Das Gute an der Krise

F. Malik am Donnerstag, 14.06.2012 um 14:57 Uhr
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Fast stündlich wird offenkundiger, dass die bisherigen Lösungen aus der Makroökonomie so gut wie untauglich sind. Wenn eine Medizin wirkungslos bleibt, würde man in der Medizin zu fragen beginnen, ob denn die Diagnose überhaupt richtig war, oder der Patient nicht an einer ganz anderen Krankheit leidet. Unter anderem deshalb weil das dort so ist, ist die Medizin eine ernsthafte Wissenschaft.

Irgendwann wird auch die Ökonomie zu einer solchen werden, und die für sie bisher unlösbare Krise wird das sogar beschleunigen. Man wird dann in der Ökonomie auch zu verstehen beginnen, dass imposante Mathematik noch längst kein Indiz für gute Wissenschaft ist.

Bis dahin verliert die Ökonomie aber beschleunigt ihre Glaubwürdigkeit und wird für immer mehr Menschen zum Kabinett des Voodoo-Zaubers. Dafür werden es aber die neuen und wirklich effektiven Lösungen umso leichter haben, ihre durchschlagende Wirkung auf der Ebene der zahlreichen Organisationen zu zeigen, wie sie es bereits jetzt immer häufiger tun. So hat selbst diese Krise gleich zweifach ihr Gutes.

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31 Kommentare

  1. Blum

    Sehr geehrter Herr Malik,

    danke, dass Sie in Worte fassen, was viele bewegt. Konkrete Frage wegen GR, Wahl und der Idee, dass dieses oder eines der kommenden Wochenenden wahrscheinlich GR aus der Währungsunion austritt. Rechtlich offensichtlich mit Absicht nicht vorgesehen, aber dann doch mit Menschenverstand denk- und machbar.

    Was kann ein Deutscher tun, um sein Bares, seine Arbeit in Deutschland und seine Rente aus Staat und Versicherung (Allianz) auf dieses Szenario auszurichten?

    Ich habe bereits Immobilie und Aktien verkauft, bin in Euro investiert und denke nur zusätzlich darüber nach, was sich durch einen GR, nachfolgend ES, P und womöglich I Austritt denn noch getan werden sollte. Mir fallen nämlich keine zusätzlichen Massnahmen ein.

    • F. Malik

      Sie scheinen bereits sehr viel Richtiges getan zu haben. Nun schreiben Sie nicht, wo Sie Ihre Euros investiert haben … Sie könnten aber einige Euros noch in den Schweizer Franken und in die Norwegische Krone tauschen.

      • Blum

        Vielen Dank für Ihre zügige Antwort! Ich war unklar mit den Euros. Die sind mit Beträgen je unter 50 K auf verschiedenen Tagesgeldkonten. Bei den Tagesgeldkonten bin ich wachsam, sicher ist eine VW-Bank nicht so übel, bei einer GEFA-Mittelstandsbank (u. a. Absatzfinanzierer) bin ich wegen der Mutter Societé General etwas unsicherer. Nächster Schritt ist, die Barquote zu erhöhen und in ein Schließfach einer blauen Bank zu legen. Zuu NOK meinte ich bisher, das werde ggf. ein illiquider Markt, SGP-$ vielleicht besser? Oder GBP? Bei SFR schätze ich, dass es zur Zeit ein guter Tipp ist, bis die CH ZB die Deckelung fallen lassen muss, weil zu viele flüchten. Ist das eine realistische Einschätzung?

        Leider etwas spät für Aktion diese Woche. Doch die Wetten gegen einen GR-Austritt aus EUR stehen aktuell wohl nicht so schlecht http://www.wallstreetjournal.de/article/SB10001424052702303822204577466140227346740.html
        Dann bliebe nocht etwas Zeit für die Währungsverteilung.

        Zusatzfrage: meinen Sie, bei einer Berlinmarkeinführung wird es zu Ungerechtigkeiten im Umtauschverhältnis kommen und dann doch Sachwerte begünstigt werden? Oder werden Konten über z. B. 50 TEUR schlechter gestellt?

        • F. Malik

          Wer meinem Blog entsprechend gehandelt hat, ist für das meiste vorbereitet, was passieren kann. Ungerechtigkeiten wird es wahrscheinlich geben, und gegen alle denkbaren Eventualitäten kann man sich nicht komplett absichern. Dazu ist die Lage zu komplex.

      • Jörg Willmann

        Sehr geehrter Herr Malik,
        erst einmal vielen Dank für diesen wertvollen blog.

        Sie hatten in Ihrem blog schon einmal erwähnt, dass der Dollar steigen wird und zwar weil die meisten globalen Schulden in Dollar denominiert sind. Wäre es dann nicht vorteilhaft auch einige Euros in Dollar zu tauschen?

        • F. Malik

          Das ergibt sich daraus, aber was konkret zu tun ist, kommt serh auf die persönlichen, individuellen Verhältnisse an.

      • Ropeka

        Hallo Herr Prof. Malik,
        neben dem „Wo in Euro investiert?“ spielt m.E. auch das „Wie?“ eine Rolle. Bankguthaben (Forderung) oder Bargeld (Geld).
        Wenn die „systemischen“, die Krise verschlimmernden Kräfte (wie seit 2008 und im Prinzip schon extrem die letzen beiden Jahrzehnte) weiter wirken, werden immer mehr Menschen versuchen, Ihr Geld abzuheben. Aber die Umwandlung von Forderungen in viel zu wenig vorhandenes Geld (Bargeld) -mangels Deckung- bewirkt u. U. die Überlegung der jetzigen Entscheidungsträger, Bargeld als Zahlungsmittel zu ersetzen, in dem Käufe von Waren nur gegen Kredit-, Geldkarte oder bargeldlos durchgeführt werden kann.
        Wie schätzen Sie diese mögliche Vorgehensweise der Machteliten ein?

        • F. Malik

          In Italien ist es schon so weit. Die Elektronik macht es überall möglich. Dann bringt man das Bargeld zurück auf die Bank, denn man hat beim Abheben sich auch den Beleg geben lassen, der zeigt, dass man kein Schwarzgeld einzahlt.

  2. AM-DM

    Die Chance!!Dass die Makroökonomie gerade des IWF mit Wissenschaft nichts gemein hat, sondern auf reiner Ideologie beruht, beschreibt Stiglitz bereits 2002 in seinem Buch „Im Schatten der Globalisierung“.
    Und was die pompöse Mathematik angeht, so mögen Ökonomen lange rechnen und prahlen. Solange die Prognosen über das BIP lediglich auf Schätzungen und ausgehandelten Zahlen beruhen (Stiglitz), mag man sich auf diese Weise auch gerne in den 7. ökonomischen Himmel extrapolieren. Willkommen im Paradies der Illusionen, der freie Fall auf den harten Boden der Realität ist bereits vorprogrammiert! Mit exponentiellen Funktionsgleichungen muß man schon umgehen können. Weisen die Kondratieff-Zyklen nicht deutlich darauf hin, dass der „homo oeconomicus“ von Rekursionen nichts versteht, seine eigenen Kurven mit nichtlinearen Gesetzmäßigkeit nicht zu lesen vermag und deshalb immer wieder ungebremst mit vollem Tempo in den Abgrund rauscht?
    „Ich frage mich, wie eine Organisation (IWF) mit so kompetenten (und hoch bezahlten) öffentlichen Bediensteten so viele Fehler machen kann“ (Stiglitz). Tja.“Dummheit ist die Unfähigkeit, zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem zu unterscheiden.”(Watzlawick

  3. Stefan Müller

    Was ist das Gegenteil von Krise? Die positive Entwicklung makroökonomischer Zahlen? Das schafft man vielleicht zeitlich begrenzt auf Pump.
    Ich bin der Überzeugung, dass man auf jeder Systemebene nie gut genug sein sein. Und damit meine ich nicht Profitabilitätskennzahlen. Sondern hier braucht es effiziente Wertschöpfung, um die bestehenden Märkte zu verteidigen; Die Fähigkeit schnell neue Produkte/DL zu innovieren und markttauglich zu machen, welche die Bedürfnisse spürbar besser befriedigen; eine gesunde Substanz; Wissen; Verantwortung; Anstrengung! Dann sind makro und mikro nicht mehr so wichtig.

    • F. Malik

      Für all das braucht es in erster Linie funktonierende Organisationen und wirksames, richtiges Management.
      Von beidem haben die heutigen Gesellschaften viel zu wenig. Das meiste stammt tief aus dem vorigen Jahrhundert.

  4. NJP

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik, es kann und wird eine Aufgabe dieses Blogs zu sein, Mut zu machen, die Chancen entschlossen zu packen, die sich jetzt und in näherer Zukunft bieten. Konkrete Beispiele helfen vielleicht:

    Nachdem das Scheitern eines Großbauvorhabens droht, verabschiedet sich der Bauherr momentan nicht nur von alten ökonomischen Praktiken, sondern fordert geradezu die Wirkung der für ihn neuartigen kybernetischen Methoden ein.

    Interessant ist, dass sich immer mehr Ingenieure und Bauunternehmen unkonventionellen Herangehensweisen öffen und den Einsatz von Werkzeugen aus dem Malik- & Planungs- + Baukybernetik – Portfolio äußerst positiv sehen.

    Das sah alles vor ein, zwei Jahren noch ganz anders aus. Alle spüren wohl, dass sich etwas zusammenbraut und man unter Komplexitätsbedingungen mit altbackenem Gezerre in Zukunft nicht mehr weiterkommt.

    Man muss also nicht erst auf die (große) Krise warten, um loszulegen.

    In diesem Sinne, Gruß aus dem Norden.

    • L.L.

      Durch eine Forschungsarbeit zur Bauablauf- und Ressourcenbereitstellungsplanung bin ich vor einiger Zeit über ein relativ altes Buch zum „KOPF-System“ (H. Grote) auf das Thema „Kybernetikansätze im Bau“ aufmerksam geworden und nun auf der Suche nach weiteren Informationen, insbesondere zur aktuellen Akzeptanz und (bewussten) Anwendung der Ansätze in Bauunternehmen bzw. für Bauprojekte. Dies passt nicht unmittelbar in den Blog, da Sie das Thema aber hier ansprechen möchte ich die Gelegenheit nutzen: vielleicht haben Sie Hinweise, wie ich mich über den baubezogenen Einsatz (projekt- oder unternehmensbezogen) informieren kann. Grüße von der Insel Fehmarn

      • NJP

        Die „Baukybernetikszene“ in Deutschland und Österreich, welche aus den Grote’schen KOPF-System hervorging, bemüht sich zurzeit um Bündelung der Kräfte. 2009 wurde in Kassel das Institut für kybernetisches Planen und Bauen (IKPB) gegründet, in dem langjährige KOPF-Anwender sich wiederfinden, um Erfahrungen auszutauschen und insbesondere vorhandene Werkzeuge weiterzuentwickeln. Hier sind hervorragende (konkrete!) Praxisbeispiele für kybernetisches Management vorhanden. In Hamburg wird derzeit das Institut für systemorientiertes Management in der Bau- & Immobilienwirtschaft (ISOM) gegründet, welches wissenschaftsbasiert sich der Thematik annimmt. In Kürze wird eine Doppeldissertation an der HafenCityUniversität veröffentlicht, welche der Branche eine ganz hervorragende Basis zur qualifizierten Anwendung kybernetischer Methoden bietet. Ersten Austausch zu Fragen der Kooperation mit der Malik Academy AG bezüglich der Managementausbildung gibt es bereits, beispielsweise um Inhalte des MPO-Programms direkt auf Belange des Planen und Bauens, dass heißt für Bauschaffende, zuzuschneiden. Heinz Grote übrigens unterstützt die Aktivitäten trotz Handicap noch immer persönlich. Gruß aus Hamburg.

        • F. Malik

          Danke für die wertvollen Hinweise für die Leserschaft.

      • F. Malik

        Das passt sehr wohl in diesen Blog, denn die Baukybernetik von Grothe, den ich früh kennengelernt habe, ist eine der vielen Lösungen, die sich aus der Kybernetik und ihrer Anwendung auf immer mehr Lebensbereiche ergeben. Helfen kann ihnen die Österreichische Gesellschaft für Baukybernetik, und dort Herr Greiner, der Vorstandsvorsitzende.

    • F. Malik

      danke, ich wünsche Ihnen allen Erfolg und alles Gute.

  5. GS

    Aufgrund eines Berichts der SNB betr. Eigenkapital-Ausstattung der beiden CH-Grossbanken fiel die CS-Aktie an einem Handelstag um mehr als 10 %. Sie schrieben, dass ca. 40 bis 60 % der US- Banken in den kommenden Jahren verschwinden werden. Wie gravierend schätzen Sie die Lage der beiden CH-Grossbanken ein, denn die Aussagekraft von Bank-Bilanzen lässt zu wünschen übrig. Für Ihr kurzes Feedback besten Dank.

    • Jürgen Clasen

      Bei dieser Frage möchte ich noch einmal auf den folgenden FTD Artikel
      hinweisen:“SEC kapituliert vor Lehmans Bilanztricks“

      http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:ermittlungen-zum-wall-street-drama-sec-kapituliert-vor-lehmans-bilanztricks/70042221.html

      Da ist man chancenlos!Im schlimmsten Fall kapiert man noch nicht einmal was
      da abgeht. Prof. Otte bei einem Seminar in Dssd befragt, wieso hat er noch vor Ausbruch der Krise auf gewisse Banktitel was gegeben. Sinngemäße Antwort:
      Ich konnte vorher nicht deren Bilanzspielräume erkennen. Risikolos ist letztlich keine Anlage. Im übrigen geht das Theater weiter. Der neue Akt
      erinnert an die schon gelaufenen. HB: „Aus Angst vor der Euro-Krise greift Großbritannien jetzt selbst zur Elefantenbüchse – und will sein Bankensystem mit mehr als 100 Milliarden Pfund fluten“. Denkt man darüber nach, das diese Summe nach geraumer Zeit zurückzuzahlen ist? Es ist wie eine Weltraum-
      mission. Wenn die Astronauten zurückkehren, hat sich die gute alte Erde aus dem Staub gemacht. QE3 in den USA mit den Händen schon greifbar nahe. Dumme machen imme die gleichen Fehler. Gescheite immer andere. Ich habe schon oft
      Dummheiten gemacht…

      • F. Malik

        Alle Details im System zu verstehen, halte ich für aussichtslos. Es ist eine hochkomplexe Black Box, deren Inputs wir nicht alle kennen können und auch nicht die Details ihres inneren Funktionierens. Dennoch ist es möglich, gewisse Grundzüge zu kennen, und auch den Output genügen gut zu beurteilen: exzessive Verschuldung, Credit Crunch, Deflation .. Auf dem Wege dorthin werden noch aus vielen Bilanzen und anderen Löchern und Ritzen Überraschungen hervorkommen. Die meisten jedoch, wahrscheinlich alle, werden sichtbar machen, wie phantasiereich die Überschuldung sich aufgebaut. Einen Teil davon konnte man mit den richtigen Tools erkennen, nicht hingegen mit den Mitteln des ökonomischen Mainstreams Keynesianismus und Monetarismus in ihre verschiedenen Versionen.

    • F. Malik

      Wie Sie sagen, Bankbilanzen sind selbst für Fachleute auf diesem Gebiet schwer zu verstehen.
      Daher möchte ich zu den beiden Schweizer Grossbanken nicht direkt etwas sagen. Ich glaube aber schon,
      dass sich seit 2008 vieles verbessert hat. Jedoch nehmen aber auch die Herausforderungen immer mehr zu.

  6. CHB

    Sehr geehrter Herr Malik,

    als Neuling in diesem Block möchte ich mich recht herzlich für Ihre vielen Tipps bedanken. Meine Anleihen, Obligationen und Aktien habe ich mittlerweile in Euros umgewechselt und auch einen Kundensafe bei der Bank angemietet. Bevor ich das Geld in diesem deponiere, möchte ich jedoch noch einen Teil der Euros in CHF und Norwegische Kronen umwechseln. Sind zusätzlich Australische und Neuseeländische Dollar aufgrund der geringen Staatsverschuldung der beiden Länder ebenfalls empfehlenswert sowie ein Mix zu je 1/5 der jeweiligen Währung (EUR, CHF, NOK, AUD, NZD)?

    Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort!

  7. Dennis A.

    Sehr geehrter Herr Malik,
    ich habe inzwischen alle meine Investments aufgelöst und mein gesamtes Geld auf ein Tagesgeldkonto bei einer Volks- und Raifeisenbank geparkt. Zuvor habe ich die Verbindlichkeiten meiner selbstbewohnten Immobilie abgelöst. Kann mit dem jederzeit verfügbaren Tagesgeld noch zugewartet werden oder sollte es bereits jetzt in Bargeld (welche Währungen ?) getauscht werden. Diese Frage bewegt mich, da es sich um eine sehr große Summe handelt ( > 10 Mio. Euro)
    Vielen Dank für Ihre Hilfe.
    mfG
    Dennis A.

    • Edith Lenhardt

      Wenn die Strategie steht, sollte m.E. nicht mehr zugewartet werden, sondern diese sukzessive umgesetzt werden. Da es sich zudem hierbei (derzeit) noch um ein Klumpenrisiko handelt, könnten Sie folgende Überlegungen noch mit einbeziehen:1. einen Teil (5-15%) in physischem Gold evtl. etwas Silber beimischen, Aufbewahrung an einem (mehreren) „sicheren Ort“ ggf. Banksafe. 2. Verteilung des Guthabens auf mehrere Banken ggf. auch in CH u. Liechtenstein, 3. zu vorgenannten Währungen (s. CHB-Beitrag) den CAD noch mit einbeziehen. Da der Betrag nicht unerheblich ist und die Wetterfronten, wie so schön von Herrn Prof. Malik in einem früheren Blog beschrieben, sich blitzschnell verändern können, handeln Sie jetzt. Denken Sie noch daran, 1-2 Personen Ihres absoluten Vertrauens (Partner, Kinder) Vollmachten zu erteilen, so dass niemals Handlungsunfähigkeit besteht. Dann durchatmen und den nächsten Schritt für die Investitionen (z. B. Käufe von ausgewählten Aktien wenn die Kurse am „Boden“ sind) planen. Ich wünsche Ihnen eine glückliche Hand.

      • F. Malik

        Sehr richtig .. Und plötzlich ist man wieder Mensch und hat Freude am Leben und an den Schönheiten der Natur, weil man alles getan hat, was man richtigerweise tun soll und kann. Man schaut auch gelassen auf das Herumgewusel jener vielen Orientierungslosen, die noch nach dem illusionären Anlagewunder suchen.

    • F. Malik

      Dabei können Sie es vorerst belassen.

  8. A.I.

    Stichwort Eurobonds: Was ist davon zu halten, wenn man die Einführung von Eurobonds zwingend verknüpft mit einer europaweiten Steuer, die in allen Euro-Staaten zu gleichen Bedingungen erhoben werden muss, und die zur Deckung der Eurobonds herangezogen wird.

    Ausgehend von der Schuldtheorie des Geldes kann eine Schuld ja nur durch ein Guthaben bezahlt werden. Die kann der Staat letztlich nur dadurch bekommen, indem er andere durch Steuererhebungen zum Schuldner macht.

    Durch die Forderung, die Europa-Steuer in allen Ländern identisch auszugestalten, kommt man einem Steuerwettlauf der Staaten zuvor. Zudem wird es sinnlos, wenn Vermögende ihre Guthaben von einem Euroland in das nächste transferieren, da es überall gleich besteuert würde.

    Wenn man rechtlich klar festlegt, dass Eurobonds nur aus den Einkommen der Europa-Steuer bedient werden dürfen, dann hätte man zwar effektiv einen Vermögenstransfer von Staaten mit höherem Steueraufkommen zu kleineren Staaten, aber die Last wäre proportional verteilt und würde die Transferunion zumindest eindämmen.

    • F. Malik

      Massnahmen dieser Art werden kommen – aber sie werden keine Lösung sein, denn sie befähigen ja die 20 Mio Organisationen in Europa nicht zu einem besseren Funktionieren. Es wird nur die Schuldenlast noch drückender, aber dadurch wird kaum etwas besser. Lösungen liegen in einem besseren Funktionieren, wodurch z. B. die Wirtschaft doppelt so produktiv wird, die Krankenhäuser kein Geld mehr verschwenden müssen, und die Jugend sinnvoll innovieren kann.