Was immer mehr Manager interessert

F. Malik am Montag, 18.05.2015 um 21:24 Uhr
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Immer häufiger beobachte ich bei meinen Vorträgen, dass Führungskräfte dann am aufmerksamsten zuhören, wenn ich über Selbstmanagement spreche – insbesondere darüber, wie man den Wandel meistern kann, indem man sich selbst besser managt. Zeitmanagement interessiert brennend, und damit verbunden, wie man die eigenen Grenzen überwindet.

Ich mache oft ein kleines Experiment und frage das Publikum: wieviele Stunden hat ein Jahr? In den mehr als 30 Jahren meiner Vortragstätigkeit hat das so gut wie niemand je spontan beantwortet. Es sind 8760. Ist das viel? Ist es wenig? Es kommt darauf an, was man damit macht. Etwa 3000 Stunden muss man schlafen. Muss man? Wer sagt das? Kommt man nicht auch mit 7 h aus? Was gewinnt man, wenn man täglich 1 h weniger schläft? 365 Stunden klarerweise.

Aber was bedeutet diese Zahl? Ich möchte meine Leser herausfordern, die Antwort in einem Posting zu geben. 😉

Antworten

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46 Kommentare

  1. Jürgen Clasen

    Ich gewinne nichts, denn ich bin in der glücklichen Situation, das ich meinen eigenen biologischen Rhythmus ausleben kann. Eine Verkürzung der
    Schlafzeiten geht nicht endlos und führt zu gesundheitlichen Schäden. Ich denke aber, das es bei den Schlafzeiten individuelle Spielräume gibt.
    Die gleitende Arbeitszeit hat viel unnötige Hetze abgestellt und das ist gut so. Der Volksmund sagt, das Morgenstund Gold im Mund hat. Da ist was dran. Ich würde sagen, das dies zu den althergebrachten Tugenden gehört, die eine größere und breitere Rolle spielen.

  2. Max Gmür

    Nichts im Vergleich zu einem langen, erfüllten Leben:-)

  3. Wei Wei

    Man könnte über 2 Monate mehr pro Jahr arbeiten…

    • F. Malik

      Richtig, man gewinnt 45 Achtstundentage. Das sind 9 5-Tage-Wochen zu je 8 h.

  4. Dalibor Bulic

    Ich schätze das Forum sehr für die unkonventionellen und grenzenlosen Denkweisen, daher von mir eine etwas differenzierte Antwort auf Ihre Frage.
    Als Buddhist interessiere ich mich auch für tibetische Mystik und die Tibeter nehmen den Schlaf sehr ernst. Sie sind sehr pragmatisch und nutzen die Schlafenszeit, rund ein Drittel eines Tages, für die spirituelle Praxis (Stichwort Traum-Yoga, luzide Träume, Läuterung), ohne zu Lasten der Anforderungen des Alltags zu gehen. Demnach kann mehr Schlaf, auch mehr Ergebnisse („Gewinn“) bedeuten. Wieso also kürzen?

    • F. Malik

      Es ist jedem/r freigestellt, wie er/sie mit der Zeit umgeht und wofür er/sie diese verwendet.
      Was ich sage ist, dass man das bewusst und überlegt machen soll. Nach meiner Erfahrung mit Führungskräften machen das von sich aus keine 5%. Wenn man sie aber z. B. in einem Seminar/Vortrag darauf aufmerksam macht, dann springt diese Ziffer nach oben, denn plötzlich entdecken viele das Potenzial.

      • TG

        Ein Grundproblem der Fragestellung ist die oft einseitige Interpretation in unserer Leistungsgesellschaft: Schlaf ist schlecht und Arbeit ist gut. Viel Arbeit und harte Arbeit zeigen wie wichtig die Führungskraft ist. Klingt altbacken, ist aber Realität. Heraus kommen Führungskräfte die keinen Jetlag und keine Müdigkeit kennen meinen und dabei völlig unkonzentriert, gereizt und überspannt agieren. Sie sind gleichzeitig leicht manipulierbar weil sie sich die Ruhe nicht gönnen ein Thema sauber zu durchdenken – maximaler Tiefgang sind drei Folien Powerpoint: Ausgangslage, Problem, Lösung, schönen Tag noch. Kombiniert mit quartaler Ergebnis- und Performance-Hechelei ein echter Knüller.

        All dies macht die Ausgangsfrage keinswegs falsch, aber eine richtige Antwort ist nicht so einfach wie es scheint.

        • Herbert Saurugg

          Auch hier nochmals der Hinweis auf Gunter Dueck – Schwarmdummheit – http://www.saurugg.net/?p=2499

          Denn die Warteschlangenformel legt eines unmittelbar nahe: Die wichtigen Menschen sollten mit geringerer Auslastung arbeiten als die weniger wichtigen oder qualifizierten. Wenn hohe Manager nur wenige offene Vorgänge haben, muss niemand lange auf eine Entscheidung warten – alles kann fließen. Wenn die Top-Experten immer Zeit haben, kann jedes auftretende Problem schnell gelöst werden.

          Der durch den Auslastungswahn erzeugte Stress führt zu einer Aversion gegen alles, was nicht gerade jetzt im Augenblick wichtig ist. Diese Aversion erzeugt einen Tunnelblick auf die aktuellen Probleme, die zu einem großen Teil aus einer Zusatzarbeit besteht, die aus dem Stress entstanden ist.

          Man kann deshalb in etwa so sagen: Alles über 85 Prozent Auslastung führt zu Chaos bis hin zu Katastrophen.

          • F. Malik

            Lieber Herr Saurugg, meine Frage bezieht sich darauf, wo die 100% liegen, die wir dann zu 85% auslasten können. Die Leistungsfähigkeit der meisten Menschen liegt deutlich oberhalb dessen, was sie selbst als Maximum ansehen oder was ihnen als ein solches eingeredet wird. Menschen können viel mehr leisten als sie selbst glauben. Das sieht man z. B. im Sport recht gut.

            • Herbert Saurugg

              Leider ein trauriges Beispiel dafür, dass man die Auslastung nicht überall produktiv erhöhen kann:
              „Durch Personal, das sorgfältig auf Hygiene und Vorsorge achte, ließen sich viele der EU-weit 37.000 Todesfälle jährlich aufgrund von Spitalsinfektionen vermeiden, hieß es bei einem Expertengespräch in Wien einhellig. Das scheitere jedoch bisher an überlastetem Personal und wirtschaftlichen Überlegungen. In Zahlen belegen lassen sich die horrenden Kosten, die die sich ausbreitenden Infektionen – neben dem menschlichen Leid – verursachen.“ http://orf.at/stories/2279602/

              • F. Malik

                Übelastung ist zweifellos in vielen Organisationen ein grosses Problem.
                Nicht immer so klar sind die Gründe dafür und die Massnahmen dagegen.

            • Herbert Saurugg

              Hallo Herr Malik,
              ich glaube, wir reden eh vom selben! Natürlich kann man Grenzen ausdehnen – auch bei technischen Systemen – kurzzeitig, aber nicht dauerhaft. Gerade Sport/Bergsteigen ist es tolles Beispiel dafür. Da kann/muss man über seine Grenzen hinausgehen, um vorne dabei zu sein, oder um den Gipfel zu erklimmen. Aber dann braucht der Sportler auch wieder eine Erholungsphase!
              Und das adressiert auch Dueck – dass im heutigen Management eben oft versucht wird, eine Dauerauslastung zu schaffen und sich selbst als Beispiel nimmt, Menschen aber unterschiedliche Einstellungen haben.
              Wenn man eine Mehrleistung erreichen will, dann muss auch der Sinn klar sein – nicht, um irgendwelche Zahlen zu erreichen oder damit der Vorgesetzte seinen Bonus bekommt.
              Und das passt wieder zu Ihren Herangehensweisen bzw. zur Transformation 21 / Syntegration.

              • F. Malik

                Menschen können weit mehr leisten als sie es selbst wahrhaben wollen oder ausprobieren. Beweise dafür gibt es viele.
                Wofür sie leisten, und was sie leisten, das entscheidet jeder selbst. Und mit Syntegrationsverfahren und gutem Transformationsmanagement fällt das sogar noch leicht. Besten Dank für Ihren Hinweis.

  5. Stefan Ludwig

    Die Frage paßt so wenig wie mir die langfristige Prognose von Paul C. Martin in diesem Interview paßt.

    http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/dottore-in-eigentuemlich-frei.pdf

    Zerfall der Staaten, private Bewaffnung, Stammesgesellschaften. Auweia.
    Wenn das Wirklichkeit würde hätte ich lieber keine Kinder gezeugt….

    Da ist mir kybernetisch strukturierte Wohlorganisiertheit sehr viel lieber.
    Vom Debitismus von Paul C. Martin wird in diesem Blog von den meisten wohl viel gehalten. Was halten sie von der Prognose die Paul C. Martin in diesem Interview gibt?

    Kann man mit kybernetischem Management, Viable System Model und Dingen wie Holacracy den Kapitalismus überwinden?

    mit freundlichen Grüßen

    Stefan Ludwig

    • F. Malik

      Lieber Herr Ludwig, Paul C. Martin hat sich bemüht, die Dinge zu Ende zu denken. Er war dabei sehr konsequent.
      Dabei sind auch Szenarien herausgekommen, die Angst machen.
      Mit richtigem, d. h. kybernetischem, Management kann man Organisationen zu einem besseren Funktionieren, und zuerst zu einem Funktionieren überhaupt, bringen. Der Holocracy schliesse ich mich deswegen aber nicht an.

  6. Günther Luber

    Was gewinne ich, wenn ich 365 Stunden im Jahr weniger schlafe?

    Nun, zum einen könnten dies
    365 Stunden mehr Zeit für Muse sein,
    oder
    365 Stunden mehr Zeit für das Lösen von Problemen,
    oder
    ein Gemisch aus beidem.

    Für was wir uns entscheiden ist zum einen abhängig von unserem Lebens- und Arbeitsumfeld und zum anderen von unserer inneren Einstellung und den Werten die wir vertreten.

    Sollte unser Arbeitsumfeld es erfordern mehr Zeit mit der Lösung von Problemen zu verbringen, könnte der Ansatz, weniger zu schlafen, gewählt werden, es könnte aber auch mehr geschlafen werden, indem die Arbeitszeit wirksamer genutzt wird, indem Prioritäten gesetzt werden, Arbeiten abgegeben werden, Abgrenzungen stattfinden, Lösungskompetenzen erhöht werden, etc.

  7. André Werner

    Man gewinnt (deutlichere) Ringe unter den Augen. Effektiveres / effizienteres Management kann nicht von einer Stunde Arbeit täglich mehr oder weniger abhängen – sonst ist es kein Management. Besser, man schläft eine Stunde länger (wer es verträgt und mag), denkt dann umso wacher nach und trifft desto ausgeschlafenere Entscheidungen.

    • F. Malik

      Es hängt nicht immer davon ab. Wenn Sie aber über eine gewisse Strecke Sonderleistungen erbringen wollen oder müssen, dann kann es sich lohnen, die Reserven mobilisieren zu können.

  8. NJPuls

    Die Arbeitsteilung (auf Baustellen) bringt mit sich, dass immer sich mehr Personen mit organisatorischen Themen auseinander setzen müssen: vor 15 Jahren 1 Gewerk = 1 Firma = 1 Bauleiter => Kompliziert. Heute: 1 Gewerk = 1 Firma = 1 Bauleiter => 7 SubUnternehmerKolonnen = 7 Sub Bauleiter mit 6 verschiedenen Sprachen x 40-60 Aufträge/Projekt => Komplex.

    Die mangelhafte Führungskompetenz setzt sich von unten nach oben mit der Konsequenz durch, dass die verantwortliche Bauleitung (Architekt) nicht nur nicht eine Stunde weniger schläft, sondern fast gar nicht mehr.

    Abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt des Schlafentzugs ist wirtschaftlich unter den Bedingungen nichts zu holen.

    Um so wichtiger wird das eigene Zeitmanagement – nicht nur für den „obersten Chef“, sondern für alle Führungskräfte auf allen Organisationsebenen. Kurzfristig bzw. in der konkreten Situation.

    Mittel- & Langfristig ist die Entwicklung hochgradiger teilautonomer Selbstorganisation zwingend notwendig. Die bekommt man nicht mit zentralistischen Mechanismen.

    Daher ist m.E. nicht eine Stunde weniger Schlaf anzustreben, sondern das Wissen um wirksame Organisation = Managementkybernetik.

    Gruß aus dem Norden

    • F. Malik

      Lieber Herr Puls, schön, dass Sie wieder da sind.
      Mein Posting bezieht sich nicht darauf, was anzustreben ist, sondern was man mit 1 h weniger Schlaf gewinnen kann.

  9. A.I.

    Kommt darauf an. Wenn die Stunde weniger Schlaf dazu führt, dass man kognitiv weniger leistungsfähig ist bzw. am Nachmittag stärker nachlässt und schläfrig wird, dann verliert man am Ende mehr, als man gewonnen hat.

    Es ist demnach eine Milchmädchenrechnung, wenn man für eine Arbeit müde 2 Stunden braucht, die man munter in 1 Stunde erledigen würde. Dann hat einem die Stunde weniger Schlaf genau nichts gebracht.

    Aber Zeitmanagement ist etwas, was ich bei mir als echten Schwachpunkt erlebe. Was es für mich kompliziert macht, ist die Tatsache, dass ich komplizierte, abstrakte Aufgaben nicht

    1. Zu jedem beliebigem Zeitpunkt erledigen kann (z.B. Müdigkeit)
    2. Nicht beliebig lange verrichten kann ( kognitive Erschöpfung )
    3. Nicht in zu kurzen Zeitblöcken angehen kann
    4. Nicht immer voraussehbar während einer Zeitspanne erledigen kann

    Haben Sie da Ideen? Bei Peter Drucker oder auch in Ihrer Literatur finde ich relativ wenig zu dieser Problematik.

    Es ist nicht schwierig, alltägliche Tätigkeiten zeitlich zu planen, die einen vorhersehbaren Zeitrahmen mit bekanntem Weg zum Ergebnis haben.

    • F. Malik

      Bei Drucker fand ich für meine Zwecke sehr viel. Was man bei mir dazu findet, möchte ich selbst nicht beurteilen.
      Meine Position ist: Menschen können viel mehr leisten als die meisten für möglich halten. Ob jemand das will, muss jeder selbst und ganz allein entscheiden.

      • A.I.

        …, warum die Lösung am Ende funktionierte.

        Nur was machen Sie, wenn Sie in einer solchen Lage hängen, ohne Ansatz, und das Scheitern an der Aufgabe das Scheitern des gesamten Großprojekts zur Folge hat?

        Das Ziel, das Resultat, ist klar: Man will ein funktionierendes Triebwerk. Nur wenn der Weg unbekannt ist, was bleibt einem dann anderes übrig, als Input reinzusetzen und zu hoffen, auf die richtige Lösung zu treffen, und sei es durch Zufall?

        Muss man da nicht prozessorientiert vorgehen, weil das Auffinden der richtigen Lösung nicht vorhersehbar ist?

        Und wann setzt man den Cut? Woher weiß man, ob man nur Ressourcen versenkt, oder kurz vor der Lösung steht?

        Ich finde, das sind gar nicht so triviale Fragen.

        Es betrifft auch das Thema Resultat- vs. Leistungsorientierung.

        Und ja, Peter Drucker hat sehr viele nützliche Ansichten in „The Effective Executive“ dargelegt, aber das meinte ich nicht. Ich meine das Problem des Schedulings von Aufgaben mit ungewissem Ausgang. Das F-1-Triebwerk soll hier nur als anschauliches, dramatisches Beispiel dienen.

        • F. Malik

          Besten Dank, ein sehr schönes, wenn auch eher aussergewöhnliches Bespiel. Im Alltagsleben unserer Organisationen (übrigens auch ein Scheduling mit ungewissem Ausgang …) können wir vieles für uns selbst machen, was uns aus der so häufigen kollektiven Selbstbeschränkung herausführt.

      • A.I.

        Lieber Prof. Malik, verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ihr Buch „Führen, Leisten, Leben“ ist eines der wichtigsten Bücher für mich, die ich je gelesen habe. Das habe ich in mehreren Kommentaren bereits angemerkt.

        Es gibt einen Blog von Cal Newport, der sich genau mit dieser Problematik des „Deep Work“ befasst, womit kognitiv schwere, anspruchsvolle Aufgaben gemeint sind.

        Da geht es um Fragen wie „Milestone or Input“? Ich kenne Ihre Antwort, Sie würden immer auf den Milestone setzen, nur das Problem ist bei schweren Aufgaben, wie setzt man den Milestone an?

        Wenn man also etwas angeht, was man selber noch nie angegangen ist, oder gar etwas, was noch nie irgend jemand jemals angegangen ist?

        Nehmen Sie das Problem der „combustion instability“ des F-1-Triebwerks der Saturn V-Rakete, das dazu führte, dass die Triebwerke im Testbetrieb explodierten. Kein F-1-Triebwerk, keine Mondlandung. Und niemand wusste, woran das lag, keiner konnte die äußerst komplizierten Vorgänge berechnen, die bei Einspritzung, Zündung, Explosion und Ausströmung gewaltiger Treibstoffmengen auftreten. Man fand eine Lösung, indem man die Form der Einspitzdüse veränderte, aber bis heute weiß keiner genau, …

  10. M. Lobinger

    Die zweite, letzte, also endgültige Frage ist, was „diese Zahl (365 Stunden) bedeutet“. Diese Zahl wurde gewonnen, durch eine erste Frage: „Was gewinnt man, wenn man täglich 1 h weniger schläft?“
    Diese Formulierung impliziert, daß das was passiert, wenn man täglich 1h weniger schläft, ein Gewinn ist.
    Man könnte diese Frage auch wertneutral stellen: „Was sind die Konsequenzen, wenn man jeden Tag 1h weniger schläft?“. Konsequenzen mag keiner, komisch. Dabei ist eine Konsequenz, ganz klar, man kann 365 Stunden im Jahr für etwas anderes nutzen. Was sind denn dann die Konsequenzen, wenn man jeden Tag 4h weniger schläft? Das wären ja fast 1500 Stunden. DA würde ich dann wirklich von Gewinn sprechen. 1500 Stunden sind erstrebenswert.

    Schon aus dieser einfachen Überlegung folgt: Unermeßlicher Gewinn. Schlaft SCHNELLER! 1500 Stunden pro Jahr können Euer Leben verändern.

    Tja, was bedeuten als 365 Stunden? Machen wir es umgekehrt, schlafen wir eine Stunde pro Tag mehr. Auch das sind 365 Stunden. Was bedeuten 365 Stunden?

    Nun, ich sage Euch, DIESE 365 Stunden, wenn Ihr denn bewußt schlaft, genussschlaft, sind der Einstieg in eine neue Welt. Sie bedeuten Freiheit und Seligkeit.

    • F. Malik

      So kann man es auch sehen, warum nicht. Wie ich in meinem Posting sagte: Das Jahr hat 8760 Stunden. Ist es viel? Ist es wenig?
      Kommt darauf an, wie man sie nutzt … Das entscheideidet jede/r für sich selbst.

      • Birgit Brummer

        Das ist ein aufschlussreiches „Spiel“, evtl.Gefangenendilemma?: Zunächst einmal geht es wie immer bei Daten darum, die absolute Zahl in eine relative zu setzen, hier also 4 %. Und da geht es mir wohl wie zahlreichen anderen, mal ist man damit Taube, mal das Denkmal. Aus eigener Erfahrung: ich musste einen Artikel schreiben, Termin gerecht natürlich, die Feder floss zäh, die Zeit drängte.
        Da war nun aber ein wahnsinnig interessanter Kongress in Stockholm, 2 Tage lang! Schlechtes Gewissen. Ich fuhr dennoch, hatte dort ein wunderbares Gespräch, einen neuen Ansatz, und daheim flutschten die neuen Ideen in den Artikel mit ein. Trotz Auszeit ein Zeitgewinn für den erfolgreichen Abschluss.
        Das einzige Problem dabei, man muss sich und seine Leistungen
        ganz gut einschätzen können!

        • F. Malik

          Danke, ein interessantes Posting. Wovon handelt Ihr Artikel? Können Sie ihn mir schicken?

  11. Jürgen Clasen

    Amstrong: Beruft sich bei seinen Erkenntnisse auf die Zahl Pi. Bestuntersuchte Zahl im Universum. Nix draus zu lesen. Weiters sieht er den Crash tagenau im Oktober vorher. Davon ist auch nix zu halten. Was richtig ist: Viele Faktoren, wie Wertpapierkredite, stellen die Ampel auf gelb/rot. Übrigens seit vielen Jahren schon. Aber wir hatten noch nie so ein hartes und schweres Gegengewicht: Nullzinsen. Die Frage ist, soll man Qualitätsaktien, wie Nestle usw, verkaufen zu Gunsten Cash oder Anleihen, von denen man weiss, sie können eh nicht zurückgezahlt werden, in einer sich immer weiter aufblasenden Anleihelandschaft? Mehr Cash zu halten, kann nicht schaden. Morgen und Übermorgen kann man immer noch Aktien kaufen.

    • Jürgen Clasen

      Zum Wochenschluß: Asymptotische Annäherung an einen unteren Grenzwert:
      WPKN: CZ4SM1 (DAX)und hier auch CZ33B7 (DOW)
      Außerem laufen DOW und DOW Transport auseinander. Divergenz, laut DOW Theorie, Vorläufer für DOW Rückgang.
      Eigentlich ist GR nicht mehr zu helfen. Steueramnestie unter Normalsteuer. Das kann keiner mehr verstehen. Noch weniger zu verstehen wäre, wenn die Euroländer das letztich belohnen würden. Das Griechenvolk müsste für die verprasste Kohle an die Kandarre genommen werden. Staat holt sich was von den Spareinlagen, LV usw. Pssst! Verbotene Gedanken. Übrigens Eidgenossen 1Y, 5Y, 10Y alle wieder mit negativer Rendite.

    • Jürgen Clasen

      Noch was. Der Crash ist schlimm, kann aber auch relativ schnell ausgebügelt sein (1987). Schlimmer ist eine lange Baisse wie 2000 bis 03. Wenn die Bank nicht krepiert, kann ein Minus Faktorzertifikat auf den DAX helfen. Bei einer
      Entwicklung wie 2000 bis 03, wird sich das Papier vermehrhundertfachen.

      • Jürgen Clasen

        Jandaya 03.06.2015:
        „Nach Ansicht des früheren Fed-Chefs Ben Bernanke sind Aktien nicht überbewertet. Vielmehr habe die lockere Geldpolitik dazu beigetragen, die Kurse wieder auf ein „normales“ Niveau zurückzubringen.
        vor 11 Min (09:28) – Echtzeitnachricht“
        Ohne Worte.

  12. A.I.

    Ich habe in den letzten Tagen noch einmal über die Problematik des „Deep Work“ nachgedacht. Dabei fiel mir zufällig das Buch „Execution Essentials“ von Stephen Covey in die Hände.

    Sie haben oft geschrieben, dass es nicht um gute Ideen gehe, sondern um gute Ideen, die umgesetzt werden.

    Im Zusammenhang mit „Deep Work“ probiere ich nunmehr folgende Technik aus. Ich gebe Milestones vor, mit Termin, überwache aber den Input. Der Milestone, wenn auch „aus Stein“, ist erstmal nicht in Stein gemeißelt. 😉 Er soll aber disziplinierend wirken.

    Insbesondere tracke ich den Input, sprich Zeitaufwand, die für die „Deep Work“-Aufgabe aufgewendet wird.

    Als Ziel gebe ich vor, dass die Aufgabe täglich (oder x-mal pro Woche, je nach Wichtigkeit) einen minimalen Input erhält.

    Dann vergleiche ich an den vorgegebenen Terminen Soll- und Ist-Zustand. Falls es Abweichungen gibt, versuche ich zu analysieren, was die Ursache ist. Wurde überhaupt der minimale Input gemacht? Was sind die Probleme? Führt vielleicht die Erhöhung des Inputs zum Ziel? Welche andere Maßnahmen könnte man probieren als die, die ergriffen wurden?

    • F. Malik

      Ok, bin gespannt auf Ihre Erfahrungen.

    • A.I.

      Falls Soll- und Ist-Zustand übereinstimmen, versuche ich zu überlegen, ob man das erreichte Ziel auch mit weniger Aufwand hätte erreichen können.

      Sollten mir Shortcuts auffallen, so notiere ich diese in einem Journal dafür.

      Ich denke, so bringt man Leistungs- und Resultatorientierung in einen sinnvollen Zusammenhang zueinander.

      Ich denke, bei abstrakten Zielen kann man auf eine Überwachung des Inputs nicht verzichten, von dem man meint, dass er zum Ziel führen wird.

      Beispiel eines abstrakten Ziels ist das Erlernen einer Fremdsprache. Wann ist genau definiert, dass man eine Fremdsprache „beherrscht“ ? Wann „beherrscht“ man überhaupt seine Muttersprache?

      Da ist ein Tracking der erbrachten Leistung, also Input sinnvoll. Wieviele Stunden habe ich gelernt? Wieviele Vokabeln habe ich mir eingeprägt? Wieviele Grammatikübungen habe ich absolviert? Wieviele TV-Beiträge habe ich angeschaut und verstanden? etc.

      Ich hoffe, die Gemeinschaft nimmt mir das laute denken nicht übel.

      • Gunter Fritz

        Eine Sprache zu erlernen ist ein unklares Ziel. Es kann helfen, das Ziel genauer zu spezifizieren. Man kann sich hier die originäre Zielsetzung anschauen. Warum soll die Sprache erlernt werden? Um die Kollegen zu beeindrucken, um sich auf eine Urlaubsreise vorbereiten, um technische Dokumentation zu lesen oder um Vertragsverhandlungen führen zu können? Dadurch können z.B. der relevante Wortschatz oder auch Zeitpunkte genauer spezifiziert werden und das Ziel gewinnt an Konturen und Orientierungskraft.

        Ich stimme Ihnen zu, das Tracken des Inputs hilft, um später negative wie positive Abweichungen zu analysieren. Zum Managen ist aber die kontinuierliche Überwachung des Outputs wichtig. Um beim Beispiel Sprache zu bleiben, ob Sie noch ein paar Stunden investieren müssen oder ob Sie sich ein freies Wochenende gönnen dürfen (Input) ist abhängig von der Anzahl der Vokabeln(Output), die Sie beherrschen.

        In der Physik ist die Leistung Arbeit/Zeit, in unserem Kontext Output/Input. Ihre Beispiele sehe ich nicht als reinen Input, sondern sowohl als Input (gelernte Stunden, Anzahl Übungen, Anzahl Beiträge) wie auch als Output(gelernte Vokabeln, verstandene Beiträge).

  13. beazt

    Interessant wäre auch sich die Potenz vorzustellen, von den vernünftig eingeleiteten Entwicklungen in dieser zusätzlichen Zeit.

    • F. Malik

      Richtig. So wie man den thematisierten Zeitaspekt weiter durchdenkt, ergeben sich sehr interessante Konsequenzen und Anwendungen.

  14. Christof Huber

    Die persönliche Arbeitszeit zu erhöhen ist ein Ansatz den viele verfolgen. Ich bevorzuge die Anwendung der Arbeitsteilung, wobei die entsprechende Organisation und die Anwendung der elementaren Führungsgrundsätze eine wichtige Role spielen. Idealerweise mit einer Reservekapazität um die 30% für unerwartet auftretende Aufgaben. Jeder kennt diese Arbeiten. Wenn wir dafür keine Zeit haben, haben wir noch weniger Zeit den Feedback-Kreis zu schliessen und diese Ereignisse systemisch verstehen und unser System anpassen können. Leider denken viele Manager, dass die Überarbeitung ein gesellschaftliches Erfolgsmerkmal sei. Es lohnt sich, die eigenen Glaubenssätze zu überprüfen und anzupassen. Und dafür eine Stunde früher aufzustehen. Viel Erfolg!

    • F. Malik

      Danke, finde ich gut. 1 h früher aufstehen … was man mit dieser Zeit macht, entscheidet jeder selbst.

  15. Frank Berger

    Für viele Arbeiten müß der Mensch „disponiert“ sein, je kreativer und komplexer, umso mehr. Das haben Sie in Ihren Überlegungen völlig ausgeklammert und das ist ein Fehler.

    Mein „disponiert“ umfaßt hier mehrere Aspekte: ausgeschlafen, lustvoll, motiviert, ungestört, gedanklich konzentiert usw.

    Ich bin derzeit tätig als in der Wichtigkeit geordnet:
    – kreativer Software-Designer und Ideen-Produzent
    – primärer Entwickler von Kernkompnenten inkl. Lösungs-Findung
    – mein eigener Tester derselben
    – gelegenlich muß ich reines Operating machen

    Diese Jobs habe ich nach absteigender Anforderung an meine „Disponiertheit“ geordnet. Operating kann ich/man auch machen, wenn man übermüdet ist und/oder keinerlei Lust hat. Die Kreativität wird derweil bei Null liegen und auch als Entwickler sollte man dann besser nicht tätig sein.

    Diese Aspekte wurden hier völlig ausgeklammert, und das ist in großer Fehler.

    • F. Malik

      Sie antworten auf einen mehr als ein Jahr zurückliegenden Eintrag. Sie berichten über sich selbst und übner Ihre Disponiertheit. Beachten Sie bitte dabei, dass das Generalthema meines Blog Management ist. Das sind zwei sehr verschiedene Themen. Disponiertheit sagt etwas darüber aus, wie jemand ist(!). Management sagt etwas darüber aus, was jemand tut(!) – unabhängig von seiner Disponiertheit. Deren Grenzen kann man vielleicht nicht verändern, aber innerhalb dieser Grenzen kann man mit effektivem Selbstmanagement ganz anders handeln, und daher auch ganz verschiedene Resultate erzielen. Dies ermöglicht es zum Beispiel auch kranken oder behinderten Menschen, aus ihren Fähigkeiten das Beste zu machen.

      • Frank Berger

        Hallo Herr Malik,

        das Thema ist weder aktuell noch zeitgebunden.

        Meine Erfahrungen und Situation sind klar als Beispiel gemeint, denn eher selten leisten Menschen Arbeit mit derart unterschiedlichen Anforderungen an die „Disponiertheit“ wie ich.

        Ich habe „Disponiertheit“ klar so definiert, wie jemand sich fühlt (und nicht wie er ist, das ist Ihre Definition, die ich für nicht korrekt halte).

        Auch als „Manager“ (was für ein mißbrauchter Yankee-Begriff, siehe „Facility Manager“ statt Hausmeister), also sagen wir mal besser als Entscheider muß man „disponiert“ sein – um richtig zu entscheiden und dabei auch noch den richtigen Ton zu treffen.

        Dieser Aspekt wurde völlig vergessen

        • F. Malik

          Nachdem ich Sie nicht persönlich kenne, nehme ich zu Ihrer Disponiertheit keine Stellung.
          Ob Sie das Wort „Manager“ mögen oder nicht, spielt keine Rolle. Es geht um Führungskräfte.
          Ich habe auch nichts definiert, sondern eine Unterscheidungn gemacht zwischen dem, wie Menschen sind (Disponiertheit) und dem, was Menschen tun (in ihren Berufen, sei es als Führungskräfte, aber auch als Chirurgen, Piloten, Richter usw.) Ganz entschieden verschiedener Meinung sind wir bezüglich des Entscheidens. Möglicherweise haben Sie sich noch nie mit einer Entscheidungsmethodik befassen können.

  16. Weber

    Man gewinnt nichts, ist nur müder tagsüber.