„Konjunktur“ wird auch in D schwächer

F. Malik am Donnerstag, 24.05.2012 um 12:24 Uhr
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Auch in Deutschland werden die Wirtschaftsaussichten nun düsterer. Dies trifft sich mit meiner Lagebeurteilung, die seit langem im Blog diskutiert wird, und auch mit meinen langjährigen Publikationen darüber. Meine bisherigen Prognosen bewahrheiten sich: Sinkende Sachgüterpreise, wie Aktien, Immobilien, Rohstoffe und Edelmetalle. Steigender Dollar, weiter steigende Verschuldung, steigende Arbeitslosigkeit, soziale Hoffnungslosigkeit und gleichzeitig Aggressivität. Die Deflation verstärkt sich und mit ihr die depressiven Tendenzen in der Wirtschaft. Die Mehrheit der Ökonomen jedoch spielt weiterhin im Sandkasten.
Umso mehr freuen wir uns darüber, dass wir so vielen Führungskräften heute mit unserem Wissen und vor allem mit unseren Methoden und Tools so rasch und wirksam helfen können, ihre riesigen Herausforderungen innovativ zu meistern.

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21 Kommentare

  1. FD

    Haben Sie irgendwas nicht mitbekommen ?
    Die Immobilienpreise und die Mieten explodieren in Deutschland ! Sie sprechen jedoch von fallenden Immobilienpreisen.
    Was für ein Schwachsinn !!!

    • Micha A. Hugelshofer

      @FD:
      Herzlichen Dank für Ihren Mut so einen provokanten Kommentar zu schreiben. Dies hat die beste Diskussion ausgelöst, welche ich seit Wochen zu diesem Thema lesen konnte. Merci

      @F. Malik
      Danke für Ihren Humor und Ihre Geduld.

    • Karin Binder

      z.B. versuchen Sie einmal von einem deutschen Immobilien-Fonds Ihr Geld wieder zurückzubekommen !
      Garnicht so einfach bei den meisten Fonds ! Ansonsten sind die Preise absolut überzogen aufgeblasen
      aufgrund falscher Annahmen wie Inflationserwartungen……

    • HBE

      Sehr geehrter FD,

      ich schließe mich Herrn Prof. Malik an.

      Welchen Zeitraum sehen Sie sich denn an? 5 Jahre, Dekaden, Generationen?

      Welche Märkte, Indizien und Kennzahlen schauen Sie sich an?

      Das Portfolio in den Monaten / Jahren wird schnell liquides Vermögen, bezahlter, eigengenutzter Grund, Ideen, Fachkenntnisse und schleunigstes Aktions und Reaktionsvermögen.

      Schauen Sie sich auch die Menschen an, die im Berufsleben stehen und neuerdings wie Videospielfiguren herumlaufen?

      Wie die jüngere Generation in Wohnungen / Häusern ihrer Großeltern / Eltern leben, da sie sich keine eigenen leisten können oder AV haben mit denen sie sich teilweise nicht mal ein Mobil Phone finanzieren können.

      Lassen Sie bitte diesen Blog weiterhin auf hohem Niveau und kontern Sie nicht impulsiv.

      Vielen Dank.

    • F. Malik

      Tja, schön für Deutschland … Wollen Sie auch nach Irland, England, Spanien, Italien, Frankreich Griechenland und Portugal schauen, und dann in die USA nach Florida, Kalifornien, Las Vegas und andere 40 Staaten ..?
      Haben Sie vielleicht irgendwas nicht mitbekommen?

      • Karl Heinz Schery

        Der Immobilienmarkt in Deutschland besteht nicht nur aus Wohneigentum in den Ballungsräumen. Immobilienfonds Anteile z.B. wurden im März 2012 zu nur noch 48% des ursprünglichen Preises gehandelt.

      • Martin Bodmer

        Wie so oft in diesem Blog prallen scheinbar widersprüchliche Meinungen aufeinander.

        Auch in der Schweiz explodieren die Immobilienpreise.
        Die Baubranche kennt die Wirtschaftskrise nur aus der Zeitung (falls die Zeit finden zum Lesen…)

        In einem Dorf, ca. 30 Fahrminuten von Zürich ohne Infrastruktur oder Seeanstoss werden bereits 1500 – 2000 CHF / m2 Land bezahlt. Eine Eigentumswohnung, 4.5 Zimmer, ohne Luxus ist nicht unter 1 MCHF zu haben.

        Es ist jedoch offensichtlich, dass dies ein Blase ist.
        Wer mittel- und langfristig denkt, erkennt die Mechanismen hinter der Fassade, welche auch von Prof. Malik immer wieder beschrieben werden.

        Mein Vorschlag: immer auch den Zeithorizent der Betrachtung angeben.

        Viele Grüsse
        Martin Bodmer

      • Hans Schwan

        Ich muß FD hier durchaus Recht geben.
        Vielleicht sehen Sie sich mal Ihre selbt gewählte Überschrift an. Sie beziehen sich doch wohl unmissverständlich auf D wie Deutschland ?

        • F. Malik

          Darum sagte ich ja ausdrücklich, dass nun auch(!) in Deutschland – als dem bisher noch stärksten Land – die Dinge sich zum Negativen neigen. Überall anders ist es schon so, und zwar dramatisch. Das wird auch Deutschland in einen Strudel ziehen. Ich hoffe, das hilft auch Ihnen, noch besser zu verstehen, was ich meine.

  2. NJP

    @ FD
    Unter Kybernetikern / Biokybernetiker sind „Explosionen = Entwicklungen, die exponentiellen Wachstumskurven folgen“ ein sicheres Zeichen dafür, dass sich die Dinge in abschätzbarer (!) Zeit massiv ändern werden. Sehr anschaulich beschrieben in „Unsere Welt – ein vernetzes System, Fredrik Vester, DTV 1983, Seite 74)“.

    Mit explodierenden Immobilienpreisen sind entsprechende Steigerung der Baupreise verbunden. Vergleichen Sie doch mal die Baupreiskurve realer Marktpreise >> http://www.kopf-beratung.de/Aktuelles.html <<. Vier "Spitzen" mit stark steigenden / fallenden Preisen sind ablesbar, korrelierend mit entsprechenden Entwicklungen des Immobilienmarktes. Die letzte Spitze(2008) ist nicht wie dargestellt, steil nach unten gegangen, sondern nach kurzem Knick weiter angestiegen, befindet sich jetzt am oberen Wendepunkt und wird defintiv …

    Mir bekannte clevere Bauherren / Immobilienentwickler lassen sich in Sachen Kosten & Risiken beraten und wissen was zu tun ist …

    Alle übrigen … kaufen oder bauen jetzt.

    Freundlichen Gruß aus dem Norden.

  3. Matthias

    Sehr geehrter Prof. Malik, sie sehen das zu pessimistisch. Ich hoerte gerade einen Vortrag von Paul Krugman im Radio. In 2 Jahren sind wir aus der Rezession raus und haben Vollbeschaeftigung -zumindest in den USA. Es werden einfach 1 Mio neue Staatsbedienste angestellt, alle Hausbesitzer bekommen Zugang zu zinsguenstigen Krediten und der Staat investiert nochmals 300 Mrd mehr in Infrastruktur und Healthcare pro Jahr. Und Defizite vergessen wir einfach.So „einfach“ geht das.

    • F. Malik

      Vielleicht meinen Sie Ihr Posting ironisch, nämlich Krugman gegenüber. Krugman hat von der drohenden Krise nichts kommen gesehen. Und seither vertritt die Position, dass wir eine Inflationsgefahr hätten. Vor 2 Jahren habe ich mit ihm an einem öffentlichen Grossanlass diskutiert. Er ist ein netter Kerl .. , aber damit hat es sich auch schon. Seine obigen Vorschläge sind liebenswürdig naiv. Aber deshalb sind sie auch gefährlich.

  4. GT

    Das schwierige an der Lage und Grund für das Unverständnis einiger Leser hier, könnte man wie folgt beschreiben:

    Herr Malik legt ausgezeichnet dar, dass, bildlich gesprochen, der Winter vor der Türe steht. Ein Teil der Leser schaut aus dem Fenster, sieht die strahlende Sonne und denkt an die milden 24° der letzten Wochen. Der Medien-Wetterbericht redet von viel Sonne im Lande. Sonnencreme wird immer teurer und ist teilweise ausverkauft. Logisch, jetzt von Winter zu reden erscheint völliger Quatsch.

    Der Punkt ist, eben nicht dem ersten Reflex zu folgen und aus dem Fenster zu schauen, sondern auf die anderen und teils subtileren Signale zu achten, die auf einen nahenden Winter hindeuten. Hier wurden schon mehrfach auf diese Signale hingewiesen(Stichwort „Überschuldung“).

    Wann letztlich die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen kann niemand früh vorhersagen. Aber dass der Winter naht, ist vielen klar, wenn die ersten Blätter sich gelb verfärben.

    Das Wetter von heute ist das eine, die Jahreszeit etwas anderes und das Klima ist nochmal etwas völlig anderes. Und um das Bild abzuschliessen: In manchen Länder sind die Bäume bereits kahl, während viele noch in der Sonne liegen.

    • Robert Baumann

      Liebe Gemeinde,

      die hier gepflegte Metaphorik ist ja schön und gut. Das Problem für viele „Unbedarfte“, die sich hierher verirrt haben, ist nur: Herr Malik und Andere sprechen seit Mitte der 80er des letzten Jahrhunderts (!) unentwegt vom nahenden Winter. Und bis auf ein paar Graupelschauer war da bis heute nichts. Warum wohl? Hat da jemand eine Erklärung?
      Liebe Grüße
      R. Baumann

      • F. Malik

        Ich weiss nicht genau, worauf Sie hinauswollen. Jetzt ist jedenfalls genau jene Lage da, die ich vorhergesagt habe – und mindestens so wichtig, die sonst niemand vorhergesagt hat.

        Die folgende Antwort habe ich soeben an Herrn Ludwig geschickt. Ob Sie selbst in diese Kategorie Kritiker gehören, weiss ich nicht. Daher leite ich Ihnen diesen Text einfach als Information weiter.

        Herr Ludwig, ich bitte um Verständnis, dass ich darauf keine Zeit verwenden werde. Ich schaue in die Zukunft. Mit der Vergangenheit dürfen sich die Historiker befassen.
        Meine lieben Kritiker, die es von Anfang an gab, haben nie das grosse Ganze gesehen, sondern ihr Hobby war es, die Härchen in der Suppe gesucht.
        Sie haben auch die Logik meiner Prognosen zumeist überhaupt nicht verstanden, denn diese ist von anderer Art, als üblich.
        Mit meinen Lagebeurteilungen konnte sich jeder – besonders jeder Unternehmer – rechtzeitig auf alle Eventualitäten vorbereiten. Wichtig ist dabei aber auch, dass er damit nie eine echte Chance verpasst hat.
        Ich habe ja mit Hunderten von Unternehmen die Strategien selbst erarbeitet und Tausende darin ausgebildet. Daher weiss ich genau, wie das geht, während genau diese Kenntnisse ja den meisten völlig fehlen. Das Börsenvolk hat mich dagegen nie interessiert, und zwar gerade deshalb, weil ich selbst seit ich 23 war, täglich an den Weltbörsen getradet habe. Ich bin länger in den Märkten und habe mehr Erfahrung darin, als jeder heutige aktive Banker, und ich habe alles, was auch nur irgendwie möglich ist an den Finanzmärkten, tatsächlich erlebt.

        • Hans A. Alber

          „FD meint:
          Haben Sie irgendwas nicht mitbekommen ?
          Die Immobilienpreise und die Mieten explodieren in Deutschland ! Sie sprechen jedoch von fallenden Immobilienpreisen.
          Was für ein Schwachsinn !!!“

          Das ist einer aber ungehalten! Es waere besser, kurz mal zu ueberlegen, bevor man selber Schwachsinn schreibt. Wo „explodieren“ denn Preise und Mieten in Deutschland? Richtig ist, dass in einigen dt. Staedten die Preise ordentlich anziehen, aber explodieren, da hat Herr FD etwas nicht richtig mitbekommen. Warum steigen die Preise neuerdings?
          Weil die Leute aus Inflationsangt in Immobilien fluechten und die Zinsen so niedrig sind, ferner sehen viele Anleger aus den PIGS den dt. Immo-Markt als sicheren Hafen und viele kennen halt nur M, F, B usw!

          Ist dieses Verhalten rational?
          Nicht unbedingt – was passiert, wenn die Zinsen anziehen sollten, oder Leute merken, dass die Preise fallen? Ganz zu schweigen davon, wenn die Krise wieder da ist.
          Man hat dies in den USA gesehen und sieht es jetzt in Spanien? Dann kann man diese Immos billig einsammeln.

          Schwachsinnig – nicht zwingend!

      • Stefan Ludwig

        Nun, ich habe Herrn Malik so verstanden: in den 80er Jahren hat der Prozess begonnen. Je nach System kann die Zeitverzögerung zwischen beginnender Fehlentwicklung und dem tatsächlichen Umkippen sehr lange sein. Je höher es hinaufging um so dramatischer der Absturz bzw. das Umkippen des Systems.

        Jetzt müsste man sich die verschiedenen Prognosen noch einmal sehr genau anschauen. Was wurde da zu welchem Zeitpunkt genau behauptet? Ich wäre den Kritikern sehr dankbar wenn diese Aussagen ganz präzise benannt werden würden.

        mit freundlichen Grüßen

        Stefan Ludwig

        • F. Malik

          Herr Ludwig, ich bitte um Verständnis, dass ich darauf keine Zeit verwenden werde. Ich schaue in die Zukunft. Mit der Vergangenheit dürfen sich die Historiker befassen.
          Meine lieben Kritiker, die es von Anfang an gab, haben nie das grosse Ganze gesehen, sondern ihr Hobby war es, die Härchen in der Suppe gesucht.
          Sie haben auch die Logik meiner Prognosen zumeist überhaupt nicht verstanden, denn diese ist von anderer Art, als üblich.
          Mit meinen Lagebeurteilungen konnte sich jeder – besonders jeder Unternehmer – rechtzeitig auf alle Eventualitäten vorbereiten. Wichtig ist dabei aber auch, dass er damit nie eine echte Chance verpasst hat.
          Ich habe ja mit Hunderten von Unternehmen die Strategien selbst erarbeitet und Tausende darin ausgebildet. Daher weiss ich genau, wie das geht, während genau diese Kenntnisse ja den meisten völlig fehlen. Das Börsenvolk hat mich dagegen nie interessiert, und zwar gerade deshalb, weil ich selbst seit ich 23 war, täglich an den Weltbörsen getradet habe. Ich bin länger in den Märkten und habe mehr Erfahrung darin, als jeder heutige aktive Banker, und ich habe alles, was auch nur irgendwie möglich ist an den Finanzmärkten, tatsächlich erlebt.

    • F. Malik

      Ein schönes Posting – Wetter, Jahreszeit, Klima. Das ist ein guter Vergleich, den ich oft auch dafür verwende, Führungskräften bei der Unterscheidung von operativem und strategischem Management zu helfen. Die gegenwärtigen Umsätze und Gewinne sind rein operative Daten und entsprechen bildlich dem Wetter. Über die Jahreszeit, nämlich die strategische Position eines Unternehmens, sagen die heutigen Gewinne aber fast gar nichts aus.
      Viele glauben aber, von heutigen Gewinnen auch auf die zukünftigen schliessen zu dürfen. Das ist jedoch ebenso irreführend, wie von der der Temperatur von heute auf die Jahreszeit zu schliessen. Um diese vorherzusagen, darf ich nicht auf die Temperatur schauen, sondern ich muss in den Kalender blicken. Dieselbe Temperatur bedeutet im Frühling etwas anderes als im Herbst. Für die Strategie braucht man ganz andere Informationen als sie in den Geschäftsabschlüssen stehen.
      In meinem Buch über „Strategie“, 2010, steht dazu mehr.