Der 12 Jahres-Gipfel-Bogen der Grossen Transformation21

F. Malik am Samstag, 18.08.2012 um 14:05 Uhr
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Wer nur Einzelereignisse sieht, kann die Gesamtlage von Wirtschaft und Gesellschaft nicht verstehen und kann daher auch keine richtigen Schlüsse ziehen. Dafür muss man den grossen Bogen der Zusammenhänge zu sehen lernen. Dargestellt an den Bewegungen der grossen US-Aktienmärkte sieht das so aus:

  • 1982: Beginn der letzten Phase des Bullmarkets seit 1932 mit Durchbrechen der 1000er Marke im Dow Jones.
  • 2000 März: Ende des grossen säkularen Bullmarkets und Beginn des säkularen Bearmarkets. Es beginnt die erste starke Abwärtsbewegung.
  • 2002 Oktober: Die erste Abwärtsbewegung des Bearmarkets ist zu Ende und es beginnt eine Aufwärts-Korrektur.
  • 2007 Oktober: Ende der Aufwärtskorrektur und Beginn der nächsten Abwärtsbewegung.
  • 2009 März: Ende dieser Abwärtsbewegung und Beginn der zweiten Aufwärts-Korrektur.
  • 2012 März – April: Ende der Aufwärtskorrektur. Seither neigen sich die Aktienmärkte nach unten und stehen vor einer massiven Abwärtsbewegung bis unter die Tiefstkurse von März 2009. Zu rechnen ist damit, dass dies ein fast freier Fall weit darunter wird.

In diese Abwärtsbewegung wird auch der „point of recognition“ fallen, wo sich die Stimmung allgemein und nachhaltig zum Pessimisus dreht. Das ist auch die Zone, wo die herkömmliche Ökonomie bildlich gesprochen irreversibel „aus dem Tempel getrieben“ wird. Die Hoffnungen, dass sie Lösungen habe, werden verschwunden sein. Ja, weit mehr, man wird erkennen, dass diese Ökonomie in der gesamten Zeit nach Lehmann September 2008 die Lage gar nicht begriffen hatte.

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55 Kommentare

  1. Jürgen Clasen

    Chart: Doppeltop bei 7200? Ansonsten Keil mit Ausbruch nach oben. Nächster Widerstand um 8000. Fundental:Eurozone hat fertig. Anlass fuer out of Control: 12.09.BVfgsG ? Hier am Bodensee Hochsommer. Demnaechst Herbst & Winter ! Herbst? Welcher Winter ?

    • F. Malik

      Herr Clasen, als Profi für Sie nichts Neues. Ich orientiere mich fast ausnahmslos an den US-Märkten.

  2. Stefan Ludwig

    Ich habe keine Zweifel an der langfristigen Aussage, dass es bei Aktien, Immobilien, Edelmetallen und Rohstoffen massiv bergab gehen wird.

    Ich kann aber noch nicht nachvollziehen wieso sich die Aktienmärkte seit März/April nach unten neigen. von März bis Juni ging es runter. von Juni bis heute
    ging es nach oben. „Neigen nach unten“ heißt hier: Wenn man die Punkte an denen die jeweilige Umkehr stattfindet durch eine Gerade verbindet, dass die Steigung dieser Geraden kleiner wird? Es gibt noch eine Aufwärtsbewegung aber die Aufwärtsbewegung schwächt sich ab geht in eine horizontale über und dann werden die Steigungen negativ? Jetzt wo ich darüber nachdenke wundert es mich auch wieso die sog. Ökonomen sich immer nur die letzten paar Tage anschauen. Mathematisch ist das Stoff aus Klasse 11.

    Steve Keen ist zwar „nur“ Ökonom, er untersucht jedoch Dinge wie die Änderungsrate von Änderungsraten. Wie wäre es Steve Keen anzustubsen es einmal umfassender kybernetisch zu betrachten bzw. ihn auf Heinsohn hinzuweisen?
    Mit freundlichen Grüßen

    Stefan Ludwig

    • F. Malik

      Herr Ludwig, Steve Keen käme 60 Jahre zu spät. Diese Art von Indikatoren gibt es längst. Sie reichen von Moving Averages über Relative Strenght Indices bis zu sehr interessanten Messgrössen, die z. B. der Amerikaner Welles Wilder entwickelte. In Büchern über „Technical Trading“ findet man darüber sehr vieles. Allerdings muss man mit solchen Indikatoren auch noch umgehen und sie richtig interpretieren können.

      Mit „nach unten neigen“ meine ich, dass wir in immer mehr Aktien-Indices bei all den oft sehr volatilen Schwankungen Muster erkennen können, darunter jeweils niedrigere Tiefstkurse und auch niedrigere Höchstkurse.

      In der Regel meine ich übrigens immer die US-Aktien, denn die dortigen Börsen sind noch immer die wichtigsten.

  3. NJPuls

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik, auffallend ist, dass nicht nur die allgemeinen Wirtschaftsdaten immer miserabler werden, sondern auch Blogeinträge zunehmend diese Entwicklung spiegeln. Sie zeigen, dass die Angst ums Vermögen um sich greift.

    Die „Ökonomie“ wird eben zukünftig anders aussehen.

    Systemversagen und Wandlung wird sich jedoch nicht nur auf die Ökonomie beschränken. Auch für Ingenieurwissenschaften trifft dies zu, beispielsweise im Zusammenhang mit Energieeffizienzsteigerung von Gebäuden oder dem Umbau der Energieversorgung. Der Lobbyismus treibt hier ähnlich wie im Bankenwesen Blüten in Form von Anreizen, Normen und Vorschriften, der einem logisch denkenden Ingenieur Tränen in die Augen treibt. Zum Glück trifft dieser Unsinn zunehmend auf Schimmelpilz- und Finanzierungsgrenzen.

    Interessanterweise folgen die wirklich guten, zukunftsorientierten Lösungen erwiesenermaßen kybernetischen Prinzipien und biokybernetischen Strategien.

    Der von Ihnen bereits seit zwei Jahrzehnten (1990 ff)angesagte „Komplexitätscrash“ bietet für Ökonomen & Ingenieure immense Chancen, die es konsequent zu Nutzen gilt.

    Das ist die positive Botsschaft der Krise (vgl. Vester DTV 10118, 1983).

    • AM-DM

      Ich stimme Ihnen vollkommen zu. „Zum Glück trifft dieser Unsinn zunehmend auf Schimmelpilz- und Finanzierungsgrenzen.“ Wir bewegen uns gerade in diesem Zyklus: http://www.kondratieff.net/19.html. Schwerpunkt: „Biotechnologie, psychosoziale Gesundheit und ganzheitliche Medizin“ Das große Geschäft mit der Gesundheit in Pharma- und Versicherungsindustrie kann nur aufrechterhalten werden, wenn man Krankheiten erfindet, die die Angst der Menschen schürt und gleichzeitig für die adäquate Therapie sorgt. Beispiel des letzten großen Flops, auch via Aufruf zu Impfaktionen staatlich gefördert, war die Schweinegrippen-Pandemie.
      Was hier an Schwachsinn produziert wird, vor allem durch das aus USA importierte „health management“ ist sagenhaft. Keinen Schimmer von Grundlagen der Medizin, geschweige denn von Hygiene und Epidemologie.
      Im Management wird das Ganze über psychologisch gecoachte HR’s verbreitet. Dieses grandiose Spiel mit der Angst wird ausgehen wie der in Apokalypse galoppierende Wahnsinn. Das Modell von Prof. Malik beinhaltet die Compliance. Das entspricht der Physiologie und folgt salutogenetischen Prinzipien. Die Angst verlieren, das ist die Botschaft. So funktioniert’s auch.

      • NJPuls

        Ganz meine Meinung. Allerdings muss man – spätestens jetzt – die richtigen Konsequenzen ziehen. Kontratieff ist mir (als Techniker) seit Anfang der 1990er Jahre bekannt aus dem Buch von Prof. Malik. Kaum jemanden ist bekannt, dass an der Trinkwasserhygiene ein riesiges Energieeinsparpotential hängt (> 100 TerraWh p.a. und mehr). Warum? Weil in der etablierten Branche jeder den Unsinn des anderen nachquatscht, ähnlich des von Ihnen beschriebenen Scenarios. Das aufzudecken gelingt mit kyberntischen Tools, ebenso die Entwicklung einer komplexen technischen Lösung. Als Mitte der 2000er Jahre deutlich wurde, welche Basisinnovationen für den kommenden Zyklus angesagt sind, haben wir uns als interdisizilinäres Arbeitsteam aus Ingenieuren, Biotechnologen & Baukybernetikern engpasskonzentriert in drei wesenentliche (Kontratieff-)Teilbereiche hineinbewegt (Energie + Gesundheit/Hygiene/molekulargenetische Biotechnologie + kyb. Vernetzung) und Technologien entwickelt incl. Patentierung an einer Schlüsselposition der Energieeffizienzsteigerung für Gebäude. Wir setzen bereits um (Hotel, Wohnungsbau, Pflegeheim). Malik-MOM & -Tools sei Dank. Immun ist der richtige Ausdruck …

      • F. Malik

        Mit meinen Management Modellen machen sich Führungskräfte immun gegen den Unsinn, den Sie treffend beschreiben.
        Ein kleiner Hinweis: Nefiodow ist zwar interessant, liegt aber im Timing falsch. Die schwierigste Phase des K-Zyklus liegt noch vor uns.

        • Herbert S.

          Die entstehende Netzwerkgesellschaft wurde auch bereits durch Alvin und Heid Toffler ab den 1970er Jahren sehr gut beschrieben. Es ist sehr spannend die Prognosen von damals mit den heutigen Entwicklungen zu vergleichen.

          http://www.amazon.de/s/ref=a9_asi_1?rh=i%3Aaps%2Ck%3Aalvin+toffler&keywords=alvin+toffler&ie=UTF8&qid=1345886139

          Auch sehr interessant ist Phlilipp Müller mit „machiavelli.net: Strategie für unsere offene Welt“, der auch ein paar interessante Aspekte der sich verändernden Welt beleuchtet.

          Natürlich beleuchten alle nur Teilaspekte – aber die Zusammenschau führt zur Verdichtung eines Gesamtbildes.

          • F. Malik

            Schön, dass Sie Alvin Toffler hier erwähnen. Er war einer der Kult-Denker der 1970er, man musste ihn lesen .. und hat dabei viel gelernt.

        • AM-DM

          Sehr geehrter Herr Professor Malik,
          Ihrer Beschreibung zu Halb- und Nullwissen in der aktuellen Debatte im Kampf der „Alpha-Wölfinnen“ und „Egopolitikerinnen“ stimme ich vollkommen zu. Zu diesem Buch reicht es m.E. auch die Reaktionen der Medien zu lesen. Dies jedoch unter Anwendung der Kybernetik auf mehreren Ebenen gleichzeitig in seinen hyperzyklischen Auswirkungen. Persönliche Schmähungen Höhlers sind unangebracht. Interessant ist, dass sie das System M dort blosslegt, wo auch die Hauptgefahren sitzen.
          Diese liegen in der zweiwertigen pseudoreligiösen Logik, mit der sich Mächtige als „Retter(innen) der Menschheit“ aufbauen, in ihrem kontraphobischen Puritanismus jedoch nichts anderes offenbaren als ihre eigene Schwäche. So entsteht moderner Ablasshandel mit hohlen Versprechen auf die Zukunft mit allen Restriktionen, Lügen und Täuschungen samt Inquisition und Hexenverbrennung. Wenn man das Pokerspiel mit gezinkten Karten backstage durchschaut, versteht man auch wie banal das böse Spiel ist. Folgen des Gehorsams durch Trivialisierung. Hier HvF zur Logik, die auch funktioniert. http://www.youtube.com/watch?v=mv2dfq4XF1E
          GSB’s wissenschaftliches Credo ist: „true = open to proof“

          • F. Malik

            Wie gut Frau Höhler die Kanzlerin wirklich kennt, weiss ich nicht und spielt auch keine Rolle. Für mich wird Frau Merkels Handeln weit besser verständlich und letztlich sehr klar, wenn ich in die Analyse mit einbeziehe, wie komplex ihre Situation ist (ob Frau Höhler jemals auch nur näherungsweise in einer so komplexen Situation stand?) – und weiter berücksichtige, dass ihr die für das Meistern einer solchen Situation nötigen Tools fehlen.

        • Karl Heinz Schery

          Wer Kondratieffs Globalsicht vertiefen möchte, findet lesenswertes in: „Die Geschichte der Zukunft“ von Erik Händeler (Brendow Verlag). Auf 480 Seiten beschreibt EH, wie sich in den vergleichbaren Situationen der vergangenen 250 Jahre alle Lebensbereiche im Rhythmus der Kondratieffwellen entwickelten. Er beschreibt, was sich in den Schulen, in der Arbeitswelt, in der Gesundheitspolitik und im gegenseitigen Umgang ändern sollte. Zahlreiche Perspektiven werden aufgegriffen wie z.B.: >Die Kultur des Zusammenlebens bestimmt den Wohlstand. > Gesunderhaltung treibt die Wirtschaft an. > Investieren in Menschen, Bildung, Beziehung und Lebensqualität.
          Viele Grüße und schönes Wochenende.

          • F. Malik

            Händeler beschreibt die Dinge anschaulich und lebendig. Auch hier jedoch – wie bei Nefiodow und vielen anderen, die über den K-Zyklus schreiben – ist aufzupassen mit dem Timing. Ausserdem sind Schlüssel-Elemente, wie die Aufschuldungsmechanismen, zu wenig deutlich dargestellt oder fehlen ganz.

        • AM-DM

          Das denke ich auch. Jedoch sind wir mit Erosion unserer sozialstaatlichen Strukturen bereits mitten drin.
          Der Mainstream glaubt zwar immer noch wir hätten ein tragfähiges soziales Netz im Gesundheits- und Sozialwesen.
          Das ist längst Illusion und wirkt sich bereits in Arbeits- und Sozialrecht aus. Die Invasion des amerikanischen „health managements“ hat längst auf perfideste Weise die Realwirtschaft und unsere Arbeitswelt erreicht. Da das Ganze getriggert durch die Lobbypolitik von EU-Ebene abwärts via EU-Richtlinien verläuft, hat auch das Management keine Chance mehr zu intervenieren, wenn durch ESM und Fiskalpakt die totalitäre Diktatur erst einmal eingeführt ist.
          Hier liegt das Haupt-Problem:
          http://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-patin-gertrud-hoehler-stellt-ihr-buch-ueber-angela-merkel-vor-a-851709.html
          http://www.focus.de/politik/deutschland/buch-von-gertrud-hoehler-angela-merkel-die-patin-deutschlands_aid_805530.html
          Haben Sie ein Rezept gegen die Geheimrezepte der mächtigsten Frauen der Welt? Was das Antitoxin wäre kann
          ich Ihnen gerne vermitteln. GSB „true = open to proof“

          • F. Malik

            Dieses Buch von Frau Höhler habe ich selbst noch nicht gelesen, aber einige frühere von ihr. Halb- und auch Null-Wissen in der Sache verkaufte sich schon immer gut …
            Gegen die Krise und die Erosionserscheinungen in den Gesellschaften habe ich gleich mehrere Rezepte und – was ja viel wichtiger ist – die nötigen praktischen Tools, um die Rezepte auch umzusetzen. Hier im Blog steht dazu schon vieles. Macht an sich ist nicht das Problem, denn diese ist nötig, um die richtigen Tools rasch gegen die vielen bürokratischen Hindernisse und auch Interessengruppen einzusetzen.

            Selbst jene AutorInnen, die da und dort ein Lichtlein an Verstehen der tatsächlichen Ursachen erkennen lassen, verfügen ja über keinerlei praktische Vorgehensweisen. Man philosophiert zwar herum, zumeist orientierungs- und ratlos – ausnahmslos aber hilflos.

    • BL

      Hallo Herr Puls,

      wenn ich Ihren Kommentar richtig interpretiere sind Sie Ingenieur im Baubereich. Könnte ich erfahren, in welchem Bereich genau?

      Ich arbeite als Ingenieur und Betriebswirt in der Bauchemie und interessiere mich seit längerem für die ganze Thematik der Ökonomie etc. Es gibt schon wohl Baubereiche, die sich verstärkt mit der Kybernetik befasst haben. Bis jetzt habe ich aber noch keine entsprechenden Hinweise darauf gefunden.

      Gruß aus Stadtlohn
      BL

      • Franz Posa

        Hallo,

        weitere Beispiele: Stadt Tianjin (China) – Sensitivity Model; University of A Coruña (Spain) – Viable System Model

        • F. Malik

          Im Juni 2011 hatten wir 13 Präsidenten grosser chinesischer Universitäten in unseren Räumlichkeiten für eine 2-wöchige Ausbildung in Malik Management Systemen zu Gast. Mit ihnen arbeiteten wir mit dem vollen Instrumentarium: meine SuperSyntegration zur Zukunft des akademischen Systems Chinas, simultan dazu die Sensitivitiätsmodellierung, das Viable System und mein Integriertes Managementsystem IMS. China hat über 2000 Universitäten – ein enorm komplexes System. Mit den genannten Tools konnte es jedoch erfasst, verstanden und neu gestaltet werden.

      • NJPuls

        Managender Architekt von mittleren Hochbauten + Forschender in Sachen kybernetischer Energieeffizienzsteigerung und Trinkwasserhygienisierung. Kybernetik ist im Bauwesen nichts Neues, mein ältestes Buch aus den 1960er Jahren stammt bezeichnenderweise aus der Sowietunion. Methoden der (Malik-) Managementkybernetik sind in der Branche allerdings weitgehend unbekannt. Noch. Kontakt via Stichwort „KOPF-System“ sicherlich möglich. Gruß aus Hamburg

      • F. Malik

        Suchen Sie nach dem KOPF-System.
        Info können Sie auch bei der Österreichischen Ges. für Baukybernetik erhalten.

    • F. Malik

      Ihre Kenntnisse sind beachtlich, Herr Puls, und kreativ. Machen Sie weiter mit Ihren Einträgen.

      • Martin EBERL

        Interessant für die Weltwirtschaft wird auch was in China passieren wird. Dort erkenne ich ein hoch fragmentierten Markt der schlecht gemanaged ist und an Komplexität wohl bald kollabiert. Ist der Wachstum einer unfreien und unterdrücktend Kultur in einer globalisierten „freien“ Marktwirtschaft nicht zum scheitern verurteilt? Dort ist ein wilder Wachstum mit wenig Substanz zu erkennen: Es wird gebaut und experimentiert. Ökonomisch und ökologisch wird das Land vielleicht schon bald vor großen Herausforderungen gestellt werden. Von wirklichen Innovation ist im Land wenig zu erkennen. In einer Welt wo mit dem Rohstoff Öl spekuliert wird ist Innovation und Kreativität die einzige Chance.

        • F. Malik

          Chinas Herausforderungen sind immens und die Chinesen sehen diese recht klar. Man muss aber unterscheiden zwischen dem Geschäfts-China und dem politischen China. Das politische China ist auf enorm langfristige Prinzipien und Strategien ausgerichtet. Sie erkennen auch – wozu ich massgeblich beigetragen habe – dass ihnen amerikanisches Management nicht mehr weiter hilft. Es wird Rückschläge in China geben, aber insgesamt sieht es derzeit nicht danach aus, dass die Chinesen scheitern werden, ganz im Gegenteil. Als vor einem Jahr 13 der wichtigsten Universitätspräsidenten für 2 Wochen zur Management-Schulung bei uns in St. Gallen waren, war ihr wichtigstes Thema von uns zu lernen, wie man Komplexität, Vernetzung und Dynamik meistert.

  4. Martin EBERL

    Kann es den nicht sein, dass sich Wenige in einer systemrelevanten Institution geschützt und bestätigt fühlen und sich der Manipulationsfähigkeit der Märkte bedienen? Bis zur geistigen Revolution wird es vermutlich noch lange dauern. Freie Märkte und Menschen haben die einmalige Chance, sich in einer Informationsgesellschaft von einer Schwärmerei zu lösen und in eine verantwortungsvolle und ethische Gesellschaft zu organisieren. Neben einer Wirklichkeit von Vielen gibt es eine Wirklichkeit von Wenigen. Oftmals ist ein Probelm durch den Verursacher nicht zu lösen, doch kann die Transformation auf allen Ebenen seinen Lauf nehmen. Liegen uns zu wenig Fakten vor, sind wir gezwungen im Gedächtnis einen Blick in die Vergangenheit zu wagen. Was wir dabei nicht erkennen, sind die Fakten die den uns nicht gegenwärtigen Objekten zuzuordnen sind. In einer systemischen Welt ist es nicht das Objekt, sondern die Beziehung der Objekte die ein relatives Verständnis zur Lösung ist.

    • F. Malik

      Die Beziehungen zwischen Elementen, Objekten und Ereignissen werden in den konventionellen Denkweisen weitgehend ausgeblendet. Sobald man diese mit einbezieht, wird vorher Unverständliches oft auf einen Schlag klar, transparent und verständlich. Komplexe Systeme zu verstehen und diese zu managen, ist heute noch eine „Wirklichkeit der Wenigen“, die aber rasch zahlreicher werden. Dabei kann sich auch jeder Einzelne selbst helfen, zum Beispiel, indem er/sie die richtigen Bücher liest. Für Management sind derzeit vermutlich meine eigenen die besten.

      • Martin EBERL

        Genau so sehe ich das auch. Dafür, Herr Prof. Dr. Fredmund Malik, möchte ich mich an dieser Stelle bei Ihnen herzlich bedanken! Ihrer Literatur diente für mich als wertvoller Einstieg in so vielen wunderbaren Werken. Hoffnungsvoll warte ich auf die Zeit, wo ein Kybernetiker Teil der Geschäftsführung ist und Ihre Tools zum täglichen Einsatz kommen. In Ihrer Literatur ist wesentliches genau beschrieben. Vieles davon ist in der Praxis wirksam umsetzbar. Doch ist die Syntegration, die Anwendung der PIMS Studie und Sensitivitätsanalyse mit der Auseinandsetzung von Wirkungsgefügen eine Klasse für sich. Es wäre sehr bedauerlich, wenn ich das in meinem Berufsleben nicht mehr erleben werde.

        • F. Malik

          Je nachdem, wo Sie arbeiten und wie alt Sie sind, ist die Chance gut, dass Sie Kybernetik mit meinen Tools in vollem Einsatz erleben werden. In den Driver-Assistant-Systems der heutigen Autos haben wir bereits jede Menge guter Kybernetik, die perfekt funktioniert. Da auch kybernetische Manager-Assistant-Systems mit perfektem Funktionieren von mir entwickelt wurden, werden sich diese auch in den Chefetagen durchsetzen.

  5. weuhman

    was halten sie von diesem argument: ob eine inflation oder eine deflation kommt, hängt NUR davon ab, was die wirtschaftsakteure annehmen was kommt. nun reden ja alle von inflation ..

    auch wenn ich den keynesianismus nicht mag, das hat er jedenfalls verstanden ..

    haben sie hier noch andere gegenargumente als von einer objektiven realität auszugehen, die durch erkennung und wissen entdeckt wird, a la popper usw.? wenn ja lassen sie es mich „wissen“, wenn nicht, dann halte ich ihre theorie für unsere postmoderne viel zu unterkomplex (sogar im vergleich zu keynes)

    • F. Malik

      Was kommt, hängt keineswegs davon ab, was die Wirtschaftsakteure annehmen. Ihr Argument ist falsch.
      Es hängt davon ab, wie sie mehr als 20 Jahre lang gehandelt haben. Die Schuldengebirge sind eine der objektiven Realitäten.

  6. weuhman

    oh ich vergaß: sogar popper hat das mit der selbstreferentialität in seinen alten tagen gecheckt, teilweise .. also können sie sich ja eigentlich nicht mal mehr richtig auf den beziehen?????

    • F. Malik

      Vielleicht studieren Sie mal die Dynamik einer verschuldeten Wirtschaft. Da würden Sie jede Menge Selbstreferentialität finden.

  7. F. Malik

    Die bessere Lösung ist das neue, revolutionär effektivere Funktionieren der Hunderttausenden von Organisationen. Die meisten davon sind heute in einem relativ zu den Möglichkeiten erbärmlichen Zustand. Dafür haben wird die richtigen Tools und die schnellsten Methoden.

    Über Kondratieff forschen nur wenige. Die Mainstream-Ökonomie gefällt sich darin, die langfristigen Zyklen zu ignorieren und ist darauf auch noch auf makabre Weise stolz.
    Die jeweils herrschenden, sicher aber beständig umstrukturierenden Bedingungen gehen in den K-Zyklus ein bzw. bringen diesen hervor. Kreative Zerstörung alter Technologien und Lebensweisen, Entstehung von Neuem (Schumpeter), Aufschuldung, Wohlstand auf Schuldenbasis, kreative Zerstörung durch etwas noch Neueres und Besseres. Diesmal sind es nicht nur neue Wissenschaftsergebnisse und Technologien, sondern auch die revolutionären Management-Systeme, die ich entwickelt habe. Die Innovations-Pioniere in der Wirtschaft wenden diese immer häufiger an – mit durchschlagend positiven Ergebnissen. So wie die mythologischen Helden ihre magischen Mittel hatten, haben die „Helden der Neuen Welt“ unsere neuen Mangement Tools.

  8. Martin EBERL

    Lieber Herr Prof. Dr. F. Malik,
    welche konkreten und aus Ihrer Sicht wesentlichen Indikatoren beschreiben die Transformation? Aus welchen Quellen lässt sich das richtige Verständnis der aktuellen Lage ablesen? Welche Institutionen funktionieren nicht und wo fehlen uns die Kontroll- und Steuerungsmechanismen in den Wirtschaftssystemen? Noch besser: Wie beschleunigen wir die Transformation? Ist die Strategie der kleinen Schritte durch Regulierung aussichtslos oder ist es nur die Blindheit und falsche Denkweise mit den neuen Herausforderungen umzugehen? Wie sieht der neue Klebstoff der globalisierten Ökonomie aus und werden wir lernen in der globalisierten Wirtschaft einander zu vertrauen? Braucht es dazu nicht letzten Endes automatisierte real-time Mechanismen, die global aufgesetzt sind und schneller funktionieren wie ein Rat vieler Nationen?

    • Franz Posa

      1980 beschrieb schon Alvin Toffler in seinem Buch „The Third Wave“ wesentliche Aspekte der Transformation, die Sie vielleicht auch helfen könnten die Lage besser zu verstehen. Wie das ganze von der Gesellschaft verdaut wird, schrieb er schon 10 Jahre früher in „Future Shock“. Beide Werke sind zusammen mit den aktualisierten Beschreibungen von Herrn Prof. Dr. Malik eine sehr gute Ausgangslage um sich an der richtigen Seite der Transformation zu positionieren.

      • F. Malik

        Danke für die nützlichen Hinweise auf Toffler für die Blog-Leser.

    • F. Malik

      Danke für Ihr Interesse, aber für einen Blog sind das zu viele Fragen auf einmal. Die Antworten auf alle finden Sie aber ausführlich in meinen Büchern. Kurze Antworten im Folgenden:

      Welche konkreten und aus Ihrer Sicht wesentlichen Indikatoren beschreiben die Transformation?
      >>> Unter anderem die US-Aktienkurse, Demographie, Technologie, Verschuldung.

      Aus welchen Quellen lässt sich das richtige Verständnis der aktuellen Lage ablesen?
      >>> z. B. aus meinen Management Lettern

      Welche Institutionen funktionieren nicht und wo fehlen uns die Kontroll- und Steuerungsmechanismen in den Wirtschaftssystemen?
      >>> Fast alle habe schwere Funktionsmängel. Nur die wenigsten funktionieren so, wie sie es könnten und müssten.

      Noch besser: Wie beschleunigen wir die Transformation?
      >>> unter anderem mit meinen Tools

      Ist die Strategie der kleinen Schritte durch Regulierung aussichtslos oder ist es nur die Blindheit und falsche Denkweise, mit den neuen Herausforderungen umzugehen?
      >>> Diese Strategie genügt nicht mehr.

      Wie sieht der neue Klebstoff der globalisierten Ökonomie aus?
      >>> Kommt darauf an, was Sie darunter verstehen.

      Und werden wir lernen, in der globalisierten Wirtschaft einander zu vertrauen?
      >>> Ja.

      Braucht es dazu nicht letzten Endes automatisierte real-time Mechanismen, die global aufgesetzt sind und schneller funktionieren als ein Rat vieler Nationen?
      >>> Ja, die Lösungen dafür haben wir schon seit längerem.

      • Henning

        „Und werden wir lernen, in der globalisierten Wirtschaft einander zu vertrauen?
        >>> Ja.“

        Sehr geehrter Herr Malik,

        ich lese den Blog gerne. Oft finde ich jedoch Aussagen wie die obige ziemlich grau. Wenn ihnen die Zeit fehlt darauf näher einzugehen, dann fände ich es besser darauf hinzuweisen. Ich bin kein Experte. Aus den Nachrichten erfahre ich täglich, dass Freiheiten beschnitten werden. Ich würde gerne erfahren wie sie darauf kommen, dass Vertrauen wieder zunehmen wird. Bleibt mir am Ende nur die Option meinem Gegenüber zu vertrauen ? Dann muss die Transformation schnell und schmerzhaft vonstatten gehen. Alles andere wäre ja zu gut um wahr zu sein,ha. Vielleicht sind andere lernfähiger. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich nur aus Erfahrung lerne.
        Ich fände es spannend einen Metalog zwischen ihnen und Frau Pruckner zu lesen in dem beide Seiten ihre Argumente vorbringen warum Sie über etwas schreiben über das man wie die andere Seite behauptet ( so meine ich das von Fr. Pruckner gelesen zu haben) nicht oder nur schwerlich schreiben kann. Vielleicht wäre das der Hebel um den Einwurf „jetzt werden sie mal konkret oder ähnlich“ nicht immer wieder in den Kommentaren zu lesen

        • F. Malik

          Jede/r entscheidet selbst, worüber zu schreiben sie/er sich fähig sieht … Ob ich Experte bin für die Themen „Vertrauen“ und für „globalisierte Wirtschaft“ (denn beides ist in Ihrer Frage enthalten), beurteile ich nicht selbst, sondern die LeserInnen.

          Für eine Beurteilung ist u.U. aber nützlich zu wissen, dass ich nach meinem Kenntnisstand jedenfalls im deutschsprachigen Raum als erster in den frühen 1980er Jahren Vertrauen als Thema in meine Seminare bereits eingebaut hatte. Seither ist das eines meiner Standardthemen (siehe dazu Führen Leisten Leben).

          Das grosse Thema der damaligen Zeit war Motivation; von Vertrauen jedoch sprach niemand. Über Vertrauen schrieb ich in meinem Management Letter 8/1994. Reinhard Sprenger, Steven Covey u.v.a. schrieben ihre Bücher acht bis zehn Jahre später. Meine Lösungen für Vertrauen, wie man es schafft und verliert, sind bis heute anders und für Management besser. Andere Lebensbereiche klammere ich für den Moment mal aus.

          Dann fragen Sie ja nicht, ob Vertrauen wieder zunehmen wird (wie in Ihrer Antwort), sondern ob wir lernen werden, einander zu vertrauen. Dafür habe ich ein Ja.
          Wenn Poster meinen, ich sollte konkreter werden, so überschätzen diese häufig die Möglichkeiten und vor allem den Zweck eines Blogs. Daher verweise ich auf meine Bücher und Schriften.

      • Martin Eberl

        Vielen Dank Herr Prof. Dr. F. Malik. Bitte entschuldigen Sie meine von Ihnen tausendfach beantworteten Fragen, zu spät habe ich die Antworten auf Ihrer Webseite gefunden. Ich gelobe Besserung. Seit längerem suche ich vergleichbare bzw. bezahlbare Tools zur Systembeschreibung und Analyse, nachdem ich über die Webseite von Frederic Vester versuchte eine Lizenz zu erwerben – für privat unbezahlbar. Über das Schulungsangebot zur Syntegration-Ausbildung habe ich mich sehr gefreut. Liege ich hier richtig, wenn ich behaupte, dass eine erfolgreiche Syntegration ohne ihre Tools unmöglich ist? Wird dazu ein Fachwissen ausserhalb Ihrer Literatur (z.B. „Unternehmenspolitik und Corporate Governance“) benötigt? Muss eine Organisation ihre Tools als Bestandteil des Unternehmenscockpit implementieren? Vielleicht darf ich offen sein: Ohne Tools, keine Syntegration. PS: Mit dem Klebstoff meinte ich einen transnationalen Kontrakt zwischen den Finanzsystemen und die Vernetzung aller Interessen durch funktionierende Beziehungen.

        • F. Malik

          Ohne meine Tools sind keine effektiven Syntegrationen möglich. Es ist mehr Fachwissen nötig, als in meinen Büchern enthalten ist.

  9. Martin EBERL

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. F. Malik,
    wie erfolgreich ist eine Spezialisierung aller Mitarbeiter in einem Unternehmen und bedingungsloser Fokus auf zweckerfüllende Resultatorientierung für eine Bewältigung der Transformation21? Darf die Schaffung von Chaos in Organisationen, als Voraussetzung zur Entstehung einer höheren Ordnung, Aufgabe des Management sein? Woran ist der Unterschied zwischen Chaos und einem komplexen System erkennbar? Ist in Wirklichkeit nicht die Konstruktion eine Illusion und das Chaos die Realität? Sind Transformationen nicht immer ein Phänomen einer neuen Wirklichkeitsdefinition? Wie wahr können Messungen sein, die durch eine Komplexitätsdefinition von einer ableitbaren Beziehung – Blackbox – entkoppelt sind? Können Sie die Meta-Größen wie z.B. US-Aktienmärkte u. Demographie, die sie in Beziehung mit der Transformation21 setzen, auf ihre Steuerwirkung überprüfen? Mit RK-Grüßen Martin Eberl

    • F. Malik

      Herr Eberl, das sind wahrlich (zu) viele Fragen auf einmal. Meine Generalantwort lautet, dass es um einen Prozess analog der Meta-Morphose von Raupe in Schmetterling geht. Wenn sie versuchen, gleichzeitig die Konstanten und die Veränderungen in diesem Gesamtprozess zu sehen, dann kommen Sie auch zu den Detailantworten. Wenn man aber zusammenhanglos nur die Raupe und den Schmetterling sieht, dann kann man nichts verstehen. Eine der grössten heutigen Schwierigkeiten ist die Unfähigkeit der meisten Menschen, das Geschehen „da draussen“ als einen zusammenhängenden Gesamtprozess zu verstehen.

  10. Jürgen Clasen

    Herr Prof. Malik, wie paßt die aktuelle Entwicklungwicklung hinsichtlich der wohl bald einsetzenden Ankäufen von Staatsanleihen ( mit Status verschlissener Unterwäsche ) in den von Ihnen beschriebenen Bogen?
    Weltonline: „Finanzmärkte bejubeln den Tod der Bundesbank“. Ein Volkstrauertag! Herr Weidmann wird von Draghi regelrecht vorgeführt, verhöhnt. Der ist zwar zur zurückhaltener Kritik fähig, aber nicht dazu ausersehen, den Bettel mit der Bemerkung hinzuschmeißen, das man in Zukunft seinen Dreck allene machen soll. Mit Trick 17 macht man im Nu einen Budenzauber und die Pimärmärkte mutieren zu Sekundärmärkten. Lustig geht es zu, denn only the sky ist the limit. Unter diesen Bedingungen sehe ich persönlich im baren Euro ein Hochrisiko. Übrigens auch im $, denn nach dem 6. Nov. ist die Zähmung des Staatsdefizits nicht mehr aufzuhalten. Es bleibt nur noch die private Vermögensflucht.

    • F. Malik

      Diese Entwicklung passt insofern sehr gut, als es letzte Verzweiflungstaten der Notenbanken sind. In den meisten Medien wurde ständig berichtet, die Krise sei vorbei, es gehe wieder aufwärts etc. Wenn das so wäre, wären diese monströsen Notenbankmassnahmen nicht nötig gewesen. Es muss also viel schlimmer stehen. Nur so ist das alles zu erklären. Nützen werden aber auch diese jüngsten Massnahmen etwa genau so viel oder so wenig wie die bisherigen.
      Diese Massnahmen bestätigen übrigens auch, dass die USA keineswegs besser da stehen als Europa, was ich seit langem im Blog so vertrete. Man musste aber aus der einseitigen Medienwelt den Eindruck gewinnen, nur Europa sei krank und den USA gehe es viel besser.

  11. JB

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/ratssitzung-ezb-will-ohne-limit-staatsanleihen-kaufen-11880988.html

    Bislang scheint die herkömmliche Ökonomie noch fest im Tempel drin zu sitzen. Offenkundiger bisheriger Lösungsansatz: Noch mehr vom selben. Langsam gehts hier wirklich zu wie im Tollhaus. Oder im Spielcasino. Eigenkapital oder vernünftige Sicherheiten? Ach woher, wen juckt’s…

  12. kohlmann

    Lieber Herr Malik,

    die Deflation scheint also ein natürlicher Mechanismus zu sein, der durch die Notenbankpolitik nur verzögert und endverschlimmert wird. Gelddrucken ist ja nur das Vergrößern des Kreditvolumens und damit ein irreführender Begriff.

    Meine Frage: Welche einflussreichen Gruppen (für die usa und global gedacht) haben zusätzlich Interesse an der Deflation? Mir fallen mehr ein, die Inflation bzw. keine Brüche in der Wirtschaftsaktivität wollen. Was ist mit den Finanzeliten, den Realeliten, dem Ressourcenkrieg-Saudi/Iran-Isral/Arabien-Konflikt, den Evangelikalen, dem Machtkampf innerhalb Chinas usw.? Glauben Sie, dass sich der Deflationsmechanismus gegen alle Eventualitäten durchsetzt, oder gibt es mögliche Konstellationen von Situationen die ihn ableiten könnten (abgesehen von der weltweiten Diffusion ihrer Tools)? Was meint Herr Heinsohn dazu?

    Eine weiterführende Frage noch: Könnten Gruppen, wie bspw. die amerikaische Rechte, daran interessiert sein, die Deflation zu fördern, um den amerikaischen Wohlstand durch extreme Aufwertung des Dollars zu retten? Allerdings ist glaube ich die Hälfte aller Dollars schon in Auslandsbesitz???

    Viele Grüße

    • F. Malik

      Ein Interesse an einer Deflation im Sinne der Schuldenliquidierung haben jene Schuldner, denen nichts mehr weggenommen werden kann. Allerdings denken die meisten nicht zu Ende, denn eine Deflation führt zwangsläufig zu einer gesamtwirtschaftlichen Depression, die jahrelang und auch jahrzehntelang anhalten kann. Tatsächlich hat daher niemand ein Interesse an einer Deflation, jedoch wird niemand danach gefragt, denn die Deflation läuft wie ein Uhrwerk dann ab, wenn die dafür nötigen Voraussetzungen erfüllt sind, nämlich allgemeine Verschuldung mit unzureichenden Sicherheiten.

  13. mi

    Sehr geehrter Herr Professor Malik,

    mich würde interessieren, was Sie von dieser Analyse bzw. Betrachtung halten?

    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/gastbeitrag-zur-zukunft-europas-der-grosse-preis-11886472.html

    Danke & mit bestem Gruß

    Michael Iff

    • F. Malik

      Zwar interessant, aber für die heutige Situation nicht besonders relevant.

  14. Henning

    1. Hatten Dax, Dow Jones & Co nicht in 2007 ihre Highs? Wieso ist es dann eine Korrektur?
    2. „2012 März – April: Ende der Aufwärtskorrektur. Seither neigen sich die Aktienmärkte nach unten“ Die großen Indicies stehen heute wieder höher. Woran machen Sie das nach unten neigen fest? Die Indexstände sind es ja offensichtlich nicht.
    3. Hab neulich gelesen, dass der Dow 1929 innerhalb von einer Woche um ca. 50% eingebrochen ist. Werden die Kurse nun noch schneller fallen oder eher etwas langsamer?

    • F. Malik

      Es ist eine Korrektur, weil die Aktien, von wenigen Indices abgesehen, seit 2007 bis Anfang 2009 massiv gefallen und seither wieder gestiegen sind. Sie stehen heute aber fast alle tiefer, auch der Dax. Ebenso die Rohstoffpreise. Auch Gold und Silber sind etwa in der Mitte ihrer 2011 Höchst- und Tiefstkurse.

  15. rolf bichsel

    und wer herr malik verteilt die zyankalikapseln, wenn es soweit ist wie sie es beschreiben ????

    • F. Malik

      So was braucht man nicht. Meine Lösungen und Tools operieren auf einer höheren Ebene; sie bauen auf, statt zu zerstören.