Datum für Griechenland-Syntegration steht fest

F. Malik am Freitag, 18.01.2013 um 7:36 Uhr
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Die Politik ist heute in den meisten Ländern immer schwerer kalkulierbar. Daher muss man hochflexibel sein. Nach der Verschiebung des Januar Termines ist nun ein neuer Termin für Ende Februar festgelegt. Alle Vorbereitungen sind getroffen.

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18 Kommentare

  1. Jürgen Clasen

    Panta rhei…
    Wir haben ja keinerlei Einfluss auf diese Dinge. Als Investoren/Schuldner/
    Gläubiger sollten wir uns aber zum Jahresbeginn zu einer Bestandsaufnahme
    durchringen und uns an einem outlook versuchen. Die Märkte spielen eine klare Erholung. Maßgebliche Kreise sehen die Krise als überwunden an. Die äußeren Schalen dieser Zwiebel sind morsch, aber der Kern scheint gesund. Auch in den USA gibt vergleichbares. Außere Schalen marode, Innenschalen kaufen rekordmäßis neue Pkws. Nur Ende Feb, wird es wieder roumoren, wenns um den Schuldendeckel geht. Thema ist aber wahrscheinlich ziemlich ab-genutzt. Ausgang: mehr Steuern, wenig Sparen, Latte höher. Yen und Nikkei im Aufwärtstrend, da die Währung von zentraler Stelle geschwächt wird. E/$ noch kein charttechnischer Durchbruch. Edelmetalle im Nowhereland.
    Vielleicht alles wie Anfang der 30iger Jahre. Nur heute stehen Rettungsmittel unbegrenzt bereit. Banken können ihre zerschlissene Unterwäsche bei den ZB beleihen, zahlen 1% und kassieren von diesen Papieren den Kupon. Ist doch alles in Butter und das kleine Zypern wird nebenbei gerettet. 2013 wie Leben am Vesuv. Kann irgendwann ausbrechen…Ausbruch ist aber sicher!

    • Kai

      Also ich sehe keine Erholung. Jugendarbeitslosigkeit weiterhin zu hoch. Tendenz steigend.
      Inflation wird mittelfristig die Kosten weiterhin für lebenswichtige Konsumgüter erhöhen.
      Was wir sehen sind Anfänge einer Katastrophen House.
      Viele ziehen jetzt noch wichtige Investitionen vor, um ihr Geld loszuwerden. Die sicheren Häfen werden angesteuert, sind aber auch nur eine Ansammlung von Reichen und nur kurzfristige Profiteure solange das Kapital dort verweilt.

      Durch die Umverteilungsproblematik landet dies wiederum bei den Reichen und führt nur kurzfristig/mittelfristig zu einer Erholung in den Problemschichten.
      Sättigung ist bereits sehr hoch. Nicht ohne Grund kaufen Reiche riesen Yachten x beliebige Immobilien weltweit. Nicht weil Sie sie brauchen, sondern weil Sie es können.

      Naja bleibt für den Rest immer weniger bis es knallt.

      Tja früher hatte man zumindest noch ein Haus. Heute schafft es kein gut ausgebildeter in unserer arbeitsteiligen Wirtschaft mehr eine Wohnung zu kaufen/bauen. Sollte man mal drüber nachdenken.

    • F. Malik

      Lieber Herr Clasen, wir stimmen weitgehend überein. Der Ausbruch des „Vulkans“ scheint mir ziemlich nahe zu liegen. Der allseits fast überbordende Optimismus – beinahe so gross wie 2000 – ist so häufig ein Zeichen nicht eines Anfangs, sondern eines Endes von jenen Trends, die den Optimismus herbeigeführt haben. Besten Dank für Ihre so interessanten und durchblickenden Postings, mit denen Sie diesen Blog so sehr bereichern.

  2. A.I.

    Ich werde das gespannt verfolgen.

    Vielleicht schaffen Sie, was Otto Rehagel mit der Fußball-Mannschaft erreicht hat.

    Ich stehe sicherlich nicht alleine im Blog, wenn ich Ihnen alles Gute und viel Erfolg wünsche.

    Bitte berichten Sie weiter.

    • F. Malik

      Wir haben eines unserer besten Teams für diese grosse Herausforderung zusammengestellt. Besten Dank für Ihre guten Wünsche.

      • Wolfgang Pfeifenberger

        Alles Gute für das Griechenland-Projekt! Endlich sind kompetente Leute vor Ort in der allgemeinen Orientierungslosigkeit. Inzwischen bin ich der festen Meinung, dass die Syntegration in den Schulunterricht gehört. Einfach deshalb um bei Kindern und Jugendlichen ein Denken in Zusammenhängen zu trainieren.

        • F. Malik

          Besten Dank, Herr Pfeifenberger. Die Syntegration wird nicht in Schulden behandelt werden, sondern sie wird weltweit das neue Verfahren für das Finden optimaler Entscheidungen und ihrer Umsetzung sein, das die bisherigen, weitgehend überforderten demokratischen Verfahren ablösen wird. Ohne Generalreform ist die Demokratie in grosser Gefahr, weil sie für viele zu umständlich, zu schwerfällig und zu langsam ist und ausserdem auch grossteils nur noch Scheinlösungen zustande bringt. Die Syntegrations-Verfahren machen es möglich, eine nahezu perfekte Demokratie zu schaffen, in der Kooperieren und Partizipieren optimal funktionieren werden.

          • Michael Vogels

            Ich wünsche uns allen, dass Ihre Hilfsmittel angenommen werden. Ich befürchte nur, dass die Lösungen nicht umgesetzt werden. Alle die nicht am Verfahren beteiligt sind, werden dagegen sein. So wie es uns unsere Politiker vorleben. Ich bin nicht in der Regierung, also bin ich dagegen.

            • F. Malik

              In unserer Politik wird das „vorgelebt“, weil der Politik die geeigneten Tools heute noch fehlen. Ich bin optimistisch, weil wir in so vielen Fällen erlebt haben, wie gut man Dinge ändern kann mit den richtigen Tools und Methoden.

          • Marcus

            Lieber Herr Fredmund Malik,
            es freut mich endlich wieder konstruktive Vorschläge zum Thema Griechenland zu lesen. Ein Austritt aus der EU bzw ein reiner Schuldenschnitt sind meiner meinung nach nur Symptombehandlung (und auch zum Nachteil der Geldgeber) aber alles nicht nachhaltig.

            Wenns dann geklappt hat (was ich annehme) hätte ich auch einige Gemeinden in Österreich, die sich hier bewerben sollten.
            Liebe Grüße.
            Marcus

            • F. Malik

              Nach den Wahlen wird unser Syntegrations-Projekt in Niederösterreich wieder voll durchgestartet. In Tulln, wo ich morgen einen Vortrag halten werde, am Zukunftsforum, initiiert von Bgm. Eisenschenk, sind schon grosse Fortschritte erzielt worden. Ebenso in Korneuburg.

          • Brummer, Birgit

            Das zeigt schon hohe Kunst, uns mit einem Mini
            Tippfehler zum Nachdenken anzuregen 🙂
            Irgendwie liegen tatsächlich Schulen und Schulden nah beieinander im gesellschaftlichen
            Gefüge. Gern möchte ich Ihren Ausblick auf
            eine funktionierende Demokratie ergänzen:
            Ohne ein hohes Maß an Selbstverantwortung, intrinsischer Motivation, Resilienz und der
            Leidenschaft zu lernen, die wir bei einem
            angemessenen Teil der Bevölkerung wecken müssen, wird es wohl nicht laufen. Familie und Schule bilden Startkapital. Der Lauf des
            Lebens die Prüfung.

            • F. Malik

              Da haben Sie recht. Mit unseren Tools werden gerade diese Eigenschaften und Einstellungen herbeigeführt und wiederbelebt, die für eine funktionierende Gesellschaft so wichtig sind.

  3. Jürgen Clasen

    „Griechengaby“ hat auf dem Gelben Forum einen interessanten Lagebericht eingestellt:

    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=275147

    Ohne Zweifel verändert sich einiges in diesem Land. Aus meiner Sicht könnte
    man aber auch noch politisch absaufen, bevor die Strukturveränderungen wirklich greifen. Dabei fühle ich mich bestätigt, das es dort nur geht mit
    der “ Glock“ an der Schläfe. Es ist aber dabei so wie immer. Man kann sich mehr leisten, wenn man mehr leistet. Für die Differenz von Leistung und
    Ausgaben muss eine Kreditkarte herhalten, für die andere eintreten. Han ich keine Lust zu! Liebe Griechen, wendet Euch an Prof Malik. Der hat zwar auch keine Begier Eure Ausgaben zu schuldern, aber er kann Euch zeigen wie Ihr Euch selbst helfen könnt. Unverzüglich!

    • Blum

      A Propos Gelbes Forum. Dort hat Paul C. Martin eine Bereitschaft signalisiert, mit Ihnen, Prof. Malik, an seiner Seite eine Podiumsdiskussion zu bestreiten, um zusammen mit Prof. Sinn Lösungen und Denkhaltungen zu besprechen. Als Themen könnten, erweitert um eine Kaskadierung, z. B. „Griechenland – Lösungen für das Volk“ oder allgemeiner beginnend „Anfang oder Ende der Krise?“ Ansätze bieten.

      Wären Sie interessiert, dann würde ich mich freuen, wenn Sie selbst oder ein neutraler Vermittler Prof. Sinn mit ins Boot einer solchen öffentlichen Veranstaltung bringen könnten. Ich denke, es wird Zeit, wieder einen öffentlichen Auftritt zum Thema zu bringen. Und wahrscheinlich werden erste Talfahrt-Indikationen spätestens in Q III die Bevölkerung erreicht haben, auch und gerade in D.

      Ohne Herrn Clasen persönlich zu kennen, aber wäre er ein knackiger Moderator?

      • F. Malik

        Eine interessante und herausfordernde Idee .. Ich weiss nicht, ob Prof. Sinn dafür zu gewinnen wäre und welche Plattform dafür am besten geeignet wäre.
        Herrn Clasen kenne ich persönlich nicht, aber aus seinen Postings geht hervor, dass er sich gut auskennt.

  4. Reto Schneiter

    Guten Tag Herr Prof. Malik,
    ich bin über die Web Site NachDenkSeiten u.a. auf den Fall Italien gestossen. http://www.nachdenkseiten.de/?p=15959
    Ueber Spanien gibt es ebenfall einen sehr langen Artikel. Das macht grosse Sorgen und zeigt (mir) wie echt gefährlich falsches Wirtschaften und/oder ein falsches Verständnis davon ist. Interessant ist hier der Part den Deutschland spielt. So etwas kann doch fast nur mit radikalstem Umdenken auf allen Seiten justiert werden – oder?

    • F. Malik

      Umdenken allein ist zu wenig. Man braucht dafür auch anderes Werkzeug.