Der erste und der zweite Crash …

F. Malik am Samstag, 13.04.2013 um 16:35 Uhr
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„Many fellows lost everything – maybe not in the first crash, but then in the second…“
So schrieb F. Scott Fitzgerald, Babylon Revisited, 1931.

Diesmal wird es ähnlich sein. Unter anderem deshalb, weil man glaubt, die Krise sei vorbei – und weil die um 1000e von Milliarden gekaufte Zeit für tiefgreifende Reformen von den meisten bisher noch nicht wirklich genutzt wurde. Jedoch hat eine der weltweit grössten Banken das Potenzial der neuen Power-Tools erkannt und damit kürzlich ihr Ergebnispotenzial von einem sehr hohen Niveau aus mehr als verdoppelt.

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41 Kommentare

  1. Stefan Ludwig

    das wirft für mich eine interessante Frage auf:
    kann man eine solche Verbesserung nur mit dem „neuen“ Verständnis von Geld und Wirtschaften wie es P.C. Martin und Steiger/Heinsohn vorschlagen erreichen oder –
    kann man das auch erreichen wenn man noch dem „alten“ Verständnis des Wirtschaftens anhängt?

    • F. Malik

      Für das Verstehen der heutigen Lage halte ich das neue Verständnis der von Ihnen genannten Autoren für notwendig. Mit der alten Neoklassik und der Keynes-Ökonomie hat man keinen Durchblick.

  2. Jürgen Clasen

    Der Turm der wackelt, der Turm der wackelt, die oberste Spitze fällt ab …
    Auf die Börse bezogen, stimmt dieser Kinderreim haargenau. Immer wieder gibt es in Einzelwerten und natürlich letztlich für ganze Börse immer wieder einen stürmischen Turmbau. Sie können ganz sicher sein, das mindestens die Spitze rausgenommen wird, wenn es nicht sogar noch schlimmer kommt. Ja höher der Hype, desto steiler die Abfahrt. Einzelwerte könnten hier genug genannt werden, das schenke ich mir. „Torten DAX“ auf 8000+ dann gehts im Parternoster abwärts auf 2300. Das alles hat nur bedingt was mit der Konjunktur zu tun. Die Unternehmensgewinne machen es auch nicht. Schuld ist die Überinvestierung der Anleger und der Derivatespieler. Dann bricht eben die besagte Spitze, weil clevere Investoren die Torheiten erkennen und sie setzen den Impuls für die Rutschpartie. Schaut immer auf den Chart, wenn es aufs Wunderbare hinläuft, bloß die Finger davon lassen. Ein Superchart (Apple) ist eben kein Kaufargument. Die richtige Handlungsweise ist dann der Verkauf, weil an einem mitgenommen Gewinn bekanntlich noch keiner gestorben ist. Die
    Anleger springen eben gerne in einen Pool mit gezogenem Stöpsel…

    • Bojan Zeitler

      Guten Tag Herr Clasen,
      Schon einige Zeit studiere ich den Malik-Blog. Speziell Ihre Beiträge geniesse ich besonders, meistens bei einer Tasse Morgen-Kaffee. Dafür möchte ich Ihnen gratulieren und gleichzeitig interessiert mich Ihre Meinung zu:
      Stellen Sie sich vor, aus irgendeinem Grund (Total-Crash, Krieg etc.) kommt es zu einem generellen Schuldenschnitt, d.h. alle bedeutenden Gläubiger verzichten auf Ihre Forderungen samt Zinseszins. Wäre dann nicht wieder 20 Jahre Boom bzw. die ‚Grosse Transformation‘ (vorerst) gar nicht nötig?

      • Jürgen Clasen

        Danke, fühle mich gebauchpinselt…
        Wenn die Gläubiger verzichten oder zum Verzicht gezwungen werden,
        gehen ihre Vermögenswerte zum Teufel… Das ist in meinen Augen
        die Deflation,die Vermögenswerte sinken. Im alten Rom hat man die
        Gläubiger gemeuchelt… Das ist das klassische Thema für Herrn
        Prof. Malik. Er ist der Meister und ich möchte nur bedingt im seinem Metier rumpfuschen. Klassich würde ich sagen, es muss alles erst mal schlechter werden, ehe es besser werden kann…Es gibt Wege aus der Deflation. Prof Malik zeigt sie auf und plädiert
        dafür, präventiv das Schlimmste zu verhindern mit seinen Mitteln, Tools. Noah, wurde von den Massen aber nicht erhört… Jesus wurde
        ans Kreuz genagelt…Keine guten Voraussetzungen für Propheten…

  3. C. M.

    Ist das bereits ein erstes Anzeichen? Zudem eines auf das Sie ja bereits mehrfach hingewiesen hatten.
    http://blog.zeit.de/herdentrieb/2013/04/15/gold-im-freien-fall-richtung-530-dollar_5901

    Interessant auch, daß der Autor die Möglichkeit einer Kreditblase in China und anschließender Deflation sieht – vielleicht schwenken nun auch die „Mainstream-Journalisten“ langesam in ihrere Denkweise um. ‚Deflation‘ taucht nun im Wortschatz und daher auch am geistigen Horizont auf.

    • F. Malik

      Erste Anzeichen gab es schon weit früher. Im Blog habe ich dazu recht viel geschrieben. Die Märkte kommen jetzt richtig in Bewegung. Sowohl die Mainstream-Journalisten als auch die Mainstream-Ökonomen werden sich nun Schritt für Schritt umorientieren und in „mein Lager“ wechseln.

  4. Matthias Röderstein

    Hier gibt es einen interessanten Bericht zu den aktuellen Kursrückgängen in Gold: http://www.goldtrends.net/FreeDailyBlog?mode=PostView&bmi=1267250
    Ich finde vor allem die Differenzen von physischem und Papiergold interessant. Dazu sind zwei eindrucksvolle Charts zu sehen. Letztlich erklärt der Autor auch noch einmal den Deflationsmechanismus:
    „There are only two things that can bring gold down. A manipulated event like we just saw or a liquidity squeeze like we saw in 2008 where an immediate need for cash forced the liquidation of all assets. Can it happen again? Yes, but this time it would be on a global scale and much more powerful than the Lehman crisis of 2008. While many think a sovereign default would create an inflationary spiral, it’s the opposite could happen. A default would result in liquidation and 99 cents out of every dollar in the banking system has been lent out. The need for cold hard cash would be enormous and the only way to get it to avoid leverage margin calls would be to sell assets at a low enough price to attract immediate cash. That is what happened in 2008. With one penny in banks and 99 cents of debt a spiral the other way could develop.“

    • F. Malik

      Der Deflationsmechanismus wurde von mir in so vielen Blog-Einträgen beschrieben, dass Sie dort alles finden können, was man wissen muss. Dass dieser Rückgang des Goldkurses manipuliert ist, scheint mir nicht sehr glaubhaft zu sein.

      • SD

        Da stimme ich Ihnen zu und sehe wieder einmal die Bestätigung meiner Hypothese, dass nicht direkt erlärbare (scheinbare) Ereignisse gerne mit Manipulation oder Verschwörungstheorien erklärt werden. Eine Entwicklung die mir starkes Kopfzerbrechen bereitet, denn wie diese Art der Erklärung wirkt kann in Geschichtsbüchern nachgelesen oder live in Ungarn beobachtet werden.

      • Ropeka

        Sehr geehrter H. Prof. Malik,
        ihre Sicht über die deflatorische Kraft der Krise ist für mich nachvollziehbar. Doch bei den Edelmetallkursen stimmt etwas nicht. Wie kann es sein, dass bei allen Edelmetallhändlern die Nachfrage nach phys. Edelmetallen (1 Beispiel: 1000 Kauforders und 1 Verkauforder in 3 Tagen – Umsatz 1 Tag wie sonst in einem Monat) so krass im Widerspruch zu den Handelsdaten an der Comex sind. Am letzten Freitag wurden so ca. 1100 to. „Papier“ gehandelt. Dabei wird der evtl. Verkauf von phys. Gold (ca. 13 to.) d. zypr. Nationalbank als Argument für den Crash mitunter angeführt, dass aber nie über den freien Markt abgewickelt wird.
        So langsam kann ich der gezielten Marktbeeinflussung durch die Commercials etwas an Wahrheit abringen.
        Theodore Butlers Kampf um Aufdeckung dieser Machenschaften sind vielleicht doch nicht nur „Verschwörungstheorien“. Siehe dazu Beiträge in goldseiten. Einer der letzten Artikel dort unter (http://www.goldseiten.de/artikel/166774–Das-Gute-Schlechte-und-Haessliche.html).
        Der Run auf Edelmetalle hat denke ich einen wichtigen Motivationsaspekt: Vermeidung von „Kontrahentenrisiko“. Oder wie sehen Sie das Herr Prof. Mailik?

        Viele Grüße

        • F. Malik

          Wie alle Verschwörungstheorien ist auch diese hochinteressant, emotional packend und für die Meisten überzeugend.
          Gerade deshalb schliesse ich mich ihnen nicht an, denn sie verstellen den Blick auf andere Erklärungen. Zweifellos gibt es aber Verschwörungen – und manchmal erreichen diese auch ihre Ziele. Sie tun es aber weit seltener als man im Allgemeinen glaubt.

      • André Werner

        „Alle sehen auf den Aktienmarkt und sind verblüfft, und wir haben keine Inflation. Also fragen sich alle, wofür sie Gold überhaupt brauchen.“

        Dies ist das Zitat eines Zitates aus:

        http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe-devisen/rohstoffe/preisrutsch-kalt-erwischt-hedge-fonds-setzten-auf-gold/8072764.html

        und es ist eine Stellungnahme zum „unvorhersehbaren“ Goldpreis-Absturz.

        Mehr muss man dazu nicht sagen. Sie aber haben es lange vorher gesagt.

        • F. Malik

          Es ist eben so, dass die meisten Menschen – besonders auch die vermeintlichen Fachleute – die Finanzmärkte und generell die Wirtschaft nicht wirklich verstehen. Daher tapsen sie geistig wie in einer Black Box herum und reden dummes Zeug. Dass sie daran auch glauben, ergibt sich ja schon daraus, dass sie
          eben (die Hedgefonds) Gold kauften und nun auf Verlusten sitzen.
          Es ist aber gut möglich, dass bei Gold nun eine Gegenreaktion einsetzt. Am generellen Szenario ändert das vorerst nicht.

  5. Robert S.

    Hallo Herr Prof. Dr. Malik,
    habe gestern ein Video zur Deflation in Griechenland gesehen und gleich an Sie denken müssen.
    Ich habe mich ja Dank Ihres Blogs rechtzeitig von meinen Edelmetallen getrennt und in Bargeld umgeschichtet. Was halten Sie denn eigentl. vom Russischen Rubel? Den habe ich hier im Blog nicht finden können.
    Schöne Grüsse

    • F. Malik

      Schön, dass Ihnen der Blog hilft. Mit dem Rubel kenne ich mich zu wenig aus.

  6. TG

    Eine verrückte Welt.

    Goldpreis taucht etwas ab und die Welt fragt sich was los ist. Über FED bis Zypern darf alles zu Erklärung herhalten (Danke Herr D. Dörner zur Erklärung dieses Verhaltens in komplexen Situationen).

    Hier in Kalifornien haben letzthin öffentlich Schulen einen Tag zugesperrt, um Lehrergehälter zu sparen. Im laufenden Schuljahr werden es bis zu 4 Tage werden. Globale Führungsmacht auf Vormarsch.

    Häuserpreise ziehen wieder an und jeder meiner Kollegen fühlt wieder Wertwachstum (Zilow sei Dank). 80% meiner Werbepost dreht sich aber komischer Weise um Schuldentilgung, house fire sales, house short sale etc. Zusätzlicher Vermögensspielraum durch Umschuldung wird investiert (Aktien / Imo.) und/oder konsumiert.

    Bei Lieferantenbesuchen in China hingegen: strammer Wachstumskurs. Mehr, mehr, mehr – koste es was es wolle. Kostenlose Staats-Grundstücke wollen bebaut sein.

    Blinde Haus-Bauwut, z.B. Zhengzhou, wo die unbewohnten Neubauten zum Teil wieder verfallen. Wohl auch wg. des Schwefels in der Luft liegt – ein Hauch von DDR. Produktion: simpel, gute Qualität, effektiv und auf Masse getrimmt. Unschlagbar, ausser durch Innovation oder Marktzugang.

    Eine verrückte Welt

  7. Brandmann

    Sehr geehrter Herr Professor Malik,

    am 26. September 2009 schrieben Sie hier im Blog: „Der Zweck des rasanten Anstieges der Börsenkurse seit März 09 ist erfüllt: Möglichst viel Optimismus zu verbreiten. Möglichst viele zu überzeugen, dass alles vorbei ist. Möglichst viele in die Falle zu locken. Mehr als 90% der Investoren sind optimistisch. Die meisten Medien sind euphorisch. 45 Ökonomie-Professoren, die das Wallstreet-Journal regelmässig befragt, prognostizieren Wachstum der Wirtschaft von durchschnittlich 2,9% und einige gehen bis auf 4 – 5%. Das ist perfektes lineares Extrapolieren. Die böse Überraschung folgt häufig auf dem Fusse.“ Diese Lagebeurteilung war falsch. Dass es vier Jahre später so weit sein könnte, macht es nicht richtiger, zumal zeitlich gänzlich unbestimmte Prognosen in der Regel – und an der Börse mit Sicherheit – sinnlos sind. Daher bleibt meiner Meinung nach die Einsicht von Benjamin Graham für alle Marktteilnehmer aktueller denn je: Niemand kennt die Zukunft. Blogger und Anwesende eingeschlossen.

    • NJPuls

      Die Lagebeurteilung auf der Brücke der Titanic ging von bestem Wetter bei sternklarer Nacht und, ganz besonders, von einem unsinkbaren Schiff aus. Auch glaubte man die längst bekannte Erfahrung nicht beachten zu müssen, dass 300 sm vor Neufundland riesige Eisberge auftauchen können. DIESE Lagebeurteilung war definitv falsch, denn sie führte zu unvorsichtigem Verhalten: das Schiff fuhr auf riskantem Kurs viel zu schnell.

      Für die Beurteilung des Risikos seiner Befehle hätte der Käpt’n nur Szenarien auf Basis von fiktiven, auch ungewöhnlichen, Lagebeurteilungen durchspielen müssen, um Fehler zu vermeiden. Besonders wichtig sind Szenarien, wenn man persönlich Fehler noch gar nicht gemacht haben kann (Deflation) und die Situation zudem extrem unübersichtlich ist.

      DAFÜR von Prof. Malik seit 2009 (besser 1989) fortgeschriebene Lagebeurteilungen mit Störpotentialen zu erhalten, die andere gar nicht auf dem Radar haben, entpuppt sich jedenfalls für mich persönlich als Riesenvorteil. Dabei bin ich gar nicht an der Börse tätig.

      Die Lagebeurteilung erfüllt daher m.E. einen ganz anderen Zweck als das zeitgerechte Ankündigen von Crash’s. Risikobewustsein schaffen wäre wohl treffender …

      • Florian Linse

        Auf einen weiteren psychologisch interessanten Aspekt für das fehlende Risikobewusstsein weisst Kurt Richebächer, Banker und Wirtschaftswissenschaftler, in einem Interview 2005 hin:

        „…Die einzige Sache, welche in der Tat das amerikanische Finanzsystem bisher vor dem Zusammenbruch bewahrte, ist übersteigertes Selbstvertrauen bzw. eine übersteigerte Wahrnehmung der eigenen ökonomischen Situation. Übermäßig selbstsichere Konsumenten leihen sich Geld und kaufen weiterhin. Firmen mit übersteigerter Selbstwahrnehmung kaufen weiterhin andere Firmen, anstatt selbst das eigene Geschäft zu erweitern. Übermäßig selbstsichere Banken verleihen weiterhin Geld und hängen von externen Faktoren wie dem Carry Trade ab.

        Das ist keine Überraschung. Jeder Phase des Übermuts folgt eine starke Krise, denn Übermut ist eine notwendige Bedingung für große Exzesse. Und von diesem Standpunkt aus betrachtet ist all der Optimismus hinsichtlich der Vereinigten Staaten ein großer Negativfaktor.“

        • F. Malik

          Schön, dass Sie Kurt Richebächer erwähnen. Sehr schade, dass er nicht mehr erleben konnte, wie zutreffend seine Analysen waren.

      • SD

        Da gehe ich noch einen Schritt weiter, nicht nur Risikobewusstsein ist zu schaffen sondern vorallem auch die Einsicht des Unbestimmten. Risiko lässt sich berechnen (natürlich auch nur in begrenztem und abgegrenzten Rahmen, Beispiel: Ab welcher Belastung bircht ein Stahlträger…), unbestimmte Ereignisse nicht und was überhaupt nicht geht ist die Vorhersage der Zukunft. Hier werden (Schein)Sicherheiten suggeriert die es nicht gibt. Was mir die Statments von Prof. Malik gebracht haben ist die Auseinandersetzung mit einer weiteren Sichtweise jenseits der Mainstream Ökonomie (und da gibt es noch weitere Ansätze, allerdings die Theorie der Eigentumsökonomie, sehe ich derweil als das Fundament unseres Wirtschaftssystems an und drum herum entwickeln sich die Ausprägungen und Weiterentwicklungen der Wirtschaft). Ach ja, und wer meint an den Börsen sein großes Glück zu machen, der wird irgendwann meist sehr enttäuscht, nur gut wer dann die Hantelstrategie von Taleb beherzigt hat, die auch ohne Prognosen funktioniert.

      • Brandmann

        Ich kann bestätigen, dass Herr Professor Malik schon oft exzellente Einschätzungen der wirtschaftlichen Lage geliefert hat. Zum Beispiel hat Malik die Krise in den USA ab 2007 frühzeitig und auf den Punkt erkannt („Die Legende von der Überlegenheit der US-Wirtschaft“ in Malik: Management. 2005/2007. S. 134 ff.) Nun sind die Börsen von der wirtschaftlichen Entwicklung zwar nicht unabhängig, sie reagieren fast immer in einer Weise, die praktisch nicht vorauszusehen ist. Und wer in diesem Blog wirklich Anlageempfehlungen sucht, sollte das berücksichtigen. Timing ist und bleibt ein Glücksspiel. Das gilt selbst dann, wenn sich viele Annahmen als richtig erwiesen haben. Will sagen, meiner Meinung nach bietet Malik für Spekulanten nur wenig Nutzen, umso mehr freilich für langfristig denkende Investoren und Unternehmer.

        • SD

          Da gebe ich Ihnen vollumfänglich recht und gehe wieder einen Schritt weiter. Die Informationen dienen nicht nur Unternehmern und Investoren sondern auch Privatleuten die es Leid sind von der Finanzindustrie an der Nase herumgeführt zu werden. Außerdem bietet das Leben so viele schöne andere Dinge, außerhalb der Finanzwelt, dass ich mich immer wieder wundere wie viele Menschen sich nur noch um das Goldene Kalb drehen. Beispielsweise Zeit zum Leben, ist kostbarer als alles andere auf der Welt. Verknüpfe ich aber meine Lebenszeit mit Luxusgütern oder teuren Hobbys stellt sich zwangsläufig keine Zufriedenheit ein, solange die erforderlichen finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stehen, und schon dreht sich der Kreislauf (und die Zufriedenheit sinkt).

    • F. Malik

      Ich sehe nicht, was falsch ist. Es ist genau das eingetroffen, was ich sagte.
      Möglichst viel Optimismus – ich sagte ja nicht, dass dieser mit 2009 zu Ende sei, sondern dass er verbreitet werde! Über die Sentiment-Indices habe ich immer wieder berichtet. Sie sind bis vor wenigen Tagen noch immer angestiegen – eben Verbreitung von Optimismus. Dass die Ökonomen sich mit dem Wachstum täuschen – wo ist Wachstum in dem Masse im Westen eingetreten?
      Seit September 2009 konnte man ja sehr häufig meine weiteren Beurteilungen nachlesen. Eine Lagebeurteilung ist ja nicht dazu da, sofort einzutreten.

      • Brandmann

        Falsch war die wesentliche Aussage. Die Börsenkurse sind nicht – wie von Ihnen seit 2009 vorausgesagt – abgestürzt, sondern vier Jahre lang gestiegen, also über einen kompletten Zyklus hinweg. Dass sie irgendwann einmal wieder fallen, ist keine Prognose, sondern ein Allgemeinplatz.

        • F. Malik

          Es geht und ging dort nicht allein um Börsenkurse, sondern um eine Lagebeurteilung!
          Auch wenn es auf den Winter zugeht, können über längere Zeit die Temperaturen steigen, und umgekehrt, wie der heurige „Frühling“ gezeigt hat. Sie und ich denken verschieden, dabei kann es bleiben.
          Zur Lagebeurteilung gehört: Die Krise ist längst nicht vorbei, im Gegenteil. Das Finanzsystem ist brüchiger denn je. Das „Bühnenstück“ heisst Deflation, mit der Gefahr einer langen Depression.

          • S. Müller

            Sehr geehrter Dr. Malik, Herr Brandmann
            manchmal habe ich den Eindruck, es handelt sich um einen Anlageberatungsblog.
            Vielleicht habe Sie, Dr. Malik, auch mit einem schnelleren Verlauf der Deflation gerechnet? Dies ist aber nicht relevant. Wer sich – im Sinne von Management – auf Deflation eingestellt hat, hat auf ein krisenfestes Unternehmen hingearbeitet. Wer nach Ihren Lagebeurteilungen umgehend „Short gegangen“ ist, hat natürlich Verluste eingefahren. Hier geht es um Managemententscheide, die jeder selbst in seinem Fachgebiet zu treffen hat und nicht um folgen eines Anlage-Propheten.
            Beste Grüße!

            • F. Malik

              Nach dem Aufbrechen der Schuldenblasen in Südeuropa, Irland und den USA musste man vernünftigerweise mit der Annahme operieren, dass die Deflation sich beschleunigen wird. Nur so hatte man genügend Zeit, sich vorzubereiten.

        • Brandmann

          Ich darf noch hinzufügen, dass Ihre Skepsis immer gut begründet war und ich sie weithin geteilt habe. Es ist aber nicht zu übersehen, dass sich die Börsen ganz anders als prognostiziert entwickelt haben. Was ja nur der Normalfall ist. Andernfalls müssten wir alle nicht mehr arbeiten.

  8. Jürgen Clasen

    Halleluja sog i! Der DAX nimmt Fahrt zu unteren Solen auf… Aber der Chart sagt, es ist noch garnichts richtiges passiert. 2011 ist er auch von 7500 auf 5000 durchgesackt, um mit kräftigen Schlägen wieder alles aufzuholen und sogar mit seiner frechen Schnauze in der 8000 Zone herumzu schnuppern. Also mal ganz schön bescheiden bleiben. Wir sollten das Frohlocken des Dienstmannes nicht zu ernst nehmen. Aber diesesmal könnte es wirklich anders sein, denn die EM und andere Commodities könnten die Vorläufer für die große Korrektur werden, wo dann alles auf Start zurückgeführt wird… und die Vola nach Höherem strebt. Kupfer, als Industriemetall, hat seine Unterstützungslinie durchgesemmelt. Die Charts von Faktorzertifikaten überzeichnen die realen Charts. Es könnte sich eine Untertasse ausbilden, ein Boden, der für Symmetrie sorgt, zu den vorher fallenden Kursen von Shortzertis. Zu glauben, der Käse sei jetzt gegessen, ist grund falsch. Naschkatzen können aber auf der Minusseite jetzt was machen. Aber bloß nicht übermütig werden! Das meiste Pulver trocken halten. Die jahrelange Ignoranz und Blasiertheit wird geschliffen. So wäre es richtig. Danach können neue Blumen erblühen.

  9. Mihajlo Jurišić

    Herr Prof. Malik
    Wann können wir Ihr nächstes Buch über die Organisation erwarten?
    Ihnen und Professor Heinsohn großes Dankeschön für die Beiträge in diesem Blog

    • F. Malik

      Danke. Derzeit bin in den letzen Zügen der Neuauflage der ersten 3 Bände, die vergriffen sind und auf dem Markt dringend gebraucht werden. Den 4. Band über Organisation hoffe ich bis Ende diesen Jahres fertig zu haben.

      • Markus Schmidt

        Sehr geehrter Herr Prof. Malik.
        Die ersten drei Bände Ihrer Reihe „Komplexität“ habe ich gelesen und bin sehr beeindruckt von Ihrer Management-Darstellung.
        Zur Zeit lese ich von Prof. Vester „Vernetztes Denken“.
        Können Sie auch das Buch von Gomez/Probst „ganzheitliche Problemlösung“ empfehlen.

        • F. Malik

          Beide sind gute Freunde. Peter Gomez hat mit mir zusammen im Rahmen eines Forschungsprojektes des Schweizerischen Nationalfonds für Grundlagenforschung promoviert. Wir haben zusammen mit einem dritten Kollegen, Dr. Karl-Heinz Oeller eine 3-teilige, mehr als 1200 Seiten starke Dissertation geschrieben, die in 2 Bänden publiziert wurde. Das Buch kann ich Ihnen empfehlen.

      • Daniel87

        Wie schon Max Frisch in der Psychologie beschrieben hat:

        Eine Kriese ist ein sehr produktiver Zustand,
        man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen…

        In diesem Sinne, lassen Sie uns etwas bewegen meine Damen und Herren…

      • M. Schmidt

        [MARKED AS SPAM BY ANTISPAM BEE | Server IP]
        Mit Abstand das Beste, was ich bislang über das Thema Management gelesen habe sind Ihre ersten drei Bände. Vielen Dank dafür!
        Zur Zeit lese ich von Prof. Vester „Kunst-vernetzt zu denken“.
        Können Sie auch das Buch von Gomez/Probst „ganzheitliche Problemlösung“ empfehlen?

        • F. Malik

          Besten Dank. Wenn das so ist, dann lesen Sie vermutlich mit Gewinn auch meine beiden Bücher „Führen Leisten Leben“ und „Die Richtige Corporate Governance“. Bezüglich des Buches von Gomez/Probst können Sie sich mit Ihren schon bestehenden Kenntnissen gut Ihr eigenes Urteil bilden.

  10. Sascha

    Kia Ora Herr Prof. Malik!

    Halten Sie es fuer moeglich, dass wir noch einmal Zeitzeuge einer Hausblase in den USA werden?
    http://www.zerohedge.com/news/2013-04-29/presenting-housing-bubble-20?page=1

    Beste Gruesse
    Sascha