1813 – 1913 – 2013 – Grosse Transformationen von den Alten Welten in Neue Welten

F. Malik am Montag, 05.08.2013 um 13:08 Uhr
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1813: Völkerschlacht bei Leipzig
1913: Vorabend des 1. Weltkrieges
2013: Beginn der grössten Schuldenkrise und Deflation? 2013: Oder Beginn der Grossen Transformation21 mit friedlichem Generalumbau des Organisations-Gewebes zu einer funktionierenden Komplexitäts-Gesellschaft durch eine system-bionisch-kybernetische Revolution der Management-Systeme?

Zufälligkeiten? Numerologie? Rekurrierende Patterns? Zyklen?

So verschieden die Zeiten in fast allen gängigen Vergleichspunkten auch waren, so hatten sie doch die Gemeinsamkeit, dass diese Ereignisse – was für die meisten erst retrospektiv klar werden konnte – schon in Entstehung befindlichen Neuen Welten Schubkraft verliehen, wodurch die Alten Welten immer schneller abgelöst wurden

1813: Anfang vom Ende des Napoleonischen Zeitalters
1913: Letzte Tage einer Zeit, die in Selbstgefälligkeit Mentalität und Stimmung grosse Ähnlichkeiten mit unserer Gegenwart hatte – obwohl ansonsten kaum noch etwas vergleichbar ist – ausser eben diesem Pattern.
2013: Wir werden sehen. Vorbereitet sein im Kopf ist ein Gebot der Stunde, denn nur so kann man die relevanten Indikatoren überhaupt erkennen und richtig deuten.

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27 Kommentare

  1. Jürgen Clasen

    Der hundertjährige Rhythmus paßt schon. Ich deute das als einen Zeitraum,
    bei dem man die Lehren der Altvorderen wieder vergessen hat und die
    gleichen Fehler von einer neuen „unbelasteten“ Generation wiederholt werden. Bezogen auf den Finanzsektor bedeutet das, in der Regel eine unhaltbare Überschuldung. Gleichzeitig lebt man über die Verhältnisse und trifft nicht genug Vorsorge für die mageren Jahre. Die Verrückheiten haben
    auch Hochkonjunktur, siehe unsere Stromversorgung, Stillgegung von hochmodernen Gaskraftwerken, EEG und über CO2Zertis Förderungen von Kohleschleudern im Ausland, um nur mal ein kostspieliges Beispiel zu nennen. In den Niederlanden, wo ich kürzlich weilte, sahen wir beim Radfahren eine sehr große Menge an Verkaufsschildern an den Häusern. Fiel sogar meinen mitfahrenden Freunden auf, die von dem Hintergrund dafür, keine Ahnung haben. Nun, die Tulpenzwiebelspekulation steckte, wegen ihres Ausmaßes, etwas länger in den Knochen der Orangies. „Oder Beginn der Grossen Transformation21 mit friedlichem Generalumbau…“Ob die Menschheit die Kurve erkennt und ein rechtzeitiges Lenkmanöver einleitet? Das Leben hat mich zu einem Skeptiker gemacht…

    • Julia K.

      Sehr geehrter Herr Malik,
      liegt der grundsätzliche Fehler nicht in der Vorstellung, dass Manager kein Beruf ist? Somit wird jede Notwendigkeit ausgeschlossen, dass Manager für Ihre Funktion ausgebildet werden. Als Ergebnis haben wir Vorgesetzte, die weder von Organisation noch von Menschenführung Ahnung haben; von Vorbildsfunktion kann gar keine Rede sein. Das Argument, dass die Wirtschaft florieret, ist auch kein Beweis für den Erfolg des Managements, umgekehrt: Unternehmen beschäftigen mehr Mitarbeiter und Dienstleister bekommen mehr Aufträge infolge der nicht optimalen Arbeitsorganisation…

      • F. Malik

        Wie Recht Sie haben … Respekt! Sie werden lachen, aber ich habe absichtlich diesen Irrtum von F. A. Meyer gleich zu Beginn des Gespräches nicht aufgegriffen – und war mir fast sicher, dass es dennoch im Blog zur Sprache kommt.
        Als ich im Jahr 2000 in „Führen Leisten Leben“ beschrieben habe, dass und warum Management als Beruf aufgefasst werden muss, wenn er richtig ausgeübt werden soll, gab es viel Widerstand gegen diese Position. Schön, dass Sie diesen Punkt hier aufgreifen.

  2. Max Gmür

    Lieber Herr Malik
    Kybernetisches Management ist die Schlüsselfunktion der grossen Transformation. In einem aktuellen Artikel aus Anlass des Freitodes von Carsten Schlotter (CEO Swisscom) zeichnet Frank A. Meyer jedoch ein depremierendes Bild des (heutigen) General Managers: http://www.schweizer-illustrierte.ch/gesellschaft/espresso/diskussion-carsteln-schloter-swisscom-chef-freitod. Teilen Sie seine Einschätzung? Ist die „Shareholder-Doktrin“ daran Schuld? Werden die falschen Führungskräfte rekrutiert?

    • F. Malik

      Frank A. Meyer sagt Vieles, was wichtig und auch intelligent und richtig ist. Auf der anderen Seite bringt er aber einige Dinge auch arg durcheinander.
      Auch wenn ich ihm längst nicht überall zustimmen kann, so ist die Shareholder-Doktrin klar eine der Hauptursachen der heutigen Malaise.
      Zum Glück gibt es auch Führungskräfte, z. B. Dr. Helmut Maucher, Ex-CEO von Nestle, die die Dinge ganz anders sehen, als Frank A. Meyer dies sieht. Dazu ist das Buch „Maucher und Malik über Management“ recht lehrreich und deswegen habe ich es initiiert.

  3. Binder Karin-Maria

    …ein m.E. sehr interessanter Artikel zu den Verhandlungen
    nach der Völkerschlacht auf dem Wiener Kongress in Bezug auf heute :
    http://www.zeit.de/2013/22/wiener-kongress-thierry-lentz

  4. Peter Bretscher

    Wir werden eine Transformation (hoffentlich keine Revolution) erleben. Die Zeichen sind da.
    Auch aus der Sicht der „Kondratieff“ Wellen. Mit neuen relevanten (subjektiv gewichteten) Werte-Indikatoren, welche die Grundlagen des (materiellen) „ökonomischen Modells“ um die bisher vernachlässigten immateriellen Ressourcen erweitert.
    https://docs.google.com/file/d/0B3B_UviMtXqSUi1WSFpJdUZLSGM/edit?usp=sharing
    Die Mängel des ökonomischen Abbildungssystems (ein artifizielles Produkt menschlichen Geistes) – besonders in den Beschränkungen durch auf monetäre Indikatoren reduzierte Werte-Mess-Paradigma – können mit neuen Grundlagen elegant behoben werden.
    Eigentlich eine normale (disruptive)Entwicklung, die bisher unmöglich erscheinende Lösungen plötzlich möglich macht.
    https://docs.google.com/file/d/0B3B_UviMtXqSSDFDUFFnbldQNGc/edit?usp=sharing

  5. W.Pfeifenberger

    Ich persönlich glaube nicht an einen friedlichen Systemwechsel. Der Grund ist ganz einfach. In Stresssituationen neigt der Einzelne, aber auch die Gruppe dazu, auf einfachere, scheinbar erprobte Strategien zurückzufallen. Also ist eher zu prognostizieren, dass es zu einem Erstarken von Nationalismen und von staatlichen Strukturen mit „starken“ Männern an der Spitze kommt. Zwischen den Staaten würden dann Konflikte wieder physisch, sprich kriegerisch ausgetragen. Japan mit seinem ultrakonservativem Premier und der sich selbst verstärkenden xenophoben Grundhaltung in der Bevölkerung ist das beste Beispiel. Dummerweise wird gerade Japan sich mit Krieg schwer tun(überalterte Bevölkerung, Fehlen eines von Heinsohn so benannten „Youth Bulge“, Staatsverschuldung in der finalen Phase). Die muslimischen Länder haben zwar einen Überschuss an kriegsfähigen Männern, sind aber ebenfalls klamm und haben keine eigenständige Waffenindustrie. Selbst ein Land wie die USA kann gegenwärtig kaum mehr Krieg führen. Also entlädt sich die angesammelte Energie erst einmal nach innen. Deflation = Geld ist knapp = Lebensnotwendiges kann nicht mehr erworben werden = darbende Bevölkerung = Unruhen.

    • Peter Koch

      Diese Befürchtung ist nicht von der Hand zu weisen. Den Vergleich mit 1913 und die Gefahr eines Krieges hat sogar Jean-Claude Juncker vor wenigen Monaten öffentlich angesprochen (http://www.spiegel.de/politik/ausland/juncker-spricht-von-kriegsgefahr-in-europa-a-887923.html). Juncker hat nicht gesagt, auf welche Indikatoren er sich stützt. Helmut Schmidt erwartet in naher Zukunft, für die Zeit nach der Deutschen Bundestagswahl im September, den „Zahltag“. Schmidt wörtlich: Entweder in bar oder durch Schuldenstreichung. S. hier: http://www.youtube.com/watch?v=Pxmyt2e3W4A (Etwa ab 30:58, speziell 34:09). Vielleicht hatte Juncker einen solchen Moment und etwaige Kettenreaktionen vor Augen.

    • Brummer, Birgit

      Unruhen ja, „Starke Männer“ hoffentlich nein. Aus psychologischer Sicht erwarte ich auch keinen soften Übergang. Menschen lernen nur unter Druck oder in der Not – leider nur sehr wenige aus Vernunft oder Wissen. Es gibt dieses Wissen – siehe Prof. Maliks Tools – aber dennoch werden Management-„Strategien“ umgesetzt wie z.B. bei Praktiker mit „20% auf alles!“,
      nicht beachtet wurde der eigentlich Nutzen für einen Konsumenten, warum er in einen Baumarkt geht. Oder Karstadt. Nur einfach neue Marken anzubieten, ohne das Einkaufserlebnis einer Marke wie Zara oder H & M (auch schon schwächer geworden aus versch. Gründen)bringt nicht den Zuspruch der Kunden. Wie viele Manager glauben heute noch, über SALE, RABATT, GRATIS das Geschäft zu machen. Kurzfristig mag das sogar möglich sein, aber entwicklen sich so „Fans“, wenn man zum Schnäppchen-Jäger erzogen wird? Kennen Sie viele, die sich die Mühe machen, Szenarien in Richtung „weniger von allem“ einmal durch zu planen? Den Kunden wirklich in den Fokus zu stellen ist schwierig, gerade in solchen Zeiten der Transformation. Aber es geht niemals ohne! Und auch die
      staatliche Adminstration sollte es nicht vergessen!!!

    • F. Malik

      So lange sich die Methoden und Tools nicht grundlegend ändern, ist dieser Verlauf wahrscheinlich. Die Anzeichen dafür konnte man schon früh erkennen. Deshalb habe ich darauf gedrängt, neue Konzepte zu entwickeln – organisatorische Lösungen und methodische Lösungen.

      • A.I.

        @F. Malik

        Ich verstehe sehr gut den Wert und die Bedeutung von Tools und Methoden.

        Covey redet in seinem Buch über Wirksamkeit vom Paradigmenwechsel – und argumentiert recht überzeugend, wie wichtig ein Paradigmenwechsel für den Wechsel ist.

        Mittelalterliche Astronomen haben beeindruckende mathematische Tools entwickelt, um die Bewegung der Planeten mit Epizyklen darzustellen, denn in ihrem Weltbild konnte sich ein himmlisches Objekt nur auf einer vollendeten Figur – einem Kreis – fortbewegen.

        Kepler wischte das alles vom Tisch, indem er mit diesem Paradigma aufräumte und sagte: „Planeten können sich auch auf Ellipsen bewegen!“

        So kam er mit erheblich vereinfachten mathematischen Tools aus.

        Welche Bedeutung messen Sie also einem Paradigmenwechsel zu?

        • F. Malik

          Im 2. Band meiner 6-teiligen Reihe über Management als Meistern von Komplexität habe ich über den derzeitigen Paradigmawechsel geschrieben. Der Begriff „Paradigmawechsel“ wurde von Thomas S. Kuhn 1969 in seier „Structure of Scientific Revolutions“ verwendet und wurde rasch zu einem Modebegriff.
          Ich selbst habe diesen aber noch erweitert zu einem „Kategorienwechsel“. Mit der Grossen Transformation21 kommt es dazu, dass wir die Welt in ganz anderen Kategorien wahrnehmen und verstehen werden als bisher.

          • A.I.

            So ein Ärger, in meinem Besitz befinden sich nur Band 1 und 3. 🙂

            Covey zitiert übrigens ebenfalls korrekt Thomas Kuhn.

            Ich habe da einmal einen Vortrag eines von mir sehr verehrten Professors zu diesem Thema gehört. Er bestritt, dass es in der modernen Wissenschaft zu echten Paradigmenwechseln gekommen ist, wie sie noch Kopernikus angestoßen hat.

            Denn er weist darauf hin, dass durch Neuerungen in der modernen Physik nie eine alte Theorie umgestoßen wurde, und das stimmt auch. Es wurden nur die Gültigkeitsbereiche neu abgesteckt.

            Keinesfalls wurde die Newtonsche Mechanik durch die Einsteinsche Relativitätstheorie widerlegt.

            Mit Newtonscher Mechanik berechnen Sie die Festigkeit und Dynamik von Flugzeugen und Autos, Satellitenbahnen und die Statik von Brücken und Hochhäusern, und alles bleibt korrekt. Einstein brauchen Sie erst, wenn die Geschwindigkeiten groß werden.

            Das nur als Randbemerkung. Ich denke, dieses Argument ist richtig für die Physik. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es in der Theorie des Wirtschaftens echte Paradigmenwechsel geben muss.

            Zum Beispiel bei der Vorstellung, Märkte seien immer effizient und allwissend und stabil.

            • F. Malik

              In Band 2 lege ich diese grundlegenden Veränderungen der Denkweise und des Blickwinkels dar, bleibe aber nicht beim Begriff „Paradigma“, weil dieser – leider – schon länger durch undifferenzierten Gebrauch zu einer Mode verkommen ist. Ich gehe daher gewissermassen eine Stufe höher und verwende „Kategorien-Wechsel“. Kopernikus und seine geo-/heliozentrische Revolution ist ein sehr gutes Beispiel, das ich häufig verwende, weil es einleuchtet.
              Im Management habe ich den Wandel vorangetrieben: weg von Geldgetriebenheit und hin zu Komplexität, Systemik und Kybernetik und auch zur Bionik und vieles mehr. In der Wirtschaftstheorie unterstütze ich den Wechsel zur Eigentumsökonomik und zum Debitismus usw.

      • KMB

        Lieber Herr Professor Malik,
        wenn wir die Transformation21 von hoher/ höchster Warte aus betrachten, dann könnten wir im allerbesten Fall zu einem solchen Bewusstseinssprung fähig sein : http://www.barbaramarxhubbard.com/site/node/8 – Anfangen müssten wir alle bei uns selbst – täglich. Auf Schuldzuweisungen verzichten. Vielleicht kämen wir dann aus “Platos Höhle“ wieder heraus. Oder ist es dazu zu früh, ist es zu naiv ?Was meinen Sie ? mit herzlichsten Grüßen aus einem “interessanten“ Italien wo alt + neu in der Politik aufeinandertreffen. Karin-Maria Binder

        • F. Malik

          Liebe Frau Binder, ich kenne bisher die Autorin nicht und konnte erst flüchtig ihre Website anschauen. Darum kann ich vorerst zu ihrem Denken noch nichts sagen.
          Bei sich selbst anzufangen ist allemal wichtig. Darüber hinaus die Organisationen ins Auge zu fassen ist ebenfalls nötig. Heute habe wir dazu auch die nötigen Tools und Methoden. In gewissem Sinne sind die Syntegrationsverfahren tatsächlich in der Lage, Bewusstseinswandel herbeizuführen.

      • W.Pfeifenberger

        Ich finde die Idee eines organisatorischen Quantensprungs außerordentlich faszinierend. Gezielte Einflussnahme in einem System über wachsende Distanzen ist ja die Grundmelodie allen Lebens. Zuerst von innen nach außen (DNS – Zelle – Organismus – Peripherie). Dann beim Menschen die erstmalige massive Umkehr. Funktionalität wird sukzessive nach außen verlagert. Anfangs noch in bescheidenem Umfang und heute in rasanter Geschwindigkeit, ich nenne nur die Digitalisierung. Das Management hinkt meist dieser Entwicklung meilenweit hinterher, hat nicht einmal die von Ihnen so überdeutlich angemahnte Komplexitätserhöhung (Betriebssystemcharakter von Organisationssteuerung) akzeptiert. In der Computertechnologie ist dieses Denken dagegen Standard. Da hantiert man ja auch nicht mehr mit DOS rum, sondern hat differenzierte Client-Server-Strukturen mit ihren jeweiligen Betriebssystemem. Damit kann man die ganze Welt im Milisekundentakt mit relevanten Informationen versorgen. Der Knackpunkt ist seit der Antike immer wieder der gleiche: Durch Aufschuldungskatastrophen bricht eine ganze Distanzüberbrückungsschicht(Geld) weg. Das ist so, als ob ich dem Neandertaler seinen Speer wegnähme.

  6. Phil M

    Ich muss gestehen, dass wenn man sich die Vorgeschichte des I. Weltkrieges anschaut, tatsächlich erschreckende Ähnlichkeiten mit unserer heutigen Zeit erkennen lassen.
    Wohlgemerkt ist klar anzuführen, dass nicht etwa das Attentat (wie so oft angeführt) auf den österreichen Erzherzog der wahre Grund für den Krieg war. Die Ursprünge sind viel früher zu suchen in der komplexen Aufteilung der Machtverhältnisse in Europa. Viel zu leicht wird die Annahme erhoben, es gebe EINEN/ einen Schuldigen (wie wir wissen ist die Schuldfrage ohnehin überflüssig, weil dadurch zu leicht die Spuren zum, Problem verwischt werden). Hier lassen sich Parallelen ziehen zum Machtstreben heutiger Unternehmen/ Einzelpersonen (die es aus dieser Sicht wohlmöglich gar nicht wahrnehmen) – Expansion, Verteidigung der Märkte, Franchising – meistens vorschnelles Agieren ohne nachhaltiges Denken.
    Je mehr die Welt dadurch ins Ungleichgewicht fällt, desto mehr werden Spannungen Realität. Auch ich bin überzeugt davon, dass sich diese Spannungen nur durch regulativ wirkende Tools beheben lassen.

    Mir stellt sich nur jedes Mal, wenn ich diese logischen Zusammenhänge hier im Forum lese, die Frage: Was können wir JETZT tun?

    • Stefan Deibler

      Es lohnt sich allerdings auch der Blick in den Zeitraum der Weimarer Republik, um Parallelen zu unserer heutigen Situation zu ziehen. Am meisten Sorgen bereiten mir hier die Radikalisierungstenzenden in der Gesellschaft (siehe sich geändertes Parteienspektrum die sich gern populisitisch gebärden). Auch die massive Verbreitung alter und neu aufgewärmter Verschwörungstheorien (z.B. Protokolle der Weisen von Zion, Verschwörung der Hochfinanz…) im Internet sind hier besorgniserregend. Wobei man schlussendlich wieder bei dem Versuch landet eine komplexe Welt mit einfachen Schuldzuweisungen zu erklären (das System und die gleichgeschaltete Presse, die Hochfinanz oder die Juden sind Schuld bzw. alle zusammen, ganz nach gusto). So einfach kann ein Weltbild konstruiert sein. Schlimm nur, dass hierauf immer mehr Menschen hereinfallen. Sehr schön ist dieser Mechanismus in Dietrich Dörners „Logik des Misslingens“ erläutert.

    • F. Malik

      Die Schuld/Ursache einzelnen Personen zuzusschieben ist fast immer grundfalsch. Ein Einzelereignis kann ein Anlassfall sein, aber nicht die Ursache solcher Veränderungen. Das ist typisch für das monokausale Denken, auf das wir in der Schule progammiert werden, mit dem man aber kaum etwas verstehen kann. Es sind systemische Konstellationen, die entscheidend sind. Nicht zu vergessen ist, dass der Feudalismus abgewirtschaftet und verbraucht war. Der Adel war am Ende.

  7. Jürgen Clasen

    Große Transformation… die Eurozone ist aus dem Gröbsten raus, sie wächst wieder… 0,3%. Oha, das ist schon starker Tobak, wenn die Genauigkeit solcher Erhebungen 1% beträgt, also dreimal so groß ist, wie das angegebene Delta. Kann sich also durchaus noch als Flop erweisen. Der CPI beträgt 1,9%. Bei Nahrungsmittel bei 6% ! Bedeutet das Wachstum rührt wohl mehr aus der inflationären Entwicklung, als aus harten Wirtschafts-leistungen. Sie befinden sich im Biergarten und bestellen ein kühles Weizenbier. Es kommt und ist etwas weniger gefüllt als das vorherige. Nur die Schaumkrone hat minimal zugenommen. Tusch! Ein Prosit der Gemütlich-keit!