Massive Kursrückgänge sind an vielen Finanzmärkten programmiert

F. Malik am Dienstag, 23.10.2012 um 1:04 Uhr
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Auf zahlreichen Finanzmärkten sind grosse Kursrückgänge für die nächsten Wochen und Monate hochwahrscheinlich. Aktien, Rohstoffe, Immobilien und Edelmetalle werden, wie vorhergesagt, stark sinken, zum Teil in dramatischen Crashes. Der US-Dollar hingegen wird steigen. Ein rund 200-jähriger Aktien-Aufwärtstrend kommt zu seinem Ende und schlägt in eine Abwärtsbewegung um. Wer richtig aufgestellt ist, steht das durch und kann diese für die meisten völlig neue und unverständliche Situation sogar positiv nutzen.

Meine bisherigen Blog-Prognosen zu den Finanzmärkten und zur Wirtschaftslage sind auf Kurs. Meine Basis-Szenarien musste ich bisher nie ändern, und konnte daher meinen LeserInnen die nötige Orientierung und den Durchblick geben. Mit der richtigen Theorie und den richtigen Methoden ist das eben möglich. Die LeserInnen wissen, dass ich von Anfang an eine gänzlich andere Meinung hatte als die gesamte Mainstream-Ökonomie. Insofern könnte es sein, dass die Mainstream-Ökonomie eben grundfalsch ist.

Die grosse Herausforderung ist nicht Inflation, sondern Deflation. Herkömmliche ökonomische Massnahmen greifen nicht, sondern verschlechtern die Wirtschaftslage, weil sie auf einem falschen Denken basieren. Die Währungen werden gegenüber dem Dollar sinken. Nominelle Guthaben, also Forderungen gegenüber Banken, Versicherungen und gegenüber dem Staat sind gefährdet und werden im Wert sinken.

Zu den Ursachen der Krise gehören u.a. die masslose Schuldenwirtschaft seit Beginn der 1980er Jahre in fast allen Ländern, besonders aber in den USA; sowie die Irrlehren des Shareholder-Values und der Wertsteigerung, wie sie rund um den Globus in den Business Schools noch immer gelehrt werden. Diese Art der Business Ausbildung ist jetzt am Ende, und es setzt das grosse Umlernen ein. Mit herkömmlichen Mitteln geht aber auch dieses nicht. Hingegen ist der Erfolg mit meinen Tools so gut wie gesichert.

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18 Kommentare

  1. Bojan Zeitler

    Sehr geehrter Herr Malik,
    Sie sind ein Mensch mit Weitblick, lieben es Gipfel zu erklimmen. Was wenn die Crashes nicht nur programmiert, sondern vorprogrammiert sind? „Die Euro-Rettung um jeden Preis“, heisst das nicht den europäischen Bundesstaat, koste es was es wolle? Die politische Union ist das alleinige Ziel und sie wird unvermeidlich in den wirtschaftlichen Niedergang führen. Zinsen steigen, Vermögen (durch Verschuldung verausgabt) werden einfach in Anspruch genommen, Goldhandelsverbot etc. Schwere politische Destabilisierung ohne Gegenkräfte. Bürger rebellieren, werden durch schon bereitstehende Truppen niedergeschmettert. Resultat: Despotisch regierte EU-Diktatur.
    Ihre Tools, Herr Malik, sind zweifellos wirkungsvoll. Und ich bewundere ihren grenzenlosen Optimismus. Aber ich befürchte das die „richtige“ Transformation dem grenzenlosen Machtgehabe der EU-Elite weichen muss.
    Ich wünsche Ihnen trotzdem viel Erfolg mit Ihren Werkzeugen und hoffe dass diese soweit oben wie möglich zum Einsatz kommen. (Bitte brandmarken Sie mich jetzt nicht als Verschwörungstheoretiker 😉 denn dafür bin ich schon zu lange auf der Suche nach Antworten)
    Schöne Grüsse

    • Stefan Ludwig

      Management-kybernetik basiert nicht nur aber ganz wesentlich auf dem Viable System Model. http://www.malik-management.com/de/malik-fuer-organisationen/loesungen-und-methoden/malik-viable-system-model Meine Einschätzung des Viable System Models ist, wenn sich eine genügend große Anzahl Steuerungssysteme von Firmen, Behörden, Parlamenten, NGOs usw. zu Systemen die dem Viable System Model entsprechen entwickelt haben wird eine nie dagewesene Stabilität eintreten. Nicht statisch sondern eine dynamische Stabilität. Das scheint ein Widerspruch zu sein. Nun insodern „stabil“ als das diese Systeme eine sehr viel größere Überlebensfähigkeit haben werden. Diese weit ausgebildete Überlebensfähigkeit ist darin begründet, dass diese Systeme Veräderungen ihrer Selbst und ihrer Umwelt sehr frühzeitig wahrnehmen werden und damit
      a. Zeit haben auf die Veränderungen zu reagieren
      b. Veränderungen auch in hoher Geschwindigkeit umsetzen können
      c. Entscheidungen treffen die das Gesamtsystem tätsächlich voranbringen

      also eine ganz stark ausgeprägte Anpassungsfähigkeit an veränderte Bedingungen und damit das Gesamtsystem stabil in Sinnevon Überlebensfähig bleibt.

      • Stefan Ludwig

        Ich erlaube mir hier einmal zweiteilig zu antworten:
        Jedweder Versuch ein so komplexes System wie einen Staat oder eine Firma diktatorisch Top-Down zu führen wird, mit der schon immens angestiegenen Komplexität immer schneller scheitern, weil das diktatorisch geführte System instabil werden wird und dann zusammenbricht. Die meiner Ansicht nach EINZIGE Möglichkeit entsprechend anpassungsfähig zu bleiben ist eine kybernetische Struktur basierend auf dem Viable System Model zu entwickeln. Dessen Struktur ist fraktal das heißt selbstähnlich. Die Steuerungsstrukturen wiederholen sich auf den hierarchischen Ebenen. Je kleiner das Detail desto weiter unten wird darüber entschieden. Schon Julius Cesar hat nicht jeden kleinen Proviantdiebstahl persönlich geandet. Die heute sehr viel größere Komplexität erfordert einen sehr großeren Freiraum für die „unteren“ Ebenen. Die Spitze gibt noch sehr grobe Rahmebedingungen vor und einige Gesamtziele vor. Hier fände ich sehr interessant wie die anderen Blogleser folgendes einschätzen. Wäre ein Gesamtziel „Versklavung eines Nachbarlandes“ in einer kybernetischen Welt möglich oder nicht?

        Mit freundlichen Grüßen

        Stefan Ludwig

    • F. Malik

      Vieles von dem kann eintreten, aber es muss überhaupt nicht dazu kommen.
      Dass es Machtinteressen gibt, heisst aber noch nicht, dass sich diese auch durchsetzen können.
      Besten Dank für Ihre interessanten Überlegungen.

  2. Josef Walzer

    Wirtschaftswissenschafter tun sich schwer mit der umfassenden und weltweiten Krise, weil ihnen u.a. Kenntnisse in Geschichte, Politik und komplexen Systemen fehlen. Manchmal kommen noch wirtschaftliche und finanzielle Interessenskonklikte hinzu.
    Da ist zwischenzeitlich einigen europäischen Politikern mehr Respekt zu zollen, da sie erkennen, dass sie die Wirtschaft wieder in Schwung bringen müssen. Eine Stärkung der europäischen Institutionen bei gleichzeitiger Demokratisierung sind wohl Voraussetzungen dafür. Das Friedensprojekt Europa muss sich auch nach einem Börsencrash weiterentwickeln.

    • Brummer, Birgit

      Ich bin auch ein leidenschaftlicher Europa-Verfechter, aber die Mentalitäten
      und Interessen sind so sehr unterschiedlich, dass für den Weltmarkt möglicherweise eine Zwischenphase von Nord-/Süd- als schlagkräftigerer
      Gegenpart ( China, USA, etc. ) wirken könnte. Sicher überstehen wir auch einen
      Börsencrash. Die Bankenthematik ist allerdings noch gar nicht gelöst, ich
      denke die Liikanen Kommission wird sich mit der Spaltung nicht durchsetzen.
      Welche Folge zieht ein Bankensterben nach sich? Abwanderung von weiterem
      Vermögen? Herr Prof Malik betont stets die Komplexität, solche Denker
      benötigen wir mehr und mehr und mehr.

  3. Johannes Kadar

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,

    gegenwärtig überlege ich, welche Währungen ich für Ersparnisse in Bar-Form halten sollte. Natürlich muss ich Euro haben, weil ich in Luxemburg lebe und hier die nächsten Jahre voraussichtlich bleiben werde. Ich fürchte aber eine starke Devaluierung dieser Währung und möchte Teile meiner Ersparnisse auch in anderen Währungen halten.
    An anderer Stelle des Blogs empfehlen Sie, in stabile Währungen finanziell gesunder Staaten wie den Schweizer Franken oder der Norwegischen Krone zu investieren. Sie schreiben aber auch, dass da der Großteil der Schulden dieser Welt in Dollar denominiert sind, folglich die Welt Dollar kaufen muss, um Schulden zu bedienen. Wäre dann ein logischer Schluss anzunehmen, dass der Dollar ebenfalls zu den – zumindest mittelfristig – „sicheren“ Währungen betrachtet werden kann?

    Würden Sie etwas empfehlen?

    Beste Grüsse,

    Johannes Kadar

  4. Jürgen Clasen

    Eigenanalyse (1):Märkte können intrayear schon mal 20-30% abgeben. Das wurde Ende letzten Jahres und im Juni mit 5000 und 6000 im DAX schon wieder vorgeführt. Aber auch in den Vorjahren waren Rückgänge in der genannten Größenordung keineswegs selten. Nach diesen Phasen gab es durch einen unbekannten Trigger dann 3-6 Schläge (segeln) mit denen diese Baissen wieder zur Geschichte wurden. Das kann jetzt auch wieder passieren. Der Bogen für die deflationäre Vermögensvernichtung könnte größer sein, als wir annehmen und wir können noch einige Jo Jo Bewegungen erleben. Festlegungen,von nun an geht es nur noch bergab, sind letztlich schädlich, weil sie eben diese Push-Pull Natur ausschließen. Gibt es neben den grundsätzlichen Betrachtungen (Wissen über Deflation und Krise, danke dafür !), Zeichen in den Märkten das es demnächst gewaltig qualmen wird? Ja. Der breiter gefasste FAZ index bestätigt den DAX nicht. Bleibt total zurück. Vermutlich ist das in den USA genauso zu sehen. Der DOW Transport bestätigt den DOW Industrial in gleicherweise auch nicht. Alles wie gehabt, die Fondsmanager hypen wenige Werte und die Kleinanleger machen der Schmarren mit, verstärken ihn sogar.

    • F. Malik

      Nachdem Sie selbst so viel auch von den Details des Tradings zu verstehen scheinen, wäre es verlockend, in eine Fachdiskussion zu tauchen. Das passt aber leider nicht in den Blog. Daher nur ein paar Hinweise an der Oberfläche. Sentiment Indikatoren, Commitments of Traders, sämtliche Cycle Degrees von Elliott Waves, Fibonacci, Cycle Analysis generell, Charttechnik (wie Sie sie selbst erwähnen), Momentum Indikatoren und ein paar weitere, proprietäre Systeme weisen in dieselben Richtungen. Es kann immer auch Ausnahmen und Sonderentwicklungen geben. Die Fülle von gleichgerichteten Signalen jedoch ist ernst zu nehmen.

      • Jürgen Clasen

        Was sind Sonderentwicklungen? GR kommt in den Euro mit freundlicher Unterstützung von GS. Draghi könnte beteiligt gewesen sein und steuert dennoch die EZB. EU Gerichte sorgen dafür, dass die Untersuchungen darüber unter Verschluß bleiben. Futures kommen übernacht aus Asien mit doppeltplus angerauscht. Oh, Lieschen Müller ist wohl früh aufgestanden. Apothekerverband spioniert das BGM aus. Sorry, ein Versehen. HSBC, diese feine britsche Bankadresse, zahlt Mrd Busse für Geldwäschevergehen. Kartelle fliegen auf(“Schienenfreunde”, hahaha). Aber die meisten laufen natürlich unerkannt weiter. Sämtliche gesetzlichen Grundlagen des Euro sind ad absurdum geführt, usw, usw. Was will ich damit sagen ? Die big boys in London und NY machen die Kurse,und dirigieren die Regierungen. Brauchen dann lediglich Impulse setzen. Wenn sie alle im Sack haben, machen sie ihn zu. Garantiert!
        Deutsche Bank wird gerade von 500(!)Polizeibeamten, Staatsanwälten, Steuerfahndung gefilzt. Betrug um CO2 Zertis. Es geht um hunderte Mio Euronen. Glaubt alles nicht! Reine VT.

        • F. Malik

          Es werden noch viele Skandale auffliegen, wir stehen diesbezüglich erst am Anfang. Interessant ist aber, dass das heute als skandalös bewertete Handeln damals zulässig erschien und sogar als Ausdruck höchster ökonomischer Smartness. Ein und dieselben Tatsachen können zu unterschiedlichen Zeiten ganz andere moralisch-juristische Bewertungen erfahren.

      • Jürgen Clasen

        Zu den Krisenzeichen gehören zweifellos Flashcrashes und technische Pannen, die wir in solchen Ausmaßen bislang noch nicht kannten. Z.B.im Mai 2010 an der Wall Street. Perfekte Krise, alle
        Überseebörsen geschlossen. Akteure müssen liquidieren auf Teufel komm raus und die FED löscht mit ihren C- Rohren….
        Heute auf einem Nebenkriegsplatz:“Eine Fehlorder von gigantischem Ausmaß hat die Stockholmer Börse erschüttert und den Handel mit Index-Derivaten kollabieren lassen. Eine technische Panne hat demnach zu einer Order mit einem Volumen von $70 Billionen geführt, dem 130-fachen des schwedischen Bruttoinlandsprodukts.“
        Ob die Anleger das noch auf dem Radar haben, darf bezweifelt werden. Wenn sich das an Wall Street in diesem Ausmass einmal wiederholen sollte, löschst nimmermehr.

    • Jürgen Clasen

      Eigenanalyse(2):Gold und Silber, Kupfer können auch nicht mehr an die Spitzenwerte anknüpfen. Charttechnisch total angeschlagen. Grüner-Fischer macht auf haltlosen Optimismus (DAX 20T …30T). Für Edelmetalle rührt die breite Presse die Trommel und favorisiert Immos. Eins, zwei, drei und schon kommt auch noch der Eurotod herbei. Also diese Stimmungsindikatoren passen zu einer kräftigen Korrektur. Es liegt sicher auch in der Luft, das die Staaten das Spiel mit der weiteren Aufschuldung nicht mehr so reibungslos fortsetzen können. Dann gibt es ganz sicher saures. Obama wird mit allen Mitteln eine Korrektur bis 06. Nov verhindern. Macht kann aber auch in Ohnmacht umschlagen.

  5. Bernd Birkenfeldt

    Hallo Herr Malik,

    mag sein, dass Sie dieses Mal recht bekommen. Allerdings habe ich Ihre Aussagen bisher immer als Kontraindikator benutzt, was gut funktioniert hat. Immer wenn Sie große Rückgänge verkündeten ging es bald danach aufwärts. Jetzt also kaufen!

    Grüße
    Bernd Birkenfeldt

    • F. Malik

      Schön für Sie. Wenn Sie ein gewiefter Shortterm-Trader sind, kann das schon funktionieren. Versäumen Sie einfach den grossen Bearmarket nicht …

  6. Sabine Schmid

    Wo steht die Challenge? Aus meiner Sicht besteht das Problem der meisten Wirtschaftsexperten darin, dass sie stark inflationäre Tendenzen (asset inflation steht natürlich an erster Stelle, dazu gesellen sich aber auch individuelle Mobilität sowie Energie, politische Einflussnahme und weitere Themen) mit wahrnehmbar deflationären Tendenzen verrechnen wollen (hier muss man Rabatt-Systeme wie Groupon, individuelle Preisverhandlungen durch E-Bay sowie auch den ganz normalen Flohmarkt und Lebensmittel- sowie Bekleidungs-Discounter nennen. Dazu kommen Änderungen in unserem Verhalten: Viele junge Menschen in den Zentren großer Städte haben heute kein Auto mehr, sie nutzen Flinkster z.B. und besitzen dafür ihre Wohnung.)
    Das Saldo-Gesamtbild aus Inflation und Deflation erhellt eben nichts mehr. Als Gesellschaft sind wir derzeit sehr heftigen Bewegungen in beiden Richtungen ausgesetzt, die aber in einer Gesamtrechnung kaum mehr wahrnehmbar sind. Wir müssen die „Muster“ der einzelnen Bereiche anschauen, sonst werden wir bald sehr böse überrascht.

    • F. Malik

      Die Challenge ist die Deflation! Deflation ist ein Asset Phänomen, dabei geht es um Sachgüter. So gut wie alle Sachgüter sind zwar gekauft, aber nicht bezahlt. Die Käufer haben Schulden gemacht. Dafür mussten sie Sicherheiten stellen, die eben die Sachgüter selbst sind. In dem Masse als die Preise sinken, werden die Kredite faul. Also muss nachbesichert werden. Dies geht aber nicht. Daher werden sie fällig gestellt. Um die nötigen Zahlungsmittel zu beschaffen, muss verkauft werden. Dies ist die Deflation. Sie frisst sich selbstgetrieben durch die Wirtschaft und führt zur Depression mit sinkender Produktion, sinkenden Löhnen und Preisen.