Rechtsradikale AfD missbraucht mein FLL-Buch

F. Malik am Freitag, 26.02.2016 um 14:31 Uhr
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Liebe BloggerInnen,

Mit Entsetzen habe ich erfahren, dass die rechtsradikale AfD-Partei mit meinem Namen und meinem Buch „Führen Leisten Leben“ Werbung für ihre politischen Zwecke macht.

Hiergegen habe ich mich umgehend nach Kenntnisnahme distanziert und entsprechende Schritte eingeleitet. Sie können meine Klarstellung, die per Mail an alle wichtigen Geschäftsstellen der AfD sowie an das Mittelstandsforum selbst ging, hier auf unserer Webseite nachlesen: AfD Bayern missbraucht FLL

Darin finden Sie auch einen Link auf das Original-Posting. Ich werde Sie diesbezüglich auf dem Laufenden halten.

 

 

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10 Kommentare

  1. Stefan Ludwig

    Die Grundidee des rechten politischen Lagers „man bräuchte einen starken Führer“ widerspricht meiner Meinung nach den Grundsätzen der Kybernetik zutiefst. Kybernetik zeigt das Selbstorganisation und Selbststeuerung höchst effektiv und robust gegen Störungen sind. Ich frage mich durch welche gedanklichen Kapriolen und Mißverständnisse könnte man hier eine Verbindung herstellen?

    Die Geschichte lehrt je straffer TOP-Down gesellschaftliche Systeme organisiert waren desto sicherer waren sie langfristig dem Verfall preisgegeben. Weil die Steuerungszentralen derart organisierte Systeme zu wenig Information über die Veränderungen im System erhalten und unangemessen auf Veränderungen reagieren.

    Mich treibt noch etwas anderes um: Wie kann man „Lieschen Müller“ verständlich machen Die heutige Welt ist von hoher Komplexität. Diese Komplexität ist positiv. Sie lässt sich zum Wohle der Gesellschaft einsetzen. Die Grundprinzipien dazu sind ….

    Wäre ist nicht an der Zeit all die hochwirksamen Werkzeuge des kybernetischen Managements dafür einzusetzen? Was spricht dagegen?

    mit freundlichen Grüßen

    Stefan Ludwig

    • F. Malik

      Es spricht gar nicht gegen den Einsatz von kybernetischem Management, ausser dass es neu ist.

  2. Peter Felser

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Malik,
    das Mittelstandsforum der AfD Bayern ist ein eingenständiger Verein, in dem sich engagierte und besorgte mittelständische Unternehmer organisieren. Ich habe den Titel Ihres Buches in einer Rede zitiert, mithin in keinster Weise „mißbraucht“. Da ich seit Jahren Ihre Werke und auch diesen Blog schätze, bin ich Ihrer Aufforderung nach Herausnahme des Postings nachgekommen.
    Die Bezeichnung „rechtsradikal“ ist eine Zuschreibung, die als politischer Kampfbegriff diffamierend wirkt, ansonsten keinerlei Relvanz zu einer Einordnung beiträgt.
    Die AfD ist die Überbringerin der schlechten Nachrichten, weil die Lagebeurteilung so treffsicher und klar vorgenommen wurde: Forderung nach einem Zuwanderungsgesetz bereits in 2013, Auswirkungen der katastrophalen Eurorettungspolitik und Folgen der geostrategisch und ökonomisch verfehlten Energiewende.
    Ich würde mich freuen, wenn eine Beurteilung von politisch relevanten Organisationen nicht aufgrund von Berichten der alten Medien erfolgte, sondern wenn ein Bild im Gespräch mit den Menschen und den Handlungen der Menschen entstehen kann.
    Mit den besten Grüßen!
    Peter Felser
    https://www.facebook.com/mittelstandbayern

    • F. Malik

      Sehr geehrter Herr Felser,

      für die Entfernung des Fotos aus den Medien danke ich. Ihre Rede kenne ich nicht und kann diese daher auch nicht beurteilen.

      Mein Gesamtwerk verstehe ich als Beitrag für eine offene, lernfähige, sich entwickelnde Gesellschaft. Die darin gestaltende, bewegende und verwirklichende Kraft sehe ich als die Managementfunktion in allen Organisationen. Dies schliesst auch verantwortliche Leadership und Governance mit ein. So verstandenes Management verwirklicht auch politische und gesellschaftliche Verantwortung und Ethik.

      Politik nach heutiger Praxis allein genügt schon längst nicht mehr, denn immer öfter ist sie nicht die Lösung, sondern das Problem. Gerade deshalb ist es mir ein Anliegen, einen Beitrag für besser funktionierende Organisationen und Institutionen zu leisten, damit unsere Gesellschaft eine neue Humanität verwirklichen kann.

      Ich habe „Führen Leisten Leben“ geschrieben, damit Organisationen funktionstüchtig werden, und Menschen lebenstüchtig. Gerade deswegen verwehre ich mich der Instrumentalisierung und des Missbrauchs meiner Arbeit durch die AfD.
      Meine – ganz persönliche – Beurteilung der AfD und ihrer Protagonisten resultiert nicht aus Medienberichten, sondern eben aus den Denk- und Handlungskonzepten, die mich seit Jahrzehnten leiten. Freundliche Grüsse.

  3. brummer, birgit

    Lieber Herr Prof. Malik,
    tausend Dank und nochmal tausend Dank für Ihre distanzierende Klarstellung.
    Ich war so erschrocken, als ich von dem „Link“ zu Ihnen erfuhr.
    Alle, die dieser schädlichen Entwicklung entgegentreten, müssen lauter
    werden. Wie kann es nur besser gelingen, unserem politisch in der Verantwortung stehenden Personal aus dem Alltag zu berichten. Es kann doch
    nicht angehen, dass Angst, Verzagtheit, Irrglaube so dominant werden.
    Nichts wird mehr so bleiben wie bisher, Sie haben die Tranformation und ihre Auswirkungen so häufig beschrieben. Wie aber können wir einfach strukturierten Menschen erklären, wie viele Chancen in so einer Veränderung
    stecken. Ja, es gibt auch Kriminelle unter den Ankommenden, aber doch
    überwiegend Vernünftige. Meiner Meinung nach besteht ein großer Fehler aktuell darin, nicht wenigstens zu versuchen zu analysieren, wer bleiben will, wer nur vorübergehend Schutz sucht, wer integrierbar ist und wie, wer
    bildungsfähig ist, usw. Ich bin aktiv im Helferkreis tätig, von denen können das viele gut erkennen und erfragen. Aber es interessiert nicht,
    wie mir das Landratsamt erklärt. Wissen ist hilfreich gegen Aktionismus.
    Mit wem also kommunizieren?

    • Jürgen Clasen

      Herr Prof. Malik spricht oft vom Navigieren. Navigieren ist auch hier ein zielführendes Verhalten. Navigieren heißt, hier für mich, nur soviel kontrollierte(!) Zuwanderung zulassen, wie wir finanziell und gesell-schaftlich bewältigen können. Merkel und ihre Koalitionsparteien lassen aber die Zügel schleifen und das ist das genaue Gegenteil von navigieren. Es dringend erforderlich, das wieder jemand an das Ruder kommt, der einen Kurs steuert mit dem das Schiff ungefährdet in eine gute Zukunft fährt. Dabei habe ich meine Haltung zu der Migrationsfrage zu keinem Zeitpunkt geändert oder Anlass dazu gesehen. Die Blockparteien nähern sich meinem Standpunkt von Tag zu Tag. Wer die Ausführungen von Prof Heinsohn verstanden hat, sieht, das es sich zu einem 100 Millionen Problem ist entwickeln wird. Die übergeordnete Frage ist, was tun wir, wenn die besagten Millionen an unsere Tür klopfen? Endgültige Selbstaufgabe oder zunageln ?

  4. Wolfgang Pfeifenberger

    Es ist schon interessant, dass ausgerechnet eine rechte Organisationen sich FLL aneignet. Im rechten Lager wurde und wird Organisation und Management als nicht triviales Problem anerkannt und nicht einfach als gegeben vorausgesetzt. Das macht sie in Zeiten politischer Desorganisation, wie wir sie heute erleben brandgefährlich weil effektiver. Andere Parteien, wie die Piraten konnten sich intern nie zu einer funktionierenden Einheit organisieren und folglich auch keine nachhaltige Außenwirkung erzeugen. Die Piratenpartei hing einem unscharfen Begriff von liquid democracy an. Man verfolge nur die Auslassungen von der bestimmt nicht unintelligenten Marina Weisband zu diesem Thema. Die gegenwärtige Tendenz in Deutschland geht in in Richtung dysfunktionale Multiparteien-Parlamente. Wir haben also eine der Weimarer Republik nicht unähnliche Situation.
    Wenn aber dann noch undefinierte, also nicht eingegrenzte und nicht eingrenzbare Zustände als Entwicklungsziel nicht nur geduldet, sondern gefordert werden, ist die Lunte an jeden Staat gelegt und allen rechten Kräften die Tür weit geöffnet.

    • F. Malik

      Im Innersten stossen wir immer wieder auf die Unfähigkeit heutiger Organisationen, mit der ständig wachsenden Komplexität umzugehen und fertig zu werden. Das bringt bestehende Organisationen und ihre internen Strukturen in wachsende Funktionsschwierigkeiten. Trotz bester Absichten der Mitglieder ihrer Leitungsorgane geht der Wandel schneller und unberechenbarer voran, als diese in ihrem heutigen Funktionsmodus reagieren und agieren können.

  5. Hans A. Alber

    Sehr geehrter Herr Prof. Malik,

    ich verstehe ja Ihren Aerger, dass eine politische Partei Ihr Buch fuer ihre Zwecke instrumentalisiert.

    Dass Sie aber die AfD als rechtsradikale Partei titulieren, empfinde ich, mit Verlaub, als uebertrieben. Wuerden Sie dann auch Christoph Blocher und seine Gefolgsleute auch als rechtsradikal bezeichnen?

    Falls Sie Zeit haben, Sich das Wahlprogramm der AfD in Baden-Wuerttemberg anzuschauen, kann ich Ihnen dies sehr empfehlen.

    Nicht mit dem Wahnsinn der Regierung Merkel und den Blockparteien d’accord zu gehen macht einen noch nicht zum Rechtsradikalen.

    Mir scheint es, dass sich das politische Koordinatensystem in Deutschland extrem nach links verschoben hat.

  6. Valentin Rechberger

    Danke für die ausdrückliche Klarstellung.