Programmierte Schocks – nicht nur im Gold

F. Malik am Samstag, 16.02.2013 um 12:22 Uhr
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Gold nimmt genau denjenigen Verlauf, den ich von Anfang an in diesem Blog vorhersagte: Gold sinkt! – Das wollten nur Wenige für möglich halten oder glauben. Mit Herrn Soros hat das nur wenig zu tun. Vielleicht gibt es jetzt ein kurzes Erholungsfeuerwerk, aber das würde nichts Grundlegendes ändern.
Weitere Schocks sind programmiert. Dazu verweise ich nachdrücklich nochmals auf den Eintrag vom 26. 1. 2013.
Nur selten zuvor war so viel Naivität und Selbstgefälligkeit in den Finanzmärkten. So gut wie alle psychologischen Indikatoren zeigen nach oben – zum Teil noch stärker als anfangs 2000. Gerade das aber gehört zu den zuverlässigen Anzeichen dafür, dass das Gegenteil davon eintreten wird, was die vom Herdentrieb angefeuerte Mehrheit glaubt. Damit stürzt sich diese selbst über die Klippen. Die finanziellen Verluste werden gigantisch sein.

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16 Kommentare

  1. Stefan Ludwig

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,

    können Sie einige Quellen nennen wo man nachlesen kann, dass in der Vergangenheit

    „psychologischen Indikatoren zeigen nach oben… Gerade das aber gehört zu den zuverlässigen Anzeichen dafür, dass das Gegenteil davon eintreten wird,…“

    schön in Grafiken aufbereitet ist?

    mit freundlichen Grüßen

    Stefan Ludwig

  2. Max Gmür

    Lieber Herr Malik
    Nach dem finanziellen und materiellen Überfluss der letzten 25 Jahren, zeichnet sich ab, dass viele von uns, inkl. viele Staaten für eine längere Zeit praktisch ohne Geld haushalten müssen. In diesem Blog haben Sie Leuten mit Geld und Eigentum wertvolle Tipps gegeben, wie sie sich in der Deflation verhalten sollen. Was empfehlen Sie Leuten ohne Geld und Eigentum?

    • F. Malik

      Zuerst eine kleine Ergänzung: Es ist nur wenig finanzieller Überfluss im üblichen Sinne, sondern ein Überfluss an Schulden …
      Viele haben wertvolles Wissen und Fähigkeiten oder können diese erwerben. Dies zwar nicht ganz unabhängig vom Alter, aber doch stärker als in jeder früheren Zeit. Was den meisten allerdings fehlt, ist das „Geheimnis“ wie man Wissen, Talente und Fähigkeiten wirksam in Ergebnisse umwandelt, die für andere nützlich sind, und wofür diese auch zu bezahlen bereit sind. Das „Geheimnis“ ist Management, so wie ich es entwickelt habe. Management und Selbstmanagement sind heute die Schlüssel schlechthin um beschäftigungsfähig zu sein. Dies umso mehr, als wir erstmals in einer Gesellschaft leben, deren wichtigste Realitäten Wissen, Organisationen und Komplexität sind. Wissen ist wichtiger als Geld; und Information ist wichtiger als Macht. (Dazu mehr in meinen Büchern.)

      • Max Gmür

        Herr Malik, wären Sie allenfalls auch einmal bereit Ihr grosses Wissen und Ihre enorme Erfahrung im Rahmen eines MOOCs der breiten Masse weiterzugeben?

      • NPuls

        Lieber Herr Prof. Malik, um einzuschätzen zu können, wie Realitäten aussehen, hier ein kleines Beispiel: der Rechnungshof der Freien und Hansestadt Hamburg bringt – wen wundert’s angesichts diverser Baukostenkostenkatastrophen – ein 2010 Gutachten zum Thema „Kostenstabiles Bauen“ heraus (http://www.hamburg.de/pressemeldungen/2379184/sonderbericht-2010-kostenstabiles-bauen.html).

        Erkannt wird die „Komplexität“ von Großprojekten, jedoch nicht ansatzweise untersucht, was es mit dem Phänomen auf sich haben könnte. Kompliziert wird auch mal mit Komplex verwechselt. Es ist von „Optimierungen“ die Rede, von Verbesserung der „Genauigkeit von Kostenprognosen“ und last but not least von „Prozess- und Organisationsstrukturen“ zur Verbesserung der verwaltungsinternen Kompetenz. Schließlich wird der Aufbau eines „zentralen“ Bauinvestitionscontrolling mit entsprechendem Bürokratismus vorgeschlagen.

        Keine Spur von Kenntnissen der Managementkybernetik oder überhaupt von komplexitätsgerechten methodischen Grundlagen.

        Das ist vor dem Hintergrund Ihrer Wirtschaftsprognosen schon sehr bedenklich … aber Realität.

        Gruß aus dem Norden

        • F. Malik

          Lieber Herr Puls, welch treffendes Beispiel … Besten Dank!

      • Phil M

        Sehr geehrter Herr Malik,

        es ist nun das erste Mal, dass ich mich hier zu Wort melde. Nicht zuletzt motiviert durch diese Aussage von Ihnen.
        Seit etwa einem 3/4 Jahr studiere ich nun schon Ihre Publikationen und bin begeistert von der klaren und präzisen Sicht auf die komplexen Sachverhalte.
        Ich selbst durfte kürzlich den Führungslehrgang an der Offizierschule in Dresden besuchen und mich nochmals von Ihren Worten überzeugen und finde auch eine klare Übereinstimmung in Ihrem neuen Letter wieder: „Beurteilung der Lage“. Das war der wesentliche Teil des Lehrgangs und ich könnte fast ausflippen vor Freude dieses Vorgehen bei Ihnen bestätigt zu sehen.

        Nun komme ich zur Essenz: Sie bezeichnen ja „Management als die Transformation von Wissen in Nutzen“ und bestätigen mit diesen Zeilen nochmals die Wichtigkeit. Nur leider erlebe ich immer wieder in der Realität, dass Wissen oder Lebensläufe vollkommen falsch interpretiert werden und hier noch ein Mainstream vorzuherrschen scheint, der den richtigen Nutzen von Wissen immer noch erfolgreich verhindert. Gehe ich recht in dieser Annahme oder sehe ich es etwas zu pauschal?

        Ich freue mich über Ihre Antwort

        Beste Grüsse

        Phil M

        • F. Malik

          Besten Dank. Über Ihren Führungslehrgang würde ich gerne mehr erfahren.
          Mit Ihrer Annahme haben Sie leider weitgehend Recht. Die bisherigen Interpretationen gehören noch zu jener Alten Welt, die jezt mehr und mehr abgelöst wird.

  3. Reto Schneiter

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
    kann man sich auch vorstellen, dass die akuelle Situation auch darum stetig ’nach oben‘ geht, weil Dank dem Einsatz von IT der Handel so stark geregelt und optimiert ist, dass man die reale Situation einfach uebersteuert bzw. dämpft. Personengesteuerte Handlungen werden so permanent ausgeglichen. Man kann sich sicher fuehlen und muss sich nicht zwingend um eine physische Realität kümmern. Ich habe bei diesen Aussagen ein Fahrzeug im Kopf, das einem mit seien Hilfsmitteln hilft stark optimiert zu fahren – solange man die wirklichen physikalischen Grenzen nicht ueberschreitet.

    • F. Malik

      Das hat einen gewissen Anteil, ist aber keine Lösung für die tatsächlichen Probleme. Diese liegen nicht in der Höhe der Börsen – von denen übrigens nur wenige noch steigen.
      Es sind vielmehr die nicht mehr bezahlbaren Schulden. Sie sehen es derzeit am besten in Zypern.

  4. Jürgen Clasen

    Der Zug ist in Bewegung, gibt die von Ihnen beschriebenen Signale und andere dazu. Der ZEW macht z.B. einen ordentlichen Sprung und die Neuwagenzulassungen in den PIIGS sind desaströs. Diese Bahn fährt damit aber keinen klaren logischen Kurs, sondern windet sich durch ein verschlungenes Flusstal. Mal hört man sie schon und dann kommen uneinsehbare Biegungen hinzu und sie entfernt sich schon wieder…
    Hinzu kommen eine Menge Akteure die Einfluß auf die Weichenstellungen haben
    und das auch ausnutzen. Ohne Moos, nix los. Diese alte Kaufmannsregel gilt auch hier. Kostolany hat es schon treffed beschrieben. Sind mehr Idioten da
    als Aktien, steigen die Kurse. Gibt es mehr Aktien als Idioten, fallen sie.

  5. Jürgen Clasen

    Die HBV hat eigenen Untersuchungen zufolge den Fiskus aufs Kreuz gelegt. Steuerbetrug, nett ettiketiert als Verdacht auf Steuerbetrug. Nun dürfte in meinem Gemälde ein weiterer Mosaikstein hinzukommen . Banken sind nicht
    mehr das, was man ihnen imagemäßig ausgeklebt hat. Ha, der gute Onkel,der sich um Dein Geld kümmert, in dem er ständig mit weißen Kragen und schwarzem Anzug Solidität vortäuscht. Vielmehr scheint es so, das die Mäuse auf dem Tisch tanzen und die Bankoberen keine Ahnung davon haben, was in den unteren Etagen abgeht oder mit den Mäusen gemeinsame Sache machen. Banken sollen nichts gemerkt haben im jüngsten Immobilienskandal?
    So weit hergeholt finde ich die Vergleiche mit dem alten Rom garnicht.
    Brot und Spiele ( Fußball & TV & Sixpacks) Wir befinden uns in einem System ständiger wechselseitiger Erpressungen. Goldesel, produzieren über Kartelle ihren Output. Der Tanz um das goldene Kalb ist augenfällig. Moses ist nicht in Sicht. Rettung kommt nur über die Selbstzerlegung des Systems.
    Machen wir das Beste draus. Familie, gehen in die Oper, ins Kaffeehaus, unterhalten uns mit interessanten Leuten. Restaurants, die den Namen verdienen, seien auch mit dabei.