Notenbanken sind nicht allmächtig. Dazu Prof. Heinsohn

F. Malik am Sonntag, 17.11.2013 um 7:24 Uhr
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Durch die jüngsten EZB-Aktionen ist hier eine Diskussion über die Macht der Notenbanken entstanden. Ich verweise dazu auf die hervorragenden Artikel von Prof. Gunnar Heinsohn in der rechten Randspalte, unter anderem auch dazu, ob Notenbanken bankrott gehen können. Zum Artikel

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45 Kommentare

  1. w_pfeifenberger@web.de

    Das Wörtchen „Allmacht“, welches in diesem Zusammenhang immer wieder auftaucht, müsste eigentlich jeden denkenden Menschen sofort stutzig machen. Es setzt ja auf der operativen Seite ein Perpetuum mobile voraus. Gibt es das nicht, und die Wirtschaftswissenschaften werden keins aus dem Hut zaubern, wird es auch nichts mit der Allmacht. Vielleicht sollte man lieber Ludwig von Mises folgen und statt dessen von einer Interventionsspirale sprechen, dem Gegenteil von Macht also.
    Ökonomen verhalten sich meiner Meinung wie sich selbst affirmierende Sektenmitglieder. Es wirkt geradezu unheimlich, dass genau die Leute, die die Ereignisse des Septembers 2008 nicht prognostizieren konnten, sich jedes Jahr guten Gewissens gegenseitig Nobelpreise verleihen. Dadurch, dass die meisten BWLer, die in Massen aus den WiSos strömen, die Sektenideologie teilen, bleibt das System geschlossen.
    Der Neurowissenschaftler Vilayanur Ramachandran hat am Antagonismus von rechten und linken Hirnteilen schön erklärt, wie ein starres Festhalten an offensichtlich falschen Hypothesen möglich ist. Man könnte seiner Nomenklatur folgend von einem Neglect in den Wirtschaftswissenschaften sprechen.

    • F. Malik

      Gut beschrieben. So ist es. Daher habe ich im Nov 2007 empfohlen, den Ökonomen klösterliches Schweigen zu verordnen ;-).

  2. P.Möller

    Jetzt hat es „klick – klick“ bei mir gemacht. Vielen Dank für den durchleuchtenden Beitrag, lieber Herr Professor Heinsohn.
    Ich schließe mich da ganz Frau Brummer an in Ihrem Posting vom 15.11. im Titel „Deflation wird sichtbar…“, dass auch ich Schwierigkeiten habe, die Aktienmärkte zu verstehen. Nun konnte ich länger nichts mehr beitragen, da die aktuellsten Themen eben diese Themen behandelten – was ja anlässlich der jüngsten Entwicklungen wichtig ist.
    Der Effekt ist aber: Seitdem ich auf diesen Blog gestoßen bin, interessiere ich mich plötzlich für die Aktienmärkte. Der Grund ist verhältnismäßig einfach: Ich möchte die Komplexität unserer heutigen Herausforderung verstehen und praktisch handeln können.
    Daher meine 1. Verständnisfrage zu dem Posting: Wer kauft denn die Schuld- oder Staatspapiere bzw. warum sollte er den Preis von 12.000 Euro zahlen wollen. Was hat er davon?
    Hier meine 2.: Bei Recherchen stoße ich immer wieder auf das Argument: Die Zentralbanken könnten der Deflation locker entgegentreten, in dem sie mehr Geld drucken um die Aktiva und Passiva wieder ausgleichen zu können. Was ist hiervon zu halten und was würde in diesem Fall passieren?

    Danke vorab.

    • F. Malik

      Freut mich, dass Ihnen der Blog hilft, mehr von der richtigen Erkenntnis zu gewinnen und v. a. Komplexität besser zu verstehen.
      zu 1. Staatsanleihen kaufen z. B. die Notenbanken, die Versicherungsfirmen, die Banken, die Fonds etc. Bezahlt wird der Marktpreis. Ob dieser realistisch ist, fragen viele nicht.
      zu 2. Keine Notenbank kann „Geld drucken“ im üblicherweise gemeinten Sinne.
      Eine gedruckte Banknote ist kein Geld, sondern ein wertloser Papierfetzen. Geld wird daraus erst durch eine erstklassige Sicherheit. Dies sind u. a. Staatspapiere und beste Anleihen von grossen Unternehmen.

      • Ropeka

        Dem Lob für diesen Blog und allen Kommentatoren schließe ich mich an.
        Die Werthaltigkeit einer Banknote läßt sich also für den Inhaber nur erkennen wenn die Qualität der Besicherung klar ist. Wie kann ich genau erkennen wie und durch welches Eigentum der Notenbank diese besichert ist?
        Ihre Empfehlung ist u.A. Bargeld zu halten. Hab ich bisher verstanden weil ich als Inhaber einen Anspruch an den Gläubiger (Zentralbank) habe (quasi tritt mir die Notenbank ihre Forderung ab). Wären aber nicht Unternehmensanleihen bester Qualität (niedrige Verschuldung, bedürfnisorientierte Produkte) Bargeld vorzuziehen?

        • F. Malik

          Vorziehen würde ich Anleihen nicht, denn mit Anleihen kann ich keine Schulden bezahlen, die auf Geld lauten.

          • David Ruprecht

            Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
            *
            Diesem und auch früheren Einträgen entnehme ich, dass – krass gesagt – ich am besten alle Bankkonten auflöse und das Geld bei mir zuhause verwahre.
            *
            Hierzu zwei Fragen:
            1. Habe ich das so richtig verstanden?
            2. Wie beurteilen Sie das ganz handfeste Risiko, das ganze Geld bei einem Einbruch (nicht der Wirtschaft, sondern durch einen Dieb bei mir zuhause) zu verlieren? Das gibt mir keine Versicherung zurück! Ist das nicht wahrscheinlicher, als dass mein Geld auf einem Bankkonto nicht ausbezahlt werden kann?
            *
            Vielen Dank zum Voraus und beste Grüsse

            • F. Malik

              Sie haben es richtig verstanden – vom Prinzip her. Nun müssen Sie es auch noch richtig anwenden, nämlich in welchen Währungen.
              Meine Favoriten sind derzeit Schweizer Franken und US-Dollar, nicht der Euro.
              Gegen Einbruch können Sie sich so schützen, dass Sie Ihre Banknoten in den Tresor einer Bank legen – aber nicht aufs Konto.

              • Ludwig Kyral

                Beim Banktresor bleibt nur die Frage, ob ich in einer Krise überhaupt Zugang zu meinem Fach bekomme! Ich stell mir das nicht so einfach vor, wenn die Menschen vor der geschlossenen Filiale Schlange stehen um Geld von Ihren geperrten Konten abzuheben…..oder Geld aus ihrem Safe zu holen.

                • F. Malik

                  Das ist richtig, und die Zugänge können vorübergehend gesperrt werden. Wenn das passiert, werden aber alle Konten ohnehin auch gesperrt sein.
                  Im Vordergrund dürfen Sie daher nicht den Ort der Aufbewahrung sehen, sondern den Aggregatszustand des Geldes.
                  Echte Banknoten oder Zahlen auf einem Konto. Das erste ist Geld; das zweite ist eine Forderung gegen die Bank, die in solchen Turbulenzen zahlungsunfähig werden kann.

              • David Ruprecht

                Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
                *
                Vielen Dank für Ihr Feedback.
                *
                Sehen Sie übrigens das Risiko unabhängig von der Bank überall als gleich gross an? Ich persönlich vermute, dass mein Geld bei einer kleineren Bank (Raiffeisen, Regio oder Kantonalbank) sicherer ist als bei einer „systemrelevanten“.

                • F. Malik

                  Danke, ich freue mich.
                  Das Risiko ist bei kleineren, gut geführten Banken gering(er).

              • C. M.

                Sehr geehrter Herr Malik,
                würden Sie erklären, aus welchen Gründen diese beiden Währungen derzeit Ihre Favoriten sind? Vielen Dank.
                Wenn ich es richtig erinnere, hatten Sie vor einigen Wochen/Monaten noch keine Bedenken gehabt was den Euro und die Einlagen bei den Sparkassen und Volks/Raiffeisenbanken in Deutschland angeht.

                Sogar ein Blog der ZEIT beschäftigt sich relativ eingehend nun mit dem Thema Deflation, wenn auch mit spitzen Fingern:
                http://blog.zeit.de/herdentrieb/2013/11/19/wie-sich-sparer-vor-deflation-schutzen-konnen_6788

                • F. Malik

                  Wer im Euro-Raum lebt, Euros verdient und in Euros bezahlt, kann das weiterhin tun.
                  Seit Langem aber habe ich die Position, dass der US-Dollar steigen wird. Dies aber nicht, weil die USA so gut stehen, sondern weil sie so schlecht stehen. Gerade deshalb steigt der Dollar. Also kann man Dollar kaufen und halten, wenn man Währungsgewinne machen will.
                  Den Blog der Zeit kann ich erst später lesen.

      • David Ruprecht

        Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
        Vielen Dank für Ihre äusserst interessanten Postings.
        *
        Etwas, was mich selber schon lange wundert, der ich selber BWL (Hauptfach) und VWL (Nebenfach) studiert habe: Ich habe schon früh gelernt und begriffen, dass Geld einen rein symbolischen Charakter besitzt. Mehr Papierscheine zu drucken, ohne dass eine besicherte Forderung dahintersteht, ist etwa so, als würde man einen edlen Wein mit Wasser verdünnen. Nun aber scheinen viele neuzeitlichen Ökonomen dies entweder nicht zu wissen bzw. zu verstehen oder sie wollen es nicht wahrhaben.
        *
        Meine Frage also: Was ist eigentlich mit der heutigen Ökonomie los? Mir kommt das vor, als würden alle gesicherten wirtschaftsgeschichtlichen Erkenntnisse ausgeblendet, weil sie nicht in die Theorie passen – was m. E. jedem wissenchaftlichen Denken widerspricht (Meine Haltung: Wissenschaft heute = Irrtum morgen). Wie konnte es überhaupt zu solch einer „sektiererischen“ Haltung in der Ökonomie kommen? Wie schätzen Sie das ein?
        *
        Vielen Dank und Ihnen weiterhin alles Gute
        David Ruprecht

        • A.I.

          @David Ruprecht

          Da sprechen Sie etwas an, was mich wirklich frappiert. Ich habe Physik studiert, Theorie der kondensierten Materie. Aber ich bin niemals auf die Idee gekommen, dass ein Theoretiker empirische Befunde einfach ignorieren kann.

          Mein Diplomprüfer sagte bei Inbetriebnahme des LHC: „Hoffentlich widerlegen die mein Modell, dann kann ich mir wieder etwas Neues ausdenken!“ Das Modellieren macht ihm Spaß.

          Man weiß immer genau, welche Annahmen man über das Modell macht, wo man vereinfacht, in welchen Bereichen das Modell versagen muss. Das ist eigentlich selbstverständlich, dass man sich über solche Dinge Gedanken machen muss.

          Nehmen Sie als Beispiel Supersymmetrie. Versionen dieser Theorie sagen ein Dipolmoment des Elektrons voraus. Nun haben neue Präzisionsmessungen ergeben, dass das Elektron so gut wie kein Dipolmoment hat.

          Es ist völlig undenkbar, dass man diesen Befund einfach ignoriert und sich gegenseitig Nobelpreise für Supersymmetrie verleiht.

          • David Ruprecht

            @A.I.: Ich kann mich Ihnen nur anschliessen.
            *
            Am Gymnasium habe ich in Philosophie und in den Naturwissenschaften eben jene Grundfeste gelernt, dass alles menschliche Wissen nur Stückwissen darstellt. Und in Geschichte (mein Thema für die Matura: Die Weimarer Republik) habe ich erstmals gelernt, in ganzheitlichen, eben komplexen, Zusammenhängen zu denken.
            *
            Für mich ist nur beängstigend, wie viele (heutige) Ökonomen anscheinend all diese Aspekte vergessen (oder gar nie gelernt?) haben.
            *
            Tja, Spezialisierung hat zwar etwas für sich, das zeigt schon die „Maliksche EKS“ – aber wie überall im Leben kann man es auch übertreiben. Hier besteht die Übertreibung im Ausblenden allen Wissens, das nicht direkt zum eigenen „Schulfach“ gehört. Für solche Leute gibt es eine wenig schmeichelhafte, aber doch zutreffende Bezeichnung: Fachidioten.

            • Karl Heinz Schery

              Nur durch Spezialisierung kann man zum Marktführer werden. Die Konzentration der Kräfte und die Spezialisierung haben eine ganze Reihe positiver Folgen.
              Die enormen Vorteile der Spezialisten sind relativ leicht zu erklären: Je unübersichtlicher die Märkte und das Angebot werden (Überinformation macht Orientierungslos), desto mehr suchen Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter,(auch Vorgesetzte bei Angestellten) und Kapitalanleger nach einem dominierenden Orientierungspunkt – und das ist der Marktführer. Ihm fließen Aufträge, Informationen,Ideen, Mitarbeiter, Kapital, Lieferantenzugeständnisse, Kooperationsangebote, selbst die Unterstützung der Medien und den Behörden eher zu als einem weniger bekannten Konkurrenten. Auch hier gelten die Regeln des Sports: Der Sieger genießt Anerkennung, Popularität, die Gunst der Medien und der Sponsoren, währen der zweite kaum noch beachtet wird.
              Seit 1982 bin ich den Weg der Spezialisierung nach EKS konseguent gegangen. Ich bin sehr gerne „Fachidiot“.
              Meine Devise: „Steigere den Nutzen für deine Umwelt, um dich unter deren besseren Echo selbst am besten zu entwickeln.“ Das verstehe ich unter der Kybernetischen Erfolgsspirale nach EKS.

              • Karl Heinz Schery

                Herrn Ruprecht muss ich voll und ganz zustimmen wenn er vom „Ausblenden allen Wissens“ schreibt das nicht zum eigenen Schulfach gehört.
                Auch in meinem Umfeld (Haus- und Wohnungsbau in der Region München) muss ich immer wieder äußerst überrascht zur Kenntnis nehmen, wie Menschen nicht über ihren eigenen Tellerrand hinausblicken (wollen oder können).
                Andersrum bietet dies große Chancen für diejenigen, welche mit der richtigen Strategie arbeiten und damit konkurrenzlose Spitzenleistungen anbieten. Unsere Leistungsgesellschaft steht in einem Zeitalter des ständigen Wandels. Die einzige Konstante ist die Veränderung. Erfolgreich durchsetzen wird sich letztlich derjenige mit der besseren Strategie.
                Eine Jahrhundert lange Denk-Erziehung lässt sich nicht von heute auf morgen wenden. Erfreulicherweise sehen aber immer mehr Menschen die Probleme und ihre Lösungen ähnlich. Gut dass es immer mehr werden von denen, wie es häufig heißt, „die Schuppen von den Augen gefallen sind“. Viele haben bei Malik Management die richtigen Werkzeuge gefunden.
                Wir alle können Herrn Malik, jeder in seinem Umfeld unterstützen. Ich wünsche Herrn Malik für sein besonderes Wirken und uns allen alles Gute.

                • F. Malik

                  Lieber Herr Schery, danke für Ihr Posting, das mich sehr freut. Viele bedauernswerte Menschen kommen mit der heutigen Komplexität ihres Lebens nur schwer klar. Für mich war es schon früh ein Privileg, dass ich mit meinen Managementmethoden so vielen Menschen helfen konnte, ihre Lebenstüchtigkeit zu verbessern und es ihnen in der Welt der zahlreichen Organisationen zu ermöglichen, erfolgreich zu werden.

              • F. Malik

                Richtig angewandte EKS (Engpasskonzentrierte Strategie) führt zu erstaunlichen Ergebnissen. Ich kann diese von Wolfgang Mewes entwickelte Methode der Strategiefindung sehr empfehlen. Um die Methode verfügbar zu halten und weiterzuverbreiten – auch über den deutschen Sprachraum hinaus – habe ich mit Wolfgang Mewes ein Abkommen über die Rechte geschlossen.
                In der EKS – wie auch in der Natur – steckt ein interessantes Paradoxon: Alles in der Natur ist hochspezialisiert. Aber der Mensch ist das einzige Lebewesen, das („eks“)-spezialisert ist auf Nichtspezialisiertsein. Konrad Lorenz, der bedeutende Verhaltensforscher, hat diese Ausdruckweise gewählt.

                • David Ruprecht

                  Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
                  *
                  Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin von der Wirkungsweise der EKS wie auch den anderen Tools mehr als überzeugt.
                  *
                  Wenn ich von einer „Übertreibung der Spezialisierung“ spreche, meine ich damit eben jene Ignoranz gegenüber Fachgebieten, die nicht zum eigenen Repertoire gehören, welche letzen Endes auch schädlich ist – ähnlich wie etwa monokausales Denken.
                  *
                  Und dass der Mensch überhaupt, wie Sie schreiben, auf „Nichtspezialisiertsein spezialisiert“ ist, ist einer der Punkte, in denen sich der Mensch von den übrigen Lebewesen abhebt, wie etwa auch mit dem Bewusstsein über die eigene Sterblichkeit – zumindest theoretisch.
                  *
                  In der Praxis entsetzt es mich umso mehr, wie wenig wir aus unserem eigenen Wissen machen. Wir wiederholen die Fehler der Geschichte, obwohl wir über das entsprechende Wissen verfügen – gerade wie ein Hund, der erneut frisst, was er erbrochen hat (frei nach Sprüche 26, 11).
                  *
                  Den Wünschen Herrn Scherys kann ich mich nur anschliessen. Gerade jetzt braucht es Leute wie Sie, welche sich gegen den Mainstream stellen und die Dinge schonungslos aufzeigen. Bravo und weiter so.

                  • Karl Heinz Schery

                    Hallo Herr Ruprecht, offensichtlich habe ich mich Missverständlich ausgedrückt. Ich denke aber, dass wir in unserer Auffassung sehr nahe beieinander liegen. Wie scheinbare Missverständnisse entstehen können zeigt folgende Analogie:
                    Treffen sich 3 Freunde. Der eine ist von Beruf Zahnarzt, der andere Mathematiker und der dritte Gärtner. Einer verwendet in dem Gespräch das Wort „Wurzel“. Was die beiden anderen wohl verstehen?
                    Richtige Spezialisierung nach Malik EKS übrigens führt zu einer Sicht auf ein großes Ganzes. Falsche Spezialisierung zu Betriebsblindheit bzw. zu einer eingeschränkten Wahrnehmung. Beides zusammen durfte auch ich in meiner Laufbahn lernen.
                    Ihnen alles Gute und beste Grüße.

                    • David Ruprecht

                      Guten Tag Herr Schery,
                      *
                      Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu, und alle Missverständnisse sind nun, denke ich, ausgeräumt.
                      *
                      Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Bewältigung der Kommunikation eine der grössten Herausforderungen beim Meistern der Komplexität unserer Zeit darstellt: Wer soll welche Informationen in welchen zeitlichen Abständen erhalten?
                      *
                      Dazu bedarf es aber auch einer gemeinschaftlichen Kultur, und beruhe sie nur auf gemeinsamen Zielen sowie einer gemeinsamen Sprachregelung. Und eine interdisziplinäre Kommunikation erfordert eben auch (Allgemein-)bildung.
                      *
                      Anhand Ihrer Anekdote lässt sich das sogar gut verdeutlichen: Vom Fach her versteht jeder etwas anderes unter einer Wurzel – aber jeder weiss das auch, zumindest eben jeder allgemein gebildete. Und da es sich ja um Freunde handelt, ist die gemeinsame Kultur i.w.S. auch gegeben – nämlich eine Kultur des gegenseitigen Wohlwollens uns Respekts.
                      *
                      Schwierig würde es, wenn die drei nur Kollegen in einer Arbeitsgruppe wären, in welcher jeder nur sein Fach kennt und mit seinen Kenntnissen brillieren wollte…
                      *
                      Auch Ihnen alles Gute.

                  • F. Malik

                    Lieber Herr Ruprecht, über Ihre Zustimmung und Wertschätzung freue ich mich sehr. Und es freut mich vor allem, dass viele Blogger, so wie Sie, mitwirken. Denn das ist das Wichtigste bei einem Blog.

                • A.I.

                  Wie kann ich mehr über EKS lernen?

                  • F. Malik

                    Buch 1×1 der Erfolgsstrategie: EKS.
                    Friedrich, Malik, Seiwert

                • Ert

                  Vielen Dank an Herrn Schery und Herrn Malik für die Erwähnung von EKS.

                  Eine Frage an Herrn Malik: Welches Buch können Sie zur Einführung in dieses Thema empfehlen? Ist Ihr Buch „Das große 1×1 der Erfolgsstrategie: EKS“ hier für einen ‚Quereinsteiger‘ aus dem Ing. Bereich sinnvoll – oder würden Sie noch ein anderes Buch bzw. andere Literatur empfehlen um sich einen allgemeineren Überblick zu verschaffen?

                  • P.Möller

                    Lieber Ert. Auch ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Habe mich ihm aktuell zufällig wieder gewidmet, da ich eine Marktanalyse erstelle für ein Start- Up.
                    Man lernt hervorragend über vier einfache und einleuchtende Prinzipien der Anwendung des EKS und in der Folge die sieben Umsetzungsschritte. Diese sind je nach Einwickungsstand individuell anwendbar und werden durch sehr hilfreiche Best Practice Beispiele eindrucksvoll untermalt. Im letzten Kapitel ordnet Prof. Malik die EKS in den Gesamtzusammenhang der komplexen Welt ein.
                    Mein Fazit: Wer überzeugt davon ist, dass man sich aufs Wesentliche konzentrieren sollte, sich gemäß seinen Stärken einsetzen möchte und vom Customer Value Approach überzeugt ist, der sollte sich dieses Buch zulegen. Kurz, prägnant, hilfreich.

                    Freue mich über ein Feedback.

                    Besten Gruss

                    P.Möller

                  • F. Malik

                    Dieses Buch ist gut geeignet. Viel Praxis und Beispiele und dennoch ausreichend Theoriegrundlage. Viel Erfolg.

                    • Karl Heinz Schery

                      Danke für Ihre freundlichen Zeilen Herr Malik.
                      Ergänzen möcht ich noch: unter der EKS-Strategie bestimmt und beherrscht man die finanzielle und materielle Entwicklung vom überlegenen geistigen Vorsprung her. Verschlechtern sich die finanziellen Verhältnisse, nehmen z.B. Umsatz, Gewinn und Liquidität ab. Bewirtschaftet man nicht wie unter der herrschenden Wirtschaftslehre Kosten, Erlöse, Ausgaben und Einnahmen schärfer, sondern konzentriert die Kräfte darauf, den geistigen Vorsprung in der Leistung für seine Umwelt wiederherzustellen. Nachfrage, Umsatz, Gewinn, Liquidität und Kosten verbessern sich dabei wie von selbst.
                      Nicht nur für Unternehmer sondern auch für angestellte Mitarbeiter, gleichgültig in welchem Geschäftsfeld, kann die Malik-EKS wegweisend und DIE Orientierungshilfe sein.
                      Wer u.a. von Hermann Simon Hidden Champions – Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer gelesen hat, kann erfassen, welch überragende geistigen Werkzeuge bei Malik Management vorhanden sind.
                      Deflation hatte ich überhaupt nicht auf meinem Radar, durfte aber in diesem Blog unschätzbar wichtiges lernen.
                      Dafür Hernn Malik, Herrn Heinsohn und den vielen guten Postern: Herzlichen Dank!

                    • F. Malik

                      Neben EKS gibt es weiter hervorragende Tools und Lösungen, wie unter anderem auch das VSM = Viable System Model. Achten Sie auch auf das Posting von Fr. Anja Reissberg zu diesem Thema.

          • F. Malik

            So ist es glücklicherweise in den Naturwissenschaften, in der Ökonomie leider nicht.

        • F. Malik

          Die heutige Ökonomie hat mehrheitlich keine Geschichte studiert. Das erklärt vieles. Ausserdem fehlt ihr der praktische Bezug zum Wirtschaften.

          • David Ruprecht

            Vielen Dank für Ihr Feedback.
            Schon tragisch, dass gesicherte historische Kenntnisse ausgeblendet werden – à la „Wirtschaftstheorie unabhängig von Wirtschaftsgeschichte“. Das ist m. E. grobfahrlässig.

          • A.I.

            @Prof. Malik

            Ich denke nicht, dass man sich als gebildeten Menschen ansehen kann, wenn man sich nicht mit Geschichte auskennt, auch wenn die professionelle Kompetenz Spezialisierung erfordert.

            Aber Bildung und professionelle Kompetenz sind nunmal zweierlei Dinge, auch wenn man das in Deutschland meistens nicht auseinanderhält.

            Wo wir beim Thema sind: Können Sie ein gutes Buch über Wirtschaftsgeschichte empfehlen? Mein Wissen hat auf diesem Gebiet erhebliche Lücken.

            • F. Malik

              Paul C. Martin, Der Kapitalismus und Aufwärts ohne Ende. Gunnar Heinsohn: Eigentum, Patriarchat und Geldwirtschaft.

              • TG

                Ich habe nur noch vage Erinnerungen an meinen Geschichtsunterricht, aber Geschichte wurde sehr isoliert von wirtschaftlichen Themen betrachtet. Meist standen soziale Motive oder simple Machtmotive im Vordergrund und das 3. Reich hat ist ja dann noch ein Extrabrocken.

                Das Geschichtslehrer von Ökonomie und als Beamte vom Wirtschaftsleben so weit entfernt sind wie der Nordpol vom Südpol hat sicherlich auch seinen Beitrag – ohne jetzt den sicherlich auch guten Geschichtslehrern zu nahe treten zu wollen.

                Ein Buch das mir die enge Verwobenheit von Wirtschaft, Politik, Finanz und letztlich Geschichte verdeutlicht hat war das Buch „Kauf dir einen Kaiser“ von Günter Ogger.

                • F. Malik

                  Sie haben Recht. Die „Geschichte“ muss ohne die Wirtschaft auskommen.
                  Dabei kann man die Geschichte überhaupt erst dann zu verstehen beginnen, wenn man das Auf und Ab der Schuldenwirtschaft der gekrönten Häupter kennt. Die Habsburger waren regelmässig pleite. Karl V. ist im Alter ins Kloster gegangen – nicht weil er so fromm war, sondern weil er bankrott war.
                  Das Buch von Günther Ogger über die Augsburger Fugger-Dynastie ist sehr gut und stellt auch diese Episode dar, denn sie haben den Kaiser finanziert und haben es überlebt, während die Welser Bank damals pleite ging, weil der Kaiser seine Schulden nicht mehr bezahlte.
                  Über die Geschichte Roms gibt es nur 2 Bücher, die auch die Wirtschaft mit einbeziehen: Guglielmo Ferrero und Reihard Niebuhr.

                  • Stefan Freichel

                    Hallo Herr Malik,

                    danke für den Tip der Autoren Guglielmo Ferrero und Reihard Niebuhr. Bei letzterem bin ich leider trotz google Recherche nicht fündig geworden. Können Sie hier bitte konkreter werden. Guglielmo Ferrero ist leider nur als Taschenbuch erhältlich, was ich mir in meinem Alter nicht mehr antun will 😉

                    • F. Malik

                      Niebuhr, Römische Geschichte, 2 Bände, Berlin 1828.
                      Ferrero erhalten Sie im Antiquariat.

                  • Karl Heinz Schery

                    Sehr lesenswert auch von Paul C. Martin: Macht, der Staat und die Institution des Eigentums.
                    Die Kurzfassung unter:
                    http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Macht-der_Staat-Eigentum.htm
                    Das Original in voller Länge (59 Seiten)über den Link in der Kurzfassung runterladen.

                    • F. Malik

                      Besten Dank, kann ich empfehlen.

  3. Max Gmür

    Eine Frage die wir uns auch ab und zu stellen können: was kommt danach?
    Hier eine verrückte aber möglicherweise gar nicht so abwegige Idee: Online Communities werden zu physischen Nationen.
    http://www.wired.com/opinion/2013/11/software-is-reorganizing-the-world-and-cloud-formations-could-lead-to-physical-nations/

    PS: passt gut zur Bitcoin Story, wobei die Digitale Währung (noch) an den von Herrn Heinsohn vorausgesagten Symptomen deflationärer Währungen „krankt“: http://www.handelszeitung.ch/invest/bitcoin-auf-der-achterbahnfahrt-528697

    Dank den Inputs dieses Blogs lässt sich einiges besser einordnen. Herzlichen Dank an alle die dazu beitragen!

    • Max Gmür

      Das Bitcoin eine „deflationäre Währung“ ist, hat nicht Herr Heinsohn gesagt, Verzeihung. Es ist auch unbedeutend. Solange kein unbelastetes Eigentum Bitcoin besichert, ist es ein (aktuell sehr beliebtes) Sammlerobjekt, wie früher „Kaffeerahmdeckeli“ oder Swatch Uhren.