überschuldung ausweisen
– Die Hauptlösungen liegen in einem neuen, hocheffizienten Funktionieren so gut wie aller gesellschaftlichen Organisationen, auch jener der Wirtschaft
– Diese Lösungen gibt es längst. Von den weitsichtigsten Unternehmen werden sie täglich angewandt. Unter anderem heissen sie system-kybernetische Malik ManagementSysteme und Malik Smart-/Super-/HyperSyntegration.
Durch und mit diesen können die Top-Entscheider die Neue Welt und Neue Welt-Ordnung rasch genug schaffen. Dies allein führt auch zum nötigen Wachstum.

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9 Kommentare

  1. Jürgen Clasen

    Tja, wenn Vernunft die Welt regieren würde, hätten wir eine andere Geschichtslehre. Nehmen wir doch nur mal eines der letzten Wahnsinns-
    projekte. Die US Streitkräfte wollen ein 50 jähriges Beschaffungs-
    und Unterhaltungsprogramm für F35 Kampfflugzeuge auflegen. Veranschlagte Kosten: 1520 Milliarden $. In Vietnam, in Afganistan, im Irak hat man blutigste Kriege geführt, um festzustellen, das man sie mit diesen
    „Spielzeugen“ nicht gewinnen kann. Davon kommt nicht ein einziges Reiskorn oder Getreidekorn mehr in die Welt. Im gegenwärtigen Zustand muss die US- Administration sich mehr als die Hälfte dieser Summe weiter verschulden und überhaupt reicht sie garantiert nicht aus. Neben den europäischen Fiskalpakt wird ein Wachstumspakt gestellt. Kommen dann dampfende Schlote mit echter Produktion dabei heraus ? Gut für Germany, denn wir stellen ja eine Menge Werkzeuge für sowas her. In meinen unruhigen Nächten höre ich schon mal brummende Helikopter… in der Ferne. Traum oder Wirklichkeit ? Wir werden sehen.

  2. NJP

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,

    ich halte im Zusammenhang mit Ihren Aussagen dies für eine bemerkenswerte Meldung aus dem Norden: [http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article674839/HWWA-Chef-Straubhaar-hoert-auf.html]. Insbesondere vor dem Hintergrund dieser Begründung: „(…) Obwohl die Leibniz-Gutachter die „engagierte und zielgerichtete Präsidentschaft“ von Straubhaar ausdrücklich loben, attestieren sie dem Institut knallhart, dass ihm „eine Leitvision“ fehle und das HWWA lediglich einen geringen Beitrag zur Wirtschaftsinformation leiste (…)“.

    Wie soll man das denn nun verstehen vor dem Hintergrund dieser Meldung: [http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2208051/HWWI-Chef-Straubhaar-fordert-Umdenken-der-Oekonomen.html. Darin fordert Straubhaar „(…) aber auch mehr Offenheit für die Erkenntnisse anderer Wissenschaftsgebiete, die sich etwa mit dem realen Verhalten von Menschen befassen (…)“.

    Kann es sein, dass dem Herrn Prof. Straubhaar nicht etwa eine Leitvision fehlt, sondern seine aus guten Gründen geänderte etablierten Wissenschaftskreisen nicht passt? Kann es sein, das man hier sehr klar Wirkmechanismen ablesen kann, die zum Desaster führten bzw. führen werden.

    • F. Malik

      Alles ist möglich, aber ich glaube nicht, dass so was, wie eine „Verschwörung“ gegen Straubhaar dahintersteckt. Zum ersten: Wie kann man den Auftrag eines Institutes derart falsch verstehen? Wenn man unsicher ist, dann kann man ja fragen … Zum zweiten: Von Straubhaar habe ich fachlich selten etwas Relevantes gehört. Mit viel engagierter Rhetorik hat er zumeist Ökonomie aus dem vorigen Jahrhundert vertreten. Dass man offen sein muss für andere Wissenschaften .. Mein Gott, kann ich dazu nur sagen. Und dann gar noch „für das reale Verhalten von Menschen … “ Wofür sonst soll man offen sein. Aber das hätte er ja immer schon sein können.
      Hier kommt die ganze tragische Hilflosigkeit einer irregelaufenen Disziplin ans Licht…

  3. Florian Linse

    Was meine Sie mit „nötiges Wachstum“? Ich frage deshalb, weil Sie mit Wachstum vielleicht etwas anderes meinen, als das Wachstum, das die von Ihnen sogenannte „herkömmlichen Ökonomie“ immer proklamiert. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass von allem nur immer mehr (sei es Wohlstand, Bevölkerung, Nachfrage, Angebot, um nur die augenscheinlichsten zu nennen) noch lange so weitergehen kann, ohne dass unserem Planten Erde die Puste ausgeht. Schon Wachstum von nur 2% bedeutet eine Verdoppelung alle 35 Jahre. Allein eine nochmalige Verdoppelung des weltweiten Energieverbrauchs wird gigantische Probleme mit sich bringen, und zwar nicht nur der Energieverbrauch selbst, den man technisch vielleicht sogar bewältigen wird, sondern auch die Folgen dieser Intensivierung. Ist ein Wachstum möglich, das vielleicht gar nicht heisst, dass alles „real“ – also dinglich – wächst, sprich: immer mehr „Sachen“ (= grössere Produktionsmenge)? Also ein Wachstum, das vielleicht eher ein „besser Machen“ bedeutet (= Effizienzsteigerung)?

    • F. Malik

      In der Natur geht Wachstum weiter, aber es dafür ändert es seine Richtung. Damit der Schmetterling wachsen kann muss die Raupe untergehen.
      Selbstverständlich heisst Wachstum auch, immer besser machen.
      Die heutigen besten Motoren haben eine Energienutzungsgrad von knapp 60%. Das primitivste Bakterium hat einen solchen von 98%. Aus diesem und anderen Gründen lassen wir uns von der Natur inspirieren und schon längst nicht mehr von den alte gewordenen Wirtschaftswissenschaften.

  4. Jürgen Clasen

    Alles wird gut: Merkel bereitet Wachstums-Agenda für Europa vor.
    Die Mittel die dafür eingesetzt werden, landen bei unserer Investitions-
    güterindustrie. Da diese Geldscheine nicht als Manna vom Himmel fallen, werden sie, Fiskalpakt hin oder her, neue Schulden verursachen. Letztlich ist es doch egal, ob die Party mit 10 Billionen oder mit 100 Billionen hops
    geht. Bei 100 Billionen hat man wenigstens noch einige Jahre drangehängt
    und den Staffelstab schon weitergereicht.

    • Karl Heinz Schery

      Es gehört wohl zum schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlicher Ausgang er längst mit Deutlichkeit erkennt.
      Die Zeit des Irrtums, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang.
      Weltweit sind Gigantische Staatsschulden entstanden, weil Politiker „sozial“ sein wollten. Weil sie die Bürger mit Zahlungen beglücken, für welche die Einnahmen aber nicht ausreichen. Längst werden die Schulden nicht mehr getilgt, längst werden die Zinsen nicht mehr gezahlt. Sondern durch neues Schuldenmachen zur alten Schuld geschlagen. Ich denke, dass Staatsschulden vollkommen wertlose „Forderungen“ sind, weil niemand beim Staat vollstrecken kann. Und weil der Staat die geschuldeten Billionen niemals mehr beim Bürger abkassieren könnte.
      Ich finde es daher sehr gut, dass dieser Blog Orientierung und Lösungen bietet.

      • F. Malik

        Ich freue mich, dass Sie den Blog gut finden. Orientierung und Lösungen zu vermitteln ist einer der Hauptzwecke. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tragen dazu immens viel bei.

  5. MCO

    Monty Python hat es auch schon kommen sehen.
    http://www.youtube.com/watch?v=iZiO9bqzHzg

    Ein schönes Wochende