Heinsohn über China, PISA Ranking und deren Folgen

F. Malik am Dienstag, 17.12.2013 um 11:32 Uhr
« Vorheriger Artikel / Übersicht / Nächster Artikel »

Prof. Heinsohn hat mir, bevor ich meine Reise nach China antrat, seine Auffassung zu diesem immer bedeutender werdenden Land geschickt. Im neuesten Reformprogramm der chinesischen Regierung gibt es starke Tendenzen, in Richtung der von Prof. Heinsohn gemachten Vorschläge zu gehen:

 

Auszug aus Heinsohn/Steiger: „Ownership economics: On the Foundations of Interest, Money, Markets, Business Cycles and Economic Development„, 11/2011:

The People’s Republic of China followed the despised 1953 reforms of the defeated Chiang Kai-shek, at least in selected territories, but only after 1990. Shanghai with a population of 15 million became the richest city on the mainland because it increased, very similar to Slovenia, between 1992 and 2002 the proportion of real estate held with ownership titles, including houses and apartments, from 0 to 90% (McGregor 2002, 13). This required the establishment of a new registration system for hypothecated property. But only in August 2002 was legislation passed for the whole of China, which set in motion the same revolution towards money-creating property in the rural districts. On 8 November 2001, the then President Jiang Zemin invited “industrialists, entrepreneurs, employees of foreign companies and self-employed individuals” to join the communist party. The ultimate goal of communism was no longer mentioned. Instead he requested a withdrawal from the old maxim “the more property the less developed”.

Under communism – similar to feudalism – peasants were tied to the soil without the right to change their place of residence. On 5 January 2003 these peasants obtained the constitutional guarantee to be allowed to work anywhere. Only now did they become the owners of themselves (Hutzler and Lawrence 2003, 2) and could enter into employment contracts in order to obtain money without loan security and interest obligations. In turn, their wage labour generated the interest proceeds firms owed the banks for the credit provision of wage money. However, many of the 145 million migrant workers – equalling America’s total labour force – who, by October 2011, exercise the right to enter work contracts all over China are still somewhat dependant on the hukou system that forces them to return home if they want to collect social benefits and take advantage of publicly funded education for their offspring. Thus, the right of choosing ones residence is not yet fully liberated from feudal shackles.

At the National People’s Congress on 5-14 March 2004 the right of Chinese citizens to property was lifted to a constitutional right. Finally, on October 1, 2007, the ‘Property Law of the People’s Republic of China’ went into effect. It not only regulates the transfer and ownership of property but also the creation of the rights of ownership. More than six centuries after the first establishment of property rights and the abolishing of serfdom in England in the wake of the Lollard revolt (1381), the country with the world’s largest population followed a development model that had transformed one of the most backward territories in Europe into the leading Empire of the World in the 19th and early 20th century.

 

PISA-Studien 2009 und 2012:

Wenn man sich die PISA-Tabelle 2009 (unten – zum Vergrössern anklicken) und 2012 (hier) anschaut, dann muss man selbst bei zu positiver Selektion für Shanghai sagen, dass Amerika sich sehr warm anziehen muss mit 50% aller Babys bei Leuten, die als 17-Jährige das Niveau 13-jähriger Whites und 12-jähriger Asians haben. Gunnar Heinsohn, 06.12.2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

 Verbleibende Zeichen

79 Kommentare

  1. John Rambo

    Im Zusammenhang zu den Pisa Ergebnissen sollte es Herr Prof.Dr.Dr.Dr. Heinsohn aber nicht unerwähnt lassen dass in Ländern wie Shanghai für Schüler nicht selten ein geradezu mörderischer Leistungsdruck besteht und es nicht selten zu Suizid kommt aufgrund der extrem hohen Anforderungen in der Schule. Das erscheint mir ein recht hoher Preis für ein gutes Pisa Ergebnis.

    Die Aussage: „dass Amerika sich sehr warm anziehen muss mit 50% aller Babys bei Leuten, die als 17-Jährige das Niveau 13-jähriger Whites und 12-jähriger Asians haben.“

    Habe ich nicht so ganz verstanden.
    Geht es hier um die Schwarze Bevölkerung der USA der einige Wirrköpfe bekanntlich einen unterdurchschnittlichen IQ Attestieren?

    Hier ist eine Klarstellung bzw. sehr klare Distanzierung von derartigem Gedankengut angebracht.

    • fredmund.malik

      Prof. Dr. Heinsohn hat am 20. Dezember auf Ihr Posting geantwortet. Sie können seine Antwort in der rechten Randspalte oder direkt hier lesen.

    • Jürgen Clasen

      Mit anderen Worten viel hilft nicht immer viel. Manchesmal ist weniger sogar mehr. Das gleiche gilt übrigens auch für die Notenbankpolitik, wo man notorisch glaubt, ein Nullzins bringt
      den Aufschwung. Auch hier wird es sehr lange dauern, bis man erkennt, das man auf dem falschen Dampfer ist und man mit einer erhöhten Geschwindigkeit nichts verbessert, zumal, wenn es in die
      falsche Richtung läuft. Gleiches gilt auch für die militärischen
      Abenteuer im Irak, Afganistan usw. Tausende Milliarden $ für genau nichts. Tausende Opfer, Versehrte, traumatisierte
      Zivilisten und Militärs. Hier im Ruhrgebiet wird man sagen, alles
      ein Schuß in den Ofen… Die Menschen sollten zwar vor dem Gesetz
      alle gleich sein, aber ihre Begabungen und Fähigkeiten sind sehr unterschiedlich. Auch hier werden nur kleinen Minderheiten höhere Einsichten zu teil. Warum ? Weil man idiologisch nicht vorein-genommen ist, ergebnisoffen, eben wissenschaftlich orientiert. Sie Herr Prof. Malik, haben ja oft genug auf Kopernikus
      verwiesen und es hat verdammt lange gedauert, bis man die hirn-
      verbrannten religiösen Vorstellungen, das sich im Universum alles
      um die Erde zu drehen hat, überwunden hat. Glück auf 2014 !

      • F. Malik

        Sehr schön, Ihre wiederum so treffende Beschreibung, auch der Hinweis auf die Nullzinsen und natürlich auch auf Kopernikus. Besten Dank dafür.

      • Jürgen Clasen

        @MCO sorry, habe den Link übersehen. Das ist ein muss für alle
        Bürger. Basiswissen erster Güte. Mein Unhagen bei diesem Thema
        findet hier eine klare und deutliche Begründung. Ich werde ihn aufbewahren, für den Fall, dass meine Enkel mich eines Tages fragen, wenn der ganze Schlamassel auf uns niederkommt, wieso habt ihr das nicht gewußt, oder sogar gewußt, aber nicht ge-handelt. Pflichtlektüre natürlich, für alle Abgeordneten vom Gemeinderat, MdL, MdB, MdE, Regierende sowieso.Aber in allen Sachen die so geschehen finden sich auch tiefere Gründe. Warum passiert das alles einschließlich Klimawahn, EEG usw, obwohl es wohl bekannt sein müßte? Da bin ich ganz Verschwörungs- theoretiker: Wir werden im Namen des Gutmenschentums mit
        Bleigewichten behängt. So kommen wir drauf, das wir für vermutete Käfer, Molche und Fledermäuse Multimillionen rausschmeissen und witzige Brücken und Tunnel bauen. Man stelle sich vor, wir würden
        diese Mittel in eine Produktion stecken und damit noch mehr Handelsüberschüsse erzielen. Wenn wir eine bessere Einwanderungs-
        politik betreiben und Nonsens unterlassen, haben wir bald ein anderes Problem: Neid und Missgunst, wie heute schon, nur noch mehr.

      • B. Berger

        Da kann es einem Angst und Bange werden um den Standort Deutschland und auch um die eigene Rente. Hat mich schon immer gewundert, wieso man bei den Hochqualifizierten einen Einkommensriegel vorschiebt von 80000€ Jahreseinkommen und andererseits die Armut und die Unqualifizierten mit einer „sozialen Superflatrate“ quasi ins Land lockt.

        • Brummer, Birgit

          Meines Wissens waren die Daten von Prof. Heinsohn die Grundlage für das Sarrazin Buch „Deutschland schafft sich ab“. Ein Riesenprotest bis hin zu rassistischen Vorwürfen entwickelte sich. Und hier liegt auch das Problem: In D wird sich kein Politiker an dieses Thema heran trauen, dies mindert allerdings nicht das gesellschaftliche Pulverfass. Meiner Meinung nach wird es niemals auf offenem direktem Wege gehen, sondern allein über einen Bypass. Z.B. über die Kinder und Jugendlichen selbst wie in Entwicklungsländern mit der Bildungsoffensive. Ich denke da an Saint-Exupéry: wenn Du willst. dass die Menschen ein Schiff bauen ….. erzähle ihnen von der Weite des Meeres etc.
          Womit wir wieder beim sehr persönlichen Nutzen wären.
          Gesellschaftliche Themen dieser Art werden uns auch in 2014 (hier) begleiten und nach Lösungen schreien.

          • F. Malik

            Umso wichtiger ist es, dass es Denker wie Heinsohn gibt, die auch mutig genug sind, ihre Befunde zu publizieren. Es wird schon Politiker geben, die sich herantrauen und heranmachen, aber sie werden zu Parteien gehören, die wir uns nicht wünschen können …

            • Brummer, Birgit

              Lieber Herr Prof. Malik, und was heißt das für uns antizipatorisch denkende Bürger? Sie wissen es viel besser als andere, weil Sie schon lange so arbeiten! Ich versuche es über meinen Mikrokosmos, d.h. die demokratischen Jungpolitiker mit mehr Wissen zu füttern, wohlwissend, dass in Parteien nur mehrheitsfähige Meinungen verfolgt werden.
              Aber – schon wieder ein Zitat – “ nur, wer
              bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen .. (Hesse)
              Ein Versuch, auch über diesen Blog/ dieses Thema mal einen Artikel in der ZEIT zu lancieren, ist eines meiner eigenen Ziele in 2014.
              PS: Dank für das „Symbol“

      • F. Malik

        Danke für den Link. Was dort beschrieben wird, sind weitere Vermorschungserscheinungen der Gesellschaften. Fälle für das immer häufigere Nicht-Funktionieren der Gesellschaft und Beispiele dafür, dass man die Probleme eben mit Geld allein nicht lösen kann.
        In offiziellen Statistiken erscheinen solche Probleme kaum. Im Gegenteil werden die zu zahlenden Gelder ja noch ins Sozialprodukt eingerechnet, schönen es und gaukeln Wachstum vor.

    • TG

      In Kalifornien kann man aufgrund der hohen Anzahl asiatischer Bewohner den Zusammenstoss der beiden Systeme gut erkennen.

      An den Universitäten dominieren Studenten mit asiatischer Herkunft. Der sog. „kaukasisch Weisse“ ist eine Minderheit geworden. Sehr ähnliches Bild an den Privatschulen, wenn auch noch ausgewogener. Schwarze und Mexikaner domieren im verarmten und teilweise furchtbar abgewirtschaften öffentlichen Schulen – physisch sind diese Welten manchmal nur 2 Blocks voneinander entfernt.

      Aufgrund meiner Kinder konnte ich die asiatisch gepägte Lernmethode aus nächster Nähe erfahren: Druck, stures Lernen, voll Tage und üben, üben, üben – nicht das schlechtes Programm, auf Dauer aber viel zu einseitig und nicht wenige Kinder sind mit 12 recht ausgebrannt. Soziales Verhalten, kreatives sowie tiefes Verstehen von Zusammenhängen sind Mangelware („bitte bis Freitag das Periodensystem der Elemente aufsagen können“).

      Das System produziert recht gleichförmige, hervoragend „gebildete“ und auf Leistung getrimmte Mitarbeiter. Ideales Futter für die US-Konzernarmeen, wo Gehorsam zählt.

      Ich bin glücklich, anders aufgewachsen zu sein. Und meine Kinder haben rasch die Schule gewechselt.

  2. Ert

    Etwas Off-Topic aber dennoch ein kleines Deflation-Update der Bundesbank vom 19.12.2013 mit dem Titel: „Keine Deflation in Sicht“ – http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Themen/2013/2013_12_19_keine_deflation_in_sicht

    Die BuBa erklärt doch recht gut die Deflation und die Problematik, schließt aber folgend den Artikel: „So wird nach einem voraussichtlichen Rückgang um 0,4% in diesem Jahr, bereits für 2014 und 2015 mit Wachstumsraten der Euroraum-Wirtschaft von 1,1% bzw. 1,5% gerechnet. Das Deflationsrisiko dürfte vor diesem Hintergrund weiterhin sehr gering bleiben.“ – und erwartet auch wieder höhere Preissteigerungs (bzw. Inflationsraten).

    Da sich die BuBa hier für die nächsten zwei Jahre doch sehr konkret festlegt bin ich gespannt auf die Realität.

    • Wolfgang Pfeifenberger

      Ich finde es schon erstaunlich, dass die Bundesbank sich zu solch relativ langfristigen Prognosen hinreißen lässt, die starken deflationäre Entwicklungen innerhalb und außerhalb des Euroraums in diesem Jahr aber nicht vorhersagen konnte. Die gigantischen offenen und versteckten Schulden sind das Problem und so zu tun, als ob über minimales Wachstum eine Wende zum Guten herbeigeführt werden könnte ist nachgerade naiv.

      • Ert

        Genau deswegen hatte ich den Artikel der BuBa hier eingestellt und auf Reaktionen gehofft.

        Entweder versucht u.a.auch die BuBa Zweckoptimismus zu verbreiten – oder die BuBa sieht etwas das aktuell kein anderer sieht. Preissteigerung (http://sdw.ecb.europa.eu/home.do?chart=t1.1) und M3 (http://sdw.ecb.europa.eu/home.do?chart=t1.2) haben zumindest aktuell nach EZB andere Trends. Und eine Trendwende vermag ich noch nicht zu sehen.

        Ggf. müsen wir auch bis 2016/2017 warten, wenn auch nach EIA der Fracking-Boom in den USA seinen Höhepunkt erreicht und es keine weitere Steigerung mehr gibt (http://www.peak-oil.com/2013/12/eia-us-oel-fracking-erreicht-seinen-peak-in-2016/). Wenn China dann immer noch ungestüm wachsen und damit seinen Öl-Verbrauch erhöht, dann schickt uns ggf. der Ölpreis in krisenähnkliche Gebiete.

        Auf jeden Fall gilt es die verschiedenen In- und De-flationen zu differenzieren, also u.a. „Profit-Push, „Cost-Push“ Inflation, Deflation durch Substitution und tech. Fortschritt. Je nach Branche, Marktumfeld und Lage/Region können die gegensätzlichen Signale verwirrend sein.

        • F. Malik

          Von den jetzt täglich neu erfundenen verschiedenen Arten von Infla und Defla, die orientierungslose Ökonomen erfinden, sollte man sich nicht irreführen lassen.
          Deflation hat nur eine Ursache: zu viel Schulden, deren Besicherungen den Gläubigern nicht mehr ausreichen (oder die den Kreditverträgen nicht mehr entsprechen) und daher Nachbesicherungspflichten oder sogar Nachschusspflichten. Daher Verkaufsdruck zur Liquiditätsbeschaffung, daher sinkende Preise. Zuerst die Sachgüterpreise (Assets), dann mit Verzögerung die Konsumgüter. Derzeit gibt es nur noch an den Aktienbörsen steigende Preise. Es ist die letzte Kategorie von Assets, die noch steigt. Einige Aktienbörsen sind stärker und länger gestiegen, als ich es angenommen hatte. Die Aktien wurden auf Kredit gekauft. In den USA z. B. haben wir die höchsten Margin-Schulden der Geschichte. Der Absturz ist programmiert.

          Natürlich können Preise auch aus anderen Gründen sinken, z. B. durch Substitution, durch übergrosse Ernten und durch mangelnde Kauflust. Das alles ist aber keine Deflation, sondern es sind natürliche marktbedingte Preisschwankungen. Hättten wir keine oder weniger Schulden und wären die Assets bezahlt oder im Normalmass kreditiert, wäre kein Wort darüber zu verlieren. So ist es aber nicht, sondern wir haben die grösste Verschuldung der Geschichte. Es wird noch eine Zeitlang dauern, bis Ökonomen dies zu verstehen vermögen. Wenn es dann so weit ist, dann kann man wieder kaufen.
          Der Tiefpunkt dürfte in 2016 erreicht sein.

          • A. Vogel

            Sehr geehrter Herr Prof. Malik,

            ich habe über die Feiertage das Buch „Die Billionen-Schuldenbombe“ von Daniel Stelter gelesen. Das Buch passt hervorragend zu diesem Blog, zumal es auf die Eigentumsökonomie von Heinsohn/Steiger aufbaut und die globalen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte bis zu den aktuellen Ereignissen zusammenhängend darstellt. Im Unterschied zu Ihnen kommt Stelter zu der Aussage, dass die „Schlacht“ zwischen Inflation und Deflation noch nicht geschlagen ist. Dabei ist die Inflation wahrscheinlicher und auch zielführender als Deflation. In der aktuellen Situation sind zur Werterhaltung des Privatvermögens weder Aktien noch Immobilien zu empfehlen – Ausnahme Gold (dabei besteht jedoch die Gefahr des Verbotes). Eine klare Leseempfehlung.

            Das Thema Deflation ist in den Medien aktuell. Anbei ein Link, wie sich die verschiedenen Anlageformen bei einer Deflation verhalten.

            http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/01/07/gefaehrlich-europa-steuert-in-richtung-deflation/

            • F. Malik

              Sehr geehrter Herr Vogel,
              Daniel Stelter hat bei mir sein Doktorat gemacht und zwar über die Deflation. Dort stellte ich ihm die Aufgabe, den Versuch zu unternehmen, die Eigentumsökonomik bzw. den Debitismus und Paul C. Martin zu widerlegen. Er konnte zeigen, dass in diesen Theorien kein Fehler liegt.
              Deshalb habe ich ihn dann zum Mitautor bei meinem Buch „Krisengefahren in der Weltwirtschaft“ 1990 gemacht.

              Es ist schlimm, dass die Medien erst jetzt auf die Deflation kommen – und noch in vielen Punkten falsch liegen. So auch im Artikel des Links.
              In einer Deflation fällt der Preis von Gold und anderen Edelmetallen. Strukturierte Finanzprodukte würde ich nicht anfassen. Obligationen sind hochgefährlich, weil die meisten Schuldner bankrott gehen und ihre Papiere nicht mehr bezahlen. Nur allererstklassige Obligationen kann man ins Auge fassen. usw. usw. Sie finden Vieles hier im Blog.

              • Jürgen Clasen

                Diese Doktorarbeit interessiert mich besonders. Ist sie frei zugänglich ?
                Eine deutsche Fassung würde mir sehr entgegenkommen. Daniel Stelter könnte ein
                Feld schon beackert haben, das erst noch vor mir liegt…

                • Johann Schwarting

                  Vllt hilft das alte Elliott-Wellen-Forum352803
                  weiter. Viel Spaß beim Studium.

                • F. Malik

                  Sie müsste aus einer Bibliothek per Fernleihe bezogen werden können.

          • J.Fischer

            Sehr geehrter Herr Prof. Malik,

            zunächst möchte ich Ihnen ein frohes und erfolgreiches Neues Jahr wünschen.

            Seit 3 Jahren verfolge ich nun Ihren interessanten Blog und bin Ihnen sehr dankbar für dieses lehrreiche Medium.

            Beim Lesen Ihrer Lagebeurteilung2013 sowie in Ihrem Blogeintrag vom 27.12.2013, schreiben Sie, dass die Margin-Schulden das höchste Niveau in der Geschichte der USA erreicht hätten. Ich halte diese Beobachtung für äußerst wichtig. Könnten Sie mir bitte die Quelle hierzu mitteilen und womöglich auch eine seriöse Quelle aus der die Margin-Schulden anderer Länder ersichtlich sind.

            Ihnen im voraus recht herzlich dankend verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

            J. Fischer

            • F. Malik

              Danke für Ihr Interesse.
              Eine gute Analyse macht regelmässig Alan Newman in Crosscurrents http://www.cross-currents.net/
              Auch Bianco Research biancoresearch.com ist gut. Nicht alle Börsen publizieren ihre Daten, aber z. B. hat die NYSE hat in ihrem Statistic Archiv dafür die nötigen Zahlen. Bei Börsen, die Sie selbst besonders interessieren, finden Sie die Zahlen auf deren Websites, insoweit sie diese publizieren.
              Ich selbst verfolge in erster Linie die amerikanischen Börsen, weil dort die Haupt-Finanzmärkte sind.

          • J. Beselauer

            Leider verwechslen Sie immer wieder einzelwirtschaftliche Sicht und gesamtwirtschaftliche Sicht. Wenn Sie sagen, die Schulden sind zu hoch dann müssen Sie eo ipso auch sagen, die Guthaben seien zu hoch da das Geldvermögen (weltweit) bekanntlich immer genau 0 ist. Guthaben und Schulden bilden sich immer nur wenn vom „Gleichschritt“ abgewichen wird d.h. wenn nicht für alle Wirtschaftssubjekte Einnahmen=Ausgaben gilt. Die beste Voraussetzung hierfür ist immer eine enorme Ungleichverteilung der Einkommen. Eine Gruppe kann ferner immer nur dann einen Einnahmeüberschuss bilden wenn die Komplementärgruppe einen Ausgabenüberschuss bildet. Dies sind triviale Buchhaltungsidentitäten. Ihre Vorschläge, die Organisationen mit Ihren Tools effizienter zu machen sind dann sinnvoll wenn dadurch signifkant produkives Sachvermögen gebildet wird, da eine Gesamtwirtschaft bekanntlich kein Geldvermögen sparen kann. Da aber nicht alle Organis. der Welt zugleich effizienter werden können, wird sich gesamtwirtschaftlich an den monetären Ungleichgewichten rein gar nichts verändern. Leider ist für sog. Experten oft nicht einsehbar, dass sie den elementaren Buchhaltungsidentitäten niemals entfliehen können.

            • BERD

              Buchhaltungen arbeiten regelmässig mit Bewertungen der Positionen. Und unterscheiden sich dazu die Meinungen der Kontrahenten, kommt es normalerweise zur Transaktion (Verkauf, Kündigung, …). Solange dies möglich ist, wie auch hier geschrieben wird.

              Für das 2014 wünsche ich, nicht am falschen Fuss zu stehen.

            • F. Malik

              Was Sie elementare Buchhaltungsidentitäten nennen, hat seine Tücken. Selbstverständlich sind alle Bilanzen auf beiden Seiten immer gleich, denn das ist pure Bilanzarithmetik. Das heisst aber gerade nicht, dass alle Bilanzen auch gut sind. Und genau dies wird immer wieder übersehen, genau dann, wenn man mit Schulden = Guthaben operiert.
              Die Wahrheit kommt dann ans Tageslicht, wenn ich meine Guthaben als Gläubiger bei den Schuldnern bei Fälligkeit einfordere, diese aber nicht zahlen können. So einfach ist es, und so wenig wird das von den meisten Ökonomen verstanden, eben weil diese von Bilanzen zu wenig verstehen, vor allem von der Praxis der Bilanzierung und davon, was Bilanzen aussagen und was nicht.

              • John Rambo

                Stimmt.

                Mein Katastrophen Vermieter
                will gut 300 Euro von mir haben weil er der Meinung ist ich Schulde ihm die.

                Ich bin anderer Meinung und habe der Forderung widersprochen. Also ist er jetzt gut 300 Euro ärmer weil er diese Forderung mal schön abschreiben darf.

                • F. Malik

                  Sehr gutes Beispiel – aus dem Leben gegriffen. Besten Dank, wird vielen helfen.

            • J. Beselauer

              und noch ein Punkt: Sie schreiben „hätten wir keine Schulden …“ Fällt Ihnen nicht auf, dass wir dann unter keinen Umständen irgendwelche Guthaben, sei es in Form von Forderungen oder Zahlungsmitteln, hätten? Ich würde Ihnen gerne eine Frage stellen: Wenn die Staaten der EU oder nur Deutschland tatsächlich ihre Schulden stark verringen sollten, wo wäre dann die Gegenbuchung? Wer würde sich dann in genau gleicher Höhe wie es dem Abbau der Staatsschulden entspricht verschulden? Dass dies vor dem Hintergrund der bestehenden Guthaben zwingend notwendig wäre, muss ich sicher nicht näher begründen? Nächste Frage: wenn Deutschland weiterhin seine Leistungsbilanzüberschüsse (vor allem auch innerhalb der EU) vergrößern will (eventuell auch mit Hilfe Ihrer Tools), welche der hoch verschuldeten Staaten mit Leistungsbilanzdefiziten kann dann weiterhin die Gegenposition einnehmen wenn diese auch noch gleichzeitig sparen sollen. um Ihre „zu hohe“ Verschuldung abzubauen. Nächste Frage: da nie wirklicher Gleichschritt herrscht, müssen Kredite für Investitionen permanent ausgweitet werden. Wenn dies durch „Schuldenmachen“ nicht mehr möglich ist, wie sollen Unternehmen dann noch Gewinn erzielen?

              • F. Malik

                Kompliment für das aufmerksame Lesen: Im zweiten Absatz schreibe ich „zu viel “ Schulden. Das ist es, worum es geht. Im dritten Absatz lasse ich das „zu“ zwar weg, was sie anscheinend zu ihrem Posting veranlasst, aber es ist natürlich genau dasselbe gemeint, was sich beim Weiterlesen auch klar so darstellt.
                „Zu viel“ Schulden haben wir dann – einzel- und gesamtwirtschaftlich – wenn die Schulden bei Fälligkeit von den Schuldnern nicht bezahlt werden können. Selbstverständlich ist klar, dass nicht alle Schulden dieselbe Fälligkeit haben, und dass Schulden auch prolongiert und umstrukturiert werden können. Das geht, so lange alle „Kettenglieder“ halten. Versagt jedoch eines, z. B. der US-Home Market, dann kommt es zu den Dominoeffekten. Eine Zeitlang können diese limitiert werden, aber nicht auf Dauer.

                Kredite für Investitionen (echte, d. h. produktive Investitionen) sind typischerweise durch eben diese Investitionen besichert, und dies sind daher sich selbst liquidierende Kredite. Allerdings ist der Kreditkauf eines Eigenheimes keine Investition in diesem Sinne sondern es ist Konsum, und daher ist dieser Kredit auch kein sich selbst liquidierender Kredit. Hieraus ergibt sich, dass die sogenannte Asset Wealth-Theory fundamental falsch ist, denn längst nicht jedes Asset ist ein produktives Asset. Hier wird seit etwa Mitte der 1990er mit den Begriffen arg geschlampt. Investitionen sind nicht gleich Investitionen, manche sind nur Schrott. Und seit man auch Spekulanten, gegen die ich nichts habe, Investoren nennt, sind auch hier wichtige Unterschiede semantisch eingeebnet worden, was die Probleme nur verschlimmert hat.

                PS zu Ihrer Frage der Schuldenverringerung: In dem Masse als die Schulden Deutschlands nicht mehr bezahlt werden könnten, wäre die Gegenbuchung das Abschreiben von uneinbringlichen Forderungen bei jenen Gläubigern, die deutsche Staatspapiere in ihren Portfolios haben. Man nennt das Staatsbankrott. Dieser ist die historische Regel, und keineswegs die Ausnahme, wie viele meinen. Deutschland – und jedes andere Land – kann also seine Schulden nur verringern durch Bezahlen alter Schulden bei Fälligkeit und Verzicht auf Neuverschuldung. Diese Vorgänge werden ja gerade rund um die Welt vorexerziert .. Wunderbar nachzulesen seit Mitte der 1970er Jahre bei Paul C. Martin.

                • J. Beselauer

                  Danke für Ihre Kommentare, denen ich weitestgehend zustimme. Allerdings habe ich bei dem Abbau der Staatsschulden nicht an das Extrem der Abschreibung gedacht sondern an den unvermeidlichen Schuldnerwechsel der bei einer Rückführung der Staatsschulden stattfindt. Um Schulden ohne einfache Streichung zu verringern muß der Staat zwingend positive Budgetsalden erzielen. Verringert der Staat seine Ausgaben oder erhöht er seine Einnahmen haben andere zwingend die Gegenbuchung in Form höherer Budgetdefizite. Die Rückzahlung von Staatsschulden setzt die Inhaber der Staatstitel jedoch unter Anlagezwang. Kredite für produktive Investitionen sind auch nicht per se selbtliquidierend da der Erfolg der Investition keineswegs vorher garantiert ist. Gut, dass Sie auch PCM zitieren. Er hat ca. 30 Jahre nach Lautenbach erkannt, dass die Mittel für Gewinn und Zinsen nur aus weiterem Kredit und Investition gewonnen werden können und dass die Investitionen dem Sparen stets vorauslaufen müssen. Die ständige Aufschuldung d. Expansionzwang ist systemimmanent. Leider sind die saldenmechanischen Zusammenhänge meist unbekannt und es werden immer wieder einzelwirt. mit gesamtw. Sachverhalten gleichgesetzt.

                  • F. Malik

                    Wenn Staatschulden reduziert werden – eigentlich egal auf welche Weise – wird eine Kettenreaktion von Anpassungen ausgelöst. Bei vielen Organisationen kann das zu einschneidenden Budgetkürzungen führen. Daran führt kein Weg vorbei. In der Politik denkt man aber an die Wählergruppen und daher sind nachhaltige Sanierungen der Staatsfinanzen so schwierig bis sogar unmöglich – ausser eben im Extremfall der Abschreibungen, weil es anders nicht mehr geht.

                    Sie haben Recht, dass nicht jeder Kredit vom Typus „selbstliquidierend“ dieses Ziel erreicht. Das liegt in der Natur des Wirtschaftens. Das ist aber nicht so schlimm, denn nicht selsbstliquidierende Kredite können unter gar keinen Umständen sich selbst bezahlt machen. Dazu gehören die Konsumkredite. Darin liegt der bedeutende Unterschied.

                • Brummer, Birgit

                  Das geht ja gut los hier: gleich wird einem der Zweck dieses Blocks erneut belegt. Prima,
                  diese kritischen Anmerkungen von J. Beselauer.
                  So genießen alle wieder eine Lehrstunde über Kredit und Investition, über Assets und produktiv Assets, gute und geschönte Bilanzen.
                  Die ausführliche Replik von Herrn Prof. Malik
                  ist grandios klar. Habe den Disput sehr gern gelesen.

          • JE

            Die größten Probleme des Systems ist fehlendes Verständnis des Geldsystems seitens der „Experten“. Der Faktor Zeit kann aufgrund „unvorhersehbarer Ereignisse“ (schwarze Schwäne) nicht berechnet und kalkuliert werden. Da helfen zur Risikoberechnung auch keine „Glockenkurven“. Die Welt ist nicht so, wie homo sapiens sie gerne sehen möchte, denn im Urwald finden wir nun mal weder Quadrate, noch Dreiecke, noch Linien vor. Das größte Problem ist der Mensch selbst. Ich kann jedem geneigten Leser „Der schwarze Schwan“ von Nassim Nicholas Taleb empfehlen. Die Lektüre des Buches erlaubt es dem Leser, das Geschehen auf unserem Planeten und das Handeln der Menschheit von der passiven Seitenlinie aus zu analysieren. Der Autor ist Essayist, Empiriker, Forscher und nüchterner, mathematisch orientierter Trader in einer Person.

            • F. Malik

              Leider verstehen die „Experten“ über das Geldsystem hinaus die Wirtschaft und das Wirtschaften als Ganzes nicht. Kein Wunder, denn sie haben ja auch die Menschen nicht in ihren Theorien – vor allem nicht die unternehmerischen Menschen. Unternehmer brauchen Talebs Buch eigentlich nicht, so wertvoll und lesenswert es ist.
              Ein Unternehmer weiss nur zu gut, was er nicht berechnen kann – und daher sorgt er für die wichtigsten Eventualitäten und Risiken vor. Das ist eine ganz andere Art von Risikomanagement, als es die Finanzunternehmen betreiben, wo die meisten dort beschäftigten Mathematiker und Physiker ziemlich naive Denkweisen in komplizierte Formeln packten und glaubten, damit die Märkte überlisten zu können. Taleb beschreibt das ja auch sehr schön.

          • John Rambo

            Ich wünsche auch schöne Feiertage.

            Die Aktien in den USA aber auch Deutschland sind tatsächlich stark gestiegen. Ich frage mich aber wer tritt als verkäufer und wer als Käufer auf?

            Ich habe fast den Eindruck das die Privatanleger kaum beteiligt sind und eher Banken und Fonds sowohl verkaufen als auch Kaufen. Kann es sein dass die Institutionellen Anleger sich die Aktien bei steigenden Kursen gegenseitig verkaufen und so immer einen „Gewinn“ ausweisen können.

            Das wäre ja so eine Art Schneebalsystem. So etwas endet in der Regel unerfreulich.

            • Jürgen Clasen

              Nur nicht hudeln! Wie ich schon so oft ausgeführt habe, steigen Aktienbörsen höher als man annimmt und sie fallen auch tiefer
              als man glaubt. Von der Sentimentseite ist eigentlich alles klar. Die Übertreibungen
              nähren sich selbst und wir haben auf der Longseite eine Menge Akteure, die am selben
              Strang ziehen und erbarmungslos die Kunden-gelder für ihre Zwecke, Nutzen einsetzen. Mit Wohlgefallen sehen das die Regierungen und Notenbanken. Wenn Joe Miller seinen Depotauszug sieht, kauft er ein… Autos
              und alles was auf seiner Wunschliste steht.
              Hereinspaziert Herrschaften… Leisten Sie
              sich was. Wall Street bezahlt… Es ist wie
              immer, ein Irrtum, Wunschdenken. Die Bären haben sich in die hinterste Höhle zurück-gezogen. Wann sie genau das Blutbad anrichten
              ist nicht bekannt. Eine Majorität der EU / Euro Gegner in EU Parlament könnte eine Ausnüchterung auslösen. Schauen wir mal…

  3. A.I.

    Auch hier sollte man an die S-Kurve denken.

    Wenn sich das Bildungsniveau bereits auf einem relativ hohen Niveau stabilisiert hat, also auf dem flachen Stück oben, und andere aufschließen, dann ist es eine sehr irrige Meinung, man könne durch immer neue Innovationen den Abstand vor China bewahren.

    Die Vorsprünge können nur immer kleiner werden. Eindringlich wurde mir das bewusst, als ich bei einer deutschen Hochschulmeisterschaft zwei Schwimmern aus dem Olympia-Kader bei 100m Delphin zusah: Der eine gewann mit wenigen hunderstel Sekunden Vorsprung. Da dachte ich mir: „Ok, er hat gewonnen, aber kann man bei so kleinem Vorsprung wirklich pauschal sagen, er sei der bessere Schwimmer?“ Damals wusste ich noch nicht über die S-Kurve Bescheid.

    Ich glaube, wer sich einbildet, dass in den 1960ern die deutschen Kinder sämtlich mit 12 schon Tensoranalysis und allgemeine Relativitätstheorie beherrscht haben, der täuscht sich. Es ist nur so gewesen, dass in der 3. Welt die Leute nicht mal lesen und schreiben lernten.

    Kognitiv Hochbegabte sind in jeder Population, statistisch gesehen 2%. Das macht für Deutschland 1,6 Millionen und China 50 Millionen. Die haben halt mehr.

    • F. Malik

      Auf dem Sättigungsniveau einer S-Kurve ist es so, wie Sie sagen. Zu berücksichtigen ist, dass man verschiedene S-Kurven für die verschiedenen Bildungsniveaus innerhalb der Gesellschaften rechnen müsste, die ihre je verschiedenen Sättigungsniveaus haben, also z. B. für die Fähigkeiten der Hochbegabten gegenüber niedrigeren Bildungsschichten.

      Eine neue Entwicklung wird durch eine Familie neuer S-Kurven dargestellt. Ich meine, dass wir z. B. eine völlig neue Entwicklung bekommen können, wenn wir die Kinder so früh wie möglich mit Methoden des effektiven Arbeitens und Lernens vertraut machen. Hier sind m. W. alle Gesellschaften weit zurück. Die Lernmethoden von Hochschulstudenten unterscheiden sich in ein und demselben Jahrgang und Semester gewaltig.
      So musste ich in BWL in den vielen Jahren meiner Lehr- und Prüfungstätigkeit Studentinnen und Studenten nie wegen eines Mangels an Intelligenz durchfallen lassen. Wenn ich das tun musste, was selten war, weil ich meine Studenten entsprechend vorbereitete, dann was es ein Mangel an Arbeitsmethodik.

      • A.I.

        Ich stimme Ihnen in großen Teilen zu. Natürlich verläuft die S-Kurve für verschiedene Gruppen anders; das ist auch so bei Sportlern. Man kann wahrscheinlich nicht einen x-beliebigen Menschen herausgreifen und ihn wahlweise zum Top-Schwimmer oder Marathon-Meister oder Fußball-Star machen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein ambitionierter Hobby-Läufer einen Michael Phelps abzieht. Da spielt Veranlagung eine große Rolle, und ich denke, auch bei kognitiven Fähigkeiten bilden sich verschiedene Schwerpunkte aus.

        Sie haben absolut recht mit der Arbeitsmethodik. Ich habe da bittere eigene Erfahrungen. Ich konnte ein Einser-Abitur ohne jede Systematik ablegen, wusste das aber auch. Ich hatte mit 18 sogar in Deutsch einen Essay geschrieben, in dem ich den Mangel an Methodik-Vermittlung angeprangert habe. Die Deutsch-Lehrerin sagte, ich solle mir Gründe überlegen, warum das nicht getan würde. Mir ist nie ein vernünftiger Grund eingefallen.

        • A.I.

          Was die Vermittlung der Methodik bei Kindern angeht, bin ich da noch nicht so überzeugt. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.

          Ich habe vor kurzem eine Trainerausbildung in meinem Sport gemacht, die von führenden Experten von der Sporthochschule geleitet wurde.

          Dort wurde betont, dass es im Kindesalter auf Leistungsorientierung ankommt, nicht so sehr auf Ergebnisorientierung. Das steht im Gegensatz zu Ihrer Auffassung, nach der es allein auf Ergebnisse ankommt.

          Ich halte die Auffassung unserer Bundestrainer aber für die richtige. Vermittelt man Kindern die Erfahrung, dass es zutiefst befriedigend und beglückend sein kann, Leistung zu erbringen und dafür Anerkennung zu ernten, dann werden sie von selbst motiviert sein, systematisch und methodisch zum Erfolg zu kommen.

          Ich rede hier nicht von Kuschelpädagogik und Lob für Nichtigkeiten oder Selbstverständlichkeiten. Ich rede von echter Leistung – auch kindgemäßer Leistung – und echter Anerkennung, die spontan von anderen kommt.

          • F. Malik

            Ich verstehe nicht, was die man an dieser Sporthochschule meint. Vielleicht ist es nur ein „Streit“ um Worte oder ein Finassieren mit Definitionen. Beides führt nicht sehr weit.

            Meine Position ist: Leistung ist ohne Ziel und Ergebnis nicht denkbar. Denn sonst ist eine Tätigkeit nur Arbeit. Erst Arbeit mit Ergebnissen ist Leistung. Und das ist auch der Grund, warum die meisten Kinder diese Erfahrung so mögen, mit all den weiteren positiven Folgen, die Sie erwähnen. Gerade die Besten wollen wissen, wo sie im Vergleich mit anderen stehen. Und noch viel mehr wollen Sie wissen, wo sie im Vergleich mit sich selbst stehen, ob sie sich verbesseren usw.

          • A.I.

            In erprobten Gebieten, wo man weiß, wie es gehen muss, muss man auf Ergebnisorientierung pochen, da bin ich bei Ihnen. Aber das kommt erst später, nachdem die Kinder sich ausprobieren und Selbstvertrauen gewinnen konnten.

            Aber das ist ein schwieriges Thema, das hier nicht erschöpfend behandelt werden kann.

            Fest steht vermutlich, dass man Genies nicht nach einem Kochrezept formen kann.

            Was man aber erreichen kann, ist, das jeder gewisse Standards der Professionalität und Handwerkskunst einhält. Und darauf muss man als Gesellschaft weiterhin pochen.

            Bleibt mir nur noch, Ihnen und allen Blogteilnehmern ein gesundes, erfolgreiches und überwiegend glückliches neues Jahr 2014 zu wünschen!

            • Brummer, Birgit

              @AI: Mögen Sie vielleicht Ihre Einstellung/Erfahrung mit einem Beispiel erläutern? Zum Leistungsthema gehören auch
              intrinsische Motivation, Lust auf Anstrengung,Disziplin, etc. Alle Kinder wollen Erster sein. Aber das kommt selten so angeflogen.
              Wie wecken wir die Leistungsbereitschaft bei denen, deren Talent + Übung nicht zum Weltmeister reicht? Die Gesellschaft braucht ganz sicher Anreize, wie wichtig auch Ziele und Ergebnisse auf verschiedenen Ebenen sind und Sinn stiften können. Und nicht zuletzt: wie stärken wir die Fähigkeit zur Resilienz?
              Auch hier liegt ein Schlüssel in d. Methodik – zugegeben erleichtern bestimmte pers. Eigenschaften und ein passendes Umfeld zu den „Gewinnern“ zu gehören. Nicht zuletzt sind gute Lehrer wichtiger als Inhalt und Ambiente. Denken Sie an Ihr Deutsch-Thema.
              Leistungs- und Ergebnisorientierung sind ohne Zweifel starke Wirtschaftsfaktoren.
              Wie viel Leidenschaft dafür können wir „lernen“? Methode und Menschen sind die wichtigsten Tools.

              • F. Malik

                Liebe Frau Brummer, ich freue mich schon auf AI’s Antwort. Aus meiner Sicht zu Ihrem wichtigen Posting nur so viel: Zum Glück brauchen wir nicht nur „Weltmeister“. Wir können aber jeden Menschen – ja, ich meine jeden – um mindestens 30% wirksamer und leistungsfähiger machen. Man stelle sich diesen gewaltigen Leistungszuwachs vor … Damit würde die Wirtschaft einen enormen Schub bekommen ..

            • F. Malik

              Das sehe ich etwas anders. Das Selbstvertrauen kommt nicht aus dem „etwas tun“, sondern aus dem „damit etwas erreichen“. Schon im Spielen liegt eine Leistungskomponente. Ich finde nicht, dass das ein schwieriges Thema ist, sondern im Gegenteil ein sehr einfaches, das klare Lösungen hat. Und ich finde, dass es ein zutiefst humanes Thema ist, das eng mit dem Finden von Lebenssinn zusammenhängt. Hier verweise ich auf Viktor Frankl.
              Danke für Ihre guten Wünsche. Auch Ihnen alles Gute für 2014 und besten Dank für Ihre immer sehr interessanten und bereichernden Postings.

              • A.I.

                Ich freue mich, dass Sie meine Postings als Bereicherung empfinden.

                Wir sind nicht so weit auseinander.

                Ich erzähle Ihnen mal einen Schwang aus meiner Kindheit. Eine Vertretungslehrerin in Mathe wollte offenbar demonstrieren, dass Mädchen in Mathe besser sind und ließ Mädchen gegen Jungen im Schnellrechnen antreten. Da kam ich an die Reihe und besiegte im Alleingang alle verbliebenen Mädchen.

                Dummerweise wagte ich es, mich über diesen Erfolg zu freuen, und zog mir den Zorn der Lehrerin zu, die mir daraufhin verbot, weiter am Spiel teilzunehmen, sehr zum Protest der anderen Jungen.

                Ein anderes Mal sagte ein Chemielehrer, eigentlich müsse er mich gesondert beschäftigen, aber er habe die zeitlichen Ressourcen dafür nicht.

                Genutzt hat mir das alles nichts. Bis zum Abitur musste ich bei guten bis sehr guten Noten so gut wie nichts für die Schule tun.

                Ich hatte also nie viel Leistung erbringen müssen, um gute bis sehr gute Ergebnisse zu erzielen.

                Verstehen Sie nun besser, was ich meine?

                Um zum Sport zurück zu kommen: Man kann schlecht spielen und trotzdem gewinnen. Wir sollen die Kinder erziehen, immer gut zu spielen (Leistung!), gleich ob man gewinnt oder verliert (Ergeb.!).

                • F. Malik

                  Anscheinend gehören Sie zu dem kleinen Prozentsatz hochbegabter Menschen, wozu ich Ihnen sehr gratuliere. Auch ich habe mich in der Schule leicht getan und später dann auch an der Universität, wobei mir ein ausgeprägtes Interesse an zahlreichen Fächern sehr entgegenkam. Das Lernen hat mir nicht immer Spass gemacht, aber dafür das Können umso mehr.
                  Sie haben Recht, man kann schlecht spielen, und dennoch gewinnen. Sie gehen dabei aber weiter und plädieren für gutes Spielen, egal wie das Spiel dann ausgeht. In der Regel spielt man dann aber, um zu gewinnen. Man hat also ein klares Ergebnis vor Augen und dieses ist das Ziel.

                • A.I.

                  Wenn man es genau betrachtet, dann treten Sie selber vehement für das Leistungsprinzip ein.

                  Wenn ich Ihre Bücher richtig verstanden habe, dann sind Sie dafür, sich darauf zu fokussieren, das Kundenproblem zu lösen.

                  Das ist Leistungsorientierung, denn das Lösen eines Kundenproblems stellt eine Leistung dar.

                  Sie sind Kritiker der Shareholder-Value-Ideologie: Das ist Ergebnisorientierung.

                  Sie kann erreicht werden, indem man z.B. das Tafelsilber des Unternehmens wie Grundbesitz verscherbelt, den Verkaufserlös einstreicht und das Gelände zurückmietet, während man den Bonus für das außerordentliche Ergebnis einstreicht.

                  Ich finde die Unterscheidung ehrlich gesagt nicht bloß semantisch.

                  Im übrigen sagen Sie dasselbe wie unser Bundestrainer: Wenn ein Unternehmen das Kundenproblem löst, braucht es um zahlende Kunden nicht zu fürchten.

                  Ebenso heißt es bei uns: Wenn eine Mannschaft volle Leistung bringt, steigt die Wahrscheinlichkeit, Olympiasieger oder Weltmeister zu werden, aber das Ergebnis ist quasi Abfallprodukt einer konsequenten Leistungsorientierung.

                  Es geht hier um Leistung als Vorbedingung für Ergebnisse. Ersteres liegt voll in Ihrem Einfluss, letzteres nicht unbedingt!!

                  • F. Malik

                    Ich trete dafür ein, dass in Organisationen das Arbeiten noch nicht genügt, sondern dass es auf die Ergebnisse des Arbeitens ankommt. Arbeiten ohne Ergebnisse ist wie Wärme, die ungenutzt abgeht. Arbeit für und mit Ergebnissen, also die Transformation von Arbeit und Ergebnisse, verstehe ich als Leistung. Damit gehe ich über das bisher übliche Denken eben hinaus, weil dieses einer Welt von Organisationen nicht mehr genügt. Diese Transformation erreicht man durch Effektivität – und diese wiederum durch das, was ich unter richtigem und gutem Management verstehe.

                    Effektivität wird aber so gut wie nirgends gelehrt. Daher verpufft der grösste Teil der Arbeit wie Wärme und wird nicht zu Ergebnissen. Ich schätze, dass das für mindestens 60% der getätigten Arbeit gilt – denken wir nur an die zahlreichen täglichen Sitzungen ohne Ergebnisse in Millionen von Organisationen allein in Deutschland. Daher dürfen wir nicht nur auf die Arbeitslosigkeit schauen, sondern wir müssen auch die Leistungs- d. h. Ergebnislosen mit in die Systemanalyse einbeziehen.

                    Das liegt aber weder an Ungebildetheit, noch an Unfähigkeit, sondern zum grössten Teil daran, dass nur ganz wenige für die Anforderungen der heutigen Wissensgesellschaft erzogen und ausgebildet wurden. Wir waren recht effektiv in der Gesellschaft der manuellen Arbeit und noch besser in der Industriegesellschaft. Das duale Ausbildungssystem in ein massgeblicher Grund dafür. Aber wir haben den Schritt zur Effektivität der Wissengesellschaft noch nicht wirklich vollzogen. Dafür ist richtiges und gutes Management nötig.

                    PS: Noch ein Nachtrag zu Shareholder Value als Ergebnis: Es gibt richtige und falsche Ziele und daher Ergebnisse. Der Shareholder Value ist ein falsches und irreführendes Ergebnis, denn er ruiniert die Produktivkraft einer Wirtschaft.

                    • Wolfgang Pfeifenberger

                      Ich komme gerade von einem Krankenhausaufenthalt von einer schlecht organisierten Station zurück und kann nur unterstreichen, was sie gesagt haben. Ohne mehrmaliges Nachfragen ging dort kaum etwas voran. Das Personal war oft nur unzureichend über aktuelle Entwicklungen informiert. Ständig wechselten die Ansprechpartner. Friktion pur! Dennoch waren alle extrem geschäftig. Erinnerte mich an „Apocalypse Now“ von Francis Ford Coppola: „Hier gibt es keinen befehlshabenden Offizier“.

                    • F. Malik

                      Ich hoffe, dass Sie nicht selbst oder Ihnen nahestehende Menschen betroffen sind, oder – falls doch – dass es Ihnen oder diesen trotz dieser organisatorischen Misere wieder gut geht. Wie in einigen anderen so wichtigen Postings zu verwandten Themen – etwa den Schulen – sieht man auch an Ihrem Beispiel die noch ungenutzten Potentiale für tiefgreifende Verbesserungen. Das ist die Chance, die es zu ergreifen gilt.

              • John Rambo

                Bleibt zu sagen das die zu erreichenden Ziele realistisch sein müssen. Wenn unrealistische Ziele eingefordert werden ist es mit der Freude und Selbstvertrauen schnell vorbei.

                • F. Malik

                  Im wesentlichen ja, aber zum „Realistischen“ gehört es, dass man sich etwas „strecken“ sollen muss, um die Ziele zu erreichen.
                  Es soll gerade Kinder stolz machen, etwas erreicht zu haben. Das gelingt am besten mit grossen Zielen – relativ zu ihren Fähigkeiten. Meine Erfahrung aus 40 Jahren Training von Führungskräften ist es, dass die Performer an grossen Zielen wachsen und sogar über sich selbst hinauswachsen. Die Non-Performer sind zwar immer dagegen – daran erkennt man sie in der Regel recht zuverlässig. Es gibt so viele Leute, die immer so schön darlegen, was nicht geht. Echte Führungskräfte hören zu und fragen dann: Und was könnten wir tun, damit wir es dennoch erreichen .. ?

                  • A. Vogel

                    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,

                    Sie schreiben in Ihrem Kommentar, dass Kinder früh an Methoden des effektiven Arbeitens und Lernens herangeführt werden sollen. Als Familienvater interessiert mich die praktische Anwendung der Empfehlung. Welche Literatur empfehlen Sie, um sich systematisch und ausführlicher mit dieser Thematik zu beschäftigen?
                    Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute für das Jahr 2014. Ihr Blog und die Kommentare der Teilnehmer ist eine Bereicherung für mich.

                    • F. Malik

                      In meinem Buch „Führen Leisten Leben“ gibt es ein Kapitel zur persönlichen Arbeitsmethodik – allerdings von Führungskräften. Vieles davon kann man aber auch auf die Situation von Kindern anwenden – wenn man es mit Einfühlungsvermögen interpretiert. Auch andere Kapitel dieses Buches sind für Kinder nützlich, vorausgesetzt Sie transformieren es von der Welt der Führungskräfte in die jeweilige Alterssituation von Kindern.
                      Dazu gehören etwa: Das Umgehen mit Zielen und Ergebnissen, sich selbst und seine Umgebung organisieren; das Einteilen seiner Zeit, Aufgaben nicht nur anreissen, sondern wirklich erledigen, seine eigenen Stärken herausfinden, der Umgang mit anderern Menschen, daruner auch LehrerInnen usw.

  4. A.I.

    Bevor ich mehr Zeit in die Erläuterung des Gedankengangs investiere – offenbar recht unwirksam – würde ich gerne geklärt wissen, was die zur Debatte stehende Frage ist.

    Reden wir vom langfristigen Aufbau kognitiver Leistungspotentiale, oder von der Erledigung anfallender Arbeiten?

    Der Aufbau eines Leistungspotentials folgt einem allgemeinen Zweck, verfolgt aber kein konkretes Ziel oder ein Resultat.

    Beispiel: „Schreiben lernen“ versus „Schreibe einen Aufsatz über Konrad Adenauer bis nächste Woche Mittwoch“.

    Ich finde absolut nicht, dass dies weder auf konzeptioneller Ebene dasselbe ist noch dieselben Maßnahmen erfordert.

    Auch bin ich nicht der Meinung, dass der Aufbau der kognitiven Leistungsfähigkeit über Jahrzehnte hinweg (zwischen Einschulung und Promotion können 20 Jahre und mehr liegen) eine triviale Aufgabe ist, die ganz einfache und klare Lösungen hat.

    Vielleicht stehe ich ja mit dieser Ansicht alleine da, müsste allerdings empirische Fakten aufgezeigt bekommen, die die gegenteilige Auffassung begründen.

    Es ist sehr leicht zu sagen, wie man es NICHT hinbekommt, das stimmt. Aber wie kriegt man jedes Kind bis zu seinem Optimum?

    • F. Malik

      Ich kann leider nicht erschliessen, welches Posting Sie direkt ansprechen. Falls Prof. Heinsohns Paper über China gemeint ist, würde ich ihn das selbst beantworten lassen.

  5. A.I.

    Liebe Frau Brummer,

    Sie baten um ein Beispiel, um das Konzept der Leistungsorientierung zu erläutert. Mir fallen da sehr viele Beispiele ein. Ich habe mich für ein persönliches Beispiel entschieden.

    Der Kerngedanke ist, dass unsere eigene Leistung zu 100% unter unserer Kontrolle ist, das Ergebnis aber nicht unbedingt. Das gilt in hohem Maße für sportliche Wettkämpfe, wo man mit Widersachern zu tun hat, die alles tun, um den eigenen sportlichen Erfolg zu verhindern.

    Die eigene Leistung ist aber Vorbedingung zum Erfolg, nicht aber absoluter Garant. Eine Firma kann ein super Produkt herstellen, das aber trotzdem vom Markt nicht angenommen wird.

    Die Idee ist nun, bei Vorgängen mit höchst ungewissem Ausgang den Fokus komplett auf die eigene Leistung zu legen, natürlich mit dem Vertrauen, das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Das muss aber nicht unbedingt eintreten.

    Dies trifft auch bei der Entwicklung der Fähigkeiten einer Person zu. Niemand kann vorhersagen, was das Ergebnis sein wird. Jemand mag hochgradig musikalisch begabt sein, aber ohne Leistung und Anstrengung wird nichts herauskommen. Und jemand mag sich sehr anstrengen, aber trotzdem auf einem Gebiet nicht viel erreichen.

    • F. Malik

      Eine schöne Antwort an Frau Brummer. Wir sind nur wenig auseinander. Mein Grundsatz lautet: Es kommt – im Management – auf die Resultate an. Siehe dazu mein Buch „Führen Leisten Leben“. Ich glaube dies löst das Dilemma auf.
      Ich stimme Ihnen in vielen Punkten zu – am Schluss aber, egal welche Einflüsse dazu geführt haben, zählen die Resultate … Ich betone aber: Im Management! Im Leben allerdings kann man das ganz auf eigene Weise definieren.

    • A.I.

      Der entscheidende Punkt ist aber die Wertehaltung. Wenn nämlich Leistungsorientierung und Begabung zusammentreffen, werden auch die Ergebnisse stimmen. Sie brauchen beides.

      Nun zum Beispiel. Als Schüler überlegte ich, Teile meines Studiums im angelsächsischen Ausland zu absolvieren. Wegen der Kosten kam das letztlich aber nicht in Frage. Es stand in einem Prospekt: „We expect our students to be fluent in both spoken and written English“.

      Anfang der 12 hatte ich eine 3+ in Englisch, da ich nichts tat. Motiviert von der Überlegung ergriff ich folgende Maßnahmen: Ich schaute konsequent jeden Abend um 22 Uhr die BBC World News, und ich abonnierte den „Scientific American“, da ich bereits Abonnent der „Spektrum der Wissenschaft“ war. Ich suchte mir pro Monat ein, zwei Artikel raus, schrieb alle unbekannten Vokabeln ab, lernte sie und las dann nochmal den Artikel.

      Mein Fokus lag also auf der eigenen Leistung. Ich hätte mir auch ein anderes Ziel setzen können: „In Englisch auf eine 1 kommen.“ Das tat ich aber gerade nicht. Allerdings war die Folge, dass am Ende genau das passierte.

      Wie wollen Sie denn definieren, wann Sie eine Sprache können? Damit ist man nie fertig.

      • A.I.

        Selbst in der eigenen Muttersprache kommen immer wieder Worte vor, die man nicht kennt, besonders auch, was Fachtermini angeht.

        Ich habe in meiner Arbeit viel Kontakt mit ausländischen Geschäftspartnern. Auch kommt es vor, dass technische Dokumente aus oder in das Englische übersetzt werden müssen. Bei uns kommt es auf die Qualität der Übersetzungen an. Mein Chef vertraut mir diese Übersetzungen an, obwohl wir mit einem Übersetzungsbüro zusammenarbeiten. Das sollte genug darüber sagen, wie diesbezüglich meine Fähigkeit eingeschätzt wird.

        Und da kommen die Dinge zum Tragen, die Prof. Malik erwähnt hat: Arbeitsmethodik etc. Natürlich müssen Kinder so etwas lernen. Wenn eine Übersetzung auf den Tisch kommt, dann geht es um Resultate, das ist doch klar.

        Aber Resultate kann man nur erzielen, wenn zuvor die Fähigkeit entwickelt worden ist, sie auch zu produzieren. Dazu gehören – ganz ohne Zweifel! – systematische Arbeitsmethoden. Diese sind aber spezifisch für jeden Beruf, den man ergreift. Also ist es für Kinder nur sinnvoll, Grobformen zu erlernen, so wie man kleinen Kindern zuerst nur die Grobform der sportlichen Technik vermittelt.

        • F. Malik

          Es gibt berufsspezifische und es gibt generelle Arbeitsmethoden, die die allgemeine Effektivität einer Person herbeiführen, unabhängig von ihrem Beruf.
          Ein Zahnarzt z. B. muss Dinge beherrschen, die für einen Flugzeugpiloten bedeutungslos sind. Beide müssen unter anderem aber mit ihrer Zeit haushalten können, sonst sind sie in beiden Berufen ineffektiv.

          • A.I.

            @ Prof. Malik

            Das unterschreibe ich Ihnen sofort.

        • A.I.

          Welche Zielsetzung haben also Schule und Ausbildung?

          Eine zu frühe Fokussierung auf Ergebnisse produziert wahrscheinlich viele üble Gefühle, wenn man erlebt, dass man halt Mathe oder Naturwissenschaften einfach nicht verstehen kann.

          Die Wertehaltung aber, alles zu geben und sich anzustrengen, ist universell. Wenn dann ein Kind seine Talente entdeckt, und mit dieser Wertehaltung der Leistungsorientierung daran geht, sie zu entwickeln, dann wird daraus auch etwas. Und dann wird es auch Ergebnisse geben!

          Ich wünschte, ich hätte diesen Unterschied nicht erst so spät verstanden. Meine Eltern legten nur Wert darauf, dass ich gute Schulnoten nach Hause brachten, und das tat ich mühelos. Gebracht hat es mir aber nichts, im Gegenteil.

          Ich möchte nicht dahingehend missverstanden werden, als seien mir Ergebnisse egal. Wofür sonst würde man versuchen, Leistungspotential aufzubauen? Es sind zwei Seiten einer Medaille, oder Yin und Yang, wo wir gerade beim Thema China sind. 🙂

          Ich bin übrigens nie Weltmeister gewesen und auch kein Auswahlspieler. Inzwischen spiele ich 2. Herren. Und trotzdem bringe ich vollen Einsatz und halte mich neben dem Training fit. Leistungsorientierung befriedigt.

  6. A.I.

    Liebe Frau Brummer,

    was Ihre zweite Frage angeht, nämlich wie man Leistungsbereitschaft weckt, habe ich keine Ahnung.

    Vielleicht ist es eine Frage der Mentalität und des Temperaments. Das sind Eigenschaften, die sich sehr früh zeigen und sich im Leben eigentlich kaum verändern.

    Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Wissbegier irgendwann entstanden wäre; ich bin immer so gewesen. Ich weiß auch, wie ich mich selber motivieren kann. Deswegen bin ich ja auch auf diesen Blog gestoßen, weil mich die wirtschaftlichen Zusammenhänge, insbesondere auch was das Geldsystem angeht, so sehr interessieren.

    Wenn ich nun ein Patentrezept wüsste, wie man andere motiviert, dann würde ich es Ihnen bestimmt nicht verraten, sondern mich als Berater dumm und dusselig verdienen. 🙂

    Zur Entwicklung von Leistungsorientierung bei Kindern kann man vermutlich nur leistungsorientiert herangehen, sprich eben nicht ergebnisorientiert. Man kann versuchen, Gelegenheiten zu schaffen, bei denen Kindern erfahren können, dass das Erringen einer Fähigkeit durch Anstrengung ein tief befriedigendes und beglückendes Gefühl ist.

    Kennt man dieses Gefühl, dann wird auch Disziplin leichter.

    • Brummer, Birgit

      Lieber A.I., danke für Ihre besonders ausführliche Antwort. Lassen Sie mich bitte zunächst auf der bilateralen Ebene bleiben. Gemeinsam sind wir hier mit vielen anderen, weil dieser Blog ein hervorragendes Weiterbildungs-Tool ist. Und ich sehe, jeder -wirklich jeder- freut sich über eine Interaktion, einen positiven Kommentar (besonders aus professoraler Feder)oder über ein Gefühl des besseren Verstehens. (=Motivation, hier zu bleiben). Ihr Posting, „Leistung zwar als Vorbedingung für Ergebnis zu sehen, wobei Ersteres unserem Einfluss unterliegt, das Zweite nicht unbedingt“, hat Klärung gebracht. Gern hätte ich mit Ihnen darüber einen vertiefenden Dialog geführt. Schade, dass Sie mir auf meine rhetorische Frage einen „Joint-Venture“ verwehrt haben.
      Die andere Ebene bezieht sich auf das Ausgangsthema, Leistungssteigerung
      als Wachstumsfaktor der Wirtschaft. Gute Manager erkennen, wie man seine MA zum Team bildet: Die Aufgaben auf die (seltenen) HOchbegabten, die Intelligenten, die Spezialisten, die Macher, etc. so zu verteilen, dass gemeinsam ein deutlich optimiertes Ergebnis entstehen kann. Wem bei dieser Komplexität methodisches Wissen zur Verfügung steht,wird erfolgreicher agieren

      • A.I.

        Inwiefern habe ich einen Dialog verweigert?

      • Brummer, Birgit

        Leider, leider ist so eine Binse nicht der Alltag. Da werden Allianzen gebildet, „Stars“ gefördert und andere Leistungsträger landen auch mal im Abseits.
        Daraus folgt die dritte Ebene: Wie organisieren wir unser Bildungssystem, wie lassen wir Kinder eine Begeisterung für das Gelingen erleben? Gelingen als Ergebnis nach erbrachter Leistung.
        Auch begabte Kinder haben eine Arbeitsmethode, sie erkennen es nur nicht als solche. Jede Art der Konzentration im Unterricht z.B.erspart ihnen aufwändige Nacharbeit.
        Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu vermitteln, wie Ergebnisse zu erzielen sind, warum manchmal auch der Zweite als Gesamtpaket gewinnt (In der Produktentwicklung später z.B.), was dazu beiträgt, einer guten Idee auch zum (wirtschaftlichen) Erfolg zu verhelfen, halte ich für eine tolle gesellschaftliche Aufgabe! Es gibt schon richtig gute Ansätze. (siehe auch MZSG)
        Und ja, es geht dabei um Anspruch, um Talent, um Kreativität, um Ethik, um Erfolg, um Geld und tatsächlich auch um Glück!

        • Max Gmür

          Meines erachtens zielt Leistungsorientierung zu wenig hoch, resp. verleitet zu sinnlosem handeln im Widerspruch zu „work smart not hard“. Am höchsten zielt wertorientiertes handeln. Es verleiht Sinn und bündelt Kräfte resp. formt schlagkräftige Teams mit fast unsichtbarer Hand. Leistung ist in diesem Umfeld kein Thema. Leistung passiert einfach. Und die Resultate sind meistens wuchtiger als irgend jemand zu Beginn es gewagt hätte zu denken, geschweige denn auszusprechen. Herr Malik war beseelt von der Idee Management zu professionalisieren. Der Rest ist einfach passiert. Verzeihung, Herr Malik, ich möchte ihre enormen Leistungen damit in keiner Weise geringschätzen. Aber habe ich im Kern recht?

          Bringen wir unseren Kindern (wieder) wertorientiertes Handeln bei und sind wir Vorbilder im Sinn von “ es hat keinen Sinn Kinder zu erziehen, sie machen uns sowieso alles nach“. Der Rest wird sich ergeben.

          • A.I.

            @Max Gmür

            Aktivität oder Geschäftigkeit sind noch keine Leistung.

            Ich bin für Leistungsorientierung, nicht für sinnlose Geschäftigkeit.

            Resultate sind wichtig. Ich habe mit keinem Wort behauptet, dass es anders sei.

            Zu behaupten, dass nur Resultate zählen, halte ich für falsch. Es verleitet viele dazu, zu betrügen (nicht nur in der Schule) oder Statistiken zu schönen.

            Denken Sie nur an die Drückerkolonnen im Strukturvertrieb. Da stimmt das Ergebnis, ja, aber wem ist denn geholfen? Und worin besteht die Leistung?

            Ich kann hier nur Gedanken darlegen mit Ziel, sie zu kommunizieren. Aber darauf, ob Sie wirklich verstehen, was gemeint ist, habe ich keinen Einfluss.

            • F. Malik

              Lieber Herr Irmak,

              ich selbst vertrete seit langem eben dieses Prinzip, dass es letztlich nur auf die Resultate ankomme, z. B. in meinem Buch Führen Leisten Leben („FLL“). In dieser Frage scheinen wir aneinander vorbeizureden. Daher zur Klarstellung für die Blogger, was bisher unerwähnt blieb, damit es keine Verwirrung darüber gibt, was ich meine:

              1. Ich spreche in Zusammenhang mit Resultaten ausdrücklich und ausschliesslich von Management. Damit verankere ich das Leistungsprinzip, ohne welches keine Gesellschaft auf die Dauer funktioneren und existieren kann. Ich sehe dieses als einen Kulturwert an.

              2. Im selben Kapitel in FLL lasse ich aber explizit offen, ob jemand dieses Prinzip auch auf sein Privatleben anwenden will. Das ist jedem freigestellt, und ich mache selbst vieles ohne ausdrücklich auf die Leistung zu achten, sondern um der Sache Willen. Zum Beispiel fahre ich gerne und gut Schi, aber ich will damit keine Rennen gewinnen. Gut Schi fahren will ich aber schon … und dafür habe ich auch meine Ziele und Resultate, die unter anderem auch mein Konditionstraining bestimmen.

              3. In meinen gesamten Managementbüchern und MOM-Texten steht auch, dass es auf die richtigen Resultate ankommt. Diese definiere ich für alle Organisationen durch meine sogenannten CPCs, das sind 6 Central Performance Controls. Diese müssen im grünen Bereich sein.

              4. Ob mein Prinzip jemanden dazu verführt, zu betrügen und letztlich sich selbst zu betrügen, ändert nichts an der Gültigkeit des Prinzips – im und für Management. Solche Leute bzw. Firmen würden mit hoher Wahrscheinlichkeit so oder so betrügen.

              5. Mein Prinzip rechtfertigt als solches nicht jede Art des Vorgehens. Dafür gibt es unter anderem auch das Element der juristischen und ethischen Verantwortung in meinen ManagementSystemen.

              Ich hoffe, dass dies zur Klärung beiträgt.

              • A.I.

                Lieber Prof. Malik,

                ich habe niemals bestritten, dass es letztlich auf Resultate ankommt.

                Ehrlich gesagt fühle ich mich auch nicht verwirrt. Es ist doch völlig klar und legitim, dass man am Ende aufgrund der Resultate beurteilt wird. Ich werde genauso wie alle anderen für die Resultate beurteilt, die ich für andere erbringe. Dafür bekomme ich Geld.

                Die augenscheinliche Verwirrung kommt vielleicht dadurch zustande, dass hier die Themen durcheinander gemischt werden.

                Wovon reden wir? Über Ausbildung, oder über den praktischen Einsatz von erworbenen Fähigkeiten? Ich dachte die ganze Zeit, es ginge um PISA und den Zusammenhang mit Schule und Bildung.

                Der Trainer, der meines Wissens nach die Leistungsethik begründet hat, war in 12 Jahren 10 Mal Meister, davon 7 Mal in Folge. In 4 Mal hat seine Mannschaft JEDES Spiel der Saison gewonnen. Diese Resultate sind unübertroffen!

                Und doch hat dieser Trainer nie über gewinnen oder verlieren geredet, sondern nur darüber, die volle Leistung auf den Platz zu bringen.

                • F. Malik

                  Ich denke, im Wesentlichen sind wir uns einig.
                  Es ging bei Prof. Heinsohns Beitrag um PISA, richtig.
                  Mir geht es im speziellen um richtiges und gutes Management.

                • A.I.

                  Zum Thema Ausbildung.

                  Zufällig bin ich auf einen MOOC gestoßen, der mich inhaltlich interessiert, mit meiner Tätigkeit in Zusammenhang steht und gerade betreut wird, sodass ich daran teilnehme.

                  Ich stehe auf 100% bei den praktischen Aufgaben und 96% bei den Quizfragen. Soll ich mich jetzt zufrieden zurücklehnen und mich toll fühlen? Als Schüler hätte ich das getan. Ich könnte hinterher mit dem Zertifikat wedeln und behaupten, ich sei gut.

                  Mir geht es aber um den tatsächlichen Erwerb von Können, und das motiviert mich, meine Anstrengung so weit zu treiben, um eine möglichst gute Beherrschung des Themas zu erlangen, die mir in angemessener Zeit möglich ist.

                  Denn im wirklichen Leben zählt am Ende nicht, welche Noten ich hatte, sondern ob ich fähig bin, ein echtes Problem zu einer Lösung zu bringen.

                  In diese Position gelange ich eben nur durch die erwähnte Leistungsorientierung. D.h. ich ignoriere das Ergebnis, und gebe nicht bei 100% Ergebnis Ruhe, sondern bei 100% Leistung.

                  Im Management gibt es nur solche realen Aufgaben.

                  Also nochmal: Kriegt man die Kinder am besten dahin, solche realen Aufgaben zu bewältigen, indem man an Noten orientiert ist, oder an maximaler Leistung?

    • A.I.

      Allerdings kann ich hier auch nur anekdotisch argumentieren. Ich bin kein Bildungsexperte und habe keinerlei systematische Studien in dieser Richtung betrieben.

      Ich habe nur eine ganze Menge Wissen ansammeln müssen, wie es nicht funktioniert, und kann mir natürlich nicht anmaßen zu meinen, wie man es für alle machen müsse.

      Es war für mich nur sehr faszinierend, das ganze Konzept des systematischen Erwerbs, der Optimierung und der Stabilisierung von Leistung vermittelt zu bekommen, und dass man bei der Konzeption der Entfaltung der sportlichen Fähigkeiten über Jahre hinweg die sensiblen Phasen der kindlichen Entwicklung zu berücksichtigen versucht. Ich fand das sehr überzeugend.

      Ob dies übertragbar ist auf Schule und schulische Leistungen, ist eine andere Frage.

      Was professionelle Spitzenleistungen angeht, kann ich schon gar nicht mitreden. Aber das war auch nicht mein Thema.

  7. A.I.

    Eben bin ich auf folgenden Artikel gestoßen, der thematisch gut in die Diskussion passt: Leistungsorientierung versus Ergebnisorientierung in der Bildung.

    http://www.forbes.com/sites/womensmedia/2014/03/03/the-surprising-activity-that-helps-you-reach-your-goals/

    „Students received the instructions to visualize the good study habits that could lead to a good grade on the exam (habits), to visualize getting a good grade (outcome), or to visualize both the good study habits and the good grade (habits/outcome). Which group would you put money on as getting the best grades on the exam?

    Students in the habits group did better on their exams than students in either the outcome or the habits/outcome group.“

    Man kann also durchaus in Frage stellen, ob die unkritische Anwendung von Management-Prinzipien auf frühkindliche Erziehung wirklich die besten Ergebnisse produziert.

    Unser leistungsorientierter Bundestrainer hat 3 olympische Goldmedaillen in Folge, 2 Weltmeister- und 4 Europameistertitel gewonnen.

    Ich nenne das Spitzenleistung.

    Ich bestreite nicht die Wirksamkeit von Managementprinzipien im Management, aber Herausbildung von Skills sind ein anderes Thema.

    • A.I.

      PS. Im Forbes-Artikel wird ein Webseiten-Projekt erwähnt. Ich bin übrigens nicht der Meinung der Autoren, dass man mit mal 15 Minuten nennenswerte Ergebnisse produziert.

      Meine persönliche Erfahrung deckt sich mit der Empfehlung Peter Druckers, dass man für den ersten Entwurf einen großen Zeitblock vorsehen soll, bis er steht, um dann inkrementell in kleinen Zeitblöcken weiter zu arbeiten.

      Das nur am Rande.