Vortragsvideo von Prof. Dr. Gunnar Heinsohn: „Menschliches Maß für die Kriegsbereitschaft“

fredmund.malik am Freitag, 14.07.2017 um 18:29 Uhr
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Gunnar Heinsohn ist als Wissenschaftler eine Klasse für sich. So weit ich es zu überblicken vermag, hat er die mit Abstand grösste Zahl an grundlegenden Problemen als solche erkannt und gelöst. Und nicht nur das. Wenn er ein bisher über Jahrzehnte oder Jahrhunderte ungelöstes Rätsel aufgreift, so löst er nicht nur dieses, sondern seine Lösungen verändern regelmässig bisherige Wirtschafts-, Gesellschafts-, Geschichts-  und Weltbilder. Mit glasklarer Beweisführung reisst er scheinbar festgefügte Wahrheiten und ihre akademischen Imperien ein.

So auch mit seinem Vortrag „Menschliches Mass für die Kriegsbereitschaft“, den er anlässlich des 70. Geburtstages des Philosophen Peter Sloterdijk am 25. Juni 2017 gehalten hat. Darin rückt er zahlreiche demographische, militärische, historische und wirtschaftliche Irrtümer zurecht und vermittelt auch ein neues geschichtliches Bild von Europa. Durch den von ihm entwickelten Kriegsindex.

Für seine freundschaftliche Bereitschaft, diesen Vortrag in meinem Blog zu veröffentlichen, danke ich Gunnar Heinsohn herzlich.

Prof. Dr. Gunnars Beitrag „Menschliches Mass für die Kriegsbereitschaft“ können Sie hier ansehen:
http://zkm.de/media/video/gunnar-heinsohn-von-morgenroeten-die-noch-nicht-geleuchtet-haben

 

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4 Kommentare

  1. Jürgen Clasen

    Mir sind natürlich die Ausführungen von Prof. Heinsohn schon längst bekannt. Demnach ist die Flüchtlingsbewegung
    schon eine Tatsache und ist heute durch allerlei Sperren und Abmachungen weitgehend gestoppt, mit Ausnahme Italien,
    wo NGO so frei sind, tausende Afrikaner täglich anzulanden und dem italienischen Staat vor die Füße zu werfen. Er muss sich den Flüchtlingen annehmen. Mit bekannten gesellschaftlichen- und finanziellen Folgen. Eine Frage bleibt aber von
    Prof Heinsohn unbeantwortet. Wie will man der künftigen Massen Herr werden? Auch dem letzten Deppen müßte
    inzwischen klar sein, das solche Massen unsere Gesellschaft ruinieren werden. Einfach auf sich zukommen lassen,
    oder Abwehr installieren? Für mich ist es einfach: Staatsgebiet, Staatsvolk, Staatsgrenze. Mit allen Mitteln verteidigen!

    • Gunnar Heinsohn

      Lieber Herr Clasen!

      Sie fragen, wie man der „künftigen Massen Herr werden“ kann. Das ist, wie Sie sicher ahnen, kein Problem des Könnens, sondern des Entscheidens. 24 Millionen Australier haben seit 2013 (Operation Sovereign Border) knapp 25.000 km Küste mit Erfolg abgesperrt, ohne dass auch nur ein Mensch dabei ums Leben gekommen wäre. Die Flotten Portugals, Spaniens, Frankreichs, Italiens, Kroatiens und Griechenlands (zusammen fast 200 Millionen Einwohner) sind selbstverständlich fähig, ihre Atlantik- und Mittelmeerküsten ebenso erfolgreich abzuriegeln.

      2015 gewährt Japan (126 Millionen Einwohner) 27 Menschen Asyl[1], ein stolz kommunizierter Zuwachs nach lediglich 11 Hereingelassenen im Jahre 2014[2]. Trotz starken internationalen Drucks lässt Tokio bis 2021 höchstens 300 syrische Flüchtlinge ins Land[3]. Süd-Korea (50 Millionen Einwohner) akzeptiert zwischen 1994 und März 2016 insgesamt 588 Asylanträge. Das sind durchschnittlich 27 pro Jahrü4]. Die Volksrepublik China beherbergt 2016 unter 1,382 Milliarden Einwohnern nur 583 anerkannte Flüchtlinge[5].

      Auch die Ostasiaten haben zu wenig Nachwuchs und dafür auch keine elegante Lösung. Gleichwohl hat das – innovativ durchaus schwächer werdende Japan – mit dem höchsten Durchschnittsalter aller Industrieländer (46,9 Jahre [6]) pro 100 Milliarden US-$ Bruttosozialprodukt im Jahr 2014 bald dreimal so viele internationale Patentanmeldungen wie die Bundesrepublik, die global immer noch einen sehr respektablen vierten Platz einnimmt (hinter Süd-Korea, Japan und China).[7]

      Diese Länder wollen – ebenso wie die Kompetenzfestungen Australien, Kanada, Neuseeland, Singapur und Hongkong – global die Nase vorne behalten. Das schützt sie auch vor Rassismus. Wenn ein Hochqualifizierter an die Grenze kommt und aufgrund von Pigmentierung oder Gesichtsschnitt von den Beamten abgelehnt würde, wäre das nicht nur moralisch verwerflich und ein Verstoß gegen die Menschenrechte, sondern obendrein ein Schaden für das Land. Wenn ein Schulversager hereingelassen würde, weil bei ihm Augenstellung oder Hautfarbe gefallen, gilt dasselbe. Wer seine Schularbeiten macht, überwindet Grenzen.

      Der Ball liegt bei den Politikern in Europa. An den Marineoffizieren scheitert das nicht.

      Ihr Gunnar Heinsohn

      [1] http://www.japantimes.co.jp/news/2016/01/23/national/social-issues/japan-recognizes-27-refugees-despite-rising-numbers-applications/#.WGVkmfnhA2w
      [2] http://www.usatoday.com/story/opinion/2015/09/10/japan-south-korea-shut-out-refugees-column/71644394/
      [3] https://www.heise.de/tp/features/Obergrenze-Japan-nimmt-bis-2021-hoechstens-300-syrische-Fluechtlinge-auf-3618807.html
      [4] https://www.koreatimes.co.kr/www/news/opinon/2016/09/162_207906.html
      [5] „The upper Han“, The Economist, 19.-29. November 2016, 20-22/22
      [6] https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2177.html
      [7] http://www.wipo.int/edocs/pubdocs/en/wipo_pub_941_2015.pdf, S.30, 50

      • Jürgen Clasen

        Lieber Herr Prof Heinsohn, vielen Dank das Sie sich so viel Mühe gemacht haben mit Ihrer Antwort. Sie ist sicher nicht nur für mich erhellend, sondern auch für diejenigen, die sich für diesen außergewöhnlichen Blog interessieren. Nehmen wir mal an, die Politiker in Europa sind Blindfische, die nicht erkennen was aus dem fortlaufenden Einsickern, besonders der minderqualifizierten Afrikanern, entsteht. Ghettos und No-go-Areas zuhauf. Dann kommen die gesellschaftlichen Konflikte immer mehr zu Tage. Gerade Schorndorf zeigt das exemplarisch. Kriminalität nimmt drastisch zu. Es ist dann
        die Frage, ob der Michel das weiter seelenruhig ansieht. Eine weitere massive Einwanderung wird schon bald die Sozialsysteme zum Bersten bringen. Weil der Teufel aber auf keinen kleinen Haufen macht, kommt noch eine globale Wirtschaftskrise dazu… Dann wird es auch hierzulande, wo angeblich allen so gut geht, einen bewaffneten Verteilungskampf geben u.U. mit Deportationen unerwünschter Klientel. Ich sehe meine Möglichkeiten nur noch darin, den Dummschwätzern, die von Goldstücken faseln,
        oder Flüchtlinge als ein Segen ausgeben, immer wo sich mir die Gelegenheit bietet, offensiv entgegenzutreten.

    • F. Malik

      Ich weiss, lieber Herr Clasen, dass Sie ein Kenner der Arbeiten von Gunnar Heinsohn sind. Mich freut das. Vielleicht wird Herr Heinsohn selbst Stellung beziehen. Ich möchte ihm nicht vorgreifen.