Wirtschaftslage 2016

F. Malik am Dienstag, 02.02.2016 um 9:45 Uhr
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Für meine langjährigen LeserInnen des Blogs und meiner Management Letter sind die Anzeichen für die zu erwartende Wirtschaftslage vermutlich sehr klar und einfach zu lesen.

Auf drei Beobachtungen will ich für das Verstehen dieses Jahr besonders hinweisen:

  1. Deflation: Ich habe sie oft beschrieben, sowohl in ihren äusserlichen Abläufen, als auch, was viel wichtiger ist, ihre innere Mechanik. Bis heute kenne ich nur extrem wenige Ökonomen, die insbesondere die innere Mechanik einer Deflation und deren Ursachen kennen.
  2. Sinken von Sachgüterpreisen: Börsencrashes sind typische Begleiterscheinungen von Deflationen. Aber diese sind nicht das Wesentliche. Wesentlich ist das fortgesetzte Sinken von Sachgüterpreisen, die vorher durch Kreditfinanzierung jahrzehntelang nur gestiegen sind.
  3. Eine Transformation, nicht mehrere Krisen: Wir sind Zeuge einer der interessantesten Epochen, die es geschichtlich je gab – der Entstehung einer Neuen Welt und dem Verschwinden der bisherigen Alten Welt. Was in den meisten Medien als viele unverbundene Einzelkrisen dargestellt wird, kann man weit besser verstehen als die „Geburtswehen“ dieser Neuen Welt. Dann werden die Vernetzungen der scheinbaren Einzelkrisen besser sichtbar. Man gewinnt dann mehr Durchblick und behält leichter den Überblick für das Navigieren in der Transformation21 und ihren Ungewissheiten.

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50 Kommentare

  1. Jürgen Clasen

    Die Suppe muss am Kochen gehalten werden. Die „Holzscheide“ dazu, sind die permanenten Aufschuldungen. So haben z.B. die USA Abfang Nov. 15 die Schuldengrenze zum 86. Mal seit 1940 gebrochen. Unter Barack Obama stiegen die Staatsschulden um 77% und wenn er sein Amt verläßt, nahe 100%, wie sein Vorgänger George Bush. Beide haben für sich genommen, jeweils mehr neue Staatsschulden aufgehäuft, als alle Präsidenten der USA zuvor. Die EZB steht
    kurz davor, weiteres Brennmaterial einzuschießen und Yellen macht dazu möglicherweise einen Salto rückwärts. Die deflationäre Spirale dreht sich aber weiter. Sie wird nicht erkannt, weil sie sich so lahm gibt. Erst wenn sie in eine Beschleunigtungsphase kommt, ist Game over.

  2. Ralph Keller

    Grüezi Herr Malik

    Ja, da ich Ihren Blog verfolge und die meisten Ihrer Bücher studiert habe, überrascht mich die wirtschaftliche Entwicklung nicht – eine Herausforderung bleibt sie trotzdem. Herzlichen Dank für Ihr Engagement!

    Als selbständiger Verkaufstrainer bin ich zur folgende Überzeugung gekommen: „Die Zukunft gehört den kompetenten und kreativen Gastgebern. Alle anderen Verkäufer werden wegdigitalisiert.“

    Als Behördenmitglied erlebe ich, wie schlecht die Politik und somit auch die Verwaltung auf die „Neue Welt“ vorbereitet ist… Und das bereitet mir Kopfzerbrechen.

    Wenn wir auch in Zukunft auf der Erfolgswelle surfen wollen, müssen wir die Komfortzone verlassen und die Leistungskraft in unserer Gesellschaft stärken.

    hooyah!

    • F. Malik

      Ganz Ihrer Meinung. Das allein ist schon ein guter Anfang – hinzu kommen noch die neuen Methoden

  3. NJPuls

    Handelslbatt-FinanceToday Fr 12.02.2016 07:08: „Auf der ganzen Welt drehen die Börsen in einen Bärenmarkt. Asien startet mit Verlusten in den Tag, so Reuters. Der deutsche Leitindex hat in diesem Jahr bereits um 20 Prozent nachgegeben, klagt das Manager Magazin. Das ist viel mehr als beispielsweise die Verluste der Börsen in Frankreich, Großbritannien oder der Schweiz. Auch der Dow Jones in New York kam mit einem Verlust von rund neun Prozent seit Anfang Januar glimpflicher davon. Gemessen an den Kursverlusten spielt der deutsche Aktienmarkt 2016 plötzlich in einer Liga mit den Börsen in Nigeria oder der Ukraine, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg vorrechnet (…)“.

    Neuigkeiten?

    NEIN.

    Desaster mit Ansage, nachzulesen in: „Krisengefahren in der Weltwirtschaft – Überlebungsstrategien für das Unternehmen“, gebundene Ausgabe – 1991, zu beziehen bei http://www.amazon.de/

    Eine Neuauflage wäre fällig: (…) – Überlegensstrategie für die Nation.

    Ursachen, Zusämmenhänge, Verläufe, Auswirkungen, Analogien – vor 25 Jahren wurde alles beschrieben, wie im Wetterbericht vor dem Hurricane.

    Wo ist die Notfallvorsorge? Im Bürgschafts- & Schuldenberg versenkt.

    Viel Spass beim Lesen …

  4. A.I.

    Ich frage mich, ob auch der schuldengetriebene Kapitalismus in dieser Form überlebt oder ob dieser modifiziert wird.

    Es gibt schließlich kein physikalisches Naturgesetz, das verlangt, dass Schulden exponentiell steigen müssen.

    Ein linearer Zins mit Zinseszinsverbot wäre ohne weiteres denkbar. Sicher wären dann die Zinssätze höher, aber die exponentielle Katastrophe mit all den Deflationsfolgen blieben aus.

    Oder aber man führt die Regel ein, dass die Zinslast nur bis zum ursprünglichen Schuldbetrag wachsen darf.

    D.h., leihe ich mir 100 Euro, schulde ich am Ende maximal 200. Bei Erreichen dieser Grenze könnte dann aber rigoros vollstreckt werden.

    Es sind viele Möglichkeiten denkbar, die Exponentialität aus der Verschuldung herauszunehmen.

    • F. Malik

      Es gibt zwar kein physikalisches Gesetz, aber ein arithmetisches.

      • A.I.

        Richtig. Und die Zinsfunktion kann man definieren, wie man will.

        Schließlich wird unter dem Namen „Zinssatz“ auch der Exponent frei gewählt.

        Auch die funktionale Form kann frei gewählt werden. Wird z.B. immer nur der ursprüngliche Betrag verzinst, wächst der geschuldete Betrag nur linear.

        • F. Malik

          Sie haben teilweise Recht.
          Solange man nur den ursprünglichen Betrag schuldet, stimmt es, was Sie sagen.
          Das Zinsezins-Problem entsteht dann, wenn der Schuldner seine Zinsen nicht mehr aus seiner Wirtschaftsleistung bezahlen kann, sondern dafür neue Schulden machen muss.

  5. Jürgen Kusche

    Früher stand mal im Blog, wofür dieser Blog eigentlich steht. Wenn ich es richtig verstanden habe, stand der Blog für die neuen Methoden von Maliks Erkenntnissen, die unter dem Überbegriff der Syntegration verfasst wurden.
    Wenn ich nur einmal, am 16.02.20116, die nachdenklichen Sendungen im deutschen Fernsehen anschaue, dann denke ich nur an hirnrissige Situtionen. Scheinbar können die Menschen, und diesem Fall, die entscheidenden politischen Akteure, nicht mehr richtig denken. Kalter Krieg oder nicht möglicher Waffenstilstand in Syrien, lassen nur den Schluss zu, nicht mehr in humanen Dimensionen denken zu können. So lässt das doch nur den Schluss zu, wir brauchen dringens andere Denkmodelle um weltweit zu nachhaltigen Lösungen zu kommen. Für mich sind die Syntegrationverfahren von Malik die momentan einzige Lösungmöglichkeit alle diese Problematiken der Menschheit lösen zu können. Mich treibt es allersdings stark herum, wie können wir die wirklichen Entscheider, und hier vor allem die politschen, so zu beeinflussen, dass ihnen die Schuppen von den Augen fallen und auf diese Verfahren bauen und dabei alle individuellen Eitelkeiten in den Hintergrund verdrängen.

    • F. Malik

      Mein Blog hat weiterhin denselben Zweck. Was Sie treffend beschreiben, ist gewissermassen „normal“. Zu allen Zeiten hatte die Mehrheit der Menschen, gerade auch die Entscheider, grosse Mühe, Neues als solches zu erkennen. So fiel es den Menschen sehr schwer, das Kopernikanische Weltbild zu verstehen und zu akzeptieren. Schliesslich gelang es aber doch.

  6. NJPuls

    Handelsblatt – FinanceToday – Freitag, 19. Februar 2016 07:23

    Die neue Erkenntnis:

    „Eigentlich haben wir längst Deflation
    Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank fürchten laut Reuters, dass der Ölpreisverfall weitere Kreise zieht und ihr Inflationsziel in weite Ferne rückt. Auch die digitale Revolution hat eine Menge Produkte sehr viel billiger gemacht. Doch in den Statistiken findet dies kaum Niederschlag – sonst hätten wir längst Deflation. Das hat Folgen für unser Handeln, analysiert das Handelsblatt (Premium-Angebot)“.

    Die Statistik täuscht die „Experten“, das hat „Folgen“ und für die neue Erkenntnis darf man auch noch zahlen: „Premium“.

    Wenn’s nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen.

    Der Chefredakteur des Handelsblattes stellte bereits im Jahre 2004 in einer Kolumne dar, wohin die Reise geht:

    http://www.handelsblatt.com/archiv/ordnungspolitik-im-handelsblatt-nur-robuste-systeme-ueberleben/2414266.html

    Deflation ist nicht mehr zu verhindern. Lösungen an der richtigen Stelle zu suchen und Entwicklungen entsprechend zu treiben, ist nun um so wichtiger – siehe Artikel.

    • F. Malik

      Die Deflation ist seit langem programmiert und in Gang.

  7. Jürgen Clasen

    Herr Prof Malik, das dürfte Sie auch interessieren. Interview mit Daniel
    Stelter, das ist doch Ihr ehemaliger Doktorrand?

    http://derstandard.at/2000031796090/Oekonom-Haben-uns-nur-mit-Schmerzmitteln-aufgeputscht

    Es kommt vielleicht gar nicht zum Vollbild einer Deflation, sondern durch einen breiten Forderungsverzicht der Notenbanken, könnte ein ebenso breiter
    Vertrauensverlust in die Währungen entstehen mit einer Umkehr in eine
    Hyperinflation.

    Wie immer, wie sehen Sie das ?

    • NJPuls

      Herr Clasen, vielen Dank für den Hinweis auf Herrn Stelter. Ich habe mir sogleich sein neues Buch besorgt: Eiszeit in der Weltwirtschaft (Campus).

      Der Gesamtzusammenhang vergangener, aktueller und zukünftiger Ereignisse wird mit den Informationen des Buches „Krisengefahren in der Weltwirtschaft (1989)“, der Vielzahl von Hinweisen dieses Blogs sowie nachvollziehbare ökonomischer Analysen im o.g. Buch sehr viel klarer.

      Gleichzeitig wird deutlich, dass es im Kern rel. wenige Ursachen (Hebel) waren, die zu gigantischen Fehlentwicklungen geführt haben. Eine davon ist offensichtlich das fehlende Verständnis für das Phänomen Komplexität bei maßgeblichen Entscheidern.

      Interessanterweise sieht der Autor als sinnvolle Handlungsoption verstärkte Investitionen in Bildung, schließlich entzieht diese sich dem direkten staatlichen Zugriff im Falle eines finalen Deflationsdesasters.

      Ein Fehler, sich auch in Richtung Komplexitätswissenschaften, -management usw. zu orientieren, ist es sicher nicht.

      Daneben muss man halt mal lernen, Kartoffeln anzupflanzen und Rüben zu züchten … besser ist, man lernt es rechtzeitig und pflügt schon mal den Garten – bei den Aussichten.

    • F. Malik

      Daniel Stelter hat bei mir promoviert. Aufgrund seiner Dissertation war er dann 1990 Ko-Autor bei meinem Buch „Krisengefahren in der Weltwirtschaft“. Derzeit ist die Wirtschaft auf Deflationskurs.
      Ob es dafür andere Lösungen geben wird als bisher müssen wir noch abwarten. Die bisherige Notenbankpolitik ist es jedenfalls nicht, sondern diese hat die Ursachen für eine Deflation noch verstärkt.

  8. sesselpups consortium

    Den größten deflationären Impuls hat die Welt inzwischen bereits hinter sich.

    Aktuell beträgt die Kerninflationsrate (ohne schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise) in den USA 2% und im Euroraum 1%.

    Nach einem Jahr werden die Inflationsraten international wegen dem Basiseffekt ziemlich sicher auf dem Niveau der heutigen Kerninflationsraten liegen.

    Selbst wenn sich die Ölpreise nochmals halbieren und die Tiefststände von 1999 erreichen sollten, hat das auf die Inflationsrate keine große Auswirkung mehr, weil aktuell die Bezugsbasis mit US$ 30,00 Barrel WTI-Öl bereits so niedrig ist.

    Für dieses normale Niveau der Teuerung sind die momentanen Zinsen zu niedrig bzw. die Notenbanken zu expansiv. Unabhängig davon, daß sich die wirtschaftliche Lage in einem Jahr m. E. weiter verschlechtern wird. Somit müßten die Notenbanken nach ihrer eigenen Logik die monetäre Unterstützung in einem Moment zurücknehmen, wenn sie dringend benötigt wird. Wobei durch die übetriebenen Markt- und Preismanipulationen die zukünftigen Interventionsmöglichkeiten jetzt bereits wegen dem Basiseffekt der Null- und Negativzinsen ein ziemlich beschränkter ist.

    • F. Malik

      Die Deflation liegt noch vor uns, nicht hinter uns.
      Wir haben erst den Anfang erlebt, und schon dieser war – siehe Ölpreise, viele Rohstoffe und Edelmetalle – für den Maistream unvorstellbar.

      • ReiKuc

        Herr Prof. Malik, wie wäre nach Ihrem Verständnis die Wirkung von Helikoptergeld, dessen Einsatz wohl scheinbar andeutungsweise nun auch von Draghi in Betracht gezogen wird. Würde das, breit gestreut vor allem auch an die nicht vermögenden Schichten der Gesellschaft, nicht großteils direkt und schnell in den Wirtschaftskreislauf gelangen statt wie QE & Co eher nur Assetpreise zu treiben? Wäre das nicht die sichere „Waffe“ um brachial Inflation zu erzeugen (mal abgesehen von den mit der Umverteilung wohl verbundenen unabsehbaren gesellschaftlichen Kollateralschäden)?

        • F. Malik

          Diese Idee kommt immer wieder mal hoch, aber es ist keine Lösung.

      • H.L.

        Heißt das aus Ihrer Sicht, dass die Edelmetalle (z. B. Gold) in den nächsten Jahren tendenziell weiter nach unten gehen werden?

        • F. Malik

          Ja, aber unmittelbar kurzfristig steigen sie wieder. Es ist eine Erholung, die ein paar Monate andauern kann.

      • sesselpups consortium

        Ich schätze Ihre Meinung und Ihre klugen Ansichten sehr.

        Von dem aktuellen Rückgang ist bereits ein Jahr um.

        Als umgekehrten Basiseffekt haben die Energieträger- und Rohstoffpreise den betragsmäßg größten Teil des Rückgangs bereits hinter sich gebracht, selbst, wenn sie sich von dem aktuellen niedrigen Niveau aus nochmals unter Schwankungen halbieren sollten.

        Die Weltwirtschaftskrise dauerte 4 Jahre von 1929 bis 1933.

        Als „worst-case-Szenario“ stünden somit maximal noch 3 schlechte Jahre vor uns.

        Ich denke aber nicht, daß der Niedergang so lange andauert.

        Außerdem wird das Volkseinkommen in der die Weltwirtschaft (noch) dominierenden westlichen Welt zum größten Teil im nicht so konjunktursensiblen Dienstleistungssektor (ca. 70%) verdient. Dies und der Umstand, daß ein großer Teil der persönlichen Einkünfte Aller durch auch in Krisen gleichbleibende Renten- und Transferzahlungen erbracht wird schließt aus, daß die Preise vergleichbar 1929 quasi ins Bodenlose sinken.

        Deswegen bin ich mittelfristig weiterhin positiv eingestellt und freue mich eher auf gute Investitionsmöglichkeiten in dann preiswerte Blue-Chips-Unternehmen in ein bis zwei Jahren

        • F. Malik

          Ich verstehe, was Sie meinen, aber ich teile Ihre Meinung nicht. Sie reden über Konjunktur. Für eine Deflation sind die ausstehenden, nicht oder schlecht besicherten Schulden kausal. Davon erwähnen Sie aber nichts.

          Wie kommen Sie auf die Idee, dass ausgerechnet der Dienstleistungssektor stabil bleiben soll? Woher nehmen Sie Ihr Gottvertrauen, dass die Renten weiterhin bezahlt würden? Renten sind in Wertpapieren angelegt, zumeist Festverzinsliche. Was glauben Sie, sind diese noch wert, wenn die Schuldner nicht mehr bezahlen?

          Die EZB stützt in abenteuerlicher Weise die Bonds der zahlungsunfähigen Staaten. Mein Vorschlag ist, dass Sie nochmals genauer studieren, was eine Defla ist und welche Ursachen sie hat.

          • sesselpups consortium

            Ich meine, daß sich die Preise von Mieten, Lebensmitteln, Computern, Autos etc. eben nicht kurzfristig halbieren so wie aktuell Energieträger- und Rohstoffpreise.

            Sowie, daß durch die Arbeitseinkommen aus dem weniger konjunktursensiblen Dienstleistungssektor bzw. staatlichen Transferzahlungen, Renten und Pensionen ein stabiler Einkmmensstrom vorhanden ist, der verhindert, daß irgend jemand auf der Straße sitzt, der das nicht unbedingt will.

            Ferner sind die Währungen der westlichen Welt immer noch und weiterhin gesuchte Hartwährungen, vgl. Wertentwicklung diverser, hochverzinslicher Schwellenländerwährungen. Die Armen der Welt stützen den Wohlstand hier.

            In Japan ist es so, daß die Notenbank das Mehr an Geld zu Verfügung stellt, um den Alten einen bescheidenen Lebensabend zu ermöglichen. Das ginge natürlich nicht, wenn der Yen nicht mehr den Status einer Weltleitwährung besitzt.

            Die Welt lebt und wächst unter Annahme der going-concern-Prämisse, nicht zu Zerschlagungswerten. Deswegen wäre und bin ich nicht pessimistisch für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Welt.

            Nicht oder schlecht besicherte Forderungen sind nur Problem von deren Eigentümer.

          • Jürgen Clasen

            Die Frage aller Fragen ist, wie lange kann die EZB die schräge Nummer noch verkaufen.
            Sie verbucht „Luftschokolade“ als
            „Blockschokolade“. Man sieht allerdings bei den Beitragserhöhungen der PKVs, das erste Steine aus dem Mauerwerk rausfliegen. Auch die Rentenversicherungen wachsen aus ihren, noch rentierlichen Anlagen, raus. Als Aus-gleich müssten die Beiträge der künftigen Rentner, ebenso wie bei den PKVs, erhöht- und die Bestandsrenten sogar gekürzt werden. Vielleicht wäre das der entscheidende Sarg-nagel.

  9. Jürgen Clasen

    Ab 2017 soll blaue Plakette kommen
    13 Millionen Autos droht Innenstadt-Verbot
    09.04.2016, 12:14 Uhr | dpa
    Nette Aussichten. Bei einem Flickenteppich von unterschiedlichen Umweltzonen gibt es kein Durchkommen mehr. Selbst erlebt. Diese Autos verlieren drastisch an Wert und verkaufen sich nur noch nach Osteuropa. Dabei haben die Halter in der Regel nicht das Geld für Neufahrzeuge, die es wiederum gar nicht in so kurzer Zeit geben kann. Das habe ich schon lange thematisiert: Enteignung durch willkürliche Normierung und in die Tasche greifen des schon geschundenen Mittelstandes. Einfach irre, was da abgeht und was sich die Bürger alles gefallen lassen. Meine älteste Tochter müsste gleich 2 PKW ersetzen, eines, noch nicht mal 1 Jahr alt. Keine Ahnung, wie das für sie gehen kann. Soll die Masse in neue Kredite über diesen Weg gezwungen werden? Schöne Aussichten!

  10. Jürgen Clasen

    CDUCSU Bundestagsfraktion: Wir können Ihren Unmut sehr gut nachvoll-ziehen…
    Eine Bundesumweltministerin und 16 Landesumweltminister stehen hinter dieser Sache. Was sind das für Leute? Eine Managementaufgabe: 16 überflüssige Ministerposten streichen und die Bundesumweltministerin
    durch eine kompetente Person ersetzen, denn der Fisch fängt ausnahmslos
    am Kopf an zu stinken. Ein weites Feld, Herr Prof. Malik.

    • F. Malik

      Wie Sie sagen, Herr Clasen, ein weites Feld, und nicht das einzige. Lokale Vertreter würde es vermutlich dennoch brauchen, einfach wegen der Vertrautheit mit lokalen Verhältnissen. Aber diese müssten nicht im Ministerrang stehen, sondern würden eher Fachleute sein.

  11. Jürgen Clasen

    Vollbracht! Die Durchschnittsrendite der Bundeswertpapiere ist gestern auf 0.00% gesunken. Irgendwo habe ich das Gefühl, es gerät alles außer Rand und
    Band. Wie ist dann ein Vermögenswert zu bewerten der 5% sichere Rendite
    bringt? Es scheinen jetzt Langläufer weg zu gehen, wie warme Semmeln.
    Wie bewerten Sie diese Entwicklung, Herr Prof Malik ?

    • Jürgen Clasen

      Alle haben es bestimmt schon mitbekommen. Die Durchschnittsrendite der Bunds ist auf -0.12% gefallen und ich frage mich, ob man da überhaupt von Rendite sprechen kann, sondern eher von Strafzins oder Vermögensdiebstahl. Wie wir auch wissen, hat die EZB ihr Kaufprogramm auf Unternehmensanleihen aus-gedehnt und damit die Zinsen offensichtlich noch weiter gedrückt. Ich frage mich, was die EZB noch weiter will, denn viele Papiere bis in den 10 jährigen Bereich sind mehr als zinslos. Es gibt den Parallelfall Japan,die Leute gehen nicht zur Bank und heben ihr Geld ab für Konsum. EZB, quo vadis? Wird damit die EZB die Mutter aller Anleihe-, Aktien- und Immobilienblasen?

      • F. Malik

        Lieber Herr Clasen, noch zeichnet sich eine Wende der EZB Politik nicht an.
        Könnte es aber sein, dass die Leute das Geld, das sie abheben, nicht für Konsum ausgeben, sondern
        zu Hause sparen?

        • Jürgen Clasen

          Das Sparvermögen der Deutschen steigt sogar mit jeder,jährlichen Erhebung an. Von den Zinserträgen kann es nicht kommen. Bedeutet, es wird immer mehr auf die hohe Kante gelegt, obwohl man im Grunde dafür bestraft werden. Zinsertag, besonders nach Steuer<Inflationsrate. Was mich nicht losläßt, ist das stupide weitermachen der EZB. Die Pferde saufen nicht…Will man sie deshalb ertränken? Wer stoppt sie? Politiker oder Sparer? Beide sind zu feige! Vorerst. Das Spiel wird eher von Banken und Versicherungen beendet, die ihre Felle wegschwimmen sehen und schmerzempfindlicher sind. Wird ein grandioses Feuerwerk!

          • Jürgen Clasen

            „Presse: Die EZB erwägt angeblich den Ankauf von griechischen Staatsanleihen ab September / Quelle: Guidants News http://news.guidants.com
            Versuchsballon? Oder heißt angeblich, so gut wie sicher? Sie können machen was sie wollen. Es stellt sich ihnen niemanden mehr in die Quere. Danach kommt das Helikoptergeld!

  12. szam, kristof

    Sehr geehrter Herr Prof Malik! Ich schatze ihre enorme Arbeit sehr, das sie die leien informieren, das die, ich, wir uns auf die nachtsen jahre vorbereiten konnen. Allerding muss ich zugeben, das sie mich mit ihre deflation prognose so ershreckt haben, das ich keien sachguter (zb silber als vorsogre) gekauft habe. Was halten sie von den silber preis? Es sieht uberhaupt nicht deflationer aus. Silber preis ist explodiert in den letzten wochen.bEs mag wohl sein, das es immer wieder schwankungen gibt, aber der silberpreis verbaelt sich in den letzten monaten uberhaupt nicht nach eine kleine korrigiering aus. Es sieht er aus, das es richtung 20 dollar marke sich begibt. Waere der deflation damit zu ende? Ich wunzche ihnen alles gute!

    • F. Malik

      Der Silberpreis ist von 50 (2011) ständig gefallen auf rund 13 Ende 2015. Seither ist er auf 18 gestiegen.
      Kann man von „explodieren“ sprechen, wenn er noch bis 20 geht? Deswegen würde ich selbst das Defla-Szenario noch nicht aufgeben.

      • Jürgen Clasen

        Paul C. Martin: „Am Ende einer Epoche standen immer Bürokratie, Verschuldung, Staatsbankrott. Am Anfang war Gold die Grundlage eines neuen Finanzsystems, so war es immer und so wird es immer sein.“ Deshalb sollte man physisches Edelmetall besitzen, nicht mehr nach Kursen schauen, und hoffen, das man nie auf diese Bestände zugreifen muss. 1oz Silber Philharmoniker kostet etwa 18,5 Euro. Dafür bekommt man wahrscheinlich in der Schweiz beim Italiener noch nicht einmal eine Pizza Margarita… Ich war so frei, mich noch etwas preiswerter mit einem kleinen Betrag ein-zukaufen. Daneben habe ich ein Faktorzertifikat 4X plus, endlos, auf Silber ins Depot gelegt. Ganz kleine Investition. Ein Verlust bleibt damit verkraftbar. Sollte wirklich eines Tages Silber durch die Decke gehen, gehen diese Papierchen in den Himmel. Einfach abwarten, wie das Papiergeldspiel ausgeht.

        • Jürgen Clasen

          „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter.“ Auch wenn es nicht für das Vorgehen der EU gemünzt war, passt es ausgezeichnet. Push/Pull zwischen EU Organen und nationalen Regierungen. Ich bin leidenschaftlicher Europäer. Mußte aber immer wieder ansehen, das die Wörter Europa und europäisch zum jedem Missbrauch gut waren. Wenn ein Amtsbote in Brüssel besser bezahlt wird, als hierzulande ein Regierungsrat, sagt das schon alles. In der Netzmitte sitzt ein Herr Juncker, der einen Billionensteuerschwindel veranstaltet hat. Das sagenhafte Verschwendungs- und Betrugssystem kann gerne untergehen. Wir brauchen eine Wirtschaftsunion mit Freihandel. Den Euro brauchen wir nicht, sondern nationale Währungen, die auf- und abwerten. Der Euro kommt wieder, wenn echte Deckungsgleichheit vorliegt. Bis dahin sollten wir die Ärmel aufkrempeln für nachhaltige Gemeinsamkeiten. Jetzt wird es extra bitter, weil illusionäre Politik vor Einsicht ging.

        • F. Malik

          Lieber Herr Clasen, vom Grundsatz her stimme zu, aber wie Martin es eben sagt, stand jeweils am Anfang eines neuen Systems das Edelmetall und nicht am Schluss. Wie lange der Übergang dauern kann bis es soweit ist, lässt sich meines Erachtens noch nicht absehen. Dies insbesondere deswegen, weil die Zentralbanken seit längerem ja Mittel einsetzen, die früher völlig undenkbar gewesen wären. Da stimmen wir wahrscheinlich überein.
          Es geht also wie immer nicht nur um die richtige grundsätzliche Einschätzung der Lage, sondern auch um die jeweils erforderliche Taktik.

  13. Jürgen Clasen

    Wir sind mehr als ein halbes Jahr weiter, u.a. mit einem unnützen EZB Bankenstresstest. Warum brauchen wir uns keine großen Gedanken machen? Alle Schieflagen unter 1 Billion werden weggesteckt und irgendwie verwurstet. Wahrscheinlich sind wir bei der Schuldenleiter noch lange nicht an der letzten Sprosse angekommen. Defizite scheinen wirklich egal zu sein. Dennoch möchte ich anmerken, vorerst.

  14. Jürgen Clasen

    Die BoJ überlegt ihre Bestände an Staatsanleihen einfach auszubuchen und den Staat damit zu entschulden. Ähnliche Gedanken habe ich auch schon entwickelt. Diese Anleihen sind praktisch jetzt schon im BoJ Friedhof beerdigt. Wem schadet die Maßnahme? Niemanden. Der Staat emittiert ohnehin schon jede neue Anleihe an die BoJ. Wen regt es auf, wenn die BoJ rote
    Zahlen schreibt? Platz für neue Schulden. Dann wagt man auch das Heli-koptergeld. Zimbabwe 2.0

    • F. Malik

      So etwa in diese Richtung kann es gehen, vielleicht eine Zeitlang. Da der Staat,
      der wir alle sind, haften wir (der Staat) für die Verluste der Zentralbank. Irgendwann
      werden die Steuern erhöht werden müssen, u. U. in drastische, bisher noch nicht
      geahnte Höhen.

      • Jürgen Clasen

        „Die Bank of Japan erwägt keine Reduzierung ihrer lockeren Geldpolitik, so Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda. Stattdessen sollten weitere Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft beschlossen werden, solange dies Vorteile habe. Es könnten trotz möglicher Nachteile sogar „drastische Maßnahmen“ gerechtfertigt sein.“ Guidants NEWS 05.09.16. Die Buchhalter der Notenbanken(!) werden einfach angewiesen, Forderungen zu streichen. Die bisherige Bilanzbuchhaltung wird „revolutioniert“, nach dem Motto, was nicht in den Akten ist, ist nicht auf der Welt.

    • Jürgen Clasen

      Nach 2300 Mrd $ im Jahre 2001, sollen jetzt erneut 6500 Mrd $ im Pentagon verschwunden sein. So ähnlich, wie das Flugzeug das darin ebenfalls vermisst wird. Regt das jemanden auf? Eine Scheibe Wurst aus dem Abfall geklaubt, das macht Schlagzeilen. Wisch und weg. Also nur zu, Ihr Notenbanken dieser Welt. Streicht einfach die Staatsschulden aus Eurer Bilanz! Es interessiert
      n i e m a n d e n!

  15. Günter Rahn

    Prof. Malik wenn Italien den Euro verläßt, steigt oder fällt der Euro gegenüber dem US-Dollar?

    • F. Malik

      Ich denke, der Euro würde gegenüber dem Dollar fallen.

  16. Jürgen Clasen

    12.09.16, 10:18 | Von Dow Jones News
    Österreichs Kanzler fordert riesiges Investitionsprogramm für Europa
    Quelle: Guidants News http://news.guidants.com
    Nach dem verlorenen Roulettspiel setzt man auf die nächste
    Kugel…Erfolgreiche Investitionen sind nur solche, die nachhaltige Produktionsstätten erzeugen. Alles andere ist Konsum mit der Ausnahme Infrastruktur.Infrastruktur ist aber kein Ersatz für Produktion. Sieht so aus, das man sich in die nächste, lebensverlängernde, Kreditausweitung begibt. Warum nicht? Geld kostet doch so gut wie nichts.

  17. Jürgen Clasen

    Jetzt schon 2 Tage ausstehende Überweisung von der Postbank zur Comdirectbank. Auch unter vorgemerkten Buchungen nicht zu sehen. Barauszahlungen kann man wohl nicht vermeiden, ohne einen Bank Run auszulösen. Aber Überweisungen, zeitlich „strecken“. Hier kenne ich mich genaustens aus: Die Postbank wird von der Deutschen Bank über einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag gesteuert. Gerichtlich abgesichert ist, das man dem beherrschten Unternehmen nachteilige Geschäfte aufdrücken kann. So könnte die Deutsche Bank das gesamte Cashmanagement der Postbank an sich ziehen. Alle Einlagen der Postbank gingen dann in das Cashmanagement der Deutschen Bank über. Geht die Deutsche Bank zur Hölle, geht die Postbank mit! Bei der Comdirectbank ist das anders. Comdirectbank ist nicht über einen solchen Vertag mit der Commerzbank verknüpft. Das ist ein riesiger Unter-schied! Im Allgemeinen gilt, wo Rauch ist, ist auch Feuer! Die Hegefonds sind ihrem Geld nicht böse. Warum sollte das nicht auch für mich gelten ?

  18. Jürgen Clasen

    Zum Tag der Einheit: Inzwischen hat die Homag, Weltmarktführer, (WKN 529720) die angesprochene Dividende gezahlt und, wie auch von mir erhofft, und erwartet in dem Nullzinsumfeld, im Kurs zugelegt. So haben meine Anleger im Familienumfeld mit den Kursgewinnen inzwischen mehr als 13 % p.A. gemacht. Das kann sich wohl sehen lassen. Ich erhoffe(!)mir bei der Homag Group AG einen weiteren Anstieg. Über diese Ausführungen hinaus möchte ich anmerken, dieser verzinste Sachwert ist in meinen Augen sogar sicherer als Bundesanleihen! Die Rechtssicherheit, die wir in diesem Sektor inzwischen erreicht haben machen diese Papiere zu einer überragenden Anlage. Selbst wenn diese Gesellschaft mal rote Zahlen schreiben sollte, muss der Hauptaktionär die Dividende aus eignen Mitteln bezahlen oder sie kommt aus den Rücklagen der Gesellschaften. Obligatorisch sind bei diesen Verträgen gerichtliche Spruchstellenver-fahren, die sehr oft mit höheren Beträgen sowohl bei der Abfindung, als auch beim Ausgleich enden. Ein weiteres Bonbon, wenn der jährliche Ausgleich erhöht wird, wird der Erhöhungsbetrag für die Zeit in der die Aktie gehalten wurde, verzinst mit z.Z. 4% über Basiszins.