Steigen die Rohstoffpreise wirklich? Nein, die meisten sinken …

F. Malik am Samstag, 15.12.2012 um 10:33 Uhr
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In vielen Medien wird pausenlos behauptet, wir hätten steigende Rohstoffpreise. Daraus schliesst man allgemein auf deren Verknappung, auf drohende Hungersnöte und vor allem auf Inflation. Die meisten Rohstoffe sinken aber, und viele stehen auf den tiefsten Preisen seit Jahrzehnten. Anscheinend prüft man die Fakten nicht, sondern wiederholt den Unfug, der anderswo geschrieben wird. Dies schafft dann kommunikativ eine scheinbare Realität, die mit den Tatsachen so gut wie nichts zu tun hat. Unter anderem werden auf dieser Basis auch Unternehmensstrategien und strategische wie operative Entscheidungen getroffen.

Drastisch sinkende Preise und teilweise historische Tiefstpreise haben wir bei Kakao, Kaffee, Baumwolle, Rohöl, Heizöl, Bauholz, Kupfer, Mais, Hafer und Weizen. Höchstpreise gibt es derzeit bei Sojabohnen und ihren Derivaten Sojamehl und Sojaöl.

Daraus können weder eine Inflation noch Hungersnöte entstehen. Vielmehr sind das deutliche Signale für die Deflation. Aufgrund der weithin sinkenden Wirtschaftsleistung werden auch immer weniger Rohstoffe gebraucht. Energieknappheit und von Menschen verursachte Klimaveränderungen könnten sich daher schon bald selbstregulierend normalisieren.

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70 Kommentare

  1. Max Gmür

    Herr Malik, wie schätzen Sie die Deflationsgefahr in China ein? Man hört manchmal, dass in China die Firmen und Privatpersonen überschuldet sind. Droht in China eine Depression wie in den Tigerstaaten Südostasiens in den 90er Jahren?
    Hierzu ein Artikel über die Überschuldung der chinesischen Solarfabriken: http://www.fool.com/investing/general/2012/11/15/csiq-earnings.aspx).

    • F. Malik

      China wird im Kern von Deflation nicht verschont bleiben, denn diese wird importiert und auch selbst gemacht. Aber Chinas politische Strukturen können damit anders umgehen als unsere westlichen Demokratien. Es kann auch sein, dass China sogar nochmals eine Finanzmarktblase herbeiführen könnte mit stark steigenden Aktienmärkten. Dies hatten wir ja von 2000 bis 2008 auch in den USA, und im Sog in Europa. Was in Alt Welt-Kategorien als Signal robuster Prosperität gedeutet wurde, war das steigende Fieber des metastasierenden Krebses der Verschuldung.

      • André W.

        Herr Prof. Malik, wie bitte könnte die chinesische Regierung eine (neuerliche) Aktienblase herbeiführen? Danke für Ihre freundliche Aufklärung.

        • F. Malik

          China hat noch Kreditreserven gemessen an den meisten westlichen Staaten. Das Land kauft rund um die Welt Industrien und Rohstoffvorkommen. Beides zusammen kann ausreichend viele Investoren anlocken, um einen anhaltenden Aufschwung zu bringen, denn China ist zunehmend eine der wenigen Alternativen, an denen man nicht gut vorbeisehen kann.

  2. Max Gmür

    Die International Energy Agency (IEA) erwähnte kürzlich, dass die USA in den nächsten Jahren dank neuer Fördermethoden (Fracking) zum grössten Erdöl- und Gasproduzenten aufsteigen und dank günstiger Energie re-industrialisiert werden wird. http://www.nzz.ch/finanzen/uebersicht/boersen_und_maerkte/tektonische-verschiebungen-im-us-energiesektor-1.17890034.
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/billiges-erdgas-ploetzlich-blueht-in-amerika-die-industrie-11986914.html

    Herr Malik,
    (1) ist günstige Energie auch im post-industriellen Zeitalter matchentscheidend, oder wird deren Bedeutung überschätzt,
    (2) soll sich der Westen re-industrialisieren (insourcing) oder überlassen wir die „Werkbank“ China, Indien, etc. und
    (3) kann im Dienstleistungssektor nachhaltig wertschöpfung entstehen ohne dem „Fundament“ der industriellen Produktion?

    • Herbert S.

      Das Fracking – insbesondere in den USA – könnte leicht zu einer neuen Blase werden, wie auch hier http://www.report.at/mediadaten/2012_07_energie_report_18.pdf treffend analysiert wird. Ganz abgesehen, dass man noch zu wenig Erfahrungen hat, was die Umweltschäden betrifft. Ganz abgesehen, wenn damit möglicherweise folgenschwere Erdbeben ausgelöst werden.

      Ich werde es wohl nie verstehen, warum soviel Aufwand betrieben wird, um einer auslaufenden Energieform nachzueifern, anstatt die Mittel in die Ressourcenbedarfsminimierung zu investieren und damit die Abhängigkeiten zu senken. Aber da geht es wohl auch darum, wer von was profitiert … im Sinne von die Gewinne werden privatisiert, die Verluste sozialisiert …

      Ich denke, die Netzwerkgesellschaft wird sich an erneuerbaren Ressourcen orientieren – siehe auch Kapitel 3 – Gesellschaftliche Veränderungen in “Die Netzwerkgesellschaft und Krisenmanagement 2.0″ – http://www.cybersecurityaustria.at/images/pdf/die_netzwerkgesellschaft_und_krisenmanagement_2.0.pdf

      • F. Malik

        Die Alte Welt kämpft um ihr Überleben und ihre Restaurierung; so wie sie es in Grossen Transformationen immer getan hat. Aber es ist aussichtslos, sich gegen die in Gang gekommenen grossen Veränderungen zu stemmen.

    • F. Malik

      Die Meldungen über neue Energievorkommen sind erfreulich für die USA, aber Energie führt noch nicht zu blühenden Industrien. Günstige Energie ist vom Prinzip her auch in Hinkunft ein Vorteil, wird aber überschätzt, denn neue Technologien, wie etwa die Smart-IT, verbrauchen weit weniger Energie als frühere. Aus der Bionik wissen wir, dass auch „primitivste“ Lebewesen einen Energieeffizienzgrad von rund 98 Prozent hat.

      Derzeit liegen unsere besten Motoren und Turbinen bei lediglich etwas mehr als 60 Prozent. Diese Verschwendung ist ein Riesenpotenzial auch dann, wenn kaum noch neue Vorkommen gefunden werden. Eine Insourcing-Tendenz dürfte bevorstehen. Wahrscheinlich kommt sie aber für viele Industriebereiche zu spät. Wertschöpfung in der Dienstleistung, aber vor allem in den Wissensbereichen, ist möglich und wird zu einer neuen Produktion führen. Ich selbst gehe diesen Weg mit meinen Management Systemen und Syntegrations-Methoden.
      Zu den früheren Revolutionen durch Maschinen kommt heute eine Revolution durch Management, neue Organisationen und neue Prozesse der Wissensnutzung.

  3. Bernd Birkenfeldt

    Hallo Herr Malik,

    es kommt darauf an, von welchen Preisen Sie sprechen. Nominal oder inflationsbereingt. Für Kakao, Kaffee, Baumwolle und Gas sinken die Preise. Die Preise für Rohöl WTI, Kupfer, Mais, Weizen steigen, teilweise sogar stark (z.B. Mais auf Hoch seit 1980, siehe: http://www.markt-daten.de/charts/imf/imf010.htm).
    Jeweils nominal. Inflationsbereingt mag Ihre Beobachtung stimmen, aber da kommt es immer auf die Methode und die Daten zur Inflationsberechnung an.
    Aussagekräftiger wäre da wohl der Preis ausgedrückt in der notwendigen Arbeitszeit pro Einheit.

    Grüße
    Bernd Birkenfeldt

    • F. Malik

      Zu diesem Thema gibt es inzwischen neuere Posting-Diskussionen. Als Ausgangsbasis nehme ich die Börsennotierungen über lange Zeiräume. Je nach Zwecksetzung kann man dann unterschiedliche Betrachtungsweisen und Preis-Adaptierungen vornehmen. Mais ist unter anderem wegen der Dürre in den Anbaugebieten stark gestiegen.

  4. Walter Huber

    Zwei Bereiche kann ich persönlich beurteilen. Öl und Energie. Und aus beiden ist mir bekannt, dass Preiserhöhungen sofort und sinkende Preis nie, bzw. nur wenn jemand schreit (Presse, Autofahrer-Clubs, usw. und selten auch Politiker). Wenn man sich die Gewinne der ÖL- und Energiefirmen ansieht, sieht man diese Realität. Kaffee bis Bauholz usw. wird sehr ähnlich „gehandelt“. Der Dumme an dem Gesamtspiel ist, wie derzeit bei allen Vorgängen in der Wirtschaft, der Kunde/die Kundin. Bzw. der/die SteuerzahlerIn. Nur, ich glaube schon, dass hier langsam ein Schwenk eingeleitet wird. Bis dahin werden wir aber noch viele Überraschungen (aktuell in Salzburg/minus ca. 500 Mio Euro) bis zum Flughafen Berlin und einige weitere Finanzschmankerl erleben. Ökonomen (voriger Beitrag) können da ja nur mehr schweigen. Hier kann man fast nichts mehr sagen …

    • F. Malik

      Sinkende Rohstoffpreise an den Börsen werden nur langsam, wenn überhaupt, an den Konsumenten weitergegeben, da haben Sie Recht. Die grosse Sorge von vielen Medien, ein weit verbreiteter Glaube in der Bevölkerung sowie die Parteiprogramme einiger politischer Parteien bezüglich der Rohstoffverteuerung und -verknappung sind aber derzeit nicht begründet.

  5. Wolfgang Pfeifenberger

    Irgendwie haben viel Menschen, speziell in den noch „boomenden“ Volkswirtschaften wie Deutschland noch keine Vorstellung von den Produktionsrückgängen, die auf sie zukommen. Sie glauben ja immer noch an eine Fortsetzung des Aufschwungs, während sich ja schon untrügliche Zeichen der Schrumpfung zeigen. Selbst die Verbraucherpreise fangen schon an zu sinken. Der Spritpreis an den Tankstellen in meiner Umgebung stagniert seit Wochen. Ich fahre sehr viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln und habe bemerkt, dass die Fahrgastzahlen im Nahverkehr kontinuierlich zunehmen. Da findet auch durch die alljährlichen Preiserhöhungen noch Inflation statt. Inzwischen scheinen viele Menschen, besonders in den Ballungszentren, auch ohne Auto ganz gut auszukommen. Dies ist wiederum „Gift“ für die Automobilindustrie, die mit Rabattschlachten reagiert. Das heizt die Deflation erst richtig an.
    Ich habe den Eindruck, dass viele meiner Mitbürger immer nur die steigenden Preise sehen und sinkende Preise selektiv ausblenden. Allein der wachsende Handel übers Internet hat ja schon massiv deflationierende Wirkungen.

    • F. Malik

      Richtig. Diese eher feinen Signale und ihre Deutung kann man nur erkennen, wenn man grundsätzlich Kenntnis von Deflation und ihrem Ablauf hat. Bei den Inflationisten unter Ökonomen und Medien ist diese Kenntnis anscheinend nicht vorhanden.

        • F. Malik

          Hier wird überall derselbe Fehler gemacht: Die Zeitreihen sind zu kurz. Gehen Sie hierzu zu diesem Link: FAZ Online: „Rohstoffe machen Anlegern wenig Freude“, 17.12.2012 (siehe Grafik „Wertentwicklung Rohstoffe“ Gesamtindex).

           

          Noch weit besser sehen Sie die tatsächlichen Verhältnisse im Speziellen beim Weizenpreis in folgenden Bildern der jährlichen und quartalsweisen Preisbewegungen bei Chicago-Weizen (seit 1922 bzw. 1966). Bilder für eine vergrösserte Ansicht klicken:

           

          Jährliche Preisentwicklung:

          Yearly wheat prices from 1922

           

          Quartalsweise Preisentwicklung:

          Quartals-Weizenpreise

          • Thorsten G.

            Ihre Bildchen sind leider wenig aussagekräftig. Der Vergleich zu 1922 ist natürlich kompletter Unfug. Die Quelle ist nach wie vor nicht genannt worden. Es bringt uns nicht weiter, wenn Sie einfach irgeindein Bild posten, das kein Mensch nachvollziehen kann. Es fällt leider auch auf, dass Sie zur Unterstreichung irgendwelcher Behauptungen immer wieder willkürlich gewählte Zeiträume wählen. Der Weizenpreis ist definitiv stark gestiegen. Lesen Sie mal die aktuellen Konjunkturberichte der landtechnischen Industrie. Daraus geht hervor, dass die Landwirte aufgrund der a.o. hohen Rohstoffpreise (insbesondere Weizen!) in 2012 sehr intensiv investiert haben. Das Jahr 2012 war das Rekordjahr für die gesamten Landtechnik in ihrer Geschichte ! Sie sollten also aus reiner Panikmache nicht ständig solch einen Unfug verbreiten.

            • F. Malik

              Dies sind die offiziellen Preise der Weizenbörse in Chicago, des sogenannten Chicago Board of Trade CBT. Dort werden die Welt-Weizenpreise notiert. In meinen Charts sind die Preise in Jahren und in Quartalen angegeben. Da ein Jahr 4 Quartale hat, ist eine Zeitreihe nach Quartalen auf derselben A4-Blattfläche logischerweise kürzer als eine nach Jahren. Daher beginnt die Chart mit den Jahrespreisen 1922 und die nach Quartalen 1966. In beiden Charts ist die Preistendenz eindeutig und zweifelsfrei abzulesen.
              Dies sind die ältesten Notierungen am CBT. Die Striche in den Charts sind die jeweiligen Höchst-, Tiefst- und Schlusskurse je Jahr und je Quartal. Beide Charts enden im Dezember 2012. Daher sind sie völlig vergleichbar. Im übrigen zeigt auch Grafik in der FAZ, wenn auch nur seit 2000, dieselbe Grundtenzend. Seit dem Hoch des Index bei über 10 000 Punkten in den Jahren 2007/2008 sind die Rohstoffpreise auf 3000 Punkte zurückgefallen und haben sich seither etwas auf einen Stand von rund 5000 erholt.
              Mit Panikmache hat das alles nichts zu tun, sondern mit Tatsachen.
              Was dagegen in Konjunkturberichten steht, sind zumeist kurzfristige Datenreihen und daher für eine Preisbeurteilung nicht brauchbar. Anscheinend haben Sie von diesen Dingen noch zu wenig Kenntnisse. Was in Konjunkturberichten steht, ist zumeist kurzfristig orientiert.

              • UW

                Nimmt man den Systemschock Lehman-Pleite heraus, ist aus fast allen Indizes der negative Trend seit 2008 herauszulesen. Wenn man weiter zurück geht, wird es oft noch deutlicher (siehe Weizen-Chart). Dass nach einem derartigen Schock übergangsweise auch Erholung eintritt, ist ebenfalls völlig normal. Nehmen Sie doch mal aus dem Deutschen Warenkorb die Energiepreise raus und schauen dann, was noch übrig bleibt von unserer „Inflation“… Wo ist denn das viele „Geld“, das angeblich in die „Märkte“ gepumpt wurde. Alles nur Buchungs- und damit Luftnummern ohne Substanz – siehe Heinsohn. Sobald das unsinnige Verlängern der Schuldkontrakte beendet oder auch nur reduziert wird, wird der nächste Systemschock unmittelbar folgen. Das ist so klar und einfach, dass man sich wundert, warum es so wenige sehen (wollen).

                • F. Malik

                  Treffend analysiert. Wer nur schon diese Zusammenhänge verstanden hat, wird kaum irregeführt werden.
                  Besten Dank.

      • Brummer, Birgit

        Die Beobachtung und Rückschlüsse von Herrn Pfeifenberger teile ich absolut. Möchte allerdings die „vielen Menschen“ in Schutz nehmen.
        Gerade in Deutschland sind die Verbraucher zu Schnäppchenjägern erzogen worden, eine schreckliche Mentalität hat sich breit gemacht zu glauben, es gäbe Qualität zum Nedrigpreis. Menschen denken, es sei eben „Rabatt-Time“. In Deutschland wird 2013 gewählt,mindestens so lange werden alle Erkenntnisse zur Deflation gedeckelt.
        Es werden Verhaltensszenarien benötigt, wenn die Anzeichen den Alltag erreicht haben. Da sehe ich Handlungsbedarf für die Stärkung von Zuversicht, Mut und die richtige Aktivität.

  6. Jürgen Clasen

    Wenn die Brötchen teurer werden, kommt stets das Argument, es liege an den gestiegenen Rohstoffpreisen. Aha, bequem, schon geschluckt. Etwas besser Informierte wissen, so ist es keineswegs. Andere Kosten steigen mehr und oft sind sie staatlich administriert. Ein Brötchen besteht vom Volumen her hauptsächlich aus Luft. Stromsteuern und Abgaben machen schon den halben Strompreis. Das drumherum wird teuerer. So geht es eigentlich bei allen Warenverteuerungen zu. Wiederholt hatte ich schon gesagt, überlicherweise wird in den gebildeten Schichten in D mit allem gehaushaltet und nicht rumgeaast. Eine gewisse Bewußtseinsspaltung ist dabei unleugbar. Autos werden immer schwerer, weil größer und bei Tourismus schaut man nicht auf den Ressourcenverbrauch. Das Bild der Erde hat sich schon X-mal umfassend geändert und dabei ist das Mittelmeer auch schon mal trockengefallen und die Lofoten waren die Heimat exotischer Tiere. Die anvisierten 2 Grd Temperaturverminderung sind im globalen Licht nichts weiter als eine Verhonnepippelung, die letztlich zur Kreditvermehrung bei den Haus-besitzern führen soll.
    Mehr zum Thema: http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/bs13-73.htm

    • F. Malik

      Konsumpreise sagen über die Wirtschaftslage nur wenig aus. Höhere Steuern und Abgaben etc. von Kommunen, die zahlungsunfähig sind, aber ein Monopol haben, ebenfalls nicht. Für die Konsumenten sind das aber tägliche Realitäten. Daher verstellt sich ihnen der Blick für die tatsächlichen Zusammenhänge, die auf Deflation stehen.

  7. Thorsten G.

    Wie kommen Sie darauf, dass wir bei Weizen historische Tiefststände haben ? Das genaue Gegenteil ist der Fall !
    siehe: http://www.finanzen.net/rohstoffe/weizenpreis
    Bitte belegen Sie Ihre Aussagen mit nachvollziehbaren Quellen und nicht mit einfachen Behauptungen !!!

    • F. Malik

      Ihre „Ermahnungen“ dürfen Sie ruhig für sich behalten. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich Aussagen mache, die nicht belegbar sind. Sehen sie dazu meine Antwort zur Ihrem zweiten Posting.
      Vielleicht wollen Sie in diesem Zusammenhang über den Zeithorizont des Denkens neu nachdenken. Mit den üblich gewordenen kurzfristigen Sichtweisen kann man nichts von der Krise und von unserer Zeit verstehen, vielmehr gehören gerade solche Denkweisen zu den Ursachen der Krise.

    • F. Malik

      Danke für die Links. Die Rat-und Hilflosigkeit wird immer deutlicher auch für die Medien sichtbar. Allerdings glaubt man weiterhin an Inflation.

      • Brummer, Birgit

        Und die wahrlich meisten hier danken Ihnen für alle Erklärungen und Zusammenhänge, lieber Herr Prof. Malik, damit wir eben über einen „verstellten Blick“ hinausschauen können. Wie sehr die Politik „flexible Inflationsziele“ als Instrument zur Schuldenreduktion einsetzen möchte, hatte bereits Altkanzler Helmut Schmidt ausgeführt.
        Und der Ökonom Markus Lindernayr vermutet, dass 2013/14 in Europa „die absolute Verzweiflung“ ausbricht. Wir brauchen Sie, lieber Herr Prof. Malik, dringend! Frohe Festtage, Entspannung und einen guten Start in ein auch für Sie sehr aufregendes 2013!

        • F. Malik

          Vielen Dank, Frau Brummer, für die guten Wünsche.
          Lindermayr könnte durchaus Recht bekommen.

      • Wolfgang Pfeifenberger

        Es läuft immer wieder darauf hinaus: „The greatest shortcoming of the human race is our inability to understand the exponential function.“ (Albert Allen Bartlett)

  8. TG

    Bei mir im Unternehmen (4Mrd./Bau) blühen hier in den USA die Wachstumsphantasien für 2013, nach einem Rekordjahr 2012. Kurzfristiges Umsatz-Gehechel allerorten, obwohl Familienunternehmen. Beförderungen entsprechender Leute bestätigen das Prinzip. 2009 liegt schon weit in der Vergangenheit.

    Wann der Einbruch kommt, ob mit grossem Knall oder als schleichendes Gift, weiss ich nicht. Das „Financial Cliff“ scheint hier ein Randthema zu sein. Die US-Boys scheinen besser manipulieren zu können als das heterogene Europa. Niemand in meinem CA-Umfeld kann sich vorstellen, dass Häuserpreise fallen oder dass sich die NHL zu Tode streikt, wenn Einnahmen aufgrund fehlender TV-Auto-Werbemillionen mal wegbrechen sollten.

    Schwieriges Umfeld, um selbst das Richtige richtig zu tun.

    Für „meine“ bescheidene Produktion senke ich Inventar (Cash), meide langfristige Preisbindungen („schnell unterschreiben, sonst wirds noch teurer, sie wissen, die Inflation“), arbeite an den Produktivitäten, um auch mit weniger Volumen überleben zu können.

    Wie bei Prof. Malik gelernt: Die Risiko-Frage ist (sinngemäss) nicht, ob es kommt, sondern in welcher Situation man ist, falls es tatsächlich eintritt.

  9. Wolfgang Niedermeyer

    Hallo Prof. Dr. Malik,
    in Ihrem Letter 09/12 blicken Sie zurück auf ihre Ausführungen von 2004 und schreiben bezüglich der Edelmetallpreise, dass diese nach anfänglichem Sinken, mit fortschreitender Deflation drehen und vermutlich „stark bis explosiv steigen“ werden. Für eine kurze Erläuterung der Sonderstellung, insbesondere von Silber, gegenüber anderen Rohstoffen, währe ich Ihnen sehr dankbar. PS: Ich schätze ihren Letter sehr!

    • F. Malik

      Ich bin nicht sicher, ob ich Ihre Frage richtig verstehe.
      Meine Position ist folgende:
      Zunächst sinken die Edelmetalle, weil auch deren derzeitigen Preise massiv geleveragt sind und Positionen glatt gestellt werden müssen, sobald die Kredite nicht mehr gedeckt sind, oder die Margin-Erfordernisse erhöht werden. Ausserdem geht mit sinkender Produktion auch die Nachfrage nach Edelmetallen zurück. Sowie das Vertrauen insgesamt in Rettungsaktionen, Regierungen usw. nachhaltig zerstört sein wird, kann aber eine Flucht in die Edelmetalle erfolgen, die viele der bisherigen Erfahrungen übertreffen.
      Für Silber sehe ich in dieser Hinsicht keine Sonderstellung.
      Ich freue mich, wenn Ihnen mein Letter Nutzen bringt.

  10. Jürgen Clasen

    Korregierte Fassung:
    Frage, Herr Prof. Malik: Ernteerträge im Agrarbereich sind heute wesentlich höher, wegen Saatgut, Maschinen usw. Die technische Entwicklung hat sich
    mit der EDV verselbstständigt und gebirt fortlaufend, auch umwälzende Neuerungen. Können wir weiter mit den üblichen Kondratieff-Zyklen
    kalkulieren, wenn dadurch heutzutage ununterbrochen revolutionäre Erfindungen und Entdeckungen gemacht werden? Müssen Charts möglicherweise unter diesen Gesichtspunkten anders gedeutet werden? Wir brauchen doch nicht mehr auf neue Entwicklungen zu warten. Aus meiner Sicht überstürzt sich inzwischen schon alles. Ein markantes Kennzeichen für die Komplexität dieser Welt. Rationale Entscheidungen von heute, werden morgen schon überrannt. Beispiele: Nokia,Polaroid….übermorgen Apple…

    • F. Malik

      Ich glaube, dass die Kondratieff-Zyklen weiterhin gute Orientierungshilfen sein werden, wenn auch weniger wegen einer präzisen Datierungsmöglichkeit, sondern wegen des grundlegenden Musters der Veränderungen. Auch in früheren K-Zyklen hat sich nach damaligen Massstäben vieles sehr schnell geändert, letztlich war fast alles neu und anders. So bald eine neue Basis-Technologie sich durchzusetzen beginnt, greift sie immer schneller in alle potentiellen Anwendungsgebiete, bis wiederum auch ihre eigene Substitution beginnt. Ihre Beispiele scheinen mir das sogar sehr gut zu illustrieren. Polaroid war am nächsten bei den heutigen Digitalbildern, u. a. weil sie das Bedürfnis nach Sofortbild und auch nach Privatheit gut verstanden hatten. Sie hätten von daher in der Digitalwelt eigentlich Fuss fassen müssen, z.B. durch eine Akqusition. Nokia hat sich wohl zulange sicher gewähnt, kann es aber vielleicht noch schaffen. Sie interessieren sich übrigens aktuell sehr für Syntegration. Und Apple ist keineswegs gegen den Untergang gefeit. Viele Apple-Innvoationen werden weiterentwickelt werden, aber diese könnte auch durch andere Firmen geschehen. So gesehen lebt die Technologie und ihre Lösungen weiter, aber nicht notwendigerweise durch dieselben Firmen.

      • Max Gmür

        Was folgt nach den je in rund 55 Jahren Abstand aufeinander folgenden Transportinfrastruktur Zyklen (Eisenbahn => Auto => Flugzeug)? Das Internet?

        • F. Malik

          Vor der Eisenbahn waren noch die Wasserkanäle. Nach dem Flugzeug könnten es die Maglevs sein, also Magnetschwebebahnen. China hat bereits grosse Fortschritte gemacht und plant noch weit mehr. Ein grosser Teil der bisherigen Distanzüberwindung wird aber durch elektronische Mittel geschehen, also auch durch das Internet, wie Sie richtig sagen.

      • Max Gmür

        Betreffend Substitutionszyklen: Durch neue (umstrittene) Fördermethoden (Fracking) können weltweit riesige Gasmengen erschlossen werden. Steht uns nach dem Ölzeitalter nun das (wirtschaftlich motivierte) Gaszeitalter oder doch das (politisch motivierte) Solarzeitalter bevor? Kann die Politik auf solche Zyklen überhaupt Einfluss nehmen oder sind wir ihnen schlussendlich halt doch einfach „ausgeliefert“, wie den Naturgesetzen?

        • F. Malik

          Bisherige Studien, insbesondere von Cesare Marchetti, legen nahe, dass die Politik auf lange Zyklen keinen Einfluss nehmen kann, sondern im Gegenteil als Teil des Gesamtsystems solche Zyklen mitproduziert. Marchetti hat den nächsten Energieschub als „Solfus“ bezeichnet, als Solar-und Fusionsenergie. Die Lösung könnte aber wohl doch in der Wasserstoffenergie liegen.

  11. Claus Hippner

    Schon erstaunlich, wie die Deflationisten, genauso wie die Inflationisten sich Ihre eigene Welt in der Wahrnehmung schaffen. Die Preise für Kupfer, Rohöl, Mais, Weizen sind seit 1960 gestiegen, teils deutlich. Ihre Futures-Charts sind wahrscheinlich nicht adjustiert. Ob es sinnvoll ist, fast 100 Jahre zurück zu gehen, sei dahingestellt.
    Mich wundert, dass Ihre falschen Prognosen, die alle nicht eintrafen, hier im Blog nicht diskutiert werden. Wer Ihrem Rat gefolgt ist und Bargeld gehortet hat, verlor viel Geld in Form entgangener Rendite in Zeiten negativer Realzinsen. Aktienindizes gestiegen statt gefallen (S+P plus 200 Pkt), Gold seitwärts statt gefallen, Dollar gefallen statt gestiegen.

    Freundliche Grüße

    Claus Hippner

    • F. Malik

      Da haben Sie sich vielleicht gerade ein bisschen im Timing vertan. Aber wenn Sie kurzfristiges Trading gut beherrschen, haben Sie u.U. schnell genug reagiert. Das würde mich für Sie freuen. Kurzfristig finden Sie immer ein Rally. Wenn Sie es traden können, ist das schön für Sie. Die meisten können das aber nicht. Wer langfristig operiert, hat kein Geld verloren, sondern gewonnen und ausserdem seine Substanz erhalten. Rohöl stand 2007 bei einem all time high von 200, heute ist es bei 90.

      • Marion W.

        Ich muß H. Hippner Recht geben. Hier im Forum wird ständig von sinkenden Aktienkursen etc. gesprochen. Wer die Ratschläge in diesem Forum befolgte, der hat mit Sicherheit viel Geld verloren. Wer Anfang 2009 bspw. in den Dax investiert hätte (damaliger Stand: ca. 3500 Punkte) der hätte inzwischen über 100% Rendite erzielt. Hier im Forum wird jedoch ständig vor ins bodenlose stürzenden Kurse gefaselt. Mag ja sein, dass man mit Weltungergangsprognosen langfristig irgendwann mal Recht behält. Die Zwischengewinne auf dem Weg dorthin haben aber alle so oberschlau informierten Deflationisten dieses Forums gänzlich verpasst. Träumt weiter von Euren Untergangszenarien ! Das ganze Gerede hält hier nun schon seit fast 5 Jahren an. Bisher ist jedoch nicht eine einzige der immer wieder angekündigten Katastrophen eingetreten. Paul C. Martin hat schon Anfang 1980 vor dem großen Chrash gewarnt. Auf den wartet er offensichtlich heute noch. Daher ist es auch sehr still um ihn geworden, und er wagt sich lieber nicht mehr aus der Deckung.

        • Daniel K.

          Letztlich bleibt zu sagen, egal ob auf steigende Kurse bei Aktien/Rohstoffen.., oder ob auf Bargeld. Alles bleibt eine Wette auf eine bestimmte Zeit.
          Ich kann in beiden Varianten wie Hr. Malik unten sagt, Gewinne mitnehmen oder verlieren. Wichtig ist wie ich bis ans ende meines Lebens (und das ist noch ne weile) mit meinem Investment und Liquiditätsplanung zufrieden bin und war.

          Also „Normalverbraucher“ aus der großen Masse bleibe ich, und das wird für die breite Masse das beste sein, in allen bereichen Investiert und sorge für genügend Liqidität.

          Es ist nicht die Frage wo ich einsteige oder auf welches Pferd ich setzte, oder welcher „Sau die gerade durchs Dorf getrieben wird“ hinterherrenne, sonder eher die Frage wann ich aussteige.

          Grüße aus dem Allgäu

          • F. Malik

            Sehr richtig, gerade in hochriskanten, volatilen Zeiten. Substanzerhaltung ist derzeit und bis auf Weiteres wichtiger als Erträge. Wenn sich dies dann wieder ändert, wird man es frühzeitig genug erkennen können.

            • Kai

              Guten Tag Herr Malik,

              schon lange propagieren Sie die ab 1999 eingesetzte Konsolidierung/Deflation, welche in naher Zukunft in eine starke Deflation führen soll. Da stimme ich Ihnen auch zu. Dies ist systematisch bedingt.

              Auch wenn Sie dies ausschließen, ist die 2te Möglichkeit die Hyperinflation, sobald das Vertrauen in das Geld komplett verloren geht.

              Beide Szenarien kann man aktuell ganz gut in Griechenland und Deutschland verfolgen.

              Sie meinen, dass Sie mit Ihren Managementtechniken für die junge Generation eine Lösung parat hätten. Bevor ich jedoch diese umfangreich studiere, hätte ich gerne eine Frage beantwortet.

              Wie können Managementtechniken unser aktuelles Verteilungsproblem, dass innerhalb unseres Geldsystems systembedingt ist, lösen?

              Die Produktivität zu steigern, verschafft uns nur Zeit.
              Außerdem fragen mich viele junge Menschen in mittleren Einkommenssituation 1200-1600€ netto, wie sie am besten vorgehen können, um den aktuellem System zu entrinnen.

              Fakt ist als junger Mensch, der nicht erbt, erhält man nicht 1m2 Land oder eine Entschädigung für die fehlende Nutzung. Arbeit gibt es genug, jedoch zu wenig Geld. Weshalb manche keine Perspektive mehr sehen.

              Gru

              • F. Malik

                Meine Management Systeme befähigen so gut wie jeden/jede, um Faktoren schneller, besser und effektiver zu werden, mehr Komplexität zu meistern und grössere Aufgaben anzupacken. Daraus folgen ganze Bündel von neuen Perspektiven für jeden Beruf und jedes Karriereziel.

                • Kai

                  Sein Sie mir nicht böse, aber so eine Antwort halte ich für totalen Blödsinn. Mal einfach übersetzt, um Missverständnisse zu vermeiden.

                  Wenn Sie heutzutage keine Perspektive mehr haben, arbeiten Sie mehr und besser!

                  Tut mir Leid, aber das ist einfach nur lächerlich. Was bringt es mir, wenn die Verteilungsproblematik weiterhin die Leistung nach oben verteilt?

                  Autarkie und eigene Interessenverbände wären richtige Lösungen. Ein Wunschtraum. Versuchen Sie diese mal aus der unteren Schicht zu erreichen. Einzelne schaffen es vlt., aber alle können es in unserem Wirtschaftssystem rein systembedingt nicht schaffen.

                  Ihr Ansätze erreichen nur eins durch Wachstum oder Kostenreduktion das System länger am Leben zu erhalten.

                  Freiheit gibt es nur für Reiche. Wenn jemand 1 Mio. hat und niedrige Ansprüche, muss er in diesem System nicht arbeiten, kann sich aber trotzdem von diesem versorgen lassen.Finden Sie das fair?

                  Solange wir eine Verteilungsproblematik von Fleißig nach Reich haben, wird sich nichts auf der Welt zu besseren ändern. Und ihre Lösungen machen es nur einfacher für die Reichen weniger Rücksicht auf die anderen zu nehmen. Noch brauchen Sie uns. Gnade uns Gott wenn nicht mehr

                  • Miriam

                    Lieber Herr Kai, ich hoffe ich habe Sie richtig verstanden. Haben Sie schon mal Monopoli gespielt und dabei die Hände voller Geld gehabt… ist es nicht traurig, dass man dann in dieser Situation nicht mehr weiter spielen kann, weil die „armen Spieler“ aussteigen müssen, weil sie keine Miete mehr zahlen können… was nützen einem dann die vielen teuren Häuser? Sie könnten, die Mieten gnädig auf den halben Preis setzen, oder jedem Mitspieler Kredit geben oder etwas Geld schenken und dennoch würden Sie das Spiel nur wenig verlängern. Das ist halt die Schere zwischen Arm und Reich.
                    In einem Vortrag vom Drucker-Verband warnte der Vortragende die Druckereien… er würden nur die ganz Großen und die ganz Kleinen überleben. Die Großen, weil sie den Markt haben und leichter die Preise bestimmen können; die Kleinen, weil sie persönlich auf ihre Kunden eingehen können. Er riet: „tun Sie sich mit ihrem Nachbarn zusammen, den Sie nicht leiden können und teilen Sie sich mit ihm Druckmaschinen, Fuhrpark, Personal!“
                    Machen Sie es in Ihrem Leben genauso – Verbände, Kooperationen, Kundnenähe… und wenn Sie dann noch was zu bieten haben, was die Großen nicht können… um so cooler.

                  • F. Malik

                    Was Sie sagen, stimmt nur im Denken der Alten Welt. Just mit diesen Denkweisen konnte die Krise überhaupt entstehen. Mit den neuen Lösungen des Denkens der Neuen Welt können wir hingegen genau diese Herausforderungen meistern. Um dies aber verstehen und beurteilen zu können, fehlen Ihnen anscheinend zu viele Informationen.

                    • Kai

                      Dies hat nichts mit „Denken der alten Welt“ zu tun, sondern mit Mathematik… einer Wissenschaft. Aber dazu scheinen Ihnen anscheinend zu viele Informationen zu fehlen.

                      Ihre Methoden haben sicherlich ihre Vor- und Nachteile, jedoch werden diese nichts an den Rahmenbedingungen verändern.

                      Auch sind Sie nicht auf meine vorherigen Argumente eingegangen. Mich wundert es eh, dass Sie während ihrer Beratungszeit noch Zeit finden zu Bloggen. Wahrscheinlich um das Image zu fördern.

                      Haben Sie eine Währungsalternative in Ihre Syntegration eingebaut? Wenn ja wo kann ich darüber etwas lesen, wenn nicht, versuchen Sie das Problem lieber an der Wurzel anzupacken.

                      Nachteil: Dafür erhalten Sie weniger oder garkein Geld und Sie werden sich noch mehr Feinde schaffen.

                      Bis auf weiteres 🙂
                      VG

                    • F. Malik

                      In Ihren Postings stehen vor alem Behauptungen, denen die Begründungen fehlen. Nachdem Sie die Mathematik bemühen, wissen Sie ja sicher, was ein Argument ist und wie es formliert sein muss, damit man es diskutieren kann.
                      Nur nebenbei: Zeit findet man immer, mit Zeitmanagement und Arbeitsmethodik …

        • F. Malik

          Lesen Sie bitte meine Antwort an Herrn Hippner.
          Sie sagen, „… wenn man hätte …“.
          Das wäre schon richtig, aber hat man? Und wenn ja, wer hat? Haben Sie selbst …?

          In einem meiner frühen Einträge habe ich folgende Zahlen publiziert:
          Von Ende 1999 bis Ende 2008 hat man in Aktien (S&P 500) 30 Prozent verloren. Diese hat man auch bisher nicht wieder hereingebracht. Im selben Zeitraum hat man mit festverzinslichen US-Bonds rund 30 Prozent gewonnen. Die Differenz ist 60 Prozent.
          So sind die Tatsachen. Mit Cash oder cash-nahen Anlagen sind die allermeisten Menschen also mit grossem Abstand am besten gefahren. Selbst mit Bargeld hat man besser abgeschnitten als mit den meisten Funds und sonstigen Bankanlagen. Dies schon deshalb, weil man heute die meisten Sachgüter massiv billiger kaufen kann als vorher. An den spanischen Küsten und in Griechenland, aber auch in Italien, England und Irland sowie in Florida und Californien bekommen Sie die früher unbezahlbaren Immobilien schon fast gratis, falls Sie in einem leerstehenden, zerfallenden Appartmenthaus wohnen wollen. Ihr Bargeld hat also um bis zu 90 Prozent an Wert gewonnen. Ebenso gesunken, wenn auch nicht ganz so stark, sind die Preise z.B. von Kameras, Computern, Elektrogeräten, Gebrauchtwagen, von Möbeln, und Kleidern, wenn Sie richtig einkaufen.

          Noch zu P.C. Martin: Ich hoffe, dass Sie auch seine späteren Bücher gelesen haben. PCM war damals der einzige, der über drohende Staatsbankrotte gesprochen hat. Diese haben wir heute rund um die Welt und weitere werden folgen. Begonnen hat das Desaster tatsächlich in den späten 1970er Jahren. Es ist wie mit Krebs: Manche führen schnell zum Tod, andere langsam. An der Tatsache, dass es Krebs ist, ändert das nichts.

          • Ropeka

            Hallo Herr Malik,
            in der Tat ist ein Aktienindex kein geeigneter Indikator für den Erfolg eines Aktienengagements, da eben ein Einstieg zu Tiefstpreisen und Ausstieg zu Höchstpreisen selbst bei Profis nicht funktioniert. Meiner Beobachtung zufolge sind Trendfolger am erfolgfreichsten. Doch selbst erfolgreiche Trendfolger können nie eine optimale Rendite erwirtschaften, weil sich ein Trend ja erst etablieren muss um ein- und auszusteigen. Dann ist z. Bsp. bei einem Einstieg der Kurs vom Tiefstkurs schon teilweise deutlich gestiegen.
            Zu Bargeld: Der wichtigste Grund erscheint mir, dass Bargeld eine Forderung gegen das Eigentum der Notenbank darstellt, anderst als bei Kontoguthaben.
            Zu Deflation bei Elektronik, Möbel usw.:
            Ist richtig wenn man nur die nominale Entwicklung betrachtet. Allerdings zwingt die Elektronik zu einem höheren Kaufintervall und zu mehr laufenden Kosten wie Softwareaktualisierungen. Bei Möbel wird die Qualität durch Massenanfertigungen tendenziell schwächer (eigene Beobachtung).

            • F. Malik

              Auch darf man nicht übersehen, dass man Phasen ohne klaren Trend durchstehen und finanzieren muss. Seitwärtsbewegungen können zu erheblichen Whipsaw-Losses führen. Daher ist das Money Management zumindest ebenso wichtig wie die Identifizierung von Trends.

          • Robert S.

            hallo zusammen,

            ich lese gerade alle paul c. martin bücher.
            er beweist ja, steigende staatsverschuldung = steigende arbeitslosenzahlen….
            wenn man nun noch die steigende privatverschuldung mit einbezieht, könnte man doch dies schon als eine kleine formel für die deflation betrachten, oder?

            schöne grüsse

            • F. Malik

              Dazu gratuliere ich Ihnen herzlich, sie werden enorm profitieren und schon nach den ersten paar Bänden ein völlig neues Wirtschaftsverständnis haben.
              Sie haben Recht und die ausführlichen Formeln werden Sie bei PCM reichlich finden. Lesen Sie auch das Büchlein, das PCM mit Walter Lüftl geschrieben hat, und achten Sie auch darauf, welche Pionierleistungen PCM erbracht hat. Die heutigen Bücher über Schulden kommen an PCM kaum heran.

          • Wolfgang Pfeifenberger

            Wenn ich mich recht erinnere hatten wir 2008 schon einen Crash.
            Ich hatte das Glück im Oktober 2008 kurz nach der Lehmann-Pleite in Spanien zu sein. Im Juni 2009 war ich dann auch noch in Irland. Was in diesen beiden Ländern an Immobilien entstand, meist um 3 Nummern zu groß ist unbeschreiblich. In Spanien führten nagelneue Straßen in die entlegensten Dörfer. Hier wurde wahrlich nicht gekleckert. Die Autobahnen von Sevilla nach Badajoz waren erst kurz vor meiner Ankunft fertiggestellt worden. Noch während meines Aufenthaltes wurden die Bauarbeiten an einer großen Wohnanlage abgebrochen. Ich habe damals sogar ein klitzekleines Gedicht verfasst, weil ich von der Dynamik des Geschehens so beeindruckt war.
            „Ein Baugerüst, ein Baugerüst, das steht in Spaniens Garten.
            Es wuchs sehr hoch, es wuchs sehr schnell.
            Vielleicht muss es nun warten.“
            Ein Taxifahrer in Dublin hat mir dann erzählt, dass er 50% weniger Kunden befördert, als im Jahr zuvor. Bei solchen Überkapazitäten muss Deflation entstehen. Und wenn in Europa auch Deutschland, Österreich und Holland konjunkturell runterfahren, gibt es in der gesamten EU Deflation auch auf der Endkonsumentenebene. Darauf gebe ich Brief und Siegel

            • F. Malik

              Treffende Darstellung. Nehmen wir auch noch Griechenland und Italien und bald auch schon Frankreich ins Visier, sowie auch England, dann rundet sich das Bild ab. Die Ursachen sind überall dieselben – und daher auch die Prognose für den weiteren Verlauf. Ganz zu schweigen von den USA …
              Und da wollen einige wenige Blogger noch nichts von einer Krise gehört haben ….

      • Sascha

        zum ölverbrauch in Italien „…Italian petrol consumption this year has plunged to 1960s levels…“ spricht doch eher für eine Deflation.

        https://www.ansa.it/web/notizie/rubriche/english/2012/12/20/Italy-oil-consumption-drops-11-4-2012-trade-body-says_7984646.html

        Beste Grüsse
        Sascha

        • Claus Hippner

          Es war hier die Rede von den vergangenen Preisen, nicht von den zukünftigen. Man dreht es sich eben so hin, wie es in das eigene Weltbild passt. Im obigen Weizen-Beispiel wird extrem langfristig argumentiert. Beim Öl, das seit Jahrzehnten gestiegen ist, wird auf einen gerade mal 5-jährigen Preisrückgang hingewiesen.
          Im übrigen bin ich mit meinem Timing ganz zufrieden, da ich das (wahrscheinlich langfristige) 2009-Tief in den Stockmarkets ganz gut erwischt habe.

          Freundliche Grüße
          Claus Hippner

          • F. Malik

            Nein, lieber Herr Hippner, man „dreht“ es überhaupt nicht … Auch meine Angaben beziehen sich auf vergangene Preise, aus denen man allerdings unter bestimmten Umständen und Berücksichtigung weiterer Informationen auch recht zuverlässig auf zukünftige Preise schliessen kann, und diese sind ja weit wichtiger.

            1. Nur langfristige Preis-Charts geben ein zuverlässiges Bild über die langfristigen Preistrends. Diese sind bei den von mir genannten Rohstoffen abwärts gerichtet. So ist also der langfristige Trend im Weizen und allen anderen Commodities, die ich aufgeführt habe, völlig klar und unmissverständlich. Bei sinkender Wirtschaftsleistung, wie wir sie nun in etwa der Hälft aller Länder weltweit haben, wird auch der mengenmässige Verbrauch entsprechend zurückgehen, besonders bei Industrie-Rohstoffen und Erdöl. Das führt zu Druck auf die Preise. Knappheit an Produktionskapazitäten haben wir nur in ganz wenigen Sektoren. Also werden auch deshalb die Preise sinken. Dies alles sind Folgen der Kredit-Deflation, die zu einer Depression der Realwirtschaft führen. Dass es aber an den Börsen ein Auf und Ab gibt, ist ohnehin für jeden klar, der sich damit ernsthaft befasst.
            2. Ihr zweiter Punkt, das Rohöl, ist heute auf dem Niveau von 1990. Sie führen Öl als Bespiel für steigende Preise an. Eine Zeitlang war dies auch so, nun ist es aber anders. Daher habe ich Sie darauf hingewiesen, dass seit dem Höchstpreis bei 200 von Juli 2008 der Preis innerhalb von sechs Monaten um 2/3 zurückgegangen ist, und seither an der Stelle tritt. Kaum jemand hat im Öl-Trading Geld verdient.
            3. Wenn Sie wirklich im März 2009 in Aktien long gegangen sind, dann gehören Sie zu jenen wenigen fünf Prozent denen das gelungen ist. Gratulation. Ich kenne Sie nicht, aber vielleicht sind Sie ein Profi, was ich allerdings Ihren obigen Ausführungen nicht entnehmen kann. Wenn Sie kein Profi sind, dann hatten Sie pures Glück, oder Sie sagen nicht die Wahrheit.
            Es stellt sich dann die Frage, wieviel Sie vorher von Oktober ’07 bis März ’09 verloren haben, und dazu müsste man wiederum wissen, wann und wie Sie Ihr Aktiendepot gekauft haben. Die Kurse im S&P stehen heute noch immer niedriger als im Oktober ’07 und sie stehen viel tiefer als beim Alltime-High im März 2000, wo ich den Beginn eines jahrelangen Bearmarkets sehe und diesen auch vorhergesagt habe.

            Lieber Herr Hippner, mich können Sie nicht bluffen. Ich kenne mich an den Märkten recht gut aus, vielleicht besser als die meisten der heutigen Banker und Trader, denn ich bin täglich an den Finanzmärkten seit den frühen 1960er Jahren. Auch die Geschichte der Märkte kenne ich recht gut. Wenn heute die Finanzanalysten über das Fernsehen darlegen, dass die Aktien in 2012 um zwölf bis 17 Prozent gestiegen sind, dann habe sie zwar recht, aber deswegen haben sie noch lange keine Gewinne gemacht. Denn die Leute reden über die Tiefstpunkte, die sie natürlich so gut wie nie erwischen, und sie werden auch nicht an den Höchstkursen aussteigen. An den Börsen gibt es langfristig nur etwa drei Prozent, die regelmässig Gewinne machen. 97 Prozent sind Loser.

            • Claus Hippner

              Ich weiß nicht, wie Sie auf pauschale Aussagen wie „kaum jemand hat im Öl-Trading Geld verdient“ kommen. Kennen Sie alle Marktteilnehmer von Spekulanten, Hedgern, Arbitrageuren bis zu hin langfristigen Investoren persönlich? Wohl kaum. Ich bewege mich nicht so lange wie Sie, nämlich erst seit 15 Jahren an den Märkten und handle täglich US Indexfutures(YM,ES,NQ),aussserdem Gold, Silber,Zinsfutures und Währungen. Mich besser als die meisten anderen auszukennen nehme ich aber nicht für mich in Anspruch. Und was ist schon ein Profi? Über die Definition alleine dieses Begriffs kann man stundenlang diskutieren.
              Ob es nun 97 % Verlierer sind oder 90 oder 99 ist mir egal, entscheidend ist, wo man selbst steht.
              Wenn man an den Märkten erfolgreich sein will, darf man nicht seine Meinung handeln, sondern den Kurs. Deshalb lasse ich mich auch nicht auf ein bestimmtes Szenario, ob Infla oder Defla für die Zukunft ein, sondern handle weiterhin das, was ich sehe.

              Noch ein letztes Wort zum Öl: WTI stand 1990 bei 20$, heute bei 90$
              http://www.markt-daten.de/charts/rohstoffe/oel.htm

              Freundliche Grüße

              Claus Hippner

              • F. Malik

                Das alles freut mich für Sie. Nach 20$ stieg das Öl auf 200, und danach erst ging es auf 90 … dies ist wesentlicher für das Trading als der Anstieg von 20 auf 90.

        • F. Malik

          Gut beobachtet. Sinkender Verbrauch, sinkende Produktion, sinkende Preise.

  12. Jürgen Clasen

    Vielleicht noch eine interessante Entwicklung bei den Soft Commodities.Kakao und Kaffee, die klassischen Schwarzhandelsprodukte in schlechten Zeiten, haben sich seit ihren letzten Hochs in 11 halbiert! Heute kriegt auch Weizen noch einen verpaßt und die Hochs liegen auch hier hinter uns. Vielleicht gibt es in diesem Sektor noch mehr Sachen, die die Biege machen. Habe das aber nicht alles auf den Radar

    • F. Malik

      Die meisten Rohstoffe werden weiter sinken, bis auf Niveaus, die sich vorerst nur wenige vorstellen können.

  13. Martaller

    Schöner Artikel.

    Es wird vorhergesagt, dass die Preise für mineralische Rohstoffe auch in Zukunft wechselhaft bleiben. (Quelle: http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/produktion-technologie/preise-fuer-rohstoffe-bleiben-wechselhaft/ )
    Parallelentwicklungen innerhalb einzelner Gruppen können die Preisvorhersagen dennoch deutlich verbessern. Die Einteilung der Rohstoffe könnte in Gruppen wie Buntmetalle, Industrieminerale, Leichtmetalle, Elektronikmetalle, Stahlveredler und Edelmetalle eingeteilt werden.

    Gruß,
    M.

    • F. Malik

      Die meisten sagen heute dieses und morgen jenes voraus.
      Eine gerade Linie haben die wenigsten. So ist man eben auf sich selbst angewiesen.