„Wohin mit den jungen Männern“ von Prof. Dr. Gunnar Heinsohn

fredmund.malik am Mittwoch, 11.11.2015 um 17:16 Uhr
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Neuer Artikel von Prof. Dr. Gunnar Heinsohn in DIE ZEIT am 5.11.2015:

Männlicher Geburtenüberschuss führt zu Bürgerkrieg und weltweiter Migration. Deutschland zieht dabei viele unqualifizierte Zuwanderer an. Ein Gespräch mit dem Sozialpädagogen Gunnar Heinsohn“.

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8 Kommentare

  1. Jürgen Clasen

    Wenn Länder wie SE und D den humanitären Weg wählen, der gleichbedeutend ist mit einer drastischen Absenkung des Lebensstandards, wird das nicht einfach so folgenlos hingenommen werden. Was wir jetzt sehen in D, ist nicht das Ende, sondern der Anfang eines Niedergangs. Die Besten gehen, das ist klar und verschlimmern damit die Situation. Die Verschlechterung wird nicht mehr linear verlaufen. Bisher ist noch gar nichts passiert. Die Migranten sind in Randbereiche ausgelagert. Rücken sie den Kerngebieten näher, werden sich die Mehrheiten ändern! Eine neue Infrastruktur müsste für viele Milliarden geschaffen werden. Belastung 2020: 200 Mrd Euro/p.A. Allinklusive. Wir haben da nur eine Wahl: Untergehen oder hässliche Maßnahmen treffen. Erste Hilfe wäre dann eine weniger hässliche Aktion: Überweisung der anteiligen Flüchtlinge an die anderen EU Staaten. Wenn sie sich weigern: Aufkündigung der EU Mitgliedschaft. Politik ist immer eine wechselseitige Erpressung. Dann können wir uns mit denen auch über eine effektive Grenzsicherung unterhalten

  2. A.I.

    Es macht mich sehr nachdenklich.

    Ich gehöre auch zu den Nachkommen jener Menschen, die in den 1960ern als Gastarbeiter nach Deutschland geholt wurden. Mein Vater sagte mir auch, dass er ursprünglich nur 2 Jahre bleiben und sich eine Kamera und ein Auto kaufen wollte. Dann blieb er bis zu seinem Tode.

    Meinen Eltern war höhere Schulbildung verwehrt, sie konnten mir also in schulischen Dingen überhaupt nicht helfen, mit gar nichts. Ich hatte auch nie Nachhilfe – nicht, dass ich sie hje g

    Dennoch machte ich ein Abitur mit Einser-Schnitt und bin heute Diplom-Physiker, mit Vertiefung in Theoretischer Festkörperphysik und einer Arbeit über molekulare Korrelationsfaktoren im Quanten-Monte-Carlo-Verfahren.

    Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.

    Ich stelle folgende Thesen zur Diskussion:

    1. Über den Bildungserfolg der Kinder entscheidet entscheidet die Wertehaltung der Eltern gegenüber Bildung.

    2. In Deutschland gibt es eine negative Wertehaltung gegenüber den MINT-Fächern und eine mythologisch-romantische Überhöhung sog. „Geisteswissenschaften“.

  3. A.I.

    Ich kann hier nur anekdotisch argumentieren, da ich kein Sozialwissenschaftler bin, – also einer von denen, die methodisch sauber arbeiten. Sowas gibt es natürlich auch.

    1. Obwohl meine Eltern formal keinen höheren Schulabschluss hatten, legten sie allergrößten Wert auf Bildung.

    Eines Tages hing eine Zeitungsankündigung am Schwarzen Brett der Schule, dass Carl Friedrich von Weizsäcker einen Vortrag in der nächstgelegenen Universitätsstadt halten würde. Das erzählte ich meinem Vater, und er sagte spontan: „Da fahren wir hin!“ Ich war noch keine 18 und somit keinen Führerschein, aber er fuhr mich die 30km dorthin.

    Keine tausend Worte sagen mehr über die Wertschätzung von Bildung, als so eine Reaktion und Handlung.

    2. Werner Fuld schrieb einmal ein Buch namens „Die Bildungslüge“. Ich habe selten erbärmlicheren Unsinn über Physik und Mathematik gelesen als seine Einlassungen über eben diese Fächer.

    Leute, die gut in Mathematik sind, bezeichnete er als „Unfälle der Evolution“, und die theoretische Physik habe „sich selbst ad absurdum geführt“, und er zitiert einen Artikel, dessen Aussage er nicht verstanden hat.

    Immerhin ein Kritiker der FAZ.

  4. A.I.

    Und, last but not least.

    Die Grundlagen zur Mathematik werden meiner Vermutung nach sehr früh gelegt.

    Und von Leuten, die selber keine Mathematik verstanden haben, können Kinder keine Mathematik lernen. Das ist leider so.

    Ich bin kein Experte in frühkindlicher Mathematikentwicklung. Aber ich habe Lehrer erlebt, denen konnte ich sehr leicht folgen, und andere, die irgendwie nur herumfaselten.

    Sogar in der Oberstufe erlebte ich einen Lehrer, der selbst nicht begriffen hatte, dass man bei der Auflösung eines linearen Gleichungssystems eine Matrix in Dreiecksform bringen muss und dass das systematisch geht. Unfassbar.

    Mein Glück war es, dass ich früh lernte, mir die Dinge aus Büchern aneignen zu können, weil ich oft überhaupt nicht kapiert habe, was der Lehrer mir da erklären wollte, und meine Eltern konnten mir auch nicht weiterhelfen.

    In der Oberstufe habe ich nur noch den Stoff zur Kenntnis genommen und nur noch nach Büchern gelernt.

    Damals dachte ich, dass ich zu doof wäre, aber heute weiß ich, dass viele Lehramtsleute selbst nicht verstanden haben, worum es im Kern geht.

    Nicht wenige denken, Mathematik sei nur die Anwendung von Formelrezepten. Das ist aber ganz falsch.

  5. Jürgen Kusche

    Bravo Herr Professor Heinsohn. Deutlicher geht es nicht. Aber wer hört schon darauf. Politiker wacht endlich auf. Es ist für mich nicht begreifbar, seit Jahren wird in die Bundesrepublik eingewandert, doch zu einem vernünftigen Einwanderungsgesetz kann sich unsere Politik scheinbar nicht durchringen. Wo es doch so einfach wäre. Ein Gesetz, das so flexibel angelegt ist, dass den eigenen Bedürfnissen entsprechend mehr oder weniger Menschen aus der ganzen Welt, ohne sich in eine Gefahr geben zu müssen, in unser Land einwandern lässt. Da wir selber nicht dazu bereit sind genügend Nachwuchs zu produzieren, warum auch immer, aber das wäre auch nicht das Problem, brauchen wir dringends Leute aus anderen Gebieten, aber eben solche, die unseren Notwendigkeiten entsprechen. Asyl sollte eigentlich zeitlich immer nur begrenzt sein, denn jeder Asylgrund fällt irgendwann einmal wieder weg. Und ich glaube, hier können wir momentan auch noch sehr human und großzügig sein, die vielen freiwilligen Helfer beweisen dies Einstellung nur. Doch eine Einwanderung auf Dauer, muss professionell gehandhabt werden. Nicht wenige Staaten dieser Welt machen uns das doch vor. Und sind die dann inhuman?

  6. Wolfgang Pfeifenberger

    Wollte man die Entwicklungsrichtung moderner westlicher Gesellschaften beschreiben, so wäre die Überwindung der physischen Direktheit wohl ein zentrales Kriterium. Am Beispiel des Drohnenkriegs kann man sehen, dass es nicht generell darum geht, physische Gewalt zu vermeiden, sondern nicht selbst Opfer derselben zu werden. Diese Asymmetrie ist mithilfe hochentwickelter Technologie möglich, die nur ein System von Industriestaaten erbringen kann.
    Der Selbstmordattentäter ist das Pendant zur Drohne. Er wirft seine verletzliche Physis vor Ort in die Waagschale, um mit simpler Technik die Asymmetrie zu brechen.
    Ein Gebilde wie der Islamische Staat vereint die Vorteile beider Welten. Er bedient sich westlicher Technologie, die es selbst nicht hervorbringen kann, wendet aber gleichzeitig physische Direktheit an und stellt sie medial (also indirekt) dar. Dies geht natürlich nur mit dem von Prof. Heinsohn zitierten Überschuss an jungen Männern, die durch eine metaphysische Vorstellung in die Lage versetzt werden sich selbst zu opfern. Die von einem entfernten Zentrum(Syrien) gesteuerte reimportierte Gewalt in die Industriestaaten ist konsequenterweise der nächste evolutive Schritt.

  7. optimalist

    ergaenzend hierzu ein Artikel der NZZ … der einige der Thesen von Prof. Dr. Dr. Heinsohn stützt.

    http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/die-oekonomie-des-terrorismus-1.18647593

  8. Peter Döring

    Wohin mit den jungen Männern? Das kann sich jeder selbst ausmalen. Nicht nur in Paris und Brüssel gibt es hierzu exemplarisch genügend Anschauungsmaterial. Nach Prof. Heinsohn müsste die BRD eigentlich energischer in den Wettstreit um die besten Köpfe eintreten und eine aktiv steuernde Einwanderungspolitik betreiben. Was aber passiert? Hierzu nur die Schlagzeilen vom 6.11.2015: Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat Lehrer und Eltern in Deutschland darauf eingestimmt, dass angesichts der weiter steigenden Zahl an Flüchtlingen und Asylbewerbern die Bildungsstandards gesenkt werden müssten – für begrenzte Zeit jedenfalls. Es bestehe die Notwendigkeit für mehr Improvisation. Deutschland könne etwa an Schulen oder bei der beruflichen Ausbildung derzeit kaum an seinen Standards festhalten, sagte de Maizière in Berlin. Das bedeute nicht eine „dauerhafte Absenkung von Standards“, sondern sei ein „improvisierter, mit gesundem Menschenverstand“ gewählter Zugang zu Lösungen. Ich glaube Menschen mit einem Rest an gesundem Menschenverstand können angesichts solcher Aussagen leicht einschätzen, in welche Richtung wir uns nun bewegen und was die Konsequenzen daraus sein werden.