„Deutschlands technologische Zukunft“ von Prof. Dr. Gunnar Heinsohn

fredmund.malik am Donnerstag, 20.11.2014 um 15:40 Uhr
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Prof. Dr. Gunnar Heinsohn schreibt am 17.11.2014 in seinem neuen Artikel „Deutschlands technologische Zukunft“:

„Einen technologischen Abstieg erkennt man daran, dass zur Marktspitze führende Technologien nicht im eigenen Lande entstehen. Es bleibt jedoch schwierig, ein solches Nichtwerden auf das ökonomische Radar zu bekommen. Besser eignet sich dazu der jährliche Leistungsbilanzüberschuss. Da schafft – jenseits der Petroländer – Deutschland im November 2014 einen bewunderten sechsten Platz. Nur Singapur, die Schweiz, Taiwan, Norwegen und die Niederlande muss man ziehen lassen, während China, Japan und Süd-Korea momentan überflügelt werden.

Am einfachsten aber wird die Einschätzung zukünftiger Leistungsfähigkeit beim Blick auf Technologien, deren Spitzenpositionen ein Land erst innehat, dann verliert und danach niemals wiedergewinnt. In Deutschland geht die globale Führerschaft bei Kameras, Telefonen, Ton- oder Bildträgern sowie Schreibgeräten und Rechnern seit den 1970er Jahren verloren. Als populäre Ursachen gelten damals und heute die geringeren Löhne der mit Kopien antretenden Konkurrenz aus Japan oder Singapur, Süd-Korea oder Taiwan und längst auch aus der Volksrepublik China.“

 

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31 Kommentare

  1. Jürgen Clasen

    Also salopp gesagt ist die Zuwanderung, Migration, etc kein Burner. Im Gegenteil wenige stellen sich als eine Bereicherung dar, viele als Belastung. Es verwundert auch nicht, wenn bildungsbeflissene-, fleißige-, nach höheren Werten strebende Gesellschaften erfolgreich sind und die anderen, die eben diese Ideale nicht im Herzen tragen, zurückfallen. Unbestreitbar haben die niedrigen Löhne in Asien seinerzeit unsere Textil-, Radio/Ferseh-, Fotoindustrie kaputt gemacht. Aus Nachahmern sind aber wegen der richtigen Einstellung Wettbewerber geworden und sie haben diese Sektoren ohne großen Widerstand übernommen. Verwalten und Gestalten hieße, man fordert von den Asiaten, das man als Zielmarke in den genannten Sektoren 1/3 in unserem eigenen Raum produzieren muss. Die Asiaten werden das verstehen. Es gäbe dann einen Prozess der Umsteuerung mit der Chance wieder eigene Entwicklungen hervorzubringen. Dazu müsste unsere Gesell-schaft total umgekrempelt werden. Das finge damit an, dass Konsens ist, es kann nur verteilt werden, was vorher erarbeitet wird. Ein langer beschwer-licher Weg. Den kann man nur bewältigen, wenn man diesen Weg überhaupt erst einschlägt. Sehe ich nicht, leider.

  2. A.I.

    Mit der Fotoindustrie ist auch das Know-How untergegangen. Simulation von optischen Systemen, die hochgeheimen Glasmischungen, aus denen Objektive hergestellt werden, die Fabrikation von CCD-Chips, die Programmierung der Kamera-Software – all das lernt man nicht mal eben in einem Wochenendseminar.

    Warum soll ein Einzelner dieses Know-How erwerben, wenn er in Deutschland damit nirgendwo Arbeit findet?

    Und warum soll ein deutsches Unternehmen solche massiven Investitionen machen, um einen besetzten und dominierten Markt anzugreifen? Der nationalen Ehre wegen?

    Zeiss stellt seine Brillengläser übrigens in Asien her, wegen der Lohnkosten. Da habe ich bei meiner randlosen Brille lieber gleich zum viel günstigeren japanischen Original gegriffen.

    Siemens hat hier Handys hergestellt, die der allerletzte Schrott waren. Unter „Deutscher Wertarbeit“ habe ich mir etwas anderes vorgestellt.

    Man muss in Deutschland mal vom Überlegenheitswahn wegkommen und sich ein bisschen mehr auf echte Leistung konzentrieren. Die alte Ideologie steckt in abgeschwächter Form heute noch in vielen Köpfen. Das ist bei globaler Konkurrenz aber ein Hindernis: Asiaten haben auch ziemlich was drauf.

  3. Michael Oberlohr

    Sehr geehrter Herr Malik!
    Vielen Dank für den interessanten Blog!
    Der chinesische …fordert mehr innovative Geschäftsideen, um ein weiteres Abflauen der Wirtschaft zu verhindern. China brauche „neue Wachstumsmotoren“, Zudem müssten sie mehr innovative Produkte und Dienstleistungen anbieten, ….
    Ob Deutschland oder in einem anderen Land, überall die gleichen Weisheiten, wissen würden wir es ja. Ob da nicht irgendwo ein Denkfehler ist? Was sagt Frau Pelzmann?

    • F. Malik

      Was zu tun ist, glauben viele zu wissen. Wenn es aber um das Wie geht, wird die Luft dünn. Sicher scheint mir eines zu sein: Mit den Mitteln der bisherigen Managementpraxis lassen sich solche Herausforderungen nicht mehr meistern.

  4. A.I.

    Lieber Prof. Malik, ich verstehe langsam auf einer tieferen Ebene, was Sie mit Ihrer Hauptthese meinen. Auslöser war u.a. meine Beschäftigung mit den Aussagen R.W. Hammings: „Was mich an die Spitze gebracht hat, würde selbst mich in der heutigen Zeit nicht mehr an die Spitze bringen.“

    Jede Zeit hat ihre eigenen Probleme, und es müssen eigene Methoden dafür eingesetzt werden.

    Den gigantischen Fortschritt in der Produktivität verdanken wir den naturwissenschaftlichen Entdeckungen Ende des 19. Jh., und der ersten Hälfte des 20. Jh., und der sich daraus ableitenden Ingenieurskunst.

    Unterstellt man, dass auch das Wachstum dieser Erkenntnis einer S-Kurve unterworfen ist, kann man vermuten, dass wir uns auf dem oberen Ast befinden und neue Revolutionen ähnlicher Magnitude immer unwahrscheinlicher werden.

    Ähnlich wie in der IT: Lange Jahre wartete man einfach auf die CPU neuer Generation, und bekam einen rapiden Geschwindigkeitszuwachs: von 8 MHz auf 3,2 GHz heute. Heute muss man wie in den Anfangstagen seine Software wieder cleverer schreiben, sprich besser organisieren, weil man sich nicht mehr auf den technologischen Schrittmacher verlassen kann.

    • Max Gmür

      Mit naturwissenschaftlichen Entdeckungen könnten Sie vielleicht recht haben, dass der Zenit überschritten ist. Aber bei derer Nutzbarmachung stehen wir möglicherweise erst in den Kinderschuhen. Aber, was ersetzt die verlorenen Arbeisplätze der 3. Industriellen Revolution (Opfer: Kopfarbeiter)? Zurück auf Feld 1 – lokale Hand- und freiwilligen Arbeit?

    • F. Malik

      Lieber Herr Irmak, im wesentlichen ist es so. Ich freue mich, dass Ihnen meine Auffassungen nützlich sind.
      Zur Produktivität möchte ich noch folgendes hinzufügen: Naturwissenschaftlichen Entdeckungen sind zweifellos sehr wichtig. Aber dann kommt der entscheidende Schritt, diese auch in der Anwendung auch wirksam zu machen. Erst durch die wirksame Anwendung entsteht der Nutzen. Der Produktivitätsfortschritt im engeren Sinne ist Frederic W. Taylor zu verdanken. Er war es, der die Bahndammarbeiter in den USA durch eine bessere Handhabung ihrer Werkzeuge wirksam, d. h. produktiv machte. Die Gewerkschaften der damaligen Zeit waren übrigens sehr dagegen.

      • A.I.

        Da haben Sie natürlich Recht. Mir scheint da der Gedanke einer Kette recht nützlich.

        Vor einiger Zeit lernte ich privat einen IT-Projektmanager aus Schweden kennen, der sehr erfolgreich war und von einer deutschen IT-Firma als Berater angeheuert wurde, bei der ein ehemaliger Studienkollege arbeitete. Ich verstand mich auf Anhieb sehr gut mit ihm und hörte mit großer Neugier seinen Ausführungen zu.

        Ich denke, sein Erfolg beruht in erster Linie auf seinem sozialen Geschick. Er sieht Firmenprozesse nicht hierarchisch, sondern als Glieder einer Kette, die alle ineinander greifen und für sich funktionieren müssen. Eine Kette funktioniert nicht, wenn nur ein Kettenglied defekt ist. Daher ergibt sich für ihn, dass kein Glied wichtiger ist als das andere, auch wenn das im Organigramm anders dargestellt ist.

        Ich denke, dass es ihm auf diese Weise gelingt, allen Beteiligten klar zu machen, dass sie für den Prozess wichtig sind und allesamt ihren Job korrekt machen müssen.

        Ich will Ihnen also auf komplizierte Weise beipflichten. In der Kette der Innovationen sind also die Realisierer genauso wichtig wie die Entdecker, sie haben nur unterschiedliche Rollen.

    • A.I.

      D.h., wo können die neuen Zuwächse herkommen? Jetzt verstehe ich besser, was Sie mit Beherrschung der Komplexität meinen. Die Zuwächse können durch Erhöhung der Komplexität bei gleichzeitiger Beherrschung kommen.

      Ich befasse mich augenblicklich mit Bioinformatik. Es gibt 4 Basen im genetischen Code, je 3 bilden ein Codon, die insgesamt 20 Aminosäuren codieren. Aus diesen 20 Aminosäuren bilden sich funktionierende, lebende Organismen mit einem unfassbar hohen Komplexitätsgrad.

      Da scheint also der Schlüssel zu liegen: Verbesserte Organisation, das Lernen des Umgangs mit hochkomplexen Systemen, der effizientere Einsatz vorhandener Ressourcen.

      Will sagen: Die Methoden von gestern bringen uns heute nicht weiter. Wir können nicht weiter darauf bauen, dass ein steter Strom neuer Erfindungen uns nach vorne katapultieren, die dann mit den alten Methoden gemanaged werden.

      Wie bei den Aminosäuren müssen wir versuchen, die vorhandenen Technologien neu zu kombinieren, um ganz neue Systemeigenschaften zu produzieren.

      Hoffentlich war das nicht allzu unbeholfen ausgedrückt.

      • F. Malik

        Das haben Sie gar nicht unbeholfen ausgedrückt, sondern ganz verständlich und richtig.

  5. Alexander

    Die Autoindustrie ist die letzte Schlüsselindustrie der BRD. Die Stadt der größten Dynamik ist Wolfsburg (ehemals Kraft durch Freude); die Innovationen der staatlich gegründeten Autoschmiede finden angesichts der Verkehrsprobleme der BRIC Megacities physische Grenzen und konzentrieren sich im Markenimage. Wie in Asien dominieren staatlich geförderte Konzerne den Fortschritt, wobei die Technologie konsumlastig ist, deren Preise nur durch Nullzinspolitik marktfähig werden.
    Der Maschinenbau passt sich an (0% Tarantella) und gründet eigene Banken um Anlagen zu finanzieren, die sich bei Nullzins nicht rechnen können.
    Die Jagd nach Rendite globalisiert nicht nur, sondern sorgt auch für overengeneering u.o. planed obsoleszenz.
    Gesunde Unternehmen werden durch billig refinanzierte ersetzt.
    Investition in Forschung, Bildung und Anlagen rentiert nicht genug, es sei denn im staatlich risikofreien Auftrag, wie in Wolfsburg.
    Unsere Bildungsprobleme sind unübersehbar, die Ursachen nicht nur Wohlstand sondern auch Folge der Zinspolitik.
    Bleibt abzuwarten ob Staatskonzerne weltweit in der Lage sind Entwicklungen vorher zu sehen, oder ob Politik den Einsatz der Innovationen per Gesetz erzwingt.

    • F. Malik

      Deutschland hat auch noch weitere fähige Industrien: Pharma, Maschinen .. die vielen „hidden champions“. Ob man diese auch als „Schlüssel“-Industrien sehen will, ist eine Frage der Begriffswahl.

  6. Markus

    Als technisch interessierter Leser ihrer Kolumne möchte ich Herrn Prof. Dr. Heinsohn darauf aufmerksam machen, dass sein Wetteinsatz zur Herkunft der besten zukünftigen Drohnen nicht allzu hoch sein sollte:

    Die deutsche Firma Ascending Technologies, gegründet von Jugend-forscht Gewinnern in 2007 mit inzwischen über 40 Mitarbeitern, kann fraglos zu den führenden Kompetenzträgern in Entwicklung und Vertrieb von Drohnen gezählt werden (http://www.asctec.de/en/ascending-technologies/company/).

    • Gunnar Heinsohn

      Drücke mit Ihnen für Ascending Technologies die Daumen. Es muss ja nicht immer wie bei den Solarzellen laufen, wo es zuerst himmelhoch zu gehen scheint, dann aber die Mühen der Ebene nicht lange genug ausgehalten werden. Gunnar Heinsohn

  7. A.I.

    Ich glaube, dass die Wurzel des Problems im völlig unbeschränkten Freihandel liegt, in dieser blinden Ideologie, dass eine Volkswirtschaft produktive Tätigkeiten auslagern könne, und sich dann durch „Marktzwänge“ eine Gesellschaft komplett aus Erfindern und Ingenieuren, Anwälten, Bankern und Ärzten bildet.

    Chinas Konkurrenz wird abgebügelt mit der süffisanten Bemerkung, dass man eben „innovativer sein“ müsse, von Leuten, die wahrscheinlich an primitivsten Mathematikaufgaben scheitern, und vermutlich noch nie eine Konstruktionsaufgabe gelöst oder ein Computerprogramm zum Laufen gebracht haben. Um Wernher von Braun zu zitieren: „Auch damals waren die Probleme die dreckigen Kleinigkeiten, die die großen Ideen verhindert haben.“

    Jeder, der sich durch eine komplizierte Berechnung oder stundenlang ein Programm debugged hat, weiß, dass das wahr ist.

    Die Chinesen waren nie so blöd und haben einfach Technologie eingekauft, sondern immer darauf bestanden, dass im Land Werke aufgebaut werden.

    Man kann in Deutschland kein Know-How halten, wenn hier nicht produziert wird. Die großen Ideen verwirklichen sich erst in den „dreckigen Kleinigkeiten“ der Produktionsstraßen.

    • A.I.

      Man findet das Interview, in dem die Bemerkung fällt, an dieser Stelle:

      https://www.youtube.com/watch?v=fKZi6PrPWXQ#t=372

      Ein Studienfreund von mir ist Gießerei-Ingenieur und lebt jetzt in China. Er sagt ganz deutlich: „Die Chinesen lernen gerade, wie man das macht. Die werden immer besser. Und die werden irgendwann auch Gussteile in bester Qualität herstellen.“

      Wenn hier die letzte Gießerei schließt, wird auch das Know-How verloren gehen, ähnlich wie bei der Fotoindustrie. Wobei natürlich immer noch Know-How für Spitzenoptik in Deutschland angesiedelt ist. Die produzieren aber nicht in China.

  8. kohlmann

    Sehr geehrter Herrn Heinsohn,

    ist es richtig, anzunehmen, dass der 00-Crash eigentlich damit zusammen hing, dass wir hier mit dem Internet die Einführung einer neuen Technologie sahen (wie einst bei der Dampfmaschine, Telegraph, Flugzeug usw.), wobei es immer zu Verwirbelungen der Produktionsstruktur einer Volkswirtschaft kommt?

    Liegt es zudem nahe, anzunehmen, dass aufgrund der dadurch vollzogenen kommunikativen Vernetzung der Welt auch die Vernetzung in der Form von Schulen und Gläubigern anstieg (das Problem liegt ja nun nicht in der Verschuldung an sich, sondern in dem intransparenten Schuldennetzwerk, welches – wie bei Lehmann oder Griechland – durch Ketteneffekte einstürzen kann)?

    Wäre es demzufolge nicht am Wichtigsten, den Status der neuen Technolgie als privates oder öffentliches Gut zu klären (damit hängt wohl auch die ganze BigData/Spionage/NewTecUnternehmen/rechtl.-wirtschtl.-polit.Grenzen-Debatte zusammen? Denn dann würde wahrscheinlich auch des Schuldennetzwerk nicht ständig verschoben werden und es wäre irgendwann unverrückbar klar, wer Schuldner und wer Gläubiger ist, was Transparenz bringt, Unsicherheit abbaut und damit die Deflation durch wirtschaftliche Akt

  9. kohlmann

    Aktivität bekämpft. Banken würden die Überschussliquidität als Kredit rausgeben, Unternehmer können den Preisverfall bzw. die Preisveränderung ihrer Eigentumsseite besser prognostizieren usw.

    Mit freundlichen Grüßen
    Kohlmann

  10. kohlmann

    Ps: So gesehen hätten wir es nur mit einer Art vorübergehenden Wachstumsstau durch Unsicherheit zu tun, wobei die Aktienbewertungen im Schnitt langfristig gerechtfertigt wären!?

  11. Sinan G.

    Hallo Herr Malik,
    es überrascht mich, diesen Artikel in Ihrem Blog zu lesen. Ich selbst kenne Heinsohn nicht, aber der Prof. und Dr. Titeln sind gute Indizien, woher jmd kommt, seine „Brille“ fähig ist, und wie er seine Umgebung erklären kann, oder auch irreversible Katastrophen stimulieren können. Eigentlich fast schon die schriftliche Eigenunfähigkeitsbescheinigung.
    Es fallen mir in keiner anderen Menschengruppen so sehr brutal, erschreckend und falsche Deutungen auf, wie die der noblen Universitätspersonal sich leisten können. langsam wird es echt lächerlich.
    Zum eigentlichen Kern, Technologie Pioniere wie Nikolai Tesla sind abseits der Gesellschaft erscheinende Phänomene. In unserem (mittelalterlichen) Deutschland haben die Pisa, Studenten, oder Migranten keinen direkten Themenbezug zur Fortschritt in der Technik. Diese Gruppe von Menschen haben schlicht nicht die finanzielle Freiheit, zu entwickeln. Es ist immer ungeheuerlich wie Universitätspersonal ihre Unfähigkeit auf andere zusprechen können. Es ist eine Genugtuung zu beobachten, wenn dieses korrupteste Apparat der Unfähigsten Gesellschaftsmitglieder endlich entschleiert wird, im wirklichen Zeitalter der Aufklärung.

    • F. Malik

      Wenn Sie Herrn Heinsohn noch nicht kennen, dann empfehle ich Ihnen , ihn kennenzulernen und sich mit
      seinen Arbeiten zu befassen. Er passt so gar nicht in Ihr Schema der Universitätsprofessoren. Er ist einer der besten Köpfe und einer der wenigen Universaldenker. Lesen Sie einiger der vielen Beiträge von Gunnar Heinsohn hier im Blog. Dann werden Sie die Wirtschaft mit anderen Augen und hohem Sachverstand sehen können.

      • kohlmann

        ps2: ein gutes beispiel! wäre das internet ein privates gut, wobei diese seite hier nur über nutzungsgebühren betreten werden könnte, wäre der beschränkte beitrag von sinan und die mühsame antwort von malik nicht zustande gekommen – es wären also zwei nutzlose aktivitäten ausgeblieben, wobei die beiden akteure nützlicheres in dieser zeit für die gesellschaft hätten leisten können! andererseits leute wie sinan auf dem schirm zu haben, ist als öffentliches gut auch nicht gerade nutzlos! hier sieht man m.e., dass sich die frage nach dem internet als privatem oder öffentlichen gut noch nicht geklärt hat – aber die selbstorganisation der gesellschaft wird das früher oder später lösen, so oder so – wie es eben evolutinär am günstigsten ist! ich bin gespannt!

        • F. Malik

          Tja .. wo erkennen Sie Mühsal in meiner Antwort?

          • Hans A. Alber

            Sehr geehrter Herr Prof. Malik,

            Muss Ihnen hier vollumfaenglich zustimmen! Wer mehr als nur einen Beitrag von G. Heinsohn gelesen hat, wird dies erkennen!

            Egal zu welchem Thema, das ist immer sehr reflektiert und bei aller Brillianz dennoch „down to earth“ .

            Ihnen, Herrn Heinsohn und allen Lesern des Blogs alles Gute fuer 2015!

            Viele herzliche Gruesse,
            H.A. Alber

            • F. Malik

              Sehr geehrter Herr Alber, besten Dank für Ihre freundlichen Zeilen, die ich gerne auch Herrn
              Heinsohn weiterleiten werde. Aus den Arbeiten von Gunnar Heinsohn kann man so weitreichende Erkenntnisse schöpfen, wie von wenigen anderen. Er gehört zu den besten Köpfen auf mehreren Gebieten. Ich freue mich, dass Sie das so klar zum Ausdruck bringen.

  12. JJ

    Innovationen sind kein Maßstab, jede Firma meidet Sie wenn möglich und das aus gutem Grund.

    Auch die Zahl der Patentanmeldungen ist m.E. eine Kennzahl aus dem Tal der Ahnungslosen. Entscheidend ist die Qualität der erteilten Patente. Die US amerikanische z.B würden da selten die Hürde deutscher Gebrauchsmuster schaffen. Im übrigen sind Patente für fast alle Erfindungen außerhalb der Großindustrie sinnlos da für kleine unmöglich zu verteidigen. Jeder in der Szene kennt das Walkmann Patent und was Sony mit dem Inhaber gemacht hat.

    Dennoch kommen so gut wie alle Neuerungen aus den USA. Nicht aus China oder Japan und auch nicht aus Old Germany.

    Liegt m.E. an der Wirtschaftskultur und der Mentalität. Es werden schlicht wesentlich höhere Risiken eingegangen als z.B. in der BRD deren Mentalität vom mittelalterlichen Schuldturm geformt wird.

    Gute Produkte entstehen aus Ideen und deren Umsetzung. Das war noch nie die Domäne wirtschaftlicher Dinosaurier, nirgends. Wer das in Deutschland versucht hat dann erst mal mit IHK GEZ WEEE CE EIR VerpV und wie den ganzen feudalistischen Abgreifer sich sonst so nennen zu tun. Ein Fehler und man hat 1000e Euro Risiko. Wer tut sich das an?

  13. Jürgen Clasen

    Nochmal kurz erklärt, um was es mir geht: Um unsere Zukunft. Ab etwa 2025 kommt die Alterspyramide zum tragen. Eigentlich schon ein unlösbares Problem, bei dem wenige Junge, viele Alte zu unterhalten haben. Altersbuckel trifft Beschäftigtensenke. Die Mehrheit der heutigen Zuwanderer findet eben keine Jobs, sind nicht qualifiziert und sprechen wahrscheinlich auch nicht unsere Sprache und sind strukurelle Analphabeten. Auf Jahrzehnte hin. Dann müssen die Jungen nicht nur den Buckel für die eignen Eltern krumm machen, sondern auch für das besprochene millionenfache Sediment von Leuten die heute zuwandern. Diese Hypothek nimmt man heute auf, und diejenigen, die das machen, haben sich dann abgesetzt. Die Konflikte sind heute klein, aber in 10 Jahren stehen uns lange, häßliche Auseinandersetzungen bevor. Wie sehen Sie das, Herr Prof Heinsohn?

    • F. Malik

      Wir geben Ihr Posting an Herrn Heinsohn weiter. Falls er Zeit hat, wird er eine sehr interessante Antwort geben.

      • Jürgen Clasen

        Ich hoffe weiterhin auf eine Ausführung zu diesem Thema. In Prof.
        Heinsohn sehe ich die Person, die mit Zahlen oder anderen Argumenten meine Vermutungen bestätigen oder widerlegen wird. Dabei sehe ich ein weiteres Problem: Im Jahr 2013, 1.226.000 Personen sind nach Deutschland zugezogen. 789.000 Personen zogen fort. Saldo: Wanderungsüberschuss von 437.000 Personen. Wunder-bar, wir haben gewonnen. Für mich nicht. Ich glaube, wir haben auf der ganzen Linie verloren, nämlich hochqualifizierte Experten, die von dem Regulierungs-und Verwaltungsterror, wie auch von dem Steuer- und Abgabenstaat, die Nase voll haben.
        Diese Leute finden auf der ganzen Welt ein Auskommen und sind überall in Nullkommanix integriert.

        • Jürgen Clasen

          Hier kommt die Bestätigung:

          Deutschlands Talente verlassen in Scharen das Land

          http://www.welt.de/politik/deutschland/article138249483/Deutschlands-Talente-verlassen-in-Scharen-das-Land.html

          Es ist schon eine ganze Weile offensichtlich.
          Leider werde ich es wahrscheinlich nicht mehr erleben, das diejenigen, die den schlechten Tausch schön geredet haben, bestraft werden.

        • Jürgen Clasen

          Prof. Sinn hat schon teilweise meine Frage beantwortet. Ich empfehle allen, dringend sich dieses Video über 35 min. anzusehen und nicht, wie die Engelen Kefer, dabei einzupennen. Eines ist klar, es kann nur von denen was geholt werden, die was haben und schrecklicherweise wird es wahrscheinlich nicht reichen. Mit dem letzten Brennpunkt zum Thema QE, auch mit Prof. Sinn, vermute ich, das eine breitere Masse aufgewacht ist. Was an der Börse stattfindet ist eine Katastrophenhausse, um die Vermögen zu retten. Anders ist es für mich nicht erklärbar.

          https://www.youtube.com/watch?v=wNtANKkJ7sQ