ESM: Lächerlich-gefährliche Naivität von Mainstream-Ökonomen gegenüber dem Führen von Organisationen

F. Malik am Samstag, 07.07.2012 um 9:06 Uhr
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Der ESM ist genauso eine Fehlkonstruktion, wie alle bisherigen „Rettungs-Programme“, die in Wahrheit Wirtschafts-Zerstörungs-Programme waren. Das wird täglich noch besser sichtbar, besonders in Südeuroa und in den USA. Darin liegt aber nicht Absicht, sondern anhaltender Unverstand. Ökonomen, mit wenigen Ausnahmen, können das u. a. deshalb nicht verstehen, weil sie dermassen weit weg von der Realität der Unternehmensführung sind, dass sie diese Organisationen nicht einmal in ihren Theorien haben. Sie verstehen so rein gar nichts davon, dass sie genau jene Kräfte bisher nicht einmal erkennen, ganz zu schweigen von verstehen, die überhaupt in der Lage sind, eine Wende herbeizuführen. Eine Ausnahme ist Josef Schumpeter und auch Gunnar Heinsohn.
Die Mainstream-Ökonomen haben keine Ahnung, wie unternehmerische Führungsentscheidungen zustande kommen, was deren wichtigste Kriterien sind, wie Unternehmer mit Risiken umgehen und auf welche Navigations-Peilgrössen sie achten müssen. Ökonomen sind nicht unfähig, sondern bis zur Lächerlichkeit naiv. Das ist aber brandgefährlich. Daher empfehle ich klösterliche Schweigepause für Ökonomen, Beurlaubung aus Regierungsstäben.

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30 Kommentare

  1. Jürgen Clasen

    S=Schindluder… Immerhin bringt es dieser Knebelvertag auf eine parlamentarische Zustimmung in der BRD von über 80%. In der Tat geht es nur um die Umverteilung von Schulden. Das funktioniert ausschließlich deswegen, weil man D noch einen großen Vertrauensvorschuß gibt. Die Zweijahresbunds haben negative Renditen. Im Grunde ist es wie ein Strudel in dem inzwischen schon 6 Staaten nach jedem Strohhalm greifen. Die anderen schwimmen noch drumherum und spüren schon den Sog. Besonders besorgt darf man über die neosozialistische Regierung Hollandes sein. Wieder ein Verteilen, das man noch garnicht erarbeitet hat und die Verprellung der Unternehmer. Keiner fragt nach Regularien und Bedingungen die Unternehmen anregen zu investieren. S steht vielleicht auch für Sieb, das man zu füllen versucht. Als ich den Vertragstext erstmalig las, glaubte
    ich, ein Scherzkeks hat sich da was ausgedacht. Ich wurde eines Besseren
    belehrt. Für die nächste Rettungsaktion habe ich auch schon eine Abkürzung
    gefunden: FoB!

  2. Blum

    Vielen Dank, Herr Malik, für Ihre ausführliche Stellungnahme zu meiner Frage im „Was man wissen sollte“-Thread.

    Zu Ihrer harten Aussage hier wäre sehr interessant, wie man die medial präsenten Ökonomen der Welt in einem Soziogramm mit den politischen und wirtschaftlichen Lobbyisten und Mächtigen in Beziehung bringen kann.

    Wurde in dieser Art und Weise schon einmal ein kybernetisches Modell gebaut? Es könnte Steuerungsansätze bieten. Und natürlich Orientierung für uns Laien, die Informationen selektieren wollen.Vielleicht lassen sich dann auch Bewegungen sehen, die die Macht verschiebt zugunsten derer, die z. B. die 470 Seiten von Heinsohns „Eigentum etc.“ in drei Tagen geschafft haben und sich „bekehren“ lassen.

    Beim ESM könnte es sich um eine Art Pfandhaus handeln, das die Bürger nicht fragt, ob sie ihr Eigentum verpfänden wollen. Es holt sich einfach das Pfand von den Eigentumsverwaltern und gibt dafür Geld an Gläubiger heraus, die ihre Verluste zu sozialisieren gelernt haben.

    • F. Malik

      Für die USA lässt sich sagen, dass wohl eine Mehrheit der Ökonomen dort in der einen oder anderen Weise im Dienst der Marketingmaschinerie der Wall Street stand. Damit meine ich aber nicht, dass sie korrupt und gekauft waren, und deshalb gelogen haben, wobei es auch solche geben mag. Vielmehr glauben sie an ihre Theorien. So wurde in den USA in 1990er Jahren die sogenannte „Wealth Creation Theory“ berühmt, wonach die Wirtschaftspolitik die Aufgabe habe, den Marktwert von Vermögenswerten ständig zu erhöhen – deshalb auch als Asset Value Theory bezeichnet. Natürlich ist das ganz leicht, bis die Blasen platzen, aber die Leute haben gerne daran geglaubt, und fanden diese Theorie als Perpetuum Mobile zu ewigem Reichtum toll.

  3. JB

    Die Institutionen wie ESM etc fluten die Märkte mit billigen Krediten in der Hoffnung, Wirtschaftswachstum anzukurbeln und Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Nur, wo ist das Geld nun geblieben? Habe gerade in meinem Geldbeutel nachgesehen, dort ist es definitiv nicht. Als Unternehmer nehme ich dann Kredite auf, wenn ich eine lohnende Geschäftsidee habe, und nicht ohnehin schon verschuldet bin. Der Zinssatz ist sekundär, wenn die Geschäftsidee stimmt. Aber nur, weil es die Politik will, nehme ich doch keinen Kredit auf, ich bin doch nicht verrückt.Die Unternehmer verhalten sich also in der Tat nicht so, wie es die Ökonomen gerne hätten. Man stelle sich vor, andere Wissenschaften, wie die Medizin, Chemie oder Physik würden vergleichbare Tatsachen ignorieren…

  4. Thorsten Podlech

    Liebes Forum,

    im „Was man wissen sollte“ Thread schreibt Stefan Ludwig: „Es ist an der Zeit seinen Bundestagsabgeordneten über Kybernetik aufzuklären.“

    Die von uns gewählten Volksvertreter aus den eigenen Wahlkreisen sind ja grundsätzlich erreichbar und reagieren auf konstruktive Rückkopplung mit den Wählern. Die Politiker sind doch selbst frustriert darüber, dass man sich ständig streitet, anstelle Entscheidungen parteiübergreifend gemeinsam zu erarbeiten.

    Der Inhalt eines Dialoges kann in der aktuellen Situation nur die Werbung für die Syntegration sein.

    Seinen Landtags- und Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlbezirk findet man ganz einfach unter: http://www.abgeordnetenwatch.de. Email schreiben, anrufen, persönlich treffen.

    Gruß
    Thorsten Podlech

    • AM-DM

      Dann schauen Sie doch mal, wie es ausschaut da mit der Kybernetik. Glauben Sie
      die Abgeordneten, die an ihren Sessel kleben, lesen mails von Bürgern bzw. ziehen sich diesen Schuh an? Sie könnten hören, wollen aber nicht. Das klingt doch eher nach von Foerster’scher Dysgnosie-Epidemie im Parlament.
      http://blog.abgeordnetenwatch.de/2012/06/29/bundestag-votiert-fur-esm-und-fiskalpakt-so-stimmten-die-abgeordneten/

      • Thorsten Podlech

        Zwei Beispiele dafür, dass Bundestagsabgeordnete auf seriöse und konstruktive Anfragen sehr schnell reagieren.

        Und Beispiele dafür, dass wir den Politikern keinen Vorwurf machen können. Diese Menschen kennen die Syntegration noch nicht und haben leider nicht selbst erlebt, dass es mit neuen Tools besser funktionieren wird.

        Axel Schäfer (SPD) antwortet bei Abgeordnetenwatch am 5.7.12 auf eine Frage vom 25.6.12 zum ESM:
        „Ihre Interpretation des ESM-Vertragstexts teile ich – im Einklang mit der großen Mehrheit der Fachleute – nicht.“

        Christel Humme (SPD) antwortet bei Abgeordnetenwatch am 6.7.12 auf eine Frage vom 1.7.12 zum ESM:
        „Ich selbst bin keine Finanz- oder Haushaltspolitikerin und habe daher die Verträge nicht zur Gänze gelesen, sondern mir durch umfangreiche Diskussionen innerhalb und außerhalb meiner Fraktion meine Meinung gebildet.“

        • F. Malik

          Lieber Herr Podlech, besten Dank für Ihre Beobachtungen. Ähnliche machen wir auch. Daher habe ich es auch immer abgelehnt, PolitikerInnen pauschal als unfähig zu bezeichnen, wie das so oft gemacht wird.

      • F. Malik

        Ja, so ist es, vorausgesetzt es ändert sich nicht.
        Aber Information ist stärker als Macht, und Wissen ist wichtiger als Geld.

  5. A.I.

    Ich frage mich, was billige Kredite helfen sollen, wenn

    1. das Vermögen bei einigen wenigen konzentriert ist und
    2. eben diese schon nicht mehr wissen, wohin mit dem ganzen Geld, und deswegen in allen möglichen Schwachsinn investieren, nur nicht in der Realwirtschaft.

    Wenn ich Prof. Malik also richtig verstehe, besteht die Exit-Strategie darin, ein so effizientes Wirtschaften zu ermöglichen, dass das Wegbrechen von faulen Forderungen eine Firma nicht direkt in Existenznot bringt.

    Wie kann aber auf gesamtwirtschaftlicher Ebene die Gesamtschuld auf ein gesundes Maß geschrumpft werden?

    Was wäre davon zu halten, für existenzielle Güter wie z.B. Wohnung u. Nahrung eine Parallelwährung einzuführen, die nicht konvertibel ist, um auf diese Weise beim Kollaps des Finanzsystems – und ich sehe nicht, dass er abgewendet wird – wenigstens die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen?

    • F. Malik

      Wenn viele Organisationen viel besser funktionieren als bisher, dann wirkt sich das auch auf gesamtwirtschaftlicher Ebene aus. Verluste aus Abschreibung von Forderungen können dann leichter verkraftet werden.

  6. Bernd Lessing

    Das Problem der Makroökonomie liegt darin, dass sie meint, ein Bild des Ganzen zeichnen zu können, indem sie die Summe der Teile aufaddiert. Wirtschaft ist jedoch immer das Handeln vieler Einzelner in einer schier unendlichen Komplexität. Damit ist praktisch jeder Versuch eine quantitativen Nationalökonomie zum Scheitern verurteilt – wie schon Ludwig van Mises in „Human Action“ beschrieb. Nirgendwo zeigt sich dies besser als bei der Berechnung volkswirtschaftlicher KPIs wie dem BIP. Letztlich ist das bereits eine Vorstufe jener Hybris, die am Ende zum Glauben führt, man könne eine Volkswirtschaft durch Leitzinsen, Geldmenge oder ähnliches „lenken“. Wie kläglich das scheitern muss, erleben die Notenbanken gerade.

    Ein wesentlicher Teil der Lösung der Krise (die weit mehr als eine Finanz-/Euro-/Staatsschuldenkrise ist) liegt also in der Tat darin, aktive Lösungsversuche auf makroökonomischer Ebene schlicht zu unterlassen und den Markt die notwendigen Aufräumarbeiten machen zu lassen. Und bei diesem Aufräumen und Neuaufbauen kommt es genau auf die von Prof. Malik propagierten Management-Instrumente an, um zu besseren, produktiveren und zukunftstauglicheren Strukturen zu kommen.

    • Blum

      Mein Verständnis der Diskussion: es geht um Rollen von Institutionen. Schaffen wir Institutionen, die Infrastruktur für Menschen bereitstellen, sich in ihrem Ressourcenverbrauch selbsttätig regulieren, nicht von politischen Einflüssen behindert werden können (Stiftungsmodell). Diese müssen demokratisch legitimiert und kontrollierbar bleiben (versus ESM!), deren werteorientiertes Handeln ist quasi in ihren Strukturen eingeimpft.
      Können und sollten solche Institutionen mit VSM, SensiMod und Syntegration geschaffen werden?

      Es gab vor einigen Jahren im Economist eine längere Einheit, in der die Stärke von Institutionen mit der Lebensqualität gekoppelt wurde und dort kamen Länder wie z. B. Norwegen sehr gut weg.

      Was hält die Leserschaft von folgender Utopie (?): Ein Staatswesen kümmert sich alleine um den Aufbau von Institutionen. Deren Tätigkeiten bemessen sich nach verfügbaren (!) Ressourcen. Diese werden durch Koppelung mit Bürgern freigegeben. Bürger priorisieren in ein Steuerungssystem hinein (Steuern für x in y% vom Topf). Keine Tätigkeit ohne Auftrag. Komplexe Logistik mit Feedback („Verteilvorschlag a hat Folge b für den Staat als Ganzes). Optimaler Mitteleinsatz. Demokratie.

      • Bernd Lessing

        Eine kurze, provokante Anmerkung unter der Überschrift „Demokratie“:

        Die Demokratie ist nicht die Lösung, sie ist Teil des Problems. Der Glaube, dass allein die Mehrheit der aktuell Wahlberechtigten zu besseren Lösungen führt als andere Entscheidungsmethoden, ist erschreckend naiv. Als praktisch alle Menschen noch Kinder bekommen haben und das Wahlrecht häufig noch stark reglementiert war (in den Anfangstagen der modernen Demokratie z.B. an Landbesitz gekoppelt), die Probleme gleichzeitig noch vergleichsweise überschaubar waren, mag die Demokratie ein probates Mittel zur Entscheidungsfindung gewesen sein. Heute ist sie das nicht mehr. Ein System, in dem diejenigen über die Höhe von Steuern abstimmen, die keine zahlen, KANN nicht funktionieren.

        • F. Malik

          Die spezielle Art der Demokratie, die wir heute haben, ist Teil des Problems, u. a. auch weil sie zu langsam und schwerfällig ist. Aber dies braucht nicht so zu bleiben.

      • F. Malik

        Im letzten Absatz verstehe ich nicht alles. Aber dem Vorhergehenden stimme ich zu. Institutionen zu einem neuen und revolutionär bessseren Funktionieren mit weit weniger Ressourceneinsatz zu bringen, ist unser Approach.
        Unsere Sozialtechnologie der Syntegration, und die Cybertools VSM und SensiMod, aber noch mindestens 5 weitere, sind Garanten dafür, dass es geht…

        • Blum

          2. Versuch, die Utopie zu skizzieren. Hintergrund ist die Idee von Ecopolicy, dem Strategiespiel Vesters. Ein wesentlicher Einflussfaktor auf die Steuerung ist Aufklärung über die (Selbst-)Regulation von Systemen. Aus dieser folgt ein verständnisvolles Investieren in Motoren von aktiven Subsystemen. Wenn ein Staatswesen sich nicht als Herr über Budgets versteht, sondern als kluger Institutionenbauer, dann können die Bürger ihre eigenen Ziele mit den Staatsinstitutionen in Zusammenhang bringen, durch die individuelle Investition der Steuermittel in nachhaltige Infrastrukturen und z. B. Bildung, Gesundheit und Fangnetze. Schulden machen wird institutionsimmanent unmöglich gemacht. „Zufällige“ Überschüsse gehen in Tilgung. Tätigkeitsumfang von Institutionen bemisst sich nach vom Bürger bereitgestellten (!) Ressourcen. Keine Tätigkeit ohne Bürgerauftrag, das heißt auch neues demokratisches System, das Parteien jetziger Prägung schwächt, aber die Einzel-Repräsentanz erhöht. Ein Feedback- (Informations-)system liefert Handlungsfolgeinformation für einen jeweiligen Verteilvorschlag des Bürgers, abgeleitet vom Motormodell der Gesellschaft.
          Vorteil: dieses System ist test- und skalierbar.

          • F. Malik

            In diese Richtung gehen wir mit der Anwendung unserer diversen Cyber-Tools, wie wir sie nennen. Bei jeder Syntegration werden unter anderem auch die erforderlichen Sensitivitätsmodelle erstellt. Brauchte man früher noch Monate für solche Modelle, so entstehen sie heute in wenigen Tagen. Mit ihnen können wir die Stellhebel des Systems herausfinden.

  7. AM-DM

    So decouvriert sich doch eine Politik mit Stoßgebeten gen Himmel nach dem St. Florians-Prinzip, um zwischendurch a la Vogel-Strauß mit Kopf im Sand nach Grundwasser zu bohren. Multimedial verkündet lassen sich die angestrengten Bemühungen dann auf eine Beschwörungsformel reduzieren: „Gestern standen wir noch am Abgrund, aber heute sind wir bereits einen entscheidenden Schritt weiter.“
    Hat man so etwas schon mal gehört? Rettungsschirme für Dampfplauderer und Pleitegeier parat zu halten bzw. aufzuspannen, damit die feinen Herrschaften auf den Tribünen dieses „Brot und Spiele – Zirkus“ vom Löschwasser nicht bespritzt werden? Triage-Regeln beim Katastropheneinsatz im Zirkuszelt und im Märchenwald enthalten jedenfalls diesen Passus nicht.

  8. Hubert Lingg

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
    eine Frage zu Ihrer Bargeld-Strategie: Können Sie sagen, ob es in der derzeitigen Lage überhaupt noch verantwortlich ist, Bargeld in Euro zu halten? Wenn man es nicht jetzt zur eigenen Verwendung, also zum Ausgeben, braucht, ist es dann nicht sinnvoller, alle Bargeld-Anlagen in sicherere Währungen wie NOK, SFR, australische, kanadische, neuseeländische Dollar zu halten? Danke für eine Antwort.

    • Jürgen Clasen

      Während wir uns gemütlich über den instabilen Euro unterhalten, lese ich gerade die neusten Bankenzahlen von ES. Ausleihungen über 4000 Mrd Euro.
      Die ganze Südschiene kommt inklusive Staatsschulden auf 12 000 Mrd Euro Gesamtschulden.Deutschlands Ersparnisse betragen 5000 Mrd Euro. Die sind aber angelegt, verliehen. Da kann man im großen Stil nicht einfach ran. Es gibt eben auch unlöschbare Brände, wo auch C Rohre nicht mehr helfen. Man kann dann eben nur noch die Umgebung absichern, Brandschneisen schlagen und warten bis das Feuer ausgeht. Die Twin Towers haben das klar aufgezeigt, das man im Grunde nur ohnmächtig zusehen kann. Das BVerfG soll zu wenig Fachkenntnis haben. So sehen die Vorläufer eines Putsches aus. Viele MdBs haben sich geradezu gebrüstet von der Materie (EFSF, ESM) keine Ahnung zu haben. Beste Vorraussetzungen also für den Euro durch die Retter den Exodus
      zu erleiden.

      • F. Malik

        Haben Sie nachgeschaut, Herr Clasen, wo die Ersparnisse „angelegt“ sind.
        Brandschneisen zu schlagen ist immerhin schon ein Anfang, wenn sonst nichts mehr übrig bleibt.

        • MCO

          Ich überlege schon eine ganze Weile, wie ich meinen Enkeln und Urenkeln, die jetzt gemachten Erfahrungen weitergebe, wenn es in ca. 80 Jahren wieder kracht. Ich hoffe aber, dass die Menschheit bis dahin besser funktioniert.

          • F. Malik

            Bis jetzt hat man das jedesmal gehofft – und wurde enttäuscht. Nach 2 (früheren) Generationen waren die Erfahrungen vergessen. Diesmal kann es anders sein.

        • Jürgen Clasen

          „Nie sollst Du mich befragen…“ Nehmen wir uns nochmal ES an die Brust. Von mir können die fehlgeleiteten Investoren genau nichts erwarten. Für jede unzureichend
          bediente Immobilie, gäbe es ein Verfahren, in dem feststellt wird, wieviel die Bewohner leisten können.
          Von dieser Summe werden dann erst einmal die Betriebs-
          kosten bestritten. Wohnrecht nur, wenn wenigstens diese Kosten gedeckt sind. Bleibt was übrig, dann geht es an die Gläubiger. Daneben gibt es von uns noch humanitäre Hilfen in bescheidenem Umfang. Gläubiger, auch wenn es über Umwege unsere Omas sind, werden abrasiert. Daraus resultieren sehr heilsame Lehren für die Zukunft, genau
          wie sie auch aktuell heilsam sind für die Investoren in Schifffonds. Geld gibt es nur für echtes Produktiv-vermögen und nicht einen Penny für Immobilienleichen. Hilfen zum besseren Funktionieren. Zuckerbrot und Peitsche…Wenn der Euro dabei über die Wupper geht, ist das mir sicher nicht egal, aber ich bin für ein reinigendes Fegefeuer. Danach kommt sicher eine längere
          Periode soliden wirtschaftens…bis wieder eine neue
          Generation von Idioten heranwächst, die alles verdrängt hat, was gestern sich als Riesendummheit erwiesen hat.

    • F. Malik

      Noch gebe ich den Euro nicht auf. Aber ein Währungskorb ist empfehlenswert.

  9. Stefan Ludwig

    In der Zeit Online ist ein Interview mit einem Harvard Professor Titel „Wir wollen mehr Steve Jobs“. Zitat „Die Chefs sollen mit den anderen arbeiten und ein echtes Top-Management-Team aufbauen.“

    Sind die Amerikaner tatsächlich dabei grundlegend umzuschwenken?
    Was gibt es für Anzeichen die bisherigen Ökonomie-Theorien in Frage zu stellen?

    Dazu passt noch ein anderer Zeitartikel „Die Super-Männchen“
    Zitat Frank Appel Chef der Post AG: „Mein Job hat eine dienende Funktion«,… »Ich sehe mich nicht als der Obermanager, der alles an sich reißt und allein entscheidet. Ich versetze die Organisation und ihre Führungskräfte in die Lage, das Richtige zu tun…“

    Das hat ziemlich viel Übereinstimmung mit dem was ein SCRUM-Master tut.

    Ich hatte schon früher den Verdacht das Frank Appel wohl mindestens Führen, Leisten, Leben gelesen hat und beherzigt. Ich weiß es nicht aber ich bin mir jetzt ziemlich sicher.

    Noch etwas: Wenn man sich den TED-Vortrag von Don Tapscott anhört
    http://www.ted.com/talks/don_tapscott_four_principles_for_the_open_world_1.html kann man erahnen was für radikale Umwälzungen der Weltgesellschaft bevorstehen. Viele Grüße Stefan Ludwig

    • F. Malik

      Herr Ludwig, danke für diese interessanten Hinweise. Mit Herr Appel stehen wir bereits in einem ersten Kontakt. Am TED Event war auch unser Director of Global Initiatives als Teilnehmer, der mit Schlüsselpersonen sehr fruchtbare Gespräche führte.
      Hinweise dieser Art sind uns sehr wertvoll, nochmals besten Dank.

  10. Stefan Ludwig

    Sehr geehrter Herr Malik,

    Herr Marcel Fratzscher wird neuer Chef des DIW und will als solcher Politikberatung machen. Menschen die die Theorien von Heinsohn/Steiger für die bessere halten interessiert die Frage: kennt Herr Fratzscher Heinsohn/Steiger?

    Zweite Frage: Kennen Sie Herrn Fratzscher? Wenn ja wie schätzen Sie ihn ein?
    mit freundlichen Grüßen

    Stefan Ludwig

    • F. Malik

      Herr Ludwig, leider kann ich Ihnen nicht beantworten, ob Herr Fratzscher die Heinsohn/Steiger-Theorie kennt.
      Ich selbst kenne F. nicht und kann ihn nicht einschätzen.