Unsinnige Inflationsängste

F. Malik am Donnerstag, 11.10.2012 um 0:58 Uhr
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Viele der wichtigen Medien, darunter Der SPIEGEL und Die Wirtschaftswoche, publizieren grosse Artikel über eine Inflationsgefahr. Der Grundtenor fast aller Ökonomen sind Inflationswarnungen. Je mehr die Fachwelt auf der Inflationslinie ist, desto eher tritt das Gegenteil ein – Deflation. Unter den heutigen Rahmenbedingungen kann es eine Inflation, gar eine Hyperinflation nicht geben. Wer aber die Deflation nicht kennt, kann sie nicht erkennen. Im Vergleich zu einer Inflation ist eine Deflation das weit grössere Übel.

Im Untergrund werden die Wirtschaftsdaten täglich schlechter. Die Auftragslage in immer mehr Unternehmen ist schlecht bis miserabel. Von lokalen Ausnahmen abgesehen sinken die Sachgüterpreise, darunter auch immer mehr die Immobilienpreise. Die südeuropäischen Länder werden trotz aller Hilfsmassnahmen immer schwächer. Nur wenige verstehen, dass es nicht trotz, sondern wegen dieser Hilfsmassnahmen so ist.

Antworten

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70 Kommentare

  1. Daniel K.

    d.h. wenn dies so eintrifft, wovon ich auch ausgehe, bleiben die Zinsen (Baufinanzierungszinsen) auf einem sehr niedrigen Niveau. Und brauche nicht in eine Zinsabsicherung für die Zukunft investieren.
    Eine Deflation mit Hohen Zinsen wird es nicht geben oder?

    • F. Malik

      Deflation bringt hohe Zinsen. Die Zeit der Niedrigzinsen ist vorbei.

      • S.E.

        Wenn Sie von steigenden Zinsen ausgehen, ist es dann aus Ihrer Sicht sinnvoll z.b. einen Bausparvertrag abzuschließen zur Zinsabsicherung, um eine Imobilie in vier bis fünf Jahren zu finanzieren?

        • Gunter Fritz

          Herr Malik,
          zwei Fragen zu Ihrer Antwort auf das Posting von S.E.

          Halten Sie Bausparverträge für ausreichend sicher?
          Mit Geduld auf sinkende Preise zu warten, meinen Sie damit über den von S.E. angesprochenen Zeitraum von 4-5 Jahren hinaus?

          • F. Malik

            Um 2016 plus/minus 2 Jahre werden wir wohl den Tiefpunkt der Krise erleben, wenn man weitermacht, wie bisher. Dann dürften auch Immobilien sehr billig sein. Wie Bausparverträge dann stehen, ist schwer zu sagen. Aber sie sind vermutlich stabiler als vieles andere.

        • AWF

          Der IWF schreibt in seinem Bericht, dass er eine massiv sinkende Kreditvergabe erwartet, also nun von anderer Seite ein klares Indiz für Deflation.

          Rechnen Sie damit, dass die Immobilienpreise an teuren Lagen in der Schweiz noch stärker fallen werden als an günstigeren Lagen?

          • F. Malik

            Das ist gut möglich, ja wahrscheinlich. Vieles an teuren Lagen ist deshalb teuer, weil es auf exzessiven Kredit gekauft wurde. Was teuer ist, muss deshalb nicht wertvoll sein, sondern es kann überschuldet sein. Umso weniger wird es dann Käufer finden, wenn der Schuldner seine Immo verkaufen muss.

        • F. Malik

          Konkrete Anlagetipps gebe ich nicht, denn dazu müsste ich viel mehr über eine Person und ihre Situation wissen. Eine allgemeine Orientierung hingegen kann ich Ihnen geben:
          Wir laufen auf eine Deflation zu, nicht auf eine Inflation. Alle Sachgüterpreise werden fallen. Dazu gehören auch Immobilien. Sie werden – je nach Lage verschieden – um 30 bis 90 Prozent fallen. Die Zinsen hingegen werden steigen, weil es immer mehr schlechtere Schuldner gibt, die wegen mangelnder Sicherheit hohe Zinsen bezahlen müssen. Dies ist die allgemeine Lage. Ein Bausparvertrag kann sinnvoll sein. Noch wichtiger ist, dass Sie die Geduld haben, auf niedrige Immo-Preise zu warten.

      • GS

        Hohe Zinsen in Zeiten der Deflation sind nur so zu erklären, weil Banken Kredite an 1. klassige Schuldner und / oder mit einem hohen Risikoaufschlag vergeben, um einen etwaigen Ausfall kompensieren zu können. Auch werden Banken im Rahmen von Basel III gezwungen sein, die höheren Kapitalkosten den Kunden zu überwälzen, was die Kredite noch mehr verteuern wird. Jedoch werden Unternehmungen und auch Private keine Kredite mit hohen Zinsen aufnehmen können, da die Bedienbarkeit kaum mehr möglich sein wird.

      • Ludwig Fröch

        Warum erwarten Sie im Rahmen der Deflation hohe Zinsen? Diese Sichtweise kann ich noch nicht nachvollziehen.

        • F. Malik

          Ein Grund ist, dass viele Schuldner von Bonds bankrott gehen werden, besonders die Kommunen, und weil Schuldverschreibungen – ausser die allerbesten – im Wert stark zurückgehen werden, steigen die Zinsen automatisch.

  2. Johann Schwarting Dauvemühle 43 D-48159 Münster

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
    es sei mir erlaubt auf ein posting von PCM aus dem Jahre 2000 zum Thema
    Deflation hinzuweisen.
    http://www.dasgelbeforum.de.org/ewf2000/forum_entry.php?id=2686
    Im Grunde ist ja schon alles gesagt worden!
    Ich wünsche den Lesern Ihres Blogs viel Spaß beim Studium.

    Mit freundlichen Grüßen
    Johann Schwarting

    • F. Malik

      Wie recht Sie haben, Herr Schwarting. Wer die Bücher von Paul C. Martin studierte, was ich gründlichst getan habe, wurde von nichts überrascht. Schritt für Schritt konnte man das herannahende Desaster verfolgen. Es hätte etliche Zeitpunkte gegeben, wo man das Schlimmste noch durch etwas weniger Schlimmes abwenden hätte können. Alle diese Chancen wurden verpasst ( „… irrational exuberance …“). So nahm das Schicksal seinen Lauf – und es ist erst der Anfang.
      Neu hingegen ist, dass es erstmals in der Geschichte Methoden und Werkzeuge gibt – darunter meine Syntegrationsmethoden -, mit denen man die Krise verlangsamen, stoppen und umkehren kann. Ich habe diese u.a. gerade wegen meiner Kenntnis von PCM entwickelt. Übrigens hat er für die Festschrift zu meinem 60er einen ganz ausgezeichneten Artikel über die Sanktionierung von Managern mit dem Titel „Heulen und Zähneklappern“ geschrieben.

  3. Jürgen Clasen

    Otto Normalo sieht nur die Verbraucherpreise. Die stehen klar auf Expanison. Daneben Immobilienpreise, Mieten in Ballungsgebieten im Höhenflug. Hier bahnt sich ein echter Crack up Boom an. In meinem Bekanntenkreis kommen immer mehr Meldungen auf, man zahle jeden Preis… Die Strompreise werden absehbar 30% zulegen über EEG und Netzentgelte. Man kann sich also zurecht Gedanken machen über Inflation, die ja auch bitter ist, weil hierzulande die Realeinkommen seit Euroeinführung gesunken sind. Sichere Anleihen bringen nichts mehr. Alles was man zum Leben braucht wird teuerer. Wenn man den Leuten was von Deflation sagt, halten sie das für VT, Spinnerei, Realitätsverlust. Es wird eine große Überraschung geben, wenn es anders kommt, sehr sehr große.

    • F. Malik

      Otto Normalo kann man nicht böse sein, er kann es anders nicht wissen ..
      Die Experten aber werden entweder schon bald eine Wende machen – oder untergehen. Das Leben kann durchaus noch eine Zeitlang teurer werden. Insolvente Städte erhöhen Gebühren, weil sie insolvent (Deflation) sind. Bankrotte Staaten erhöhen die Steuern usw. Der Grund ist derselbe: Überschuldung, Insolvenz, Deflation weil die Gläubiger abschreiben müssen.

      • GS

        Interessant. Vor kurzem habe ich von einem hochrangigen Bankmanager gehört, dass er selber sich manchmal frägt, ob die Wirtschaftsjournalisten und Mainstreamökonomen nicht sehen, dass die enorme Geldmengenausweitung gar nicht in der Realwirtschaft ankommt. Zu meinem erstaunen sprach er denn doch noch von einem Inflationspotenzial.
        Und an dieser Stelle besten Dank für Ihre Kommentare und Hinweise.

        • F. Malik

          Ja, es ist auch für mich manchmal kaum zu glauben, wie wenig Wirtschaftsverständis sogar bei sogenannten Star-Ökonomen vorhanden ist, unter anderem gerade auch bei P. Krugman.

      • Ludwig

        Inflationsängste als unsinnig zu bezeichnen stimmt – denn es ist keine Angst mehr nötig, die Inflation ist längst da.
        Wer sagt denn, dass die Pleite-Städte und Pleite-Staaten nicht erst mal die 10 Billionen € Guthaben der Bürger rauspressen, über höhere Steuern, Gebühren, Abgaben etc. was dann auch Unternehmen über höhere Preise (= Inflation) direkt weitergeben?
        Ich greife mal ein paar deutliche Beispiele raus:

        – Große Tasse Kaffee: 4,50 € = 9 DM
        – Lederschuhe: 300 € = 600 DM
        – Ledergürtel: 120 € = 240 DM
        – Winterjacke: 450 € = 900 DM
        – ETW 2 Zimmer München: 350.000 € = 700.000 DM
        – 1 mal Schuhe besohlen lassen 30 € = 60 DM
        – 1 Liter Benzin 1,75 € = 3,50 DM
        Die Preise haben sich in den letzten 10 Jahren locker verdoppelt. Wer kann da die Inflation immer noch leugnen?
        Aber wahrscheinlich habe ich einfach nur den falschen Warenkorb, oder?
        Japan ist seit wievielen Jahrzehnten in der Deflation – und das Leben ist dort trotzdem unerträglich teuer.

        • F. Malik

          Ich spreche nicht von der Vergangenheit, sondern von der unmittelbaren Zukunft. Selbstverständlich hatten wir massiv Inflation, dennoch weniger in den Konsumgütern als weit mehr bei den Sachwerten wie Aktien, Rohstoffe, Immobilien. Dort kommen die Preise fast überall herunter, z.T. als Crashes. Eine Zeit lang kann beides nebeneinander existieren, Infla bei Konsumgütern, Defla bei Sachgütern. Jene, die nur Infla kennen, sehen natürlich auch nur Infla …

          • werner

            Keine Inflation in den KOnsumguetern? Das ist nicht Ihr Ernst?

            • F. Malik

              In Konsumgütern schon noch eine Weile (das steht in vielen meiner Postings), nicht hingegen in den meisten Sachgütern. Die Deflation ist eine Erkrankung des Sachgüterbereichs der Wirtschaft. Jedoch folgen die Konsumgüter mit einem gewissen Zeitabstand nach und sinken ebenfalls im Preis.

      • Brummer, Birgit

        Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
        wir planen, ein Szenario zu erarbeiten, wie die Deflation sich auf das Verbaucherverhalten auswirken könnte. Welche Aspekte sind
        dabei insbesondere zu beachten: Wohnen, Arbeiten/Einkommen, Nahrung, Gesundheit, Vorsorge. Wird erwartet, dass alle Menschen
        wieder die Matratze entdecken? Was wäre aus Expertensicht noch
        wichtig? Was raten Sie zu lesen?
        Vielen Dank für Ihren niveauvollen und mittlerweile lebenswichtigen Blog!

        • F. Malik

          Wer ist wir? Die Verbraucher werden in einer Deflation sehr zurückhaltend sein. Der Konsum kann 30 bis 50 Prozent und mehr zurückgehen. Im Einklang mit den sinkenden Immobilien werden zeitverzögert auch die Mieten sinken. Die Arbeitslosigkeit steigt und verstärkt, was ich soeben sagte. Wer das System versteht, hält Bargeld – ja, letztlich auch in der Matratze. Die Menschen werden sparen, für Alter, Krankheit, Familie usw.

          So kommt es, wenn weitergemacht wird wie bisher. Es wird aber viel besser kommen, wenn man die Methoden wechselt, was ich nicht nur hier im Blog vorschlage. Das Ziel dieser Krise ist nicht die Zerstörung unserer Gesellschaften – obwohl man es auch so sehen kann, sondern es ist das Herbeiführen einer Neuen Welt und Ordnung und eines glanzvollen Funktionierens. Also sollten wir in gewissem Sinne die Krise fröhlich begrüssen, statt sie zu bekämpfen. Und wir sollten dann ganz anders mit ihr umgehen. Ich bin zuversichtlich, dass das gelingen wird. Viel Erfolg Ihnen für Ihre wichtige Aufgabe.

  4. Karl Heinz Schery

    Wer verzichtet schon gerne darauf Schulden zu machen? Viele machen mit beim Pumpkapitalismus. Das fängt schon bei jungen Leuten an, die mit ihrem ersten Einkommen sofort einen Haus- oder Autokredit aufnehmen in dem Glauben, Ihre Arbeit auf Dauer sicher zu haben. Mit den ständigen Inflationswarnungen in den Medien, sowie künstlich niedrig gehaltene Zinsen durch die EZB lockt man viele direkt in die Schuldenfalle.
    Wegen der Rezession ist die Zahl der Menschen ohne Job in den Euro-Ländern auf den höchsten Stand seit dem Start der Gemeinschaftswährung gestiegen. 18,2 Millionen Menschen hatten im August keine Arbeit. Aber davon sind wir in den deutschsprachigen Ländern (noch)nicht betroffen. Wie sagte mir neulich ein Bekannter…“Niemals konnte man so billig finanzieren“.
    Nein, Otto Normalo kann man wirklich nicht böse sein.

    • F. Malik

      Die Zeit, die Sie treffend beschreiben, ist zu Ende bzw. geht zu Ende. Sie hat direkt zum heutigen Desaster geführt. Das Schuldenmachen wird schon in wenigen Jahren sozial geächtet sein.
      Das allgemeine Inflationsgerede, u.a. auch in den gerade aktuellen Wochenmagazinen „Wirtschaftswoche“ und „Spiegel“ verführt noch einen Rest, sich selbst mit überteuerten, schuldenfinanzierten Immobilien in den Ruin zu treiben.

      • Ludwig Fröch

        Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
        einer Regionalbank, welche bisher von der Zinsmarge gelebt hat, fehlt dann wohl in Zukunft die Lebensgrundlage. Was bedeutet das für die vielen kleinen (meist genossenschaftlich organisierten) Banken, die im deutschsprachigen Raum stark verwurzelt sind?
        Freundliche Grüße aus Österreich
        Ludwig Fröch

        • F. Malik

          Muss nicht sein. Gerade der Genossenschaftsgedanke ist in Krisenzeiten entstanden (Raiffeisen: Hungersnot 1846) und hat bisher alles überlebt. Auch hier muss sich zwar vieles ändern und neu gemacht werden, aber der Grundgedanke hat viel für sich.

      • Brummer, Birgit

        Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
        so klar Ihre Ausführungen auch sind, in Diskussionen fühlt man sich (noch) sehr allein, gerade in Zeiten der „Gegenartikel“ und Beispielen für inflationäre Entwicklungen. Ich muss selbst noch viel besser werden, die Deflation im Detail erklären zu können.
        Auf die Frage, welchen Nutzen ich denn aus dem Wissen bisher ziehen konnte, stocke ich mit wenigen Aspekten.
        Der Weg vom staunend Lernenden über den assoziativ Anwender, ohne
        die Ecke des schamlos Kopierer zu schrammen, ist aber ganz sicher machbar.
        Danke erneut für Ihren zukunftsträchtigen Blog e.a.

        • KMB

          …..ja egal welches Bildungsniveau – über Deflation zu sprechen
          ist fast ohne Ausnahme ein aussichtsloses Unterfangen – selbst
          wenn man Menschen damit helfen möchte….die Medien haben
          das Volk gut im Griff. Ohne diesen Blog ginge es uns genauso.

          • F. Malik

            Liebe Frau Binder, meine heute online gestellten Management Letter können Sie gut unterstützen. Alles Gute.

            • Sascha

              Kia Ora geehrter Prof. Malik!

              Einmal zur Information wie es am anderen Ende der Welt aussieht. Wir kommen in Auckland aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Panik noch schnell in Immobilien zu investieren und privat das maximum zu hebeln erreicht einen neuen Höhepunkt und man sollte das einmal erlebt haben…
              Aus der hiesigen Zeitung: „Housing market activity and buyer interest perked up through the Spring open home buying season, pushing the national median house price to a record high NZ$380,000, up 5.8% from a year ago. Auckland’s median house price jumped to a record high NZ$530,000, up 14% from a year ago.“
              Wir haben direkt vor Ort Preissteigerungen von 50% (!) in einem Jahr und erste Banken bieten nun Finanzierungen unter 5% EK-Quote an. Allgemeiner Tenor – so etwas kommt nie wieder und der allgemeine Rat lautet dringend in Sachwerte und sogar Gold (!) zu investieren… Dabei wird ein enormer psychologischer Druck aufgebaut.
              Ich habe 2008 geschmunzelt als Photos von so mancher baufaelliger Huette in den USA als Wertobjekt fuer 600k verkauft wurde – tja… das erleben wir gerade live.

              Beste Gruesse
              Sascha

              • F. Malik

                Vermutlich wird diese Manie schon in wenigen Monaten tragisch enden.

        • JB

          Ich kann das Problem von Frau Brummer sehr gut nachvollziehen. Man steht bei Diskussionen sehr alleine da. Habe ich letztes Wochenende in geselliger Runde mal wieder am eigenen Leib gespürt. In meinem Bekanntenkreis werden gerade massiv Immobilien und Aktien gekauft, und ich musste mich mit meiner billigen Mietwohnung und meinen Tagesgeldern von an sich intelligenten und vernünftigen Leuten mal wieder mitleidig belächeln lassen. Bargeldbestände verschweige ich gleich ganz. Man sollte einen Malik Gesprächsleitfaden, oder eine Art „Elevator Pitch“ erfinden, nach dem Motto: Wie vermittle ich Malik in 30 Sekunden an intelligente, aber falschgepolte Leute. Leider braucht man dann doch mehr Hintergrundwissen, und daran scheitert das Ganze dann…

          • F. Malik

            Die meisten Menschen sind sehr zu bedauern, denn sie können es nicht besser wissen und laufen daher voll an die Wand. Ich stelle morgen ein oder zwei meiner Management Letter zum Download bereit, in denen so etwas wie einen Leitfaden finden werden. Halten Sie Ihr „Pulver“ weiterhin trocken und sich selbst schuldenfrei. Diskutieren würde ich zur Zeit eher gar nicht, denn es schafft nur Emotionen und Aggressivität.

        • F. Malik

          Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man Gefahr läuft, immer wieder in alte Denkweisen zu rutschen, wenn man sich mit etwas fundamental Neuem befasst. Es wird Ihnen aber sicher gelingen, also bleiben Sie standhaft 🙂 .
          Sie fragten auch noch nach Stoff zum Lesen. Ich schicke Ihnen etwas per Mail, was Ihnen weiter helfen kann.

  5. Sascha

    Haere Mai Prof. Malik!

    anbei ein Link zu einem aktuellen Artikel von dem 92-jaehrigem Ludwig Poullain http://www.cicero.de/kapital/zeit-fuer-einen-schlussstrich-bei-der-eurorettung/52063

    Er sieht das Ende des Euros gekommen und geht mit BK Merkel hart zu Gericht. M.E. sehr lesenswert, nicht nur der Sprache wegen.

    Beste Gruesse
    Sascha

    • Wolfgang Kirchner

      Diese beiden Artikel finde ich auch sehr lesenswert:
      Interview mit Gerald Celente, Obama oder Romney – „Die Frage ist nur, wer uns früher ruiniert“
      http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/0,2828,861484,00.html
      Interview mit Eric Hobsbawm „Es wird Blut fließen, viel Blut“
      http://www.stern.de/wirtschaft/news/maerkte/eric-hobsbawm-es-wird-blut-fliessen-viel-blut-700669.html

      • F. Malik

        Niemand wird uns ruinieren, sobald er unsere Tools kennt und einsetzt.
        Die Krise hat nicht das Ziel uns zu zerstören, sondern sie hat das Ziel, uns in eine neue Welt zu führen, die weit besser sein kann als alle bisherigen.

    • F. Malik

      Ein sehr lesenswerter Artikel. Poullain ist ein erfahrener, kluger und klar denkender Mann.

      • Sascha

        Guten Tag Herr Prof. Malik,

        kann es sein, dass Poullain auf eine Währungsabwertung gegenüber Gold am Ende ‚des gewaltigen Knalls‘ anspielt? Er spricht ja von Werten im Tresor die wir haben…
        PCM schreibt ja u.a. von der Möglichkeit gegenüber Gold abzuwerten, wie in den 30ern geschehen.
        Wäre es dann nicht sinnvoll als kleiner Mann beim einem Crash und fallenden Preisen in Gold zu investieren, auch mit dem Risiko staatlicher Repressalien?

        Herzliche Gruesse
        Sascha

        • F. Malik

          Gegen Gold abzuwerten ist nur dort möglich, wo es eine Bindung der Währung an das Gold gibt bzw. wo diese wieder eingeführt wird. Um Spekulationsgewinne und Abwertungsgewinne zu verhindern, würde vermutlich der private Besitz von Gold untersagt werden, so wie in den USA 1934.

  6. Die Katze aus dem Sack

    Ob ich zu wenig Geld habe um viele von den angebotenen Waren und Dienstleistungen zu ordern die ich mir nicht leisten kann oder ich zu viel Geld habe um aus zu wenig angebotenen Waren und Dienstleistungen zu ordern bleibt sich gleich in unserer arbeitsgeteilten Welt: Keine Waren, Produkte oder Dienstleistungen.

    Mir ist es also zunächst völlig egal, ob das Geld zu wenig Wert besitzt oder zu viel, um sich mit Dingen zu versorgen, die man nicht kaufen kann. Die jeweiligen Auswirkungen sind zwar unterschiedlich, tragen jedoch, unter’m Strich, zu den selben Ergebnissen bei. Lassen wir uns doch einfach mal überraschen, zu welchen.

  7. kohlmann

    Ihre Aussagen zeigen, dass Sie selbst wenig über Sozialwissenschaft wissen! Was denken Sie was die meisten US-Ökonomen zu verhindern versuchen, na klar, die great depression. Bernanki ist ja der Fachmann für die Depression und genau deshal im Amt! Also erzählen Sie nicht son Mist! Dass es so mit Gelddrucken bzw. Kreditausweitung nicht geht ist ne andere Frage. Ihre Tools sind allerdings beachtenswert, konzentrieren Sie sich weiter darauf!!!!!!! Aber sie als Allheilmittel hinzustellen zeigt schon wieder dass es Ihnen nur um sich selber und Marketing und Geld geht! Die Welt ist kein Experiment! Ihnen die Nachteile Ihrer Tools aufzuzeigen ist mir die Zeit hier allerdings zu schade, da lese ich lieber Philosophie! LG

    • A. Huber

      Wenn es Prof. Malik nur ums Geld gehen würde, hätte er sicherlich vor vielen Jahren nicht den Unsinn des Shareholder Values aufgezeigt, sondern wäre schön im Mainstream geschwommen.Ich denke es geht ihm eher um was ist richtig und was ist falsch und diese Diskussion brauchen wir heute dringend. Wenn Sie Kritik anbringen wollen sollten Sie diese bitte auch sachlich begründen. Im Übrigen: Dass die Methoden des Depressionsfachmanns Bernanki richtig sind kann ich nicht erkennen und er ist ja nun schon eine Weile im Amt, die Schulden der USA sind doch gewaltig gestiegen oder?

    • Ludwig Fröch

      Sehr geehrte(r) Kohlmann,
      sollten Sie zwischen Ihren Philosophiestudien wider Erwarten die Zeit finden, würden uns Ihre Ausführungen doch wohl interessieren.

    • F. Malik

      Welch eindrucksvolle Selbstauskünfte Sie geben – und in so wohl gesetzten Worten. Das wird Eindruck machen hier im Blog. Herzlichen Dank.

  8. Jürgen Kusche

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
    leider geht es mir auch ähnlich wie Frau Birgit Brunner, in Diskussionen, bei mir im privaten Bereich, über Inflation und Deflation, bin ich schnell am Ende mit den Argumenten. Besonders Volkswirte werden dabei schnell mal etwas aggressiv. Was mich als Techniker aber besonders wundert: Warum gibt es unter den Fachleuten bei diesem wichtigen Thema nicht wenigstens richtige Lager, an denen sich der Laie dann orientieren könnte?
    Übrigens, im Bezug auf Frau Binder, wollten Sie uns im Blog bald einmal etwas über Italien berichten. Wenn möglich, würde ich jetzt darum bitten.
    Außerdem möchte ich noch einmal ganz leise auf den bei Ihren eigenen Antworten immer wieder fehlenden Button „<<antworten" hinweisen.
    Weiterhin viel Erfolg und in der Hoffnung, Ihren Namen bald viel häufiger in den Medien zu finden.
    Gruß aus Bayern, Jürgen Kusche

    • F. Malik

      Der Button wird kommende Woche eingebaut. Mein zuständiger Mitarbeiter war vergangene Woche noch im Urlaub. Keine Ausrede natürlich – wir haben das übersehen … Tut mir leid. Die bisherigen Bemühungen in Italien hatten nicht den raschen Erfolg, nach dem es zu Beginn ausgesehen hatte. Es gibt grosses Interesse, aber in Italien scheint man sich besonders gegenseitig im Wege zu stehen. Ich bin dennoch zuversichtlich.
      Zur Argumentation siehe meine Antwort auf das Posting von JB.

      • KMB

        Lieber Herr Professor Malik,
        wir müssen etwas lächeln. Sie haben so Recht, wenn Sie sagen : „man steht sich in Italien im Wege“. Das ist normal ! Wir könnten über einige Szenarien bereits ein Buch schreiben. Dann entschieden wir nichts zu tun – eine Zeitlang – auf einmal waren alle wieder Freunde. Oft wenn wir Basta sagten, geschahen auf einmal “Wunder“. Plötzlich geht es ganz schnell. Das scheint vom Olivenpflücker bis zum Präsidenten so zu funktionieren. Nur nicht logisch + linear deutsch denken, das lernten wir ! Die Wege erinnern an die flexiblen Spaghettis auf dem Teller. Wenn alle Vor-+ Nachteile gründlich + klug überdacht waren – kurz vor der Niederlage schlugen sie einen Haken – auch Anwälte !! Bei allem sind sie sehr nett gewesen. (Wir haben aber auch heftige Rücksichtslosigkeit erlebt.) Luigi Barzini beschreibt „die Italiener“ gut. Wir studieren ab + zu italienische Geschichte um besser zu verstehen. Ich schreibe Ihnen das nur, um Ihren Optimismus mit zu unterstützen. Wir glauben sehr, daß Italien+Italiener einen Schritt in die richtige Richtung machen… es ist ein wunderschönes Land. Wir freuen uns, wenn Sie Erfolg haben ! herzlichst vom Meer, KarinMaria Binder

        • F. Malik

          Liebe Frau Binder,
          herzlichen Dank für Ihre köstliche Beschreibung dieses Teils der italienischen Mentalität.
          Gerade weil diese so ist, gibt es neben dem Negativen auch viel Positives in dem schönen Land.
          Alles Gute.

  9. CP Seichter

    In „Eigentum, Zins und Geld“ schreiben H/S auf S. 294 (5. Aufl.): „Aber – mit der Gefahr einer Hyperinflation – kann der Staat unter Ausschaltung belastender Gläubiger-Eigentümer seine Schuldtitel auch „ungepflegt“ bei der Zentralbank einreichen und sich dafür Zentralbankgeld aushändigen lassen“. Genau das geschieht doch die letzten Jahre, schlechte Staatspapiere dienen als Eigentumssicherung für neues Geld der EZB. Da dieses „Willkürgeld“ nicht in der Realwirtschaft ankommt (fehlende Eigentumsschaffung) führt es eben übergangsweise doch zu starker Inflation. Die große Frage ist doch also, an welchem Punkt dieser Entwicklung wir aktuell stehen und wann das System zusammenbricht. Woran machen Sie fest, dass das „Spiel“ Staaten-Geschäftsbanken-Zentralbanken nicht noch einige Jahre weitergehen und zunächst zu Inflation führen kann?

    • F. Malik

      Seit rund 4 Jahren werden nun 1000e von Milliarden neue Kredite in die Wirtschaft gepumpt. Zu Inflation hat das bisher nirgends geführt. Auch in Japan haben fast 20 ähnliche Regierungsprogramme seit 1990 keine Inflation gebracht, wohl aber die Stagnation und in vielen Bereichen die Deflation der japanischen Wirtschaft (Sachwerte). Wir stehen an dem Punkt, wo die Erholung der Aktienmärkte zu Ende geht und die volle Wucht der Deflation, d.h. der Entwertung der Sachwerte und der Liquidierung der ungedeckten Kredite beginnt.

  10. Hannes Sch.

    Hallo Herr Malik!
    Mich würde interessieren, welche Branchen Sie in Zukunft favorisieren würden? Wer sind die Profiteure von Deflation?

    Danke
    Hannes

    • F. Malik

      Das Wort „Branche“ ist für die heutige Wirtschaft überholt. So was wie Branchen gibt es nicht mehr, denn diese stammen aus der Sozial- und Wirtschaftsstatistik von Beginn des vorigen Jahrhunderts. In welcher Branche ist Siemens tätig? Oder Apple? Von einer Deflation profitiert keine Branche, jedoch jene Personen und Organisationen, die über Bargeld verfügen. Denn diese können zu gegebener Zeit so gut wie alles zu so niedrigen Preisen kaufen, wie geschichtlich vielleicht noch nie.

  11. Heike Thomsen

    Hallo Herr Malik,
    auf der Seite der Inflationsanbeter von W. Eichelburg aus Wien : http://www.hartgeld.com werden Sie mal wieder zerfetzt:

    Unsinnige Inflationsängste???

    Unter den heutigen Rahmenbedingungen kann es eine Inflation, gar eine Hyperinflation nicht geben. Wer aber die Deflation nicht kennt, kann sie nicht erkennen. Im Vergleich zu einer Inflation ist eine Deflation das weit grössere Übel.

    Und warum kennt man die Deflation nicht, Herr Malik? Weil sie in einer FIAT-Geldordnung einfach noch nie vorgekommen ist, bzw. nicht vorkommen kann!!! Warten Sei einmal auf die Zeit, wo die Firman Staaten und Haushalte ihre Hausaufgaben gemacht haben und konsolidiert haben. Wenn dann die Geldgeschwindigkeit wieder anzieht, ergibt das zusammen mit der produzierten Geldmenge eine wahre Inflationshölle. Es ist aber richtig, dass – wenn die Mainstream Medien ein derartiges Geschrei machen – genau das nicht eintreffen wird.

    mit freundlichem Gruss
    Heike T.

    • F. Malik

      Danke für den Hinweis. Herrn Eichelburg kenne ich nicht, und weiss daher nicht, welche Meinungen er schon bisher – lange vor dem Ausbruch der akuten Krisenphase – vertreten hat. Warten wir es halt ab.

      • Thomsen

        Die von mir erwähnte Seite, die unglaublich viele Anhänger hat, kennt keinerlei Deflation und will davon auch nichts hören. Seit Okt. 2004 verfolge ich, was die schreiben. Sie schreiben ausschließlich über Inflation und Hyperinflation und dass die einzige Rettung Gold und auch Silber sei. Ich dagegen vertrete die Ansicht, das wir eine Deflation erwarten müssen, die viel gefährlicher ist und Gold und Silber empfehle ich im Höchstfalle zu 15%.
        freundl. Gruß
        Heike T.

        • Gerhard Borchers

          Die Mär von der Inflation wird von vielen Finanzberatern und Finanzinstituten benutzt, um tief liegende Ängste der Deutschen zu schüren. Und zwar zum Zweck einer Verkaufsstory im Sinne „Rein in inflationsichere Sachwerte wie Immobilien, Gold, Aktien“. Das dient dem eigenen Provisionskonto, endet aber im nächsten Desaster für die Anleger. Mit einem Deflationsszenario können sie kein Geld verdienen. Und die Deutschen fallen drauf rein, weil über Generationen hinweg die Inflation als einziges Horrorszenario gepredigt wurde.

          • F. Malik

            Kann sein, dass es so ist, aber eher nur in Einzelfällen. 99% der Finanzberater glauben tatsächlich an ihre eigenen Empfehlungen. Sie verstehen nämlich kaum etwas von der Real-Wirtschaft und auch von der Finanzwirtschaft nur wenig.

            Die Börsen verstehen die allermeisten so gut wie überhaupt nicht. Wäre es anders, dann würden sie ja auf eigene Rechnung traden und würden sich nicht der Qual unterwerfen, anderen Leuten etwas verkaufen zu müssen.
            Die meisten Deutschen haben auch von der grossen 1923er Inflation kaum eine Ahnung. Es ist weitgehend ein allgemeines Nachplappern, übrigens auch seitens der meisten „Experten“.

            • Gerhard Borchers

              Das stimmt schon, Finanzberater beschäftigen sich nicht mit diesen Themen wie „Inflation oder Deflation“. Aber sie glauben an Inflation, weil sie so „erzogen“ wurden und die Medien ihnen jeden Tag falsche Munition dafür geben. Und sie glauben gerne daran, weil es ihre Chance ist, in einem für sie schlechten Umfeld Geld zu machen.
              Könnten Sie zur 1923er Inflation Erläuterungen zu einem besseren Verständnis machen oder kann man das nachlesen ?

              • SD

                Hallo Herr Borchers,
                einen guten Einstieg bzw. Überblick bietet das Buch „Wirtschaftsgeschicht: Vom Merkantilismus bis zur Gegenwart“ von Rolf Walter (UTB Verlag). Bezahlbar, gut zu lesen und macht Lust auf mehr. Ach ja, ich bekomme keine Provision beim Buchverkauf ;-). Viel Spaß beim Lesen und liebe Grüße SD

              • F. Malik

                So ungefähr ist es. Zur Infla 1923 finden Sie im Web fast alles. Die Situation von damals und heute ist nicht vergleichbar. Zu einem Vergleich mit heute muss man die Zeit nach 1923 bis 1933 heranziehen. Börsenboom, Verschuldungsmanie, Börsencrash 1929, anschliessende Deflation, Hitlerzeit, WK2. Nur ist es heute noch viel schlimmer. Zum ersten Mal in der Weltgeschichte haben wir gegen diese Entwicklung heute aber die richtigen Tools, zuvorderst meine Syntegrationsverfahren, die ich im Blog mehrfach beschreibe. Ausserdem meine gesamten system-kybernetischen Managementsysteme. Um deren Wert und ihre unbeschreibliche Lösungskraft zu erkennen, mussten sich erst die herkömmlichen Denkweisen und v.a. die ökonomischen Massnahmen tot laufen. Deren Ära ist jetzt im Wesentlichen zu Ende und daher kann jetzt die neue Zeit beginnen. Mehr dazu auf meiner Website und in meinen Büchern, besonders im Strategiebuch von 2011.

        • F. Malik

          Dann sind Sie in meinem Blog ja am richtigen Ort. Bei den gigantischen Summen, die weltweit seit September 2008 in die Wirtschaft gepumpt wurden, müssten wir eine Hyperinflation ja längst haben.

  12. Stefan Ludwig

    In der FTD ist heute ein Artikel von/über Joseph Stieglitz

    Zitate:
    „Angesichts nicht ausgelasteter Produktionskapazitäten und der düsteren wirtschaftlichen Aussichten in naher Zukunft ist das Risiko einer ernsten Inflation minimal“
    ………..
    „Doch die Kreditvergabe wäre selbst dann verhalten, wenn die Banken gesünder wären. Schließlich sind Kleinunternehmen auf besicherte Kredite angewiesen. Und der Wert von Immobilien – der wichtigsten Form von Sicherheit – liegt noch immer um ein Drittel unter dem Stand wie vor der Krise. Zudem werden niedrigere Zinsen angesichts der Größenordnung des Immobilien-Überangebots kaum dazu beitragen, die Immobilienpreise wiederzubeleben, und schon gar nicht zum Aufbau einer weiteren Konsumblase führen.“

    http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:top-oekonomen-joseph-stiglitz-der-geldpolitische-irrweg/70107633.html

    Ob da ein Mainstream-Ökonom langsam auf den Trichter kommt?
    mit freundlichen Grüßen

    Stefan Ludwig

    • F. Malik

      Vermutlich, denn Stiglitz war bisher immer etwa 5 bis 10 Jahre hinten. Auch die Nobelpreise in Ökonomie werden ja für Theorien vergeben, die 20, 30 und über 30 Jahre alt sind. Viele Ökonomen werden schon bald umschwenken. Ob sie dann aber die richtige Theoriebasis dafür haben, bezweifle ich. Die meisten werden vorerst nur die Wörter austauschen. Falls sie dann Massnahmen empfehlen, wird das noch viel gefährlicher als schon bisher. Tools hat ja ohnehin nicht ein einziger. Politiker sind daher heute sehr bedauernswert.

  13. ´Jürgen Clasen

    Die Sache mit den unsinnigen Inflationsängsten muss überdacht werden.
    Mein Stromversorger hat mir einen Liebesbrief geschickt. 14% mehr ab Jan 13. Die Autoversicherung schlägt sich auch beachtlich, will 20 % mehr.
    Hinzu kommen die verdeckten Preiserhöhungen in Form von veränderten Verpackungsgrößen. Wenn es gut geht, bleibt der Preis, aber der Inhalt hat Schwindsucht. Delta, häufig auch in diesen Größenordungen. Es gibt ganz offensichtlich keine einheitliche Entwicklung. Vermögenspreise sinken,
    alles Handfeste, Versicherungen, Mieten etc, also alles was man zum Leben braucht verteuert sich und zwar schon in galoppierender Form! Indeflation!
    Wir sind gehörnte Idioten, die sich die Schlächter noch selber wählen.

    • F. Malik

      Preiserhöhungen kann es aus verschiedenen Gründen auch in deflationären Phasen geben. Preiserhöhungen als solche sind aber noch keine Inflation im ökonomischen Sinne. Inflation ist ein allgemeines Steigen des Preisniveaus (nicht nur einzelner Preise) und zwar aus einem ganz besonderen Grund, nämlich der wegen der Geldmengenausweitung. Das Steigen der Preise, das Sie hier nennen, hat andere Gründe. Daher ist das mit der Deflation durchaus vereinbar.

  14. Jan Menser

    Aber sind die wirklich so unsinnig? Letztendlich wird überall über Inflation geschrieben und auch gelesen. Auf http://www.tagesgeld-vergleich.net/ratgeber/inflation-kaufkraftzuwachs.html konnte ich mir meine persönliche Inflationsrate ausrechnen und komme immerhin auf 4 Prozent.

    • F. Malik

      Kommt darauf an, was sie kaufen. Appartements in Spanien und Eigenheime in Irland kaufen Sie heute um 60 bis 80 Prozent billiger als vor vier Jahren. Ihr Geld ist also drei bis vier Mal so viel wert wie vorher. Auch viele Rohstoffe und Aktien können Sie weit billiger kaufen. Auch Autos, Haushaltsgeräte, Computer u.v.m. ist heute deutlich billiger. Freilich dürfen Sie nicht den offiziellen Listenpreis akzeptieren, sondern müssen mit den Händlern reden.
      Deflation – ich habe es oft geschrieben – betrifft zuerst Sachgüter, und erst nach einiger Zeit schlagen diese durch auf die Konsumgüter.