Must read: Prof. Heinsohns China-Sicht

F. Malik am Freitag, 08.11.2013 um 23:48 Uhr
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In der rechten Randspalte oder hier finden Sie Prof. Heinsohns aktuelle Analyse von China, für die ich ihm herzlich danke. Einmal mehr eine Sicht, die weit über das übliche Verständnis Chinas hinausgeht.

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33 Kommentare

  1. Paul Räther

    Stimmt, sehr interessante Sichtweise. Ich sehe aber zunächst das Chaos in Europa wachsen und keine Lösung in Sicht.
    Was ist z.B. aus Ihren Aktivitäten in/mit Griechenland geworden?
    Gruß P.R.

    • F. Malik

      Die Griechen setzen um, aber langsam. Das liegt nicht in erster Linie an ihnen selbst, sondern an den Hindernissen, die EU, IMF usw. auftürmen.

      • Stefan Ludwig

        Inwie weit werden denn zu den Behinderungen Informationen veröffentlicht? Für die Griechen selbst müßte es doch prima sein wenn sie argumentieren können:
        „wir würden ja gerne a, b und c umsetzen aber die EU-Bürokratie, die IWF-Bürokratie usw. behindert uns in der Umsetzung.

        Mit freundlichen Grüßen

        Stefan Ludwig

        • F. Malik

          Die Griechen haben auch nicht nur reine Westen.
          Über die Bürokratie reden sie natürlich seit Langem. Das Link von Hr. Tempelmann führt zu einem Bericht über die Fehler der Troika. Es fehlt das nötigste Geld.
          Am meisten fehlen aber Kenntnisse über Management und Organisation.

        • F. Malik

          Danke für den Hinweis. Mit herkömmlicher Ökonomie-Denkweise kommt man deshalb zu falschen Schlüssen, weil nicht nur die Daten falsch sind, sondern vor allem die Theorie.

          • Wolfgang Pfeifenberger

            Das sich „Wegdenken“ von Allgemeinen Gleichgewichtsmodellen zu Modellen, die der Dynamik der im Wirtschaftssystem gerecht werden, scheint eine massive kognitive Barriere zu sein. Sie existiert meiner meiner Meinung nach auch in der Biologie, speziell der Ökologie. Paul C. Martin hat schon sehr früh erkannt, dass z.B. bei Angebot und Nachfrage kein Gleichgewichtszustand eintritt, ja aus prinzipiellen Gründen gar nicht eintreten kann. Wenn man diesen Tatbestand einmal akzeptiert und verinnerlicht hat, dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen und die exponentiellen Entwicklungen im Finanzwesen und Technologie machen plötzlich Sinn.

            • F. Malik

              So ist es.
              Gleichzeitig erkennt, wie unendlich naiv viele – die meisten – der heutigen Ökonomen sind. Übrigens nicht so F.A. von Hayek, der immer (schon in den 1930er Jahren) gesagt hat, dass so etwas wie Gleichgewicht eine Illusion ist.

  2. Ert

    Guten Tag Herr Malik und Herr Heinsohn,

    so wie ich Herrn Heinsohn verstehe besteht

    1) in China also ein ziemlich gigantisches Potenzial von zusätzlichem Eigentum, das in Zukunft beliehen werden kann – sowie zusätzliche Reserven von in die Städte drängender Landbevölkerung die als Konsumenten, Arbeiter und Schuldner zur Verfügung stehen.

    2) Wie man an Chinas weiter im Rekordtempo steigenden Einzelhandelsumsätzten sieht (http://www.stats.gov.cn/tjfx/jdfx/t20131109_402931089.htm) besteht dort noch ein gigantische Dynamik in der Konsum-Aufhol-Nachfrage (und entsprechende Schuldner + Konsumenten)

    3a) Bekommen ‚wir alle‘ nicht irgendwo in den nächsten 20 Jahren starke physische Limitationen im Energie und Ressourcensektor – dann geht das Chinaspiel vorerst mit Nachdruck weiter

    3b) während Japan, UK, USA und auch die Eurozone sich immer mehr in strukturellen Problem verheddern – die von der politischen und wirtschatlichen („Elite“) – bisher – nicht nachhaltig angegangen werden.

    Begehe ich irgendwo Denkfehler?

  3. Johann Schwarting

    M.E. ist der Debitismus mit der Eigentumsökonomie eine gnadenlose Form der
    Herrschaft des Menschen über den Menschen, was der menschlichen Natur widerspricht. Paul C. Martin (DGF35274): „Der Zweck der Macht: Andere für sich arbeiten zu lassen. Klares ökonomisches Prinzip.“ Wer Augen hat zu sehen, kann sie nicht verschließen vor dem Elend in der Welt, das das Ergebnis ist des jahrtausendlangen Patriarchats mit seiner gegenwärtigen weltweiten Überbevölkerung. Gunnar Heinsohn hat es beschrieben mit all den Folgen in „Söhne und Weltmacht“. Was wir Menschen uns wohl einbilden auf dem blauen Planeten Erde in der Unendlichkeit des Universums! Paul C. Martin (DGF59899): „Kein Mensch braucht Flachbildschirme oder Maybachs.“ Im Laufe dieses Jahrhunderts, wenn die Bevölkerungsexpansion (Iran 1980 :70; heute: 17
    Kinder auf 10 Frauen; China verliert 300 Mio. Einwohner) zum Erliegen kommt, wird die weltweite Deflation erst richtig beginnen. Paul C. Martin hat das mögliche Ziel im Elliot-Wellen-Forum(281091) ausgesprochen: „Gern: Rückkehr zur … „. Das werden die heutigen Schreiber und Leser dieses Blogs sicher nicht mehr erleben.

    • F. Malik

      PCM hat das so beschrieben, in der für ihn typischen, oft sehr drastischen Art.
      Nehmen wir an, dass unsere Organisationen in Zukunft nur noch ein 1/3 der heutigen Ressourcen verbrauchen, dann haben wir schon einige Probleme weniger. Daher spreche ich von der Grossen Transformation und dass wir die neuen Lösungen brauchen, die ich ja gerade deswegen entwickelt habe. Die Herausforderungen sind gewaltig, aber die Kraft der Lösungen ist es auch.

      • Ert

        Sehr geehrter Herr Malik,

        das Problem an der Ressourcen-Effizient ist das Rebound-Prinzip, das oft Erfolge überkompensiert. Die Ressourcen-Effizient beim Einzelprodukt muss letztendlich so be- bzw. gesteuert werden, das Erfolge dort nicht in einem höherem (Massen-)Konsum münden. Zudem kommt ja auch noch die Industrie 4.0 Effiziez- und Automatisierungswelle auf uns zu – das haben ganz wenige auf dem Radar!

        Das bedingt gigantische Herausforderungen an die Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit der gesellschaftlichem Systeme und einem neuen Verständnis sowie einer neuen Verteilung der Erwerbsarbeit.

        • F. Malik

          Richtig, und daher neue Organisationsformen, ein neues Funktionieren, ein neues Management – das bei uns alles entwickelt wurde und täglich im Einsatz ist. Gestern gerade haben wir die Ergebnisse in einem der führenden Autokonzerne vorgestellt.

  4. Stefan Ludwig

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,

    meine Frage passt nicht unter den Titel „Prof. Heinsohns China-Sicht“,
    aber zu einer sehr aktuellen Lage. Die philipinische Regierung ist mit der Katastrophenhilfe nach dem Taifun überfordert. Wie wäre es mit einem humanitären Einsatz der Syntegration unter der Eingangsfrage:

    „Wie organisieren wir die Hilfe so, dass sie möglichst effektiv bei den Bedürftigen ankommt?“

    Mir kommt noch eine zweite Idee aber auch gleich Zweifel daran ob es ethisch i.O. wäre sie bei einer humatären Katastrophe so anzuwenden.

    Ein Vergleich wie gut funktioniert die Hilfe mit und ohne kybernetische Tools. Nun es werden vermutlich nicht alle Hilfsorganisationen offen sein für kybernetisches Management. Eine die es ist könnte es demonstrieren.

    mit freundlichen Grüßen

    Stefan Ludwig

    • Herbert Saurugg

      Ich versuche gerade etwas ähnliches auf die Beine zu stellen – noch vor der Katastrophe:

      Nationalen Workshop „Plötzlich Blackout!“ – Vorbereitung auf einen europaweiten Stromausfall
      http://www.ploetzlichblackout.at

      Dabei werden wir das Organisationsentwicklungstool nextmoderator(r) von Peter Kruse einsetzen.

      • MCO

        @H. Saurugg: Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Werden die Ergebnisse veröffentlicht? Ich mag die Herangehensweise von P. Kruse sehr. Erst gestern hab ich mir seinen Vortrag „Zukunft von Führung“ http://www.youtube.com/watch?v=gLa4ropqcuY
        angesehen. Dieser Vortrag mach sehr klar, dass ein bewusster Umgang mit Komplexität nur sehr rundimentär vorhanden ist. Ich halte dies auch für einen wichtigen Punkt, warum F. Malik von vielen Menschen nicht verstanden wird. Mir selbst ging es auch so, mein Zugang war Frederic Vesters Buch vom vernetzten Denken.

        • Herbert Saurugg

          Die Veranstaltung war sehr erfolgreich. Wir hatten knapp 200 TeilnehmerInnen aus sehr unterschiedlichen Bereichen und die meisten sind bis zum Schluss geblieben, was an einem Freitag Nachmittag vor dem 1.Adventwochenende ganz und gar nicht selbstverständlich ist.

          Wir haben am Vormittag ein Brainstorming zu den möglichen Auswirkungen eines überregionalen (europaweiten) und länger andauernden (mehrtägigen) Stromausfalls durchgeführt und am Nachmittag mögliche Handlungsoptionen und Initiativen erarbeitet, um die Folgen eines solchen Szenarios zu mildern bzw. rascher wieder zur Normalität zurückkehren zu können.

          Die Ausarbeitungen werden ca. ab 12.Dezember auf der Homepage (www.ploetzlichblackout.at) freigegeben, um einen weiteren Diskurs anzustoßen.

          Das von den TeilnehmerInnen selbst erstellte und höchst gereihte Fazit lautet: „Ich glaube wir haben die Dimension eines lange dauernden Blackouts alle noch nicht erfasst und sind nicht wirklich darauf vorbereitet! Ich glaube wir haben noch viel zu tun! mit diesem Workshop wurden wesentliche Erkenntnisse vermittelt, dass dringend präventiv zu handeln ist.“

          Ich denke, diese auch internationale Primäre wird seine Fortsetzung finden.

        • F. Malik

          Das Verständnis nimmt zu, und die Zahl von Führungskräften, die nachdenklich sind, auch. Besonders interessiert ist China.

      • Max Gmür

        Stromspeicher auf allen Ebenen, angefangen bei Batteriespeichern im Haushalt bis zum Auf- und Ausbau von Pumpspeicherwerken in den Alpen und im Norden sind neben schnell verfügbaren Stromquellen (zB Gaskraftwerke) die kybernetische Antwort auf das Problem. Noch hinkt die Gesetzgebung hinterher. Aber das Volk und die Unternehmen sind bereit und teilweise auch schon sehr aktiv. Ein grossflächiger Strom-Blackout in Europa und zunehmend auch in den USA wird immer unwahrscheinlicher – dank kybernetischen Lösungen!

        • A.I.

          Der letzte Stromausfall, an den ich mich erinnern kann, war 1994. Davor, in einer anderen Stadt, 1991. Ansonsten habe ich in Deutschland keine Stromausfälle erlebt.

          • Herbert Saurugg

            Ja, genau das ist das gefährliche an dieser Sache! Man nennt es auch Truthahn-Illusion http://www.ploetzlichblackout.at/strom-blackout/begriffe/. Leider hilft der alleinige Blick in den Rückspiegel nicht, um die Veränderten Umfeldbedingungen vor sich zu erkennen. Darüber hinaus haben wir in den letzten 15 Jahren eine derart massive vernetzte Abhängigkeit, insbesondere in unserer Infrastruktur, geschaffen, dass eine derartige Großstörung sehr rasch zum weitgehenden Kollaps unseres Gemeinwesens führen würde. Natürlich gibt es über die Gefahr unterschiedliche Ansichten, aber wie der heutige Beitrag in der taz.de http://www.taz.de/Der-sonntaz-Streit/!128026/ gut zeigt, geht es nicht um Wahrscheinlichkeiten, sondern um die damit verbundenen Konsequenzen. Und das ist vielen Menschen einfach noch nicht bewusst.

            Und was machen wir mit den riesigen Infrastrukturbaustellen, auch aufgrund der Energiewende, wenn uns das Finanzsystem kollabiert? Wir haben hier sehr viele verbundene Dominostrecken … uns erwartet eine „spannende“ Zukunft.

        • Herbert Saurugg

          Sehr interessant – dazu würde ich gerne mehr wissen!
          Denn das scheint an mir völlig vorbeigegangen zu sein, obwohl ich mich in den letzten zwei Jahren sehr intensiv mit der europäischen Stromversorgung auseinandergesetzt habe. Und derzeit stehen die Zeichen mehr als deutlich auf Sturm …

          Ich habe zwar auch letzte Woche gehört, dass das Blackout aussterben wird, wenn man den Zahlen und der Trendentwicklung der vergangenen Jahrzehnten traut. Aber auch nur, weil es keine ausreichenden aktuellen Daten gibt … und weil dabei nicht die Systeminstabilitäten, sondern nur Ausfälle von Systemelementen berücksichtigt wurden …

          Meine Einschätzung dazu lautet eher, dass wir viel Glück brauchen werden, um die nächsten Monate unbeschadet zu überstehen … aber ich bin auch kein Prophet – aber ein wenig verstehe ich mittlerweile von Systemen.

          Ich gebe Recht, dass es die geeigneten Mittel gibt und sie nur eingesetzt werden müssten. Das Problem ist aber die zunehmende Komplexitätslücke zwischen dem was Realität ist und dem, was für die Systemsicherheit erforderlich wäre. Und letztendlich geht es nicht um eine konkrete Vorhersage, sondern um die damit verbundenen Konsequenzen!

          • Max Gmür

            Die Stromnetze der „alten Welt“ sind statisch, die der „neuen Welt“ dynamisch – bei der Erzeugung und beim Verbrauch. Noch tun sich die „Strombarone“ schwer mit der Dynamik und sind mehr oder weniger erfolgreich beim Verhindern der nötigen Anpassungen. Kennen wir das nicht von anderen Themen in diesem Blog?

            Die Lösung sind teilautonome, selbstregulierende „Stromzellen“, welche zusammen das Stromnetz bilden. Diese „Stromzellen“ bestehen aus den Verbrauchern und den zum Lastprofil passenden Stromquellen und Speichern.

            Betreiber von teilautonomen „Stromzellen“ sind Ebene 1: Privathaushalte, Kleingewerbe; Ebene 2: Genossenschaften, lokale Elektrizitätswerke, KMU; Ebene 3: Grossfirmen, regionale Elektrizitätswerke; …

            Die Technologie für die Bildung der „Stromzellen“ auf den verschiedenen Ebenen ist vorhanden:
            – Photovoltaik (Netzparität in den südlichen Ländern erreicht, in Mitteleuropa je nach Strompreis auch), Wind, Gas, (Kohle), (Atom)
            – Kleinspeicher: Batterien (5-10c/kWh); Mittelgross: Redox Flow, lokale Pumpspeicher im Wasserversorgungs- und Abwassernetz und Gross: Pumpspeicherseen in den Alpen und in Norwegen.

            • Herbert Saurugg

              @“Stromzellen”
              Genau so sehe ich das auch! Sie haben das sehr gut beschrieben. Das technische Know-how ist schon weitgehend vorhanden, das ist richtig. Ich denke aber dennoch, dass wir auch den evolutionären Schritt der Energieverbrauchssenkung für diese zukünftigen Modelle benötigen werden – dazu fehlt aber noch einiges in der Umsetzung.

              Und genau das adressiere ich – nicht das Wissen fehlt, sondern die erforderlichen Konsequenzen, um das Wissen auch in die Realität umzusetzen. Das was in den letzten 15 Jahren im Stromnetz passiert ist, hat zu einer massiven Destabilisierung geführt – einer Komplexitätslücke, die sich jederzeit entspannen kann. Wir sollten uns daher auf ein solches Ereignis vorbereiten, denn die Konsequenzen sind derart verheerend, dass wir es uns als Gesellschaft nicht leisten können, einfach davon überrascht zu werden.

              In einer Woche werden wir 200 Fachleute aus über 100 unterschiedlichen österreichischen Organisationen (http://www.ploetzlichblackout.at/nationaler-workshop/teilnehmer/) mit diesem Thema befassen und durch die Nutzung der Netzwerkintelligenz wichtige Impulse anstoßen. Wir gehen damit völlig neue Wege in der Krisenvorbereitung.

            • Max Gmür

              … und natürlich Strom aus Wasserkraft.

              Auf der Gegenseite stützen intelligente Verbraucher das Netz. Auch hier ist die Technologie vorhanden.

              Sobald die Regierungen den Strom aus den regulatorischen Fesseln befreit und die Normenhüter ein Kommunikationsprotokoll durchsetzen, lässt sich die „neue Stromwelt“ nicht mehr aufhalten. Falls nicht, wird es länger dauern, aber trotzdem geschehen. Die Marktkräfte wirken bereits (siehe u.a. Tesla, Solarcity).

      • F. Malik

        Viel Erfolg!

    • F. Malik

      Auch ein solches Szenario haben wir durchdacht …
      Eine meiner heutigen Mitarbeiterinnen hat eine Dissertation in Hawaii gemacht über den dortigen Katastrophenschutz/-hilfe mit Anwendung des Viable System Model.
      Ethik-Probleme sehe ich da nicht.

      • Stefan Ludwig

        ethisch bedenklich wäre die Hilfsbedürftigen in einer Kontrollgruppe und eine Experimentalgruppe aufzuteilen und damit bewußt in Kauf zu nehmen das die Gruppen unterschiedlich gute Hilfe erhalten.
        mit freundlichen Grüßen

        Stefan Ludwig

        • A.I.

          @Stefan Ludwig

          Ich verstehe sehr gut Ihre Bedenken.

          Ausgangspunkt wäre die These: „Katastrophenhilfe, organisiert nach dem VSM, hilft wirksamer als traditionelle Katastrophenhilfe.“

          Ethische Probleme ergeben sich dann, wenn die Aussage VORHER als wahr bekannt ist.

          Weiß man es nicht, dann gibt es auch kein ethisches Problem.

          Ähnlich ist es doch beim Testen eines neuen Medikaments. Man weiß vorher nicht, ob es wirksam ist oder nicht.

          Man kann ohne Kontrollgruppe aber auch unmöglich herausfinden, ob es wirkt oder nicht.

          Wäre es dann ethisch, ein Medikament zu verabreichen, von dem man gar nicht weiß, ob es wirklich wirkt, weil es keine Kontrollgruppe gegeben hat?

          • Anja Reissberg

            Die Anwendung des VSM ist eine dauerhafte und benötigt die Zusammenarbeit mit der Regierung, was nicht einfach ist. Eine schnelle und sehr wirksame Unterstützung bei Grosskatastrophen kann durch eine SuperSyntegration gegeben werden, wo NGO, Staat, Private u.a. koordiniert werden. Ich habe hierzu ein Paper veröffentlicht: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/sres.1109/abstract — eine Anwendung ist noch offen, da die richtigen Stellen offen dafür sein müssen.

          • F. Malik

            Auf den Philippinen ist die Lage nach den Medienberichten besonders schwierig. So wie die Hilfe aber meistens abläuft, ist sie oft so unkoordiniert, dass ein guter Teil verpufft. Meine Mitarbeiterin, Dr. Anja Reissberg, eine hervorragende Kybernetikern, hat mit Hilfe des Viable System Model die zahlreichen Katastrophenhilfsorganisationen in Hawaii untersucht. Ein Tsunami würde dort noch ein weit grösseres Problem schaffen als im derzeitigen Fall der Philippinen. Der Titel lautet: Managing Natural Catastrophies: Viable Systems to prevent human tragedy – the Hawai’ian example we govern; Dr. Anja Reissberg: http://www.malik-management.com/en/about-us/publications/books/edition-malik/managing-catastrophies.

        • F. Malik

          In Katastrophen kann man nie allen helfen. Darin sehe ich keine Verletzung der Ethik.